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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lohnt sich der Wechsel in die PKV finanziell als Assi?



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Madame Bouvier
09.11.2020, 20:48
Ich frag mich, ob es sich finanziell lohnt sich privatkrankenzuversichern. Bin seit 2,5 Jahren Assi in Vollzeit, und vom Lohn her dürfte ich mich bald privatversichern. Ich bin 30 und ledig ( nicht verlobt, keine Kinder (in planung in den nächsten Jahren -> falls es wichtig sein sollte ;)
a) Lohn es sich finanziell signifikant bzw. überwiegen die Vorteile?
b) Was sind die Nachteile (ausser das potenzielle Kinder extra versichert werden müssen, und man nicht zurück in die GKV kann (wieso auch?)
c) Was ist mit Privatzusatz-Versicherungen (Chefarzt brauch ich definitiv nicht ;) und Zähne naja 30 Jahre monatlich bezahlen, damit ich irgendwann ein Gebiss bezahlt bekomme, ob sich dass rentiert bezweifle ich:-))

Danke!

freak1
09.11.2020, 20:59
Wahlarzt heißt nicht unbedingt CA. Du kannst dir dann auch aussuchen welcher (L)OA dich operieren soll. :-top

anignu
09.11.2020, 22:28
Wahlarzt: als ob man wenn man selbst Arzt ist sich das nicht auch aussuchen könnte. Du gehst du einem Kollegen von dem du viel hältst und bittest ihn in aller Freundlichkeit. Und wenn der sagt "nein mach ich nicht, da bekomm ich nicht genug Geld" dann passt das auch...

Ich bin aus politischen Gründen GKV-Mitglied, ich lehne die PKV ab. Das sollte ich vielleicht zuallererst erwähnen, damit sich jeder überlegen kann wie ge-bias-d meine Aussagen sind. Ich seh es halt so:
- PKV mit Familie und paar Kinder: eh teurer als GKV
- kurz mal arbeitslos? ist der GKV egal, kein Einkommen keine Gebühr. PKV?
- schnellere Termine mit der PKV? ich bin Arzt. Wenn ich einen Facharzt brauche bekomm ich ihn schon. Mittels freundlichem Fragen bei Leuten die man eh kennt.
- Kalkulierbarkeit: GKV ist kalkulierbar in den Beiträgen. Ja, die steigen. Ja, die steigen vielleicht auch viel. Aber auch PKV-Beiträge können steigen und in der aktuellen Niedrigzinsphase mit Ansparen von Geld für später teilweise extrem. Schon mancher Bekannte hat böse Überraschungen erleben müssen.
- das bissl an "zahlt die PKV" im Vergleich zur GKV ist mir egal. Zahl ich mir meine Salbe für 5 Euro halt selbst. Schaff ich von meinem Gehalt grad noch so
- ich bekomm (hoffentlich) ehrliche Aussagen. Nicht sowas wie "das sollte man noch abklären" damit noch jemand abkassiert.
- ich hasse dieses hofieren dieser selbstgefälligen Privatpatienten und will selbst nie so einer werden.
- ich hasse solche Dinge wie Kollegen berichten wenn die PKV sagt "das war nicht nötig, das zahlen wir nicht". Kenn ich von der GKV nicht. Die zahlen einfach. Und wenn nicht wird man vorher vom Arzt darauf hingewiesen. Keine bösen Überraschungen...

GelbeKlamotten
09.11.2020, 23:51
Auf Lebenszeit gerechnet ist die PKV tendenziell teurer als die GKV. Sie lohnt sich nicht wegen einer Ersparnis, sondern wegen der besseren Leistungen, die man vereinbaren kann.

Und nein, der „Arztbonus“ ersetzt nicht die „Wahlarzt“-Option in der PKV. Das funktioniert im eigenen Haus noch, aber wenn du mal eine OP vom Spezialist in 350 km Entfernung willst, der nur private persönlich operiert, dann kommst du mit „ich bin aber Kollege“ nicht mal an der Sekretärin vorbei.

Sinnlose untersuchungen, nur weil ein patient privat ist, gibt es natürlich, das kennen wir alle. Nur dürfte das bei Kollegen generell seltener sein und als Ärztin würde ich mir auch zutrauen zu Erkennen wenn eine Untersuchung offensichtlich unnötig ist.

Riesen Vorteil der PKV als Ärztin außerdem: wenn ich irgendwas brauche kann ich mir einfach selbst schnell ein rezept ausstellen und kriege das erstattet.

Pille leer und gerade keine Zeit für Frauenarzt? Einfach kurz selbst rezeptieren (Ersetzt natürlich keine Vorsorge beim FA).
Neuen Einlagen für die Sportschuhe? Gebau das gleiche.

Als PKV Patient brauchst du auch keine Einweisung für eine Krankenhausbehandlung. Und für eine ambulante Untersuchung im Krankenhaus gibt es keine bürokratischen Hürden wegen irgendwelcher Ermächtigungen.

Wenn die Politik mal wieder irgendein tolles Hausarztmodell austüftelt und du nur mit Überweisung zum FA kannst, dann bist du ausgeliefert. In der PKV kannst du dich darauf verlassen, dass immer das gilt, was im Vertrag steht.

Als PKV Mitglied bist du auch unabhängig von den Budgets. Du kannst dir verschreiben lassen, was medizinisch sinnvoll ist und nicht nur das was ins Praxisbudget passt.

Wer nicht mehr als 1 Kind plant und die Chance auf einen Tarif ohne hohe Zuschläge hat, dem würde ich definitiv immer zur PKV raten. Ab 2 Kindern kann man anfangen, über die Kosten zu diskutieren. Es sei denn der Partner ist in der GKV und verdient mehr, dann können die Kinder eh auch in die GKV.

anignu
10.11.2020, 00:17
Mit der PKV kannst du sowas von tolle Leistungen vereinbaren: Einbettzimmer mit Extramenü und privatem Massageservice im Krankenbett. Kostet halt. Auch wählt natürlich niemand einen Selbstbehalt von 300 oder 500€pro Jahr. wäre ja langweilig. Maximaler Service ist das Stichwort. Daher hat "man" ja auch die Centurion Card. Lässt sich schon entspannter leben damit.

Ok, das mit der Pille versteh ich natürlich. Ist auch ein Kostenfaktor den man nicht unterschätzen soll... knapp nen 100er pro Jahr? Also nicht mal 10€ pro Monat? Ich geh mit meinem Arztausweis also in die Apotheke muss für drei Monate gut 20 € hinlegen und bekomm das nicht mal erstattet? Schande über die GKV!

Einweisung: mach ich telefonisch. Ruf an dass ich ne Einweisung brauch und hol sie dann ab. Wahnsinniger Aufwand. Aber ich schaff das. Wirklich.

Falls die Politik mal wieder was austüfteln sollte... dann seid ihr aber sowas von geliefert! Wegen was grad? Gängelung von GKV-Patienten? Abschaffung der PKV? Egal. Aber wenn die Politik mal wieder was austüftelt, dann bist du ausgeliefert. Mit der ...KV!

Als GKV-Patient bis du abhängig von Budgets. Maximal. Du gehts ins Krankenhaus und mitten während der OP wird diese abgebrochen weil du zu teuer wurdest. Und Medikamente die ausdrücklich empfohlen sind werden dir auch nicht verschrieben. Also stirbst du. Ah, doch nicht. Hm, da wäre aber billig gewesen. Ok, dann bekommst die Medikamente halt doch.

Und da du eh schon mehr zahlst als alle anderen wirst du für jedes Kind extra bestraft.

Und ich glaube das GK nicht an der Sekretärin vorbeikommt. Warum nur? Ich hatte da nie ein Problem...

GelbeKlamotten
10.11.2020, 01:20
Mit der PKV kannst du sowas von tolle Leistungen vereinbaren: Einbettzimmer mit Extramenü und privatem Massageservice im Krankenbett. Kostet halt. Auch wählt natürlich niemand einen Selbstbehalt von 300 oder 500€pro Jahr. wäre ja langweilig. Maximaler Service ist das Stichwort. Daher hat "man" ja auch die Centurion Card. Lässt sich schon entspannter leben damit.

Ok, das mit der Pille versteh ich natürlich. Ist auch ein Kostenfaktor den man nicht unterschätzen soll... knapp nen 100er pro Jahr? Also nicht mal 10€ pro Monat? Ich geh mit meinem Arztausweis also in die Apotheke muss für drei Monate gut 20 € hinlegen und bekomm das nicht mal erstattet? Schande über die GKV!

Einweisung: mach ich telefonisch. Ruf an dass ich ne Einweisung brauch und hol sie dann ab. Wahnsinniger Aufwand. Aber ich schaff das. Wirklich.

Falls die Politik mal wieder was austüfteln sollte... dann seid ihr aber sowas von geliefert! Wegen was grad? Gängelung von GKV-Patienten? Abschaffung der PKV? Egal. Aber wenn die Politik mal wieder was austüftelt, dann bist du ausgeliefert. Mit der ...KV!

Als GKV-Patient bis du abhängig von Budgets. Maximal. Du gehts ins Krankenhaus und mitten während der OP wird diese abgebrochen weil du zu teuer wurdest. Und Medikamente die ausdrücklich empfohlen sind werden dir auch nicht verschrieben. Also stirbst du. Ah, doch nicht. Hm, da wäre aber billig gewesen. Ok, dann bekommst die Medikamente halt doch.

Und da du eh schon mehr zahlst als alle anderen wirst du für jedes Kind extra bestraft.

Und ich glaube das GK nicht an der Sekretärin vorbeikommt. Warum nur? Ich hatte da nie ein Problem...

Hm, keine Ahnung warum du das jetzt direkt wieder auf eine persönliche Ebene ziehst.
Deine Argumente sind jedenfalls größtenteils nicht besonders gut.

Ja, ein Einzelzimmer ist definitiv eine super Sache. Mehr Essensauswahl kriegt man in der Regel auch, finde ich aber eher nebensächlich.
Keine Ahnung was du über den Selbstbehalt sagen wolltest. Muss jeder selbst überlegen und durchrechnen, ob er einen Vereinbaren will oder nicht. Ich habe keinen.

Dass man in der GKV politischen Entscheidungen stärker/öfter ausgeliefert ist, ist Fakt. Die PKV kann man abschaffen, ja. Aber an meinem vertraglich vereinbarten Leistungsumfang werden Spahn und co nichts ändern, solange es die PKV gibt.

Ja wegen einer Einweisung oder einer überweisung zum FA den Hausarzt anrufen und dann noch während der oft knappen Öffnungszeiten vorbeifahren IST aufwand. Ich bin froh, dass ich das nicht muss.

Nein, die lebenswichtige OP wird nicht aus Budgetgründen abgebrochen. Aber wenn du als GKV Mitglied als Typ 1 Diabetiker nur 4 mal am Tag deinen Blutzucker messen kannst, bevor du die Teststreifen selbst einkaufen musst, dann ist das schon nicht so toll. Das war viele Jahre so der Fall. Obwohl Studien schon damals eindeutig zeigten, dass mehr Messungen die BZ-Einstellung verbessern. Nein daran stirbt man nicht direkt. Aber mit 65 nicht an der Dialyse zu hängen ist halt auch ganz nett.
Mittlerweile hat sich dieses spezielle Problem zum Glück dank CGM/FGM weitgehend erledigt. Aber sicherlich gibt es haufenweise ähnliche Probleme, die bereits bestehen oder noch auf die GKV Mitglieder zukommen.

Toll auch, dass du immer an allen Sekretärinnen vorbeikommst. Du scheinst ja aus einem großen Erfahrungsschatz zu sprechen. Wie viele OPs hattest du denn auf diesem Wege schon bei sehr erfahrenen Chefärzten, die sonst nur Privatpatienten selbst operieren?

GelbeKlamotten
10.11.2020, 01:22
Doppelpost

GelbeKlamotten
10.11.2020, 01:23
Doppelpost..

GelbeKlamotten
10.11.2020, 01:23
Doppelpost.

GelbeKlamotten
10.11.2020, 01:27
Doppelpost..

GelbeKlamotten
10.11.2020, 01:29
Doppelpost

GelbeKlamotten
10.11.2020, 01:40
Keine ahnung warum das jetzt so oft gepostet wurde, sorry

DrSkywalker
10.11.2020, 04:48
Selbstständigkeit geplant? Pkv fast ein Muss. Für immer Angestellt und mehr als 2 Kinder: gkv ein Muss.

Pkv ist schon sehr angenehm. Reine privat Praxen ohne Wartezimmer und max 5 Minuten warten auf den sehr kompetenten Arzt (zb ehem lt oa der uniklinik) ist schon sehr gut.

Lizard
10.11.2020, 04:52
Auch sehr gut : Man muss ins Krankenhaus, meldet das der PKV und bekommt erstmal den Vorwurf der vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung. Nein Danke, bin wieder in der GKV und sehr froh darüber.

Bonnerin
10.11.2020, 05:18
Die PKV lohnt sich meiner Meinung nach vor allem in 2 Konstellationen:

- man wird an der Uni Prof. bzw. aus anderen Gründen verbeamtet. Dann kommt nämlich die Beihilfe mit ins Boot. Ansonsten darf man nicht unterschätzen, wie viel teurer die Beiträge im Alter werden. Ohne Beihilfe muss man das halt selbst blechen.

- man ist mit einer/m Partner/in verheiratet, der marginal besser verdient, aber aus Gründen (z.B. gesundheitlichen) NICHT in die PKV wechseln kann. Dann sind die Kinder über sie/ihn familienversichert und in der Summe betrachtet lohnt sich das dann vermutlich, wenn man wirklich zusammen bleibt.

Wenn nur die Wahlarztbehandlung von Interesse ist gibt es ja auch die Möglichkeit, dafür eine private Zusatzversicherung abzuschließen.

hebdo
10.11.2020, 07:00
Für mich lohnt sich die PKV nicht. Verheiratet, 2 Kinder und bisher durch Vitamin B oder Arztkarte immer bevorzugte Behandlung bekommen. Überweisung, AU, Rezepte usw. bekomme ich per Anruf beim HA oder Kinderarzt, im Notfall reiche ich die Verordnung nach und hole mir direkt alles in der Apotheke.

Das "Privat-Ärzte" kompetenter sind stelle ich absolut in Frage. Kenne da mehr negative als positive Beispiele. Aus meiner ersten Stelle an einer Uniklinik haben sich mehrere OÄ zu einem Privat-MVZ zusammengeschlossen. Bis auf den Pneumologen würde ich mich von keinem Behandeln lassen.

Und der finanzielle Aspekt:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/private-krankenversicherung-leidet-unter-minizinsen-massive-beitragserhoehungen-a-be95a6a6-6edc-4530-a24e-c294b6377ccb

GelbeKlamotten
10.11.2020, 07:15
Auch sehr gut : Man muss ins Krankenhaus, meldet das der PKV und bekommt erstmal den Vorwurf der vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung. Nein Danke, bin wieder in der GKV und sehr froh darüber.

Ja das gibt es. Da muss man eben schauen, dass man wirklich alles angibt beim vertragsabschluss. Den sollte man sowieso mit einem kompetenten Berater planen, nicht mit so einem 0815 provisionsgetriebenen makler. Der weist einen auch darauf hin, wie man rechtssicher die fragen zu vorerkrankungen beantworten kann.

Wenn man mal ein paar Jahre in der PKV ist, wird auch nicht mehr so penetrant nachgeforscht.

tragezwerg
10.11.2020, 07:17
Bezüglich Rückerstattung der Kosten für selbst gekaufte Medikamente (Stichwort Antibiose bei Harnwegsinfekt, Influenzaimpfung etc. pp.): das kann man auch mit der GKV machen, die meisten erlauben das problemlos. Ich muss nur den Beleg aus der Apotheke hinschicken, dann krieg ich das Geld von der GKV zurück.

GelbeKlamotten
10.11.2020, 07:33
Und der finanzielle Aspekt:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/private-krankenversicherung-leidet-unter-minizinsen-massive-beitragserhoehungen-a-be95a6a6-6edc-4530-a24e-c294b6377ccb

PKV Erhöhungen kommen immer schubweise. Erst wenn die Krankheitskosten um mehr als 10 Prozent über den kalkulierten Ausgaben liegen, darf die PKV den Preis erhöhen. Das wird dann immer medienwirksam ausgeschlachtet. Unter anderem auch von den öffentlich-rechtlichen, bei denen sich überwiegend SPD Wähler tummeln. Dass die letzten 3 Jahre davor gar nicht erhöht wurde, während die Beitragsbemessungsgrenze für die GKV ordentlich gestiegen ist, lässt man dann schön unter den Tisch fallen.

17% sind ordentlich, das stimmt. interessanter wäre trotzdem ein gewichteter durchschnittswert über alle PKVen gewesen. Und die Frage ist auch, was mit den gkv beiträgen passiert, jetzt während/nach Corona. Wenn ganze Branchen arbeitslos gemacht werden und somit deren Beiträge von der Allgemeinheit mit finanziert werden müssen, dann dürfte das die GKV wesentlich härter treffen als die PKV.

Muriel
10.11.2020, 12:34
Ich bekomme auch jedes verschreibungspflichtige Medikament, das ich mir selber mit Arztausweis in der Apotheke besorge, problemlos innerhalb weniger Tage von der GKV erstattet. Die Privatpraxisnummer finde ich auch interessant... Wir haben gerade einen riesigen Berg an Privatpatienten von einer Kollegin, die seit Jahren nur noch eine P-Praxis hatte, übernommen und ich bin jedes Mal wieder, wenn einer von denen vor mir sitzt, erstaunt bis entsetzt, was da die letzten Jahre so getrieben wurde. Wenn wir das so weiterführen, könnten wir zwar ne Menge Geld verdienen, unethisch wäre es dennoch.
Naja, letztendlich ist das doch die gleiche Diskussion wie Apple oder Samsung ;-)