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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Note 1 im Stex allein mit Amboss schaffbar?



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timo.he
20.10.2020, 20:33
Hallo zusammen,

ist eine 1 im Hammerexamen schaffbar, wenn man ausschließlich mit Amboss lernt?

Oder ist Amboss womöglich nicht detailliert genug, um eine 1 zu schaffen, sodass man noch zusätzlich mit dicken Büchern lernen müsste?

Würde mich über Kommentare aus erster Hand sehr freuen! ;-)

Liebe Grüße
Timo

fovea
20.10.2020, 22:03
Das impp achtet mitlerweile sehr genau darauf, welche Infos auf amboss stehen und welche nicht. Wenn du amboss bis ins kleinste Detail auswendig lernst, dann kannst du die bisherigen Examina sehr gut schaffen. Bei einem neuen fehlt dir dann aber ggf. Wissen, welches amboss erst nach dem Examen hinzufügt. Es sei denn du hast in der Klinik sehr gut gelernt.
Ansonsten spielt einfach auch Glück eine große Rolle.
Mein bester Freund bspw. ist ein absoluter Überflieger in der Klinik gewesen, hat immer mit dicken Büchern gelernt und sich sonst auch immer fortgebildet. Hat amboss zusammengefasst, wiederholt und hat generell so 88% gekreuzt. Mal mehr mal weniger. Letzendlich hat er selbst mit viel wiederholen nur eine 2 geholt.
Eine 1 hatten btw F20 nur 3 Leute.
Also ich will dich auch nicht demotivieren, aber eine 1 bekommt eigentlich fast niemand auch nicht mit Lehrbuchwissen.
Mitlerweile ist es eher eine Herausforderung eine 2 zu bekommen.

AlexDo86
20.10.2020, 22:20
seit etwa 2018 verändern sich die examina.
vorher war eine 1 durchaus möglich, mit entsprechendem aufwand.
heute brauchst du vorallem eins: glück!

eine 2 ist aber durchaus machbar, auch ohne umfassendes detailwissen.

mit amboss kommst du aber auf jedenfall durch.. wenn du gut in der klinik aufgepasst hast und gute famulaturen gemacht hast, kann dir das in die karten spielen.

timo.he
20.10.2020, 22:36
Danke erstmal für eure Antworten!

Dass man mit dem gesamten Amboss-Wissen das Examen "schaffen" können sollte, davon will ich ja mal schwer ausgehen. :D

Die Frage ist bloß, ob man mit reinem Amboss-Wissen eine 1 schaffen kann. Also vorausgesetzt, ich wüsste aus den Vorlesungen und Fachbüchern absolut gar nichts, aber dafür könnte ich alle Amboss-Kapitel auswendig. Reicht das für ne 1? Oder nur für ne 2? :)

AlexDo86
20.10.2020, 22:46
für eine 2 würde das reichen.
kenne nicht wenige, die sehr viel aufwand betrieben haben und sich ihre 2 wohlverdient haben.
aber auch das kommt immer aufs examen an... H20 lief vergleichsweise "besser" als die vorherigen.

und wegen der 1: wie gesagt, absolute glücksache.
die fragen teilweise so verrückte sachen... du wirst es während deinen vorbereitungen merken, was ich damit meine...

Cor_magna
21.10.2020, 02:27
Ich denke, dass auch mit Amboss eine 1 möglich ist, man aber möglicherweise auch mal den Arzt Modus bräuchte, um die wirklich harten Dinger zu beantworten. Aber Glück spielt meines Erachtens nach auch eine wesentliche Rolle, ausser man ist wirklich der abolute Überflieger.

davo
21.10.2020, 06:04
H19 gab es deutschlandweit nur 33 Einsen, F20 nur 3. Das ist also bei den "neuen" Examen auch einfach eine Glücksfrage.

Und wie ich schon öfters geschrieben habe: Die neuen Examen haben oft recht klinische, "schwammige" Fragen, d.h. Fragen, bei denen man abwägen muss, was am besten ist, statt eine eindeutig richtige Antwort aus einem Lehrbuch abrufen zu müssen. Deshalb denke ich, dass die Erfahrung, die man in den Blockpraktika und Famulaturen gesammelt hat, bei den neuen Examen recht wichtig ist, da man dort ein Gefühl dafür entwickeln kann, was wann gemacht wird und was nicht.

Ich glaube deshalb nicht, dass man sich in der Lernphase nochmal gezielt darauf vorbereiten kann. Amboss oder Endspurt ist nach wie vor die beste Basis. Aber man kann in diesen vier Monaten nicht "alles" lernen - es hängt auch stark davon ab, wieviel man vorher schon gelernt hat. Und eben auch vom Glück.

Trendafil
21.10.2020, 08:18
Würde man die Amboss- Karten ausdrucken, käme man auf einen Welzer von ca. 8000 Seiten. Selbst wenn du alles auswendig wüsstest und auch jede Info in Bezug zueinander setzen könntest, würde es dennoch nicht sicher für eine 1 reichen.

Warum?
Es wird gerade in den neuen Kurzfällen sehr klinisch gefragt. Manchmal stimmen mehrere Antworten und man muss sich für die "richtigere" entscheiden.
Man braucht für die 1 letztlich viel (Rate)Glück und eine große Portion klinisches Denken.

Meistens hat man letzteres eher noch nicht.

Ich würde mich abschließend nicht so unter Druck setzen. (aus persönlicher Erfahrung) Auch eine 2 sieht nett aus auf dem papier und ist wesentlich realistischer als die 0,% 1er quote zu erreichen.

Cor_magna
21.10.2020, 14:27
Ich würde mich noch nicht mal für ne 2 unter Druck setzen... Immerhin haben die auch nur knapp ein Fünftel. Bisschen Pech bei den Themen oder beim Raten und schon ist die auch weg. Bei den neueren examina ist eine gute Leistung durch reines Faktenwissen einfach nicht mehr zu garantieren, leider.

Chriman
21.10.2020, 16:25
Man sollte aber auch die Kirche im Dorf lassen...
Ich schreibe zwar erst H21, bemerke aber bereits jetzt bei einigen Kommilitonen aus meinem Semester eine gewisse Diskrepanz zwischen bisher erbrachter Leistung (stabile 3, manchmal 2, in mündlich-praktischen Prüfungen eher wenig souverän) und der Erwartung dann aber im Stex "mindestens" Note 2 zu erhalten.:-nix
Bei vielen frage ich mich: wo soll es denn herkommen?

Hausarztfamu direkt nach dem 4. Semester gemacht --> "da lernt man ja eh nichts, mache ich gleich zu Beginn"
Alle anderen Famulaturen nach Wellnessgesichtspunkten (wenig zu tun, möglichst früh gehen, kurze Anreise) ausgewählt.
Vorbereitung auf Untersuchungskurse --> wenig bis gar nicht
Hospitationen in interessante Bereiche / Engagement außerhalb des Pflichtprogramms --> Fehlanzeige

Da ist man mit einer 3 doch gut bedient.
Ich habe mich mal mit den Key-Feature-Fragen des IMPP beschäftigt (übrigens haben viele der Kommilitonen die unbedingt ne 2 haben wollen davon bisher so rein gar nichts gehört) und finde die im Grundsatz sinnvoll. Ist doch gut wenn man klinische Entscheidungsfindung übt und auch abprüft.

Trendafil
22.10.2020, 08:08
Schon.

Nur sind die Fragen manchmal so gestellt, dass teilweise mehr als eine Antwort richtig/falsch ist und man sich entscheiden muss, was das IMPP für "richtiger" hält.

Es ist nicht nur klinische Entscheifungsfindung, sondern eben auch Glück. Und es frustriert schon, wenn man ein auf Fakten basierendes Studium (und der auf Fakten basierenden Lehre) nicht mehr nur mit Fakten sehr gut bestehen kann. Es müsste sich halt erst mal die Lehre und das Studium selbst ändern, damit man so eine Prüfung stellen kann. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


Im übrigen: Ich finde es sehr uncharmant über die "blöden 3er Kommilitonen" herzuziehen. Wer weiß, vielleicht raten sie im Examen ein paar mal besser als Du.

Chriman
22.10.2020, 08:23
Ich kann Dir bei fast Allem zustimmen. Vor allem dass die Prüfungsfragen des IMPP anders designed sind als die an der Uni und dies dann, bei nicht angepasster Vorbereitung bzw. fehlender prakt. Erfahrung, zu Problemen führen kann.



Im übrigen: Ich finde es sehr uncharmant über die "blöden 3er Kommilitonen" herzuziehen. Wer weiß, vielleicht raten sie im Examen ein paar mal besser als Du.

Das habe ich allerdings weder gesagt, noch gemeint!
Wann habe ich von "blöden 3er Kommilitonen" geschrieben?
Ich habe nur herausgestellt, dass es doch arg unwahrscheinlich ist nach 5 Jahren durchschnittlichen Ergebnissen auf einmal gute oder gar sehr gute Stex-Noten zu erhalten. Ich habe auch nirgends geschrieben, dass ich nicht Teil der 3er Kandidaten bin.

timo.he
23.10.2020, 15:03
Danke für die zahlreichen Antworten! (Auch wenn einige ehrlich gesagt nicht wirklich meine Fragestellung beantwortet haben)

Also ich halte jedenfalls mal für mich als Resümee fest:
Wer ausschließlich das Wissen hat, das auf Amboss steht, kann prinzipiell durchaus eine 1 im Examen schaffen. Zumindest ist für jemanden, der nur ausschließlich Amboss-Wissen hat, die 1 nicht unwahrscheinlicher als für jemanden, der mit Vorlesungsfolien, Büchern etc. gelernt hat. Sprich: Die Hürden, die man für eine 1 überwinden muss, bestehen ohnehin für jedermann; ganz egal, womit man fürs Examen gelernt hat. Richtig?

xmn83
23.10.2020, 17:33
Hey Timo,

Ich hab gerade Stex gemacht (H20) und bin gerade an der Grenze zu einer 1. Also wenn die richtigen Fragen gestrichen werden/ Medilearn bei den Dingen die ich für richtig halt falsch liegt, reicht es noch gerade so.
Ich habe ausschließlich mit Amboss gelernt und es sogar zusammengefasst. Ich hatte allerdings nur ziemlich genau 100 Tage weil ich zwar sehr viel früher angefangen habe, aber noch 2 Wochen für Klausuren im Lernplan und eine Woche Urlaub etc.. verschwendet habe.
Meine Zusammenfassungen haben mir vor allem zwischen den Tagen genützt mir nochmal die noch nicht drangekommenen Themen anzugucken. Es war aber seeeeeeehr hart diese Zusammenfassungen zu erstellen, also 100 Tage habe ich schon komplett gebraucht und jeden Tag komplett gelernt.
Ich wusste bei wirklich jeder Frage im Examen ob diese in Amboss stand oder nicht, und ich kann dir aus Erfahrung sagen dass schon ziemlich genau 10% der Fragen nicht in Amboss stehen. Ich habe Amboss komplett auswendig gelernt und kannte jedes Syndrom, jede DD. Und ich finde, man braucht dann noch etwas Glück um alle zu beantworten. Denn auch wenn man alles weiß, macht man Safe noch Fehler, also ich habe Dinge teils einfach überlesen und sowas wie Pneumoperitoneum statt Pneumoretroperitoneum gelesen. Das ist immer unheimlich ärgerlich, wenn man diese Frage eigentlich super easy hätte beantworten können. Also glaub so 1 Frage pro Tag macht man falsch auch wenn man alles weiß und sich sicher ist, dass sind dann schon mal nur noch 89% richtig.
Ich bin der Meinung, dass man für die restlichen 10% der Fragen nicht lernen kann. Denn man müsste wirklich alle möglichen Lehrbücher lesen und das schafft man nicht, weder zeitlich noch Gehirnkapazitätsmässig. Man muss an dieser Stelle einfach Glück haben oder sehr gut kombinieren können. Oder Fakten schon mal irgendwie "gehört" haben und so ein Gefühl dafür haben was da richtig sein könnte. Was ich damit meine, wirst du wissen, wenn du mal ne Generalprobe richtig durchgemacht hast.
Und fang nicht zu früh an- 100 Tage sind seeeeeeeeehr lang. Du hältst das nicht durch und vergisst sowieso was du vor 100 Tagen gelesen hast. Das ist 1/3 Jahr !

Mein Tipp an dich: Amboss wird dich sowieso richtig erschlagen. Da steht sehr viel und es sind seeeeeeeeeeeehr viele kleinste Kleinstfakten die du kennen musst für die 2. Also lern lieber erstmal so richtig gut Amboss und wenn du dann noch Zeit hast lies bestimmte Themen nach- aber ganz ehrlich, es werden Dinge gefragt die kann man nicht mal googeln. Ich weiß bis heute auf ein paar Fragen ums verrecken nicht die Antwort. Also da musst du schon richtig Glück haben. Es hat schon nen Grund, dass fast keiner die 1 hat leider.

LG
Halt durch.

Atana
23.10.2020, 17:33
(Auch wenn einige ehrlich gesagt nicht wirklich meine Fragestellung beantwortet haben)


Willkommen in einem Online-Forum ;)

Aber ernsthaft, du kannst hierauf keine Antwort erwarten. Wie soll man das beantworten? Viel Spaß ein Examen zu nehmen und die Antwort auf jede Frage mit Amboss nachzuschlagen und falls es dann mehr als XX Fragen gibt, die eben nicht mit Amboss zu beantworten sind, weißt du, dass man in dem jeweiligen Jahr es nicht geschafft hätte. Natürlich brauchst du dafür auch die jeweils alte Amboss Version, denn nachträglich ist ja alles eingearbeitet.

xmn83
23.10.2020, 17:35
Genau nochmal zu Atana: Du wirst bei deinen Generalproben alle Infos auf Amboss finden, weil sie die noch reinschreiben, nach dem Examen. Die Realität ist leider anders.

timo.he
23.10.2020, 21:03
@xmn83: Danke für deine ausführliche Antwort. Das war genau das, was mich interessiert hat! :) Hast du erst bei der Examensvorbereitung angefangen mit Amboss zu lernen oder auch schon früher für die Klinik-Klausuren und so?

Ich bin zwar erst im 2. klinischen Semester, aber am liebsten würde ich jetzt schon mit nichts anderem mehr außer Amboss lernen. Ist meiner Meinung nach didaktisch einfach viel besser und übersichtlicher aufbereitet als so ziemlich jedes Lehrbuch oder irgendwelche Vorlesungsfolien. :D

xmn83
23.10.2020, 22:22
Ich hab es immer wieder mal in der Klinik benutzt und bei manchen Klausuren auch zumindest teilweise mit gelernt. Ich hab es eher als Nachschlagewerk benutzt, so wie so ziemlich jeder :)
Ich hab aber in der Klinik insgesamt nur so gelernt dass es zum bestehen reicht, bzw. mir die für mich wichtigen Themen rausgepickt und die unliebsamen Themen dann erst zum Stex aufgearbeitet. Noten zählen ja wirklich nirgendwo rein und von daher war es mir da ziemlich egal. Bin glaub Uni mässig ein 3er Kandidat nur bei den Stex´s war es mir wichtig. Daher hab ich eher mit Vorlesungen und Altklausuren gelernt hihi. Manchmal sogar mit Endspurt und einzelne Themen oder Fakten bei Amboss nachgeschlagen.
Ist aber letztlich total egal, weil die Noten in der Klinik nach deinem Stex einfach komplett verschwunden sind. Lern lieber klinisch relevant und was dir Spaß macht und stress dich nicht wegen irgendwelcher Noten. Das bereust du nur.
Aber Amboss lieben wirklich alle, macht bestimmt Sinn es vorher intensiver zu nutzen.

wurstbrot1337
23.10.2020, 22:43
Seit der "Examensreform" 2018 ist ja die Note 1 eine absolute Ausnahme, F2020 haben es 3 Leute von 3000 (1 Promille) und H2019 33 von 6000 (0,5%) eine 1 geschrieben. Dieses Examen wohl etwas mehr, so nach meinen Gefühl und wie es anderen Kommilitonen ging.

Meine Theorie warum eine 1 so gut wie nicht planbar und selbst mit bester Vorbereitung eine 1 schlicht nicht sicher schaffbar ist:
- Knüppelharte Nischenfragen, die nicht im Amboss stehen und selbst mit Fachliteratur (also nicht Lehrbüchern, sondern wissenschaftlichen Artikeln) erst nach einiger Recherche beantwortbar sind (dieses Examen mal Thyreoglobulin und den Wiederfindungstest als Beispiel angeführt)
- Detailfragen, die auf Amboss nicht stehen. Beispiel H2020: Genau Genmutation des Wiedemann-Beckwith-Syndrom (in Amboss wird die genaue genetische Aberration nicht mal erwähnt) oder Therapie des Nasopharynxkarzinom, die in Amboss gar nicht korrekt dargestellt ist, weil das Nasopharynxkarzinom eine Ausnahme ist von den anderen HNO-Tumoren. Auskunftspflicht des vorbehandelnden Arztes bei Ausstellung eines Totenscheines (Offenbarungspflicht, nicht auf Amboss erwähnt) Also mit Amboss alleine konnte man diese Art diese Fragen definitiv nicht beantworten, mit einem guten Lehrbuch hingegen schon.
- Einige Fragen mit nicht eindeutiger Fragestellung, wo man überhaupt nicht weiß, was genau gemeint ist (Fernmetastasierung Nasopharynxkarzinom) oder alle Antwortmöglichkeiten irgendwie nicht passen (Therapie Rheuma), wo selbst die Dozenten ihre Lösung 2x geändert haben.
- Fragen, wo alles passen könnte, aber eine Antwortmöglichkeit eben mehr richtig ist als alle anderen. Beispiel: Miller Fisher vs GBS vs Botulismus.
- Fallfragen: wenn man den Fall falsch interpretiert ist sind halt meist alle Fragen falsch.

Mein Problem mit Amboss: Amboss vermittelt das Gefühl, dass man diese Spezialfragen, die ich oben angeführt habe, beantworten kann. Dies kann man tatsächlich in den Altfragen, im echten Examen jedoch nicht, weil Amboss die Spezialfragen nach dem Examen erst in Amboss nachergänzt und gelb hinterlegt. Das Impp stellt aber natürlich im Examen Spezialfragen, die in Amboss nicht stehen. Manchmal ist es in Amboss echt amüsant, wenn dann auf einmal ein komplett nebensächliches Detail markiert wird, weil das eben so ne Spezialfrage war.

xmn83
23.10.2020, 22:59
100% was Wurstbrot sagt. Danke für diese perfekte Erklärung!




Seit der "Examensreform" 2018 ist ja die Note 1 eine absolute Ausnahme, F2020 haben es 3 Leute von 3000 (1 Promille) und H2019 33 von 6000 (0,5%) eine 1 geschrieben. Dieses Examen wohl etwas mehr, so nach meinen Gefühl und wie es anderen Kommilitonen ging.

Meine Theorie warum eine 1 so gut wie nicht planbar und selbst mit bester Vorbereitung eine 1 schlicht nicht sicher schaffbar ist:
- Knüppelharte Nischenfragen, die nicht im Amboss stehen und selbst mit Fachliteratur (also nicht Lehrbüchern, sondern wissenschaftlichen Artikeln) erst nach einiger Recherche beantwortbar sind (dieses Examen mal Thyreoglobulin und den Wiederfindungstest als Beispiel angeführt)
- Detailfragen, die auf Amboss nicht stehen. Beispiel H2020: Genau Genmutation des Wiedemann-Beckwith-Syndrom (in Amboss wird die genaue genetische Aberration nicht mal erwähnt) oder Therapie des Nasopharynxkarzinom, die in Amboss gar nicht korrekt dargestellt ist, weil das Nasopharynxkarzinom eine Ausnahme ist von den anderen HNO-Tumoren. Auskunftspflicht des vorbehandelnden Arztes bei Ausstellung eines Totenscheines (Offenbarungspflicht, nicht auf Amboss erwähnt) Also mit Amboss alleine konnte man diese Art diese Fragen definitiv nicht beantworten, mit einem guten Lehrbuch hingegen schon.
- Einige Fragen mit nicht eindeutiger Fragestellung, wo man überhaupt nicht weiß, was genau gemeint ist (Fernmetastasierung Nasopharynxkarzinom) oder alle Antwortmöglichkeiten irgendwie nicht passen (Therapie Rheuma), wo selbst die Dozenten ihre Lösung 2x geändert haben.
- Fragen, wo alles passen könnte, aber eine Antwortmöglichkeit eben mehr richtig ist als alle anderen. Beispiel: Miller Fisher vs GBS vs Botulismus.
- Fallfragen: wenn man den Fall falsch interpretiert ist sind halt meist alle Fragen falsch.

Mein Problem mit Amboss: Amboss vermittelt das Gefühl, dass man diese Spezialfragen, die ich oben angeführt habe, beantworten kann. Dies kann man tatsächlich in den Altfragen, im echten Examen jedoch nicht, weil Amboss die Spezialfragen nach dem Examen erst in Amboss nachergänzt und gelb hinterlegt. Das Impp stellt aber natürlich im Examen Spezialfragen, die in Amboss nicht stehen. Manchmal ist es in Amboss echt amüsant, wenn dann auf einmal ein komplett nebensächliches Detail markiert wird, weil das eben so ne Spezialfrage war.