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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doch nicht Medizin studieren?



Lucci
22.10.2020, 15:33
Hallo allerseits,
Ich mache mir in der letzten Zeit einige Gedanken, ob ein Medizinstudium für mich das richtige ist und würde mich sehr freuen, wenn ihr mir bei dieser Entscheidung ein wenig helfen könntet. :-)

Eigentlich war für immer klar, dass ich ein naturwissenschaftliches Fach studieren möchte. Medizin hatte ich sehr lange überhaupt nicht auf dem Schirm, vielmehr konnte ich mich schon immer sehr für Physik begeistern und wollte dieses Hobby auch zu meinem Beruf machen. An diesem Interesse hat sich auch bis heute nichts geändert, allerdings sollte man das Studienfach wohl nicht ausschließlich nach Interesse am Fach, sondern auch in Hinsicht auf den daraus resultierenden Beruf auswählen. Genau das hat mich an der Physik zweifeln lassen. Katastrophale Bedingungen in der Forschung und auch nicht gerade die besten Berufsperspektiven in der Wirtschaft (zumal man hier fast immer fachfremd arbeitet) - es klingt einfach nicht gerade vielversprechend.

So kam ich auf Umwegen zum Gedanken an das Medizinstudium und könnte mir durchaus vorstellen, dass das der richtige Weg sein könnte. Ein fachliches Interesse ist bei mir durchaus vorhanden. Insbesondere die Inhalte des vorklinischen Studienabschnittes, beispielsweise Biochemie und Anatomie klingen für mich durchaus spannend. Was die Inhalte des klinischen Abschnittes angeht habe ich zwar etwas weniger Interesse, aber auch das würde ich mit Sicherheit irgendwie überstehen. Letzten Endes würde ich mich auch nicht unmittelbar wegen des Studiums für Medizin entscheiden, sondern vielmehr aus Interesse am Arztberuf.
Genau das ist dann aber auch der Punkt, an dem bei mir gerade einige Zweifel aufkommen. Ich würde zwar gerne Arzt werden, allerdings habe ich hierbei schon sehr sehr konkrete Vorstellungen, in welche Richtung es gehen soll. Ich würde gerne Facharzt für Laboratoriumsmedizin oder Mikrobiologie werden.
So gut wie alle anderen Facharztrichtungen würden mich persönlich im Berufsleben nicht sehr glücklich machen, zumal ich von einigen Fächern, wie der Chirurgie, auch dem Patienten zu liebe Abstand halten sollte.

Nun stellt sich mir eben die Frage, ob es angesichts meiner beruflichen Wünsche überhaupt zielführend ist, Medizin zu studieren. Gehen wir mal davon aus, dass ich es schaffe, das Studium durchschnittlich zu absolvieren, wie realistisch ist es dann überhaupt, dass ich in einem der oben genannten Fachbereiche unterkomme?
Man spricht zwar immer von einem Ärztemangel, aber gilt das auch für diese kleineren, patientenferne Fächer? Ich habe einfach die Sorge, dass ich letzten Endes nach dem Medizinstudium, welches ich nicht zuletzt wegen der guten beruflichen Perspektiven wählen würde, Schwierigkeiten haben werde, einen Arbeitsplatz zu finden.
Gerade in der Laboratoriumsmedizin kann man sehr viele Arbeitsschritte eben automatisieren. Hierbei handelt es sich noch nicht einmal um eine Dystopie, vielmehr musste ich feststellen, dass das bereits gängige Praxis ist. Häufige Diagnosen werden bereits heute vollautomatisch erstellt. Wird man in 6 Jahren überhaupt noch ausreichend Fachärzte auf diesem Gebiet brauchen, als dass ich auch nur annähernd realistische Chancen haben könnte, hier unterzukommen?

Versteht mich bitte an dieser Stelle bitte nicht falsch; ich möchte Medizin nicht nur wegen der guten Berufsaussichten studieren. Facharzt für Laboratoriumsmedizin zu werden, wäre für mich mein absoluter Traumberuf. Angesichts dessen, dass aber ein Großteil der nach dem Medizinstudium offen stehenden Wege weder zu meinen Fähigkeiten noch zu meinen Interessen passt, befürchte ich beruflich zu stark eingeschränkt zu sein und somit Probleme damit zu haben, einen Arbeitsplatz zu finden.

Ich weiß, dass klingt nun alles danach, als sollte ich von der Medizin einfach die Finger lassen, aber irgendwie werden ich den Gedanken an das Medizinstudium nicht mehr so recht los. Ich würde mich deshalb sehr darüber freuen, wenn ihr mir vielleicht einen Ratschlag hättet.

GelbeKlamotten
22.10.2020, 22:01
Tja, alle wollen immer Garantien. Das ist irgendwie ein typisch deutsches Problem. Und ich schließe mich da selbst mit ein.

Ich kenne mich mit Labormedizin jetzt nicht wahnsinnig gut aus, aber da ist doch schon jetzt vieles automatisiert. Wenn noch mehr manuelle Tätigkeiten wegfallen, würde ich vermuten, dass das eher zulasten der MTAs als der Ärzte ginge. Es heißt doch immer „der Laborarzt unterschreibt nur“ ;)
In 6 Jahren wird man immer noch jemanden brauchen, der Befunde auf Plausibilität prüft, da habe ich keine Zweifel. Eine rein automatisierte Diagnostik kann auch schnell komplett aus dem Ruder laufen.

Kann dir jemand garantieren, dass du nach dem Studium ausgerechnet in diesen Fachrichtungen eine Stelle bekommst? Nein. Wahrscheinlich wirst du eine bekommen, vielleicht aber auch nicht.

Vielleicht sind in 6 Jahren auch wieder haufenweise deutsche Ärzte arbeitslos, weil so viele Ärzte aus Kolumbien, Indien und China nach Deutschland einwandern, dass nur noch Psychiatriestellen für Deutsche bleiben, weil man da die besten Sprachkenntnisse braucht. Alles möglich.

Und die richtige Frage sollte auch nicht lauten „braucht man in 6 jahren überhaupt noch labormediziner“. Sie sollte lauten „braucht man über die nächsten 30-40 Jahre noch Labormediziner“. Die Antwort lautet sehr wahrscheinlich: Labormediziner mit den gleichen Tätigkeiten wie heute nicht. Labormediziner, die sich mit ihrer Fachrichtung weiterentwickelt haben schon.

Genauso wenig wird dir jemand garantieren können, dass du mit einem Physikstudium eine Stelle bekommst, mit der du glücklich bist.

Hast du denn schon mal einen Labormediziner bei der Arbeit gesehen oder wie kommst du drauf, dass das dein Traumjob ist?

Melina93
23.10.2020, 00:46
Du wärst auch nicht der Erste, der seinen Fachrichtungswunsch während des Studiums (mehrmals) ändert. Ich wollte damals Pädiatrie machen. Unbedingt. Auf jeden Fall. Jetzt bin ich in der Allgemeinchirurgie :D

Ich denke auch, falls es in 6 Jahren noch die Labormedizin sein soll, wird das auch klappen. So schnell modernisiert sich das Gesundheitswesen auch nicht.

Lucci
23.10.2020, 18:44
Tja, alle wollen immer Garantien. Das ist irgendwie ein typisch deutsches Problem. Und ich schließe mich da selbst mit ein.

Ich kenne mich mit Labormedizin jetzt nicht wahnsinnig gut aus, aber da ist doch schon jetzt vieles automatisiert. Wenn noch mehr manuelle Tätigkeiten wegfallen, würde ich vermuten, dass das eher zulasten der MTAs als der Ärzte ginge. Es heißt doch immer „der Laborarzt unterschreibt nur“ ;)
In 6 Jahren wird man immer noch jemanden brauchen, der Befunde auf Plausibilität prüft, da habe ich keine Zweifel. Eine rein automatisierte Diagnostik kann auch schnell komplett aus dem Ruder laufen.

Kann dir jemand garantieren, dass du nach dem Studium ausgerechnet in diesen Fachrichtungen eine Stelle bekommst? Nein. Wahrscheinlich wirst du eine bekommen, vielleicht aber auch nicht.

Vielleicht sind in 6 Jahren auch wieder haufenweise deutsche Ärzte arbeitslos, weil so viele Ärzte aus Kolumbien, Indien und China nach Deutschland einwandern, dass nur noch Psychiatriestellen für Deutsche bleiben, weil man da die besten Sprachkenntnisse braucht. Alles möglich.

Und die richtige Frage sollte auch nicht lauten „braucht man in 6 jahren überhaupt noch labormediziner“. Sie sollte lauten „braucht man über die nächsten 30-40 Jahre noch Labormediziner“. Die Antwort lautet sehr wahrscheinlich: Labormediziner mit den gleichen Tätigkeiten wie heute nicht. Labormediziner, die sich mit ihrer Fachrichtung weiterentwickelt haben schon.

Genauso wenig wird dir jemand garantieren können, dass du mit einem Physikstudium eine Stelle bekommst, mit der du glücklich bist.

Hast du denn schon mal einen Labormediziner bei der Arbeit gesehen oder wie kommst du drauf, dass das dein Traumjob ist?
Danke für deine Antwort.
Ich habe vor einiger Zeit einmal ein kurzes Praktikum im Bereich "klinische Chemie" gemacht und bin so durch Zufall tatsächlich einmal in einem sehr großen Labor gelandet, in dem auch die entsprechenden Fachärzte arbeiten. Speziell in diesem Labor war es aber bereits so, dass es zwar sehr viele Angestellte gab, davon jedoch nur ein Bruchteil tatsächlich Mediziner waren. Viele "einfache" Aufgaben wurden von MTAs übernommen und alles was darüber hinausging und nicht schon maschinell bewerkstelligt werden konnte wurde hauptsächlich von studierten Chemikern erledigt. Der Großteil der Ärzte hat höchstens die Hälften der Zeit tatsächlich im Labor verbracht und sich daneben mit administrativen Aufgaben, Qualitätsmanagement und Forschung bzw. Automatisierung beschäftigt. Alles in Allem habe ich deren Aufgaben jedoch als sehr abwechslungsreich erlebt und könnte mich selbst durchaus in deren Rolle sehen.

Das ich jetzt aber so auf die Laboratoriumsmedizin fokussiert bin, liegt in meinem Fall wahrscheinlich eher daran, dass ich zwar gerne im medizinischen Bereich arbeiten würde, allerdings keinen (intensiven) Patientenkontakt haben möchte. Für mich mit meiner Sozialphobie werden Pflegepraktikum und Famulatur wahrscheinlich schon nicht gerade spaßig werden.
Nun müsste ich natürlich nicht unbedingt praktizierender Arzt werden. Hauptberufliche Forschung würde mir beispielsweise noch viel besser gefallen. Hier macht es meiner Meinung dann aber nur noch einen geringen Unterschied, was man studiert hat; die Arbeitsbedingungen sind in allen Bereichen der Forschung einfach derart katastrophal, als dass ich mir das nicht ein Leben lang vorstellen kann.
So bleibt letzten Endes einfach nicht mehr viel anders übrig.

Und ja, das mit den Garantien ist natürlich ein Ding der Unmöglichkeit. Nichtsdestotrotz kann ich nicht ohnehin, mal einen Gedanken daran zu verschwenden. Würde sich für mich beispielsweise keine Möglichkeit ergeben, ohne Patientenkontakt zu arbeiten hätte ich vollkommen umsonst Medizin studiert, da ich als Internist, Chirurg und was es nicht noch alles gibt, ungeeignet wäre.

Cor_magna
23.10.2020, 23:01
Ähm also dein plan klingt nicht schlecht, aber wenn eigentlich eher Physik dein Hauptinteressengebiet ist und du da gut bist würdest du auch da in der Wirtschaft was finden. Klar, es könnte sein dass du vorher deinen Doktor machen musst um was gutes zu finden, aber das machen in den Naturwissenschaften sowieso die meisten und bekommen es auch gebacken. Du musst letzten Endes nur entscheiden, welcher Weg dir lieber ist, denn die Wege eines reinen Naturwissenschaftlers und der eines Arztes differieren doch meist deutlich. Und ja, Risiko wirst du immer haben, willkommen im Leben

Hast du denn mal mit einigen Physiker gesprochen die da sind wo du hin willst? Und nicht nur im Internet Artikel gelesen? Das würde ich machen. Erfahrungen aus erster Hand sammeln. . Wenn die deine Befürchtungen bestätigen und es sonst keinen Plan mehr gibt kannst du dich immer auf Medizin fokussieren.Hjer wirst du nämlich einiges an Patientenkontakt haben, viele Monate lang und so wie du das schilderst könnte das echt schmerzhaft für dich seines klingt für mich nämlich so als würdest du wirklich lieber Physik machen und lässt irgendwelche Ängste dich daran hindern. Also wie gesagt schau erstmal ob diese Ängste berechtigt sind und besorg dir Erfahrungen aus erster Hand.


Ps: ich bin deswegen so verwundert weil ich einen Physiker kenne und der hat sogar nur mit Bachelor einen job in der Wirtschaft gefunden, muss aber zuzugeben ich kenne nur diesen einen Physiker und habe da sonst keinen weiteren Einblick.

cartablanca
24.10.2020, 20:09
...Nun stellt sich mir eben die Frage, ob es angesichts meiner beruflichen Wünsche überhaupt zielführend ist, Medizin zu studieren. Gehen wir mal davon aus, dass ich es schaffe, das Studium durchschnittlich zu absolvieren, wie realistisch ist es dann überhaupt, dass ich in einem der oben genannten Fachbereiche unterkomme?
Man spricht zwar immer von einem Ärztemangel, aber gilt das auch für diese kleineren, patientenferne Fächer? Ich habe einfach die Sorge, dass ich letzten Endes nach dem Medizinstudium, welches ich nicht zuletzt wegen der guten beruflichen Perspektiven wählen würde, Schwierigkeiten haben werde, einen Arbeitsplatz zu finden.
Gerade in der Laboratoriumsmedizin kann man sehr viele Arbeitsschritte eben automatisieren. Hierbei handelt es sich noch nicht einmal um eine Dystopie, vielmehr musste ich feststellen, dass das bereits gängige Praxis ist. Häufige Diagnosen werden bereits heute vollautomatisch erstellt. Wird man in 6 Jahren überhaupt noch ausreichend Fachärzte auf diesem Gebiet brauchen, als dass ich auch nur annähernd realistische Chancen haben könnte, hier unterzukommen?

Versteht mich bitte an dieser Stelle bitte nicht falsch; ich möchte Medizin nicht nur wegen der guten Berufsaussichten studieren. Facharzt für Laboratoriumsmedizin zu werden, wäre für mich mein absoluter Traumberuf. Angesichts dessen, dass aber ein Großteil der nach dem Medizinstudium offen stehenden Wege weder zu meinen Fähigkeiten noch zu meinen Interessen passt, befürchte ich beruflich zu stark eingeschränkt zu sein und somit Probleme damit zu haben, einen Arbeitsplatz zu finden.

Ich weiß, dass klingt nun alles danach, als sollte ich von der Medizin einfach die Finger lassen, aber irgendwie werden ich den Gedanken an das Medizinstudium nicht mehr so recht los. Ich würde mich deshalb sehr darüber freuen, wenn ihr mir vielleicht einen Ratschlag hättet.

Mach doch mal ein Praktikum im Labor über ein paar Wochen und dann kannst du dir ein eigenes Bild machen. Labormedizin ist nicht unbedingt so anspruchsvoll wie Physik. Ansonsten kann man mit einem eigenen Labor oder als angestellter Facharzt im Labor sehr viel Geld verdienen (für den Fall, dass dich Geld interessiert). Ob der Job in 20 Jahren nicht komplett automatisiert ist kann dir keiner sagen. Ich finde man sollte immer das studieren was einen interessiert und man findet dann immer irgendwo einen Job. Ein Freund von mir hat ein absolutes Orchideenfach studiert und hat eine Stelle gefunden mit der er fast so viel verdient wie ich. Studier das was dich interessiert. Behalte die Jobsicherheit im Hinterkopf aber mach es nicht zur Priorität.
Achja noch eins: Die ganzen kleinen Krankenhäuser sparen als Allererstes immer am Labor - sprich: sie lagern die Untersuchungen in externe Labore aus. Ob dass dazu führt, dass weniger Laborärzte gebraucht werden oder ob man nur an bestimmten Standorten arbeiten kann, kann ich dir nicht sagen. Aktuell sind meines Wissens aber Laborärzte gefragt.

davo
25.10.2020, 07:04
Garantien gibt es natürlich keine - aber derzeit findet man in der Labormedizin sehr leicht eine Stelle. Nur sehr wenige Absolventen interessieren sich für dieses Fach, und es gibt meiner Wahrnehmung nach deutlich mehr freie Stellen als Interessenten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das auch in sieben Jahren nicht anders sein.

Die Automatisierung, die du fürchtest, hat in der Labormedizin ohnehin schon längst stattgefunden. Vor der muss man also keine Angst haben. Man verbringt viel Zeit mit dem Labormanagement, der Qualitätssicherung, der Einführung neuer Standards und Methoden, usw. Wenn du dir einfach mal überlegst, wieviele Laborbefunde es in einem großen Krankenhaus jeden Tag gibt, und wie wenige Labormediziner in einem großen Krankenhaus arbeiten, wird dir schnell klar sein, dass die Befundvidierung eher nur noch eine Formsache ist. Ich würde dir empfehlen, mal ein paar Tage in einem Krankenhauslabor zu hospitieren - auch auf die Gefahr hin, dass dir der Job dann vielleicht gar nicht mehr gefällt. Denn er ist schon sehr speziell, und oft nicht besonders spannend.

In der Arbeitsmedizin, dem Öffentlichen Gesundheitheitswesen und der Pathologie findet man, so mein Eindruck, ähnlich leicht eine Stelle wie in der Labormedizin. Mein Eindruck ist, dass die Mibi kompetitiver ist, und deutlich höhere Standards bzgl. Forschungsinteresse setzt, aber echte Interessenten finden in der Regel auch da eine Stelle.

Mit Physik hat Labormedizin natürlich nichts zu tun. Schon mal an Strahlentherapie gedacht?

Grundsätzlich finde ich nichts falsch daran, trotz eines so speziellen Interesses mit dem Medizinstudium zu starten. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich deine Interessen im Laufe des Studiums ändern werden. Und vielleicht wirst du während des Studiums ein kleines klinisches Fach kennenlernen, das dich fasziniert. Klinische Arbeit ist nicht immer schrecklich, und nicht jede klinische Stelle ist so stressig wie eine Uni-Innere. Gibt auch in den Gebieten der Patientenversorgung viele Nischen, die interessant sein können. Vielleicht wirds dann am Ende des Studiums also ohnehin was anderes als die Labormedizin.

Dergenthiner
12.11.2020, 19:27
So habe ich auch 2012 gedacht, als ich meine Ausbildung als Labor MTA abgeschlossen habe und angefangen habe zu arbeiten. Bin ich immer noch überzeugt, dass Laborarzt ( mit vielen zusätzlichen Weiterbildungen wie Transfusionsmedizin und Gerrinung) was für mich wäre.
Und ohne Job bleibst du auch nicht, kannst du mir glauben. Eher so, dass du alleine für 15 Labore zuständig sein wirst.

Was ich persönlich nicht erwartet habe, dass es zu "Laborfächer" erst nach dem Physikum kommt. Biochemie fand ich sehr anstrengend, weil sie so trocken ist.
Anatomie war ein Horor für mich.
Im großen und ganzen ist das Medizinstidium sehr interessant, wenn man bereit ist fürs Auswendiglernen viel Zeit zu investieren.
Also kurz zusammengefasst :Job - kein Problem
Das Problem ist nur einen Studienplatz zu bekommen. Und nachher, wenn es auch an manchen Stellen langweilig wird - sich nicht sofort aufgeben
PS :Die jenigen, die ich kenne, die das Studium abgebrochen haben (freiwillig oder nicht), waren die jenigen, die keine Lust hatten zu lernen.

Aloya
13.11.2020, 22:07
So habe ich auch 2012 gedacht, als ich meine Ausbildung als Labor MTA abgeschlossen habe und angefangen habe zu arbeiten. Bin ich immer noch überzeugt, dass Laborarzt ( mit vielen zusätzlichen Weiterbildungen wie Transfusionsmedizin und Gerrinung) was für mich wäre.
Und ohne Job bleibst du auch nicht, kannst du mir glauben. Eher so, dass du alleine für 15 Labore zuständig sein wirst.

Was ich persönlich nicht erwartet habe, dass es zu "Laborfächer" erst nach dem Physikum kommt. Biochemie fand ich sehr anstrengend, weil sie so trocken ist.
Anatomie war ein Horor für mich.
Im großen und ganzen ist das Medizinstidium sehr interessant, wenn man bereit ist fürs Auswendiglernen viel Zeit zu investieren.
Also kurz zusammengefasst :Job - kein Problem
Das Problem ist nur einen Studienplatz zu bekommen. Und nachher, wenn es auch an manchen Stellen langweilig wird - sich nicht sofort aufgeben
PS :Die jenigen, die ich kenne, die das Studium abgebrochen haben (freiwillig oder nicht), waren die jenigen, die keine Lust hatten zu lernen.

Magst du einmal kurz deine Erfahrung aus dem Labor teilen? Interessiere mich in letzter Zeit auch für diesen Facharzt. Wie sieht es aus wenn man später als angestellter Facharzt in einem Labor arbeitet mit Arbeitsbelastung, Abwechslung im Alltag und ganz plump auch dem Gehalt? Werde vermutlich noch hospitieren um mir selbst einen Eindruck zu machen, paar Infos schaden jedoch nie :D.

Klinikum22
16.11.2020, 06:17
Ist das nicht normal, dass man diese Zweifel hat? Ich bin mir auch überhaupt nicht sicher... mein Traumberuf wäre Chirurgin... aber, wie ist das vielleicht mal später, wenn man eine Familie haben will.. dann denke ich wieder, wenn es mein Traumberuf ist, dann findet sich eine Lösung und mein lieber Opa sagt immer mit viel Lebensweisheit, dass man auch das machen soll, was man unbedingt machen will, weil man in dem Job dann auch Leidenschaft entwickelt...und man dafür brennt... Also ist meine Tendenz, doch den Weg einzuschlagen. denn Garantien gibt es keine

Medizininteressentin87
22.11.2020, 15:08
Ist das nicht normal, dass man diese Zweifel hat? Ich bin mir auch überhaupt nicht sicher... mein Traumberuf wäre Chirurgin... aber, wie ist das vielleicht mal später, wenn man eine Familie haben will.. dann denke ich wieder, wenn es mein Traumberuf ist, dann findet sich eine Lösung und mein lieber Opa sagt immer mit viel Lebensweisheit, dass man auch das machen soll, was man unbedingt machen will, weil man in dem Job dann auch Leidenschaft entwickelt...und man dafür brennt... Also ist meine Tendenz, doch den Weg einzuschlagen. denn Garantien gibt es keine

Finde das sehr schön gesagt. Jeder hat irgendwo Zweifel, doch es ist so wichtig, das zu tun was man auch wirklich tun möchte. Wenn ich etwas mache, was ich wirklich mag, werde ich auch gut darin sein. Leidenschaft für etwas wird so oft vergessen. Tue das was du wirklich willst und du wirst glücklich sein und es nicht bereuen.