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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie habt ihr euch für die Fachrichtung entschieden?



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Dergenthiner
12.11.2020, 12:10
Ich hoffe, diese Frage wurde hier nicht schon 100 mal gestellt.
Ich bin im 3 SJ und jetzt könnte ich die Möglichkeit für ein Bundeslandstipendium nutzen. Das Problem ist :da bin ich an eine Fachrichtung gebunden.

Mein erster Beruf ist MTA und ich finde den Job als Laborarzt sehr schön. Super entspannt, keine Nachtschichten, super flexibel.
Aber Interessant finde ich Onkologie. Nur würde es bedeuten im KH zu arbeiten, Bereitschaften, und auch viel Kontakt mit manchmal sehr anstrengen Patienten. Momentan sehe ich das nicht als Problem, weiß aber, mit 50 werde ich das vllt anders sehen.
Pathologie kommt auch in Frage, da fällt aber die Niederlassung als Möglichkeit weg.
Es gibt natürlich noch andere spannende Gebiete, die ich mir einfach nicht zutraue (keine Chirurgie wegen Rückenprobleme z. B)

Wie haben Sie sich für Ihre Fachrichtung entschieden?
Wo soll ich am besten Famulatur machen, damit ich möglichst viele Bereiche miterlebe?
Wenn Sie sich für eine Fachrichtung im 3 SJ verpflichtet hätten, wäre es für Sie heute schlimm?

Zilia
12.11.2020, 12:25
Hallo Dergenthiner,

ist Dein Studium finanziell gefährdet, falls es mit dem Stipendium nicht klappt? Falls nein, würde ich mich erst nach dem Examen für eine Fachrichtung entscheiden. Ich kenne aber auch Leute, die schon vor dem Abitur wussten, dass sie unbedingt Allgemeinmedizin oder Neurologie machen wollen. Ich würde vermeiden, mich regresspflichtig zu machen, falls ich doch was anderes machen will.

LG, Zilia

Rahmspinat
12.11.2020, 12:27
Arbeite in der Inneren. Fand ich im Studium interessant, weil unglaublich breit und meiner Vorstellung als Arzt am ehesten entsprochen hat. Haben Famulaturen und PJ dann auch bestätigt. Famulatur sollte man in den Fächern machen, die einen interessieren. Im PJ nimmt man genug mit, auch wenn man nicht in die Chirurgie möchte, entsprechendes Engagement vorausgesetzt. Selbst wenn dir das Fach plötzlich im Beruf nicht mehr gefällt, kann man sich relativ problemlos (man hat ja sogar Berufserfahrung) umentscheiden.

Auf keinen Fall würde ich mich für Fachrichtung/Region verpflichten lassen. Stell dir vor du merkst, dass dir Fach ABC keinen Spaß macht oder du aus privaten Gründen in eine andere Region wilst/musst. Tja, Pech gehabt. Und das "Schmerzensgeld" macht es auch nicht wett, dann doch lieber einen Studienkredit.

nie
12.11.2020, 12:36
Wenn es finanziell irgendwie anders machbar ist, würde ich mich auf keinen Fall im Studium an eine Region oder Fachrichtung binden.

Ich wusste vor dem Studium, dass ich Anästhesie machen will, hatte im gesamten Studium kein anderes Ziel inkl. entsprechender Famulaturen, Uni-Wahlfach und PJ. Und habe 6 Wochen vor dem Examen aus einer spontanen Idee/Laune heraus einen Arbeitsvertrag in der Innere unterschrieben. Wollte maximal ein Jahr bleiben und dann definitiv zur Anästhesie wechseln. Jetzt bin ich seit 15 Monaten in der Innere und habe keine akute Pläne mehr für Anästhesie. Überlege sogar, den Innere-Facharzt fertig zu machen.

Feuerblick
12.11.2020, 12:45
Sorry, aber das „seid“ in der Überschrift hat beim Lesen irgendwie gestört. Habs mal geändert ;-)

Dergenthiner
12.11.2020, 12:50
Ja, ich habe es dann auch selber geändert. Also nach dir. Hab die Frage erst mal 100 mal umformuliert und dann dich falsch 🤦*♀️

Bonnerin
12.11.2020, 13:20
Wenn es finanziell irgendwie anders machbar ist, würde ich mich auf keinen Fall im Studium an eine Region oder Fachrichtung binden.

Ich wusste vor dem Studium, dass ich Anästhesie machen will, hatte im gesamten Studium kein anderes Ziel inkl. entsprechender Famulaturen, Uni-Wahlfach und PJ. Und habe 6 Wochen vor dem Examen aus einer spontanen Idee/Laune heraus einen Arbeitsvertrag in der Innere unterschrieben. Wollte maximal ein Jahr bleiben und dann definitiv zur Anästhesie wechseln. Jetzt bin ich seit 15 Monaten in der Innere und habe keine akute Pläne mehr für Anästhesie. Überlege sogar, den Innere-Facharzt fertig zu machen.

Und ich war quasi ein Gegenbeispiel hierzu. OP fand ich immer gut, wollte unbedingt was chirurgisches machen (am liebsten HNO), Anästhesie fand ich zu langweilig. Letzten Endes habe ich die Pläne aber ad acta gelegt, aus Verzweiflung über mein furchtbares Innere Tertial spontan im 2. Tertial dann Anästhesie gemacht. Da war das Blockpraktikum gut und die Skills kann man ja schon gut für alles verwenden. Und da bin ich dann hängen geblieben. Mag tatsächlich Anästhesie von dem Gesamtpaket auch am liebsten, habe wenig Bock auf die Intensivzeit. Schmerzmedizin ist auch nix für mich. Momentan ist der Plan, den FA zu machen (ist das Fach, wo ich am ehesten noch die 5 Jahre aushalte) und dann mal schauen. Langfristig sehe ich mich eher nicht in einer Klinik. Oder im direkten Patientenkontakt.

Das ist oft einfach so random, was man macht oder nicht macht als Fachrichtung...schnupper einfach in verschiedene Sachen rein und streiche, was dir nicht gefällt an Fächern. Irgendwas unterschreiben bezüglich Regionsbindung würde ich nie. Selbst, wenn ich mich langfristig da sehen würde spielt ja auch der/die Partner*in eine Rolle.

Espressa
12.11.2020, 18:02
Ich war mit zwölf zum ersten Mal beim Augenarzt und dachte fortan: cool, das mache ich später auch.
Bei mir wäre es gut gegangen, sich zu verpflichten; mache heute genau das!

CYP21B
13.11.2020, 13:28
Ich würde selbst bei fixer FA Wahl und fixen Ort so einen Vertrag nicht unterschreiben. Die können die Bedingungen dann ja schön bescheiden halten wenn man quasi an die geknebelt ist. Unabhängig davon sind da dann oft so Klauseln "je nach Bedarf" enthalten. Was dann wenn man in ein Fach gestopft wird was man null machen will? Ne danke. Da hätte ich dann lieber Studienkredit genommen.

Bzgl FA Wahl hat mich mein Fachbereich irgendwie schon immer interessiert. Das hat sich durch Pflegepraktikum und Famulaturen in dem Bereich nochmal bestätigt. Gibt aber glaube ich viele die nicht so extrem für genau eine Richtung brennen. Da wird's dann schwieriger.

tragezwerg
13.11.2020, 17:06
Ich bin über den Rettungsdienst zur Medizin gekommen. Und die Notärzte, die Anästhesisten waren, blieben immer cool wenn die Kacke richtig am Dampfen war. Die anderen waren entweder panisch oder ahnungslos, und ich dachte damals immer: Ich will auch mal cool bleiben können, wenn es stressig wird!
Im Studium reizte mich kurzzeitig auch die Pädiatrie, aber da war mir der ständige Kontakt mit teils sehr anstrengenden Eltern zu ätzend.
Jetzt bin ich Fachärztin für Anästhesie und liebe auch nach 8+ Jahren mein Fach. War gut, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe. Und cool bleiben bei blauen Patienten oder arteriellen Blutungen kann ich mittlerweile auch ;-)

Nessiemoo
13.11.2020, 17:08
Ich hab seit dem 3. Studienahr mich so häufig umentschieden, ich hätte mich nie im Leben verpflichten können. Wollte zuerst Unfallchirurgie machen, das fand ich in einer Famulatur langweilig, fand aber immer noch OP irgendwie cool... dann fand ich Neuro in einer Famulatur toll, wollte aber immer noch in die OP, danach wollte ich Anästhesie machen, das fand ich aber nach einer längeren Famulatur auch gut, danach habe ich Famulatur in der Strahlentherapie gemacht, und fand es auch richtig spannend, liebäugelte aber mit HNO, danach im Blockpraktikum fand ich es ganz schlimm, und nach Pädiatrie Famulatur war ich mir sicher, dass ich endlich mein Fach gefunden habe. Erst im PJ fand ich Pädiatrie doch nichts für mich, dafür fand ich die OPs in der Viszeralchirurgie cool, und Urologie danach sogar noch cooler, fand aber OPs nach 4 Monaten so anstrengend, dass ich mich dann relativ spontan für Neurologie entschieden habe und bin vier Jahre später tatsächlich sehr glücklich mit meiner Wahl. :-love

shikou
13.11.2020, 18:12
Wieso fällt denn Pathologie aufgrund fehlender Niederlassung weg? Soweit ich weiß gibt es genügend niedergelassene Pathologen, die Unikliniken könnten sonst die Menge an Eingang gar nicht alleine stemmen.

Feuerblick
13.11.2020, 18:16
Ich habe eine Ausbildung gemacht, weil ich NIE studieren wollte... und schon gar nicht Medizin. In der Ausbildung (Orthoptistin... bitte alle mal googeln :-)) ) hat uns Schülerinnen ein sehr netter Assistenzarzt in die Geheimnisse der Augenuntersuchung eingeweiht. Und da wurde mir klar, dass ich JETZT doch Medizin studieren möchte. Mit dem Ziel, danach Augenheilkunde zu machen. Hab zwar auch mal mit Gyn und Anästhesie geliebäugelt (hihi), aber am Ende bin ich dann doch bei den Augen gelandet.

Thomas24
13.11.2020, 18:37
Ich habe eine Ausbildung gemacht, weil ich NIE studieren wollte... und schon gar nicht Medizin. In der Ausbildung (Orthoptistin... bitte alle mal googeln :-)) ) hat uns Schülerinnen ein sehr netter Assistenzarzt in die Geheimnisse der Augenuntersuchung eingeweiht.

Das liest sich ja fast wie aus einem Groschenroman :-))
Was ist denn aus dem netten Assistenzarzt geworden? Irgendwo CA oder niedergelassen?

Feuerblick
13.11.2020, 18:42
Der war, als ich zuletzt geschaut habe, OA irgendwo an einer Augenklinik im Norden. Ist aber schon etwas her.
Leider war er schon Facharzt und weg, als ich wieder in dieser Klinik gelandet bin. Ich hätte mich gerne bei ihm bedankt ;-)

Heerestorte
13.11.2020, 18:47
Leider war er schon Facharzt und weg, als ich wieder in dieser Klinik gelandet bin. Ich hätte mich gerne bei ihm bedankt ;-)

Wie GK mit Massagen? :-))

bonziusbilatis
13.11.2020, 18:49
Find da irgendwie wenig zu? Ist die staatlich anerkannt? Gibt es Punkte in der ZEQ?

@feuerblick

Feuerblick
13.11.2020, 18:54
Orthoptistin ist ein staatlich anerkannter medizinischer Assistenzberuf. Einmal googeln und schon findet man sogar die Seite vom Berufsverband: https://www.orthoptik.de/
Kann ich aber als „Park“-Ausbildung nicht wirklich empfehlen. Stellen sind rar, es gibt keine Bezahlung und gesiebt wird auch.

bonziusbilatis
13.11.2020, 18:55
Ich habe eine Ausbildung gemacht, weil ich NIE studieren wollte... und schon gar nicht Medizin. In der Ausbildung (Orthoptistin... bitte alle mal googeln :-)) ) hat uns Schülerinnen ein sehr netter Assistenzarzt in die Geheimnisse der Augenuntersuchung eingeweiht. Und da wurde mir klar, dass ich JETZT doch Medizin studieren möchte. Mit dem Ziel, danach Augenheilkunde zu machen. Hab zwar auch mal mit Gyn und Anästhesie geliebäugelt (hihi), aber am Ende bin ich dann doch bei den Augen gelandet.

Find da irgendwie wenig zu? Ist die staatlich anerkannt? Gibt es Punkte in der ZEQ?

@feuerblick

Feuerblick
13.11.2020, 19:02
Wieso wiederholst du dich? Ich hab dir sogar einen Link gepostet... :-nix