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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A82/B39 "Therapieoptionen Rheumatoide Arthritis"



Unregistriert
07.10.2020, 15:11
Hey, laut Dozentenlösung wäre bei der der Frage zur Frau mit Rheuma Antwort E "Methotrexat-Gabe, z.B. 15 mg/Woche s.c. später oral" richtig. Bei Amboss steht, dass im akuten Schub erst mal Glucocorticoide gegeben werden und dann später auf MTX umgestellt wird. Ich fand beide Aussagen im Prinzip richtig, aber sollte man nicht am ehesten zuerst Glucocorticoide geben?

Unregistriert
07.10.2020, 15:23
Man gibt eigentlich erstmal beides zusammen (MTX und Prednisolon), da das MTX mind. 4-6 Wochen braucht, um voll zu wirken. In dieser Zeit wird das Prednisolon langsam ausgeschlichen. Aber am ehesten richtig ist dann doch die Antwort mit dem MTX, würde ich sagen.

Unregistriert
07.10.2020, 15:25
Hallo, man gibt eigentlich erstmal beides zusammen (MTX und Prednisolon), da das MTX mind. 4-6 Wochen braucht, um voll zu wirken. In dieser Zeit wird das Prednisolon langsam ausgeschlichen. Aber am ehesten richtig ist dann doch die Antwort mit dem MTX, würde ich sagen.

Unregistriert
07.10.2020, 15:49
Ich denke, die wollten darauf hinaus, dass man keine Diclofenac oder Prednisolon Monotherapie (stand bei beiden Antworten) gibt. Aber trotzdem würde man der Patientin, die ja auch akute starke Beschwerden hat, nie nur methotrexat geben, weil das nicht direkt anfängt zu wirken. Und wenn da kein anderes Medikament steht, kann man, finde ich, auch davon ausgehen, dass kein anderes Medikament zusätzlich gegeben wird. Aber a und d sind definitiv falsch.

Unregistriert
07.10.2020, 16:59
5 mg Prednisolon im RA-Schub sind aber zu wenig. Laut Leitlinie sind mind. 30 mg/d + Ausschleichen empfohlen. siehe https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/060-004k_S2e_Therapie_rheumatoide_Arthritits_krankheit smod_Med_2018-10.pdf

Natürlich ist die korrekte Initialtherapie von RA MTX + Glucokortikoide. Wieder eine der Fragen, die unnötig blöd formuliert sind.

lbp76
07.10.2020, 17:09
ja selber Schuld wenn das impf schlecht formuliert ....
alleine MTX geben geht aber nicht !!!

tanne93
07.10.2020, 17:18
Ich habe mich vor allem gegen die Methotrexat-Antwort entschieden, weil ich dachte, dass man das eher nicht oral gibt, sondern bei s.c. beibt? Das ist s.c. eigentlich deutlich wirksamer und ich sehe keinen Grund, später auf oral umzustellen (außer der Patient will es so, aber davon steht ja nichts im Falltext.)
Und ich finde die Frage auch anfechtbar, weil ich Glukokortikoide und MTX zusammen geben würde zu Beginn der Therapie...


Wegen Resorptionsproblemen bei einem Teil der Patienten und eingeschränkter Bioverfügbarkeit oberhalb 15
mg bei oraler Applikation [87] (LoE 2) erscheint ein Beginn der MTX-Therapie in parenteraler Form
(üblicherweise subkutan) vorteilhaft. Das belegt eine RCT mit signifikant höherem ACR20- und ACR70-
Ansprechen (78 vs. 70 % bzw. 41 vs. 33 % [9]) (LoE 1b) und eine große prospektive kanadische Kohortenstudie
[51] (LoE 2), in der die subkutane Applikation u.a. zu einer signifikant niedrigeren Krankheitsaktivität sowie
einer niedrigeren Rate von Therapieversagen und -wechsel führte
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/060-004l_S2e_Therapie_rheumatoide_Arthritits_krankheit smod_Med_2018-10_01.pdf

https://www.aerzteblatt.de/archiv/56472/Rheumatoide-Arthritis-Methotrexat-ist-subkutan-effektiver-als-oral#:~:text=In%20einer%20Studie%20an%20375,dem%20 einen%20oder%20anderen%20Applikationsweg.

Unregistriert
07.10.2020, 17:23
Ja eben, weder Monotherapie mit MTX noch Glucocorticoide wären im akuten Schub richtig. Großartig, dass das IMPP mal wieder so uneindeutige Antworten bietet.

Heerestorte
07.10.2020, 18:08
Hat jemand Lust, mir die Frage per PN zu schicken?

tpw99
09.10.2020, 08:42
Ich habe mich vor allem gegen die Methotrexat-Antwort entschieden, weil ich dachte, dass man das eher nicht oral gibt, sondern bei s.c. beibt? Das ist s.c. eigentlich deutlich wirksamer und ich sehe keinen Grund, später auf oral umzustellen (außer der Patient will es so, aber davon steht ja nichts im Falltext.)
Und ich finde die Frage auch anfechtbar, weil ich Glukokortikoide und MTX zusammen geben würde zu Beginn der Therapie...


https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/060-004l_S2e_Therapie_rheumatoide_Arthritits_krankheit smod_Med_2018-10_01.pdf

https://www.aerzteblatt.de/archiv/56472/Rheumatoide-Arthritis-Methotrexat-ist-subkutan-effektiver-als-oral#:~:text=In%20einer%20Studie%20an%20375,dem%20 einen%20oder%20anderen%20Applikationsweg.

Kommentiert jmd die Frage???

bommel91
09.10.2020, 12:13
Ich habe die Frage schon während der Prüfung mit "Anfechten" markiert ;). Also würde ich sie auch kommentieren. Ich hatte mich für MTX entschieden, da die "Monotherapie" mit irgendeinem anderen Mittel explizit eine Kombination mit anderen Pharmaka ausschließt. Damit blieb als Möglichkeit nur noch die MTX Gabe über, da dort nicht von einer Monotherapie gesprochen wird. Wäre es dann am schlausten direkt die die Antwortmöglichkeit E anzufechten? Wechsel auf oral nicht indiziert? Frage mich gerade wie man da am besten vorgeht.

Heerestorte
09.10.2020, 12:14
Ich habe die Frage schon während der Prüfung mit "Anfechten" markiert ;). Also würde ich sie auch kommentieren. Ich hatte mich für MTX entschieden, da die "Monotherapie" mit irgendeinem anderen Mittel explizit eine Kombination mit anderen Pharmaka ausschließt. Damit blieb als Möglichkeit nur noch die MTX Gabe über, da dort nicht von einer Monotherapie gesprochen wird. Wäre es dann am schlausten direkt die die Antwortmöglichkeit E anzufechten? Wechsel auf oral nicht indiziert? Frage mich gerade wie man da am besten vorgeht.

Ich sage euch, das wird ncihts mit anfechten bei der Frage. Antwort E ist die am ehesten korrekte Antwort.
Und wenn der Patient gut anspricht, kann man schon durchaus auf orale Gabe wechseln.

bommel91
09.10.2020, 12:17
Hast wahrscheinlich recht. Didaktischer Wert der Frage geht leider trotzdem gegen 0.

Felix123
10.10.2020, 19:47
Allerdings ist Methorexat auch erst ab einer Mittelschweren bis schwerden RA indiziert. Ich habe zwar auch MTX gewählt, glaube jedoch, dass GC als Monotherapie in diesem Fall auch denkbar wären?