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UlyssusD
18.10.2020, 21:47
Guten Abend alle miteinander,

ich bin Anfang/Mitte 20 mittlerweile seit ein paar Monaten Assistenzarzt in einer großen Plastischen Chirurgie im schönen Süden der Republik. Und ich merke zunehmend, dass die Workload in der Chirurgie mit gut und gerne mal 70-80 h Wochen sehr an die Substanz geht (ohne FZA oder aufschiebbare Überstunden), und dass ich mir mein Leben letztlich nicht so vorstelle. Noch dazu verliert das rein-chirurgische mehr und mehr seinen Reiz für, und mich dünken zunehmend Zweifel, ob ich den von mir eingeschlagenen Weg weiter gehen möchte. Damit meine ich insbesondere auch die - der Chirurgie-immanente - Charakteristik, dass der erfolgreiche Karrierepfad extrem abhängig vom Wohlwollen von Mentoren sprich Oberärzten ist, welche einen besonders fördern müssen und Chancen in OPs geben müssen. Dazu steht noch das Talent im Raum: Ich bin mitnichten Grobmotorisch. Dennoch stellt sich natürlich die Frage, inwieweit man die geforderten Leistungen manuell erbringen kann, und ob man es schaffen kann, richtig gut zu werden. Angesichts dieser Punkte habe ich mittlerweile massive Zweifel daran, ob es ich lohnt diesen harten zeitintensiven und beschwerlichen Weg auch angesichts der ganzen Fragezeichen und nicht kontrollierbaren Variablen am Wegesrand weiterzugehen. Oder ob es nicht klüger ist, sich neu zu orientieren

Doch was sind die Alternativen.

Man hört immer wieder, dass man in Fächern wie Radiologie oder Dermatologie eine deutlich bessere Work-Life-Balance hat. Da ich jedoch bereits das ganze Studium recht fokussiert auf Chirurgie und PCH war, habe ich allerdings nie wirklich über den Tellerrand hinausgeschaut und Famulaturen oder gar PJ in diesen Fächern gemacht. Dort war ich in der NCH, ein Fach was mit überhaupt nicht gefallen hat und in den oben erwähnten Punkten mit Sicherheit schlimmer statt besser als PCH ist.
Zu mir: Ich bin niemand, der nur so durchkommen will und bin definitiv bereit Leistung zu bringen. In Famulaturen, klin. Kursen und auch bspw. dem PJ-Innere Tertial hörte ich öfters, dass ich sehr gut geeignet wäre für das entsprechende Fach. Alle Examina mit 'sehr gut'. Doktorarbeit zwar noch in den Kinderschuhen, aber dafür schon einige Publikationen hochrangig als Co- bzw. Erstautor. Vorträge, Preise gewonnen. Ich will wirklich hervorragende Arbeit leisten, mich tiefgreifend und profund mit einem Fachgebiet beschäftigen, nur möchte ich mich eben nicht komplett selbst aufgeben und immer noch Zeit haben Hobbys auszuüben, was mit meinen Lieben zu machen oder einfach mal durchatmen zu können. Etwas, was ich aktuell seitdem ich angefangen habe bei 70-80h Wochen praktisch nicht mehr machen konnte.
Ich glaube das ist das typische Generation Y Problem :-nix .

Deswegen meine Frage: Wie sieht es in Fächern wie Derma und Radio mit der Work-Life Balance aus? Hat man dort geregeltere Arbeitszeiten? Seid ihr zufrieden dort? Fällt dort der Gang später in die Praxis schwer, wie sind die Zukunftsaussichten? Und wie kommt man am besten in diese Fächer rein, ohne Vorerfahrung in Form von Famulatur oder PJ-Tertial zu haben? Ich denke, es ist nicht unklug dort mal zu hospitieren; aber kann man das noch so leicht nach dem Studium als Arzt, ohne dass man sich gleich in dem Fach bewirbt?

Ich würde mich echt über eure Tipps und Erfahrungen freuen

und wünsche euch noch einen schönen Abend,
LG Ulli

daCapo
18.10.2020, 22:04
ich habe ein paar Kontakte zur Plastischen Chirurgie, wollte das auch mal eine Zeit machen, lange Zeit dort im Studium gearbeitet und Famulatur gemacht, letztendlich aber nicht meine Sache . Die Kollegen, die das angefangen haben, aber nicht in der Chirurgie bleiben wollten, sind in die Derma gegangen. Derma heißt nicht ausschließlich Salben verschreiben, hier kann man durchaus operativ tätig (inkl. Lappen) sein (ganz zum Ärger mancher Chirurgen)

][truba][
18.10.2020, 22:05
Hallo Ulli,

warum wechselst du nicht in eine Abteilung der PCH mit besseren Bedingungen?
Es sind nicht überall 70-80h die Woche.

VG Thomas

BXL
18.10.2020, 22:17
Also die derma Abteilungen, die ich kennengelernt habe, hatten bis auf Einzelfälle geregelte Arbeitszeiten.
Vielleicht brauchst du aber auch nur am Anfang ein bisschen, um in den Job reinzukommen. Arbeiten denn auch die älteren bei euch so lange?
Schalt mal deine pn Option frei.

DrSkywalker
18.10.2020, 22:27
Grundsätzlich muss man sich auch klar machen, dass sich alles ändert, sobald der Facharzt in der Tasche ist, egal in welchem Fach. Man kann sich immer seine Nische suchen, auch als plastischer.

Die Assistenzarztzet ist begrenzt und dient dazu Kompetenzen anzueignen. Später hat man alle Möglichkeiten, wenn man sich eben traut. Als PCH kann ich mir vorstellen eine Privatpraxis zu gründen, man muss sich halt eine Nische suchen.

Das gleiche gilt auch bei der Alternativfachwahl: Esist egal ob Derma, Radio, Allgemeinmed oder Orrhopädie, du kannst in jedem Fach mit einer 35 Stunden Woche ein OA Gehalt verdienen.

UlyssusD
18.10.2020, 22:49
@BXL: die PN Funktion sollte jetzt funktionieren.

Die Altassistenten arbeiten jetzt vielleicht nicht 80h, aber in dem 65-70h Bereich sind sie auch häufig.

wie gesagt, mit der Derma hatte ich bisher keine Berührungspunkte. Dass sie auch, kleine Lappen machen war mir bewusst. Aber meines Wissens ist es nahezu unmöglich ohne jegliche Erfahrungen oder Connections in der Derma einzusteigen.

Und ja, ich weiß dass die AA-Zeit begrenzt ist, nichtsdestotrotz denke ich mir, ich bin in der Blüte meines Lebens, die kann man nicht so einfach unter einem Berg von Arbeit begraben. Und ich weiß auch, dass die Facharztzeit nochmal ganz anders ist, aber das ist ja gerade ein Punkt der in Chirurgischen Fächern anders ist: in der Chirurgie heißt Facharzt nicht direkt, dass man hervorragend operieren kann, oder dass man „tun und lassen kann was man möchte“, oftmals ist der FA doch erst der Grundstein auf den man irgendwelche relevanten Fähigkeiten über Jahre aufbauen kann, bis man sie dann irgendwann mal beherrscht.

anignu
19.10.2020, 00:25
wenn du nach wenigen Monaten Chirurgie glaubst hofiert werden zu müssen obwohl du ein ach so tolles Examen und ach so tolles sonstiges Zeug gemacht hast bist du wahrscheinlich in der Derma besser aufgehoben.

GelbeKlamotten
19.10.2020, 06:25
wenn du nach wenigen Monaten Chirurgie glaubst hofiert werden zu müssen obwohl du ein ach so tolles Examen und ach so tolles sonstiges Zeug gemacht hast bist du wahrscheinlich in der Derma besser aufgehoben.

Du hast noch vergessen zu erwähnen, dass du ein ganz toller Gefäßchirurg bist und alle anderen eigentlich gar nichts können. Machst du doch sonst zuverlässig in jedem Post!?

Der TE hat nirgends geschrieben, dass er hofiert werden möchte. Ganz im Gegenteil, er sieht den Grund, warum er aus der PCH raus möchte offenbar bei sich selbst, weil die Perspektiven dort offenbar nicht (mehr) zu seinem Lebensentwurf passen. Das hat er offen und nachvollziehbar berichtet. Da gibt es keinen Grund ihm so einen Spruch zu drücken.


Zu Radiologie: Auch in der Radio gibt es sehr unterschiedliche Stellen und Arbeitsbedingungen.

An kleineren Häusern sind die oft sehr gut und es wird jeden Tag pünktlich Feierabend gemacht, dafür ist die Lernkurve auch nicht unbedingt besonders steil. An großen Häusern (und manchen Unikliniken, nicht allen) kann man schon auch mal auf eine 60-70h Woche (+Dienste) kommen, die Regel ist es aber eher nicht. Es kommt auch dort darauf an wie engagiert man ist und wie viel Arbeit man sich selbst macht.

Was den Weg in die Praxis angeht: als angestellter in einer Praxis derzeit gut möglich mit geregelten Arbeitszeiten und akzeptablem Gehalt. Eine Teilhaberschaft oder gar Gründung einer Praxis ist bekanntlich mit hohen Investitionen verbunden.

Mir persönlich wäre das momentan zu riskant, da meiner Meinung nach völlig unklar ist wie sich der zunehmende Einsatz von KI auf das Fach auswirken wird und ob man als kleine Praxis hier zu schnell den Anschluss an den vermutlich teuren technischen Fortschritt verliert. Auch da gibt es aber sehr unterschiedliche Meinungen.

daCapo
19.10.2020, 07:15
Letztendlich wirst du dich in der Derma bewerben müssen. In München sicherlich schwieriger als an "unbeliebteren" Orten.



wenn du nach wenigen Monaten Chirurgie glaubst hofiert werden zu müssen obwohl du ein ach so tolles Examen und ach so tolles sonstiges Zeug gemacht hast bist du wahrscheinlich in der Derma besser aufgehoben.

da hat GelbeKlamotten vollkommen Recht, diese Aussage ist unmöglich. Immer wieder dasgleiche im Forum hier.




An kleineren Häusern sind die oft sehr gut und es wird jeden Tag pünktlich Feierabend gemacht, dafür ist die Lernkurve auch nicht unbedingt besonders steil. An großen Häusern (und manchen Unikliniken, nicht allen) kann man schon auch mal auf eine 60-70h Woche (+Dienste) kommen, die Regel ist es aber eher nicht. Es kommt auch dort darauf an wie engagiert man ist und wie viel Arbeit man sich selbst macht.

Was den Weg in die Praxis angeht: als angestellter in einer Praxis derzeit gut möglich mit geregelten Arbeitszeiten und akzeptablem Gehalt. Eine Teilhaberschaft oder gar Gründung einer Praxis ist bekanntlich mit hohen Investitionen verbunden.



Ja, das stimmt. Allerdings muss man die Arbeit auch mögen. Eine anderer Arbeitsalltag als in der Chirurgie oder auch Dermatologie.

cartablanca
19.10.2020, 10:25
Musst dir halt ein Fach suchen, das du ohne opt out ausüben kannst. Oder halt Teilzeit. Ich weiss nicht ob es in der Derma besser zu geht. Derma gibts meist nur an grossen Häusern und in grossen Häusern gibts meistens 60 + Stunden pro Woche. Mal abgesehen davon dass ich ohnehin nicht nachvollziehen kann warum alle so auf dieses unappettitliche Fach abfahren.
Was ist mit Gyn, Uro? Sagt dir sowas zu?

Mano
19.10.2020, 11:34
Warum soll man dann bitte Teilzeit arbeiten, wenn man 60-80 Stunden für zu viel hält!? Vollzeit ist irgendwas zwischen 36 und 42 Stunden - und das gibt es in jedem Fach; wenn vielleicht auch nicht an jeder Klinik.

Zilia
19.10.2020, 16:01
Als Alternative zur PCH bieten sich noch MKG (Haken: Zahnmed. oben drauf, man kann aber parallel schon als Assistenzarzt arbeiten in Teilzeit) oder HNO an (die machen auch gerne noch ihren Plastischen als Zusatzquali).
Habe in der MKG PJ-Wahltertial gemacht (keine Uniklinik, aber BG, daher gut besetzt) und die Assistenten kamen (außer wenn es mal bei einem Lappen länger dauerte) eigentlich immer pünktlich raus. Um die Dienste haben sie sich fast geprügelt, das waren so 18-h-Dienste. Kann an der Uni anders sein.
Nach ein paar Jahren Klinik-Facharzt wird dann gerne eine Praxis aufgemacht - scheint finanziell lohnenswert.
Dass man bei Derma früh Schluss hat, lässt sich nicht pauschal sagen. Habe während des Studiums als studentische HK in der Derma gearbeitet und die Assistenten waren lange genug da. Kenne einen, der in einer Derma-Uniklinik aufgehört hat, da er jeden Tag bis 20 Uhr arbeiten musste, der ist dann in die Radioonko gewechselt.
Kommt immer auf das "Gesamtpaket" an, lässt sich nicht immer rein vom Fach her sagen.

schenkelblock
19.10.2020, 18:48
In der Derma kommt noch dazu, dass lt. meinem Chef fast alle Häuser Einstellungsstop wegen Corona haben (durch die schlechten wirtschaftlichen Zahlen zurzeit). Wir Dermatologen arbeiten sicher weniger als die Chirurgen, aber je nachdem wo du grade eingeteilt bist, sind unbezahlte Überstunden auch an der Tagesordnung.

anignu
19.10.2020, 23:51
Der TE hat nirgends geschrieben, dass er hofiert werden möchte.
er hat stattdessen geschrieben:

seit ein paar Monaten Assistenzarzt

Damit meine ich insbesondere auch die - der Chirurgie-immanente - Charakteristik, dass der erfolgreiche Karrierepfad extrem abhängig vom Wohlwollen von Mentoren sprich Oberärzten ist, welche einen besonders fördern müssen und Chancen in OPs geben müssen.
dann noch Examen, Autorenschaften usw.. erwähnt. Alles was Chirurgen außerhalb der Uni nicht interessiert.

Meiner Erfahrung nach hängt es nicht "extrem vom Wohlwollen von Mentoren sprich Oberärzten" ab sondern vor allem vom eigenen Engagement und von Zeit. Nach ein paar Monaten darf man halt noch nix. Man kann aber auch noch nix. Und mit der Zeit wird man besser auf Station, besser beim Assistieren und darf immer mehr Sachen selber machen bis man dann irgendwann Facharzt wird. Letztlich hatten fast alle chirurgischen Assistenzärzte die ich kenne es mehr oder weniger selbst in der Hand ob und wann es für den Facharzt gereicht hat. Das will sich nur keiner eingestehen. Da sucht man lieber die Schuld beim fehlenden Wohlwollen der Mentoren.

An großen Häusern (und manchen Unikliniken, nicht allen) kann man schon auch mal auf eine 60-70h Woche (+Dienste) kommen, die Regel ist es aber eher nicht.
GK spricht hier für Radiologie. Ich würde dasselbe die Chirurgie sagen. Auch in den meisten chirurgischen Abteilungen sind 70h + Dienste einfach nicht mehr üblich. Außerhalb von Unikliniken.

Du hast noch vergessen zu erwähnen, dass du ein ganz toller Gefäßchirurg bist und alle anderen eigentlich gar nichts können. Machst du doch sonst zuverlässig in jedem Post!?
Ich schreib dass die Gefäßchirurgie genial ist, sonst nichts. Ist meiner Meinung nach ein völlig unterschätztes Fach in Bezug auf Beliebtheit, daher gehört es erwähnt. Weil es viele Leute die Chirurgie machen wollen als ernsthafte Alternative nicht auf dem Schirm haben.

anignu
20.10.2020, 00:06
Wir Dermatologen arbeiten sicher weniger als die Chirurgen, aber je nachdem wo du grade eingeteilt bist, sind unbezahlte Überstunden auch an der Tagesordnung.
Es gibt Kliniken die grundsätzlich nur Halbtagsjobs vergeben, was aber nicht heißt dass man dann mittags heimgehen kann... Einfach weil bisher Stellen in dermatologischen Kliniken so rar waren dass sie es konnten...

Kackbratze
20.10.2020, 00:38
Ein Radiologe und ein Gefäßchirurg unterhalten sich über die Dermatologie.
Wollt ihr noch ein EKG auswerten?

:-D

Christoph_A
20.10.2020, 09:04
Ein Radiologe und ein Gefäßchirurg unterhalten sich über die Dermatologie.
Wollt ihr noch ein EKG auswerten?

:-D

Das wäre dann allerdings nahe am dummdumm Geschoß *duckwech

UlyssusD
20.10.2020, 16:20
@anignu:
Ich habe schon rausgelesen, dass du (als OA?) viel von deinen Assistenten forderst und sie nur bei maximalen Einsatz die komplette Förderung erfahren. Eine Mentalität, welche dir in der Vergangenheit wahrscheinlich selbst vorgelebt wurde, und die du jetzt eben selbst in deinem Führungsstil inkorporiert hast und dementsprechend diese besondere Opferbereitschaft und Härte auch in erhöhtem Maße einforderst und hier im Forum augenscheinlich sogar zelebrierst. Um ganz ehrlich zu sein, ist mir diese Einstellung auch nicht fremd und ich sehe das zum Großteil genauso wie du. Aber es zeigt eben auch, dass hier ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis besteht.

Von "hofiert werden" habe ich tatsächlich nichts geschrieben. Das Gegenteil ist der Fall. Ich war und bin immer bereit hart zu arbeiten, länger zu bleiben, mehr zu machen als man erwartet, aber dafür muss man natürlich ein Ziel haben, dessen Verfolgung einem lohnenswert erscheint. Und aktuell ist dies nicht der Fall und entspricht nicht dem von mir avisierten Lebensentwurf, weshalb ich hier um eine Beratung gebeten habe. Kein Grund mir einfach Anspruchsdenken und Faulheit vorzuwerfen.

Klar, natürlich sind das eigene Engagement, der Wille und die Opferbereitschaft nicht zu unterschätzende Determinanten des (chirurgischen) Erfolgs. Aber eben nicht nur. Ich denke, man ist als (junger) Assistent eben auch von Faktoren abhängig, die außerhalb des eigenen Einflussbereichs liegen wie oben angesprochen spezifischen Charaktereigenschaften des Vorgesetzten, seinen persönlichen Empfindlichkeiten, Launen, Projektionen des Vorgesetzten in einen und - obwohl wir das Jahr 2020 schreiben - sogar auch vermeintlich irrelevanten Dingen wie das Geschlecht. Gerade in einem Fach, in dem Praxis so relevant ist und bei dem mit Lehrbuchwissen lediglich das Fundament bildet, auf dem alles berufliche Können aufgebaut wird, ist man besonders auf diese interpersonelle Komponente angewiesen. Es ist doch klar, dass bei unmittelbaren invasiven chirurgischen Tätigkeiten, bei denen der Mentor die Schritte prinzipiell auch selber, besser, schneller und sicherer durchführen kann eine andere Art von Abhängigkeitsverhältnis und Vertrauensverhältnis besteht als beispielsweise bei der Supervision bei Durchführung einer Dialyse, Vidierung eines vorher vom Assistenten diktierten Befund Berichts einer radiologischen Untersuchung oder Umstellung einer Medikation. Und wenn es schon nicht über Gedeih und Verderb der Karriere entscheidet, dann zumindest über die Geschwindigkeit der Karriere.
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Vielen Dank für die bereits zahlreichen Rückmeldungen. Gibts vielleicht noch mehr hier, die etwas über den Einstieg und Arbeitsbedingungen in Fächern wie Derma und Radio erzählen können?

Insbesondere wie man am besten einsteigt, wenn man auf diese Fächer im Studium noch kein Augenmerk gelegt hat?? Wie sind her die Aussichten und Chancen eine Stelle zu bekommen? Und ist es möglich auch nach abgeschlossenen Studium noch Hospitationen zu machen, ohne sich gleich direkt für ein Fach zu bewerben, beispielsweise um etwas Expertise zu bekommen und im Lebenslauf wenigstens Hospitationen in dem Fach vorweisen zu können?

Viele Grüße,
Euer Ulli

CrashStudios
20.10.2020, 18:47
Du hast eine PN

schenkelblock
20.10.2020, 19:46
Vielen Dank für die bereits zahlreichen Rückmeldungen. Gibts vielleicht noch mehr hier, die etwas über den Einstieg und Arbeitsbedingungen in Fächern wie Derma und Radio erzählen können?

Insbesondere wie man am besten einsteigt, wenn man auf diese Fächer im Studium noch kein Augenmerk gelegt hat?? Wie sind her die Aussichten und Chancen eine Stelle zu bekommen? Und ist es möglich auch nach abgeschlossenen Studium noch Hospitationen zu machen, ohne sich gleich direkt für ein Fach zu bewerben, beispielsweise um etwas Expertise zu bekommen und im Lebenslauf wenigstens Hospitationen in dem Fach vorweisen zu können?

Viele Grüße,
Euer Ulli

Zu Derma:
Kommt auf die Stelle an. Unikliniken, wie so oft, stressiger. Dafür aber ist das Niveau schon etwas höher.
Aktuell, wie gesagt, lt. unserem CA bei den meisten Kliniken Einstellungsstop.
Wenn du noch kein PJ gemacht hast, mach auf jedenfall ein Tertial in der Derma, im besten Fall in deiner Wunschklinik.
Das ist die beste Eintrittskarte, die es gibt.
Ansonsten kannst du ambulant (beginnen) in der Derma. Laut der neuen WBO brauchst du gar keine Klinik mehr (zumindest in Sachsen, siehe anderer Thread).