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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A3 / B10 Fehler in Dozentenlösung



Unregistriert
06.10.2020, 20:52
Durch anheben des Cut-Offs auf 4ng/ml steigt die Spezifität, da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gesunder ein negatives Testergebnis erhält steigt. Gesunde, die bei 2ng/ml noch falsch positiv sind, fallen hier raus, die richtig negativen sind jeweils im Zähler und Nenner, also irrelevant, der Nenner wird folglich kleiner und die Spezifität steigt.
Da der negative Vorhersagewert von der Spezifität abhängt, steigt dieser ebenfalls. Beispiel:
Spezifität = 80% und Sensitivität ist 60% bei einer Prävalenz von 5% => NPV: 0,52
erhöhen des Cut-Offs => Spezifität 90%, Sensitivität 50% gleiche Prävalenz => NPV:0,595

Fiu_94
07.10.2020, 06:49
Durch anheben des Cut-Offs auf 4ng/ml steigt die Spezifität, da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gesunder ein negatives Testergebnis erhält steigt. Gesunde, die bei 2ng/ml noch falsch positiv sind, fallen hier raus, die richtig negativen sind jeweils im Zähler und Nenner, also irrelevant, der Nenner wird folglich kleiner und die Spezifität steigt.
Da der negative Vorhersagewert von der Spezifität abhängt, steigt dieser ebenfalls. Beispiel:
Spezifität = 80% und Sensitivität ist 60% bei einer Prävalenz von 5% => NPV: 0,52
erhöhen des Cut-Offs => Spezifität 90%, Sensitivität 50% gleiche Prävalenz => NPV:0,595

-> D müsste richtig sein.

Unregistriert
07.10.2020, 13:14
Volle Zustimmung zu der Erklärung!

Dorothea1976
07.10.2020, 13:15
Das ist schön, daß Du das schreibst - genau das habe ich mir nämlich in der Prüfung auch erschlossen!
>= 2 ng/ml: Spezifität und negativer Vorhersagewert sinken, Sensitivität und positiver Vorhersagewert steigen und >= 4 ng genau umgekehrt.

Unregistriert
07.10.2020, 13:19
Wenn du den Cutoff erhöhst, werden mehr Kranke fälschlich als gesund erkannt. Damit sinkt der NPW. Du kannst dich auf ein negatives Testergebnis "weniger verlassen". Deine Rechnung geht nur auf, weil du die Sensitivität gleich mit verändert hast.

Dorothea1976
10.10.2020, 14:17
Der negativ prädiktiver Wert sagt aber nicht aus wieviele falsch als gesund erkannt wurden, sondern wieviele Gesund getestete auch wirklich gesund sind.
Ich weiß jetzt nicht wirklich wie Fiu_94 auf seine Zahlen kam, habe aber einfach mal mit der Formel nachgerechnet, die auf Doccheck steht (https://flexikon.doccheck.com/de/Negativer_pr%C3%A4diktiver_Wert). Ich habe nur die Spezifität erhöht (wobei er mit seiner Annahme ja eigentlich recht hat, denn die Sensitivität sinkt wenn man statt 2 4ng/ml annimmt), aber auch dann ist das Ergebnis das Gleiche: bei Spezifität 80 %, Sensitivität 60 % und Prävalenz 5 % komme ich auf NPV 0,974 und bei Spezifität 90 %, alles andre gleich auf NPV 0,977 => der NPV steigt auch.

malikshabazz
11.10.2020, 00:03
Hmm.. also ich fand die Dozentenlösung eig. eindeutig und hab das auch so gekreuzt.

wenn man den Cut-off-Wert absenkt zb. von 4 auf 2 ng/ml, dann erhöht das die Sensitivität, weil ja dadurch auch Kranke erfasst werden, die bspw. einen Wert von 3 ng/ml haben. Gleichzeitig steigt auch der negative prädiktive Wert, weil diejenigen Personen, die nun trotz erniedrigtem Cut-off immer darunter liegen, mit hoher Wahrscheinlichkeit gesund sind.

Ein gutes Beispiel dafür sind die D-Dimere: D-Dimere sind hochsensitiv (steigen also schon bei der kleinsten Pathologie an) und haben daher auch einen hohen negativen prädiktiven Wert

Dorothea1976
11.10.2020, 10:22
Hab jetzt ganz viel rumgerechnet und auch noch mal die Zahlen von Fiu_94 benutzt und muß leider feststellen: Du hast recht. Bei 4 ng sinkt der NPV. Oben hat das bei mir nur funktioniert, weil ich die Sens. nicht verändert habe. Was für eine Rechnung Fiu benutzt hat weiß ich nicht, aber in die NPV-Formel eingesetzt komme ich auf ein ganz anderes Ergebnis, das Deine Aussage bestätigt.