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kaii
15.11.2020, 14:27
Hallo!
Ich frage mich welcher Fachgrichtung am stressfreisten (für mich) ist.
Stressen mich vor allem die Notfälle und ungeplanten Aufnahmen sowie die Dienste, daher kommen Fachrichtungen wie Chirurgie oder Innere nicht in Frage. Auch Patientenkontakt löst bei mir Stress aus aber kann ich damit leben. Lange Arbeitszeit und Überstunden sind für mich nicht stressig

Ich suche eine Fachrichtung mit wenigen notfällen und unerwarteten Stresssituationen, kein Problem mit überstunden, viel Theorie und studieren oder geringem Patienenkontakt

Auf meiner Liste stehen bisher diagnostische Radiologie, Strahlentherapie, Transfusionsmedizin, Labormedizin und konservative Augenheilkunde.. und Psychiatrie (meine aktuelle Fachrichtung)
Gibt es die möglichkeit z.B. in der Psychiatrie, Dienste zu vermeiden. Ich komme klar mit der Stationsarbeit aber stört mich den stressigen Dienste mit die Notfälle in der Nacht, ungeplanten Aufnahmen, häufige Fixierungen...usw

Was meint ihr dazu?

Heerestorte
15.11.2020, 14:29
Hallo!
Ich frage mich welcher Fachgrichtung am stressfreisten (für mich) ist.
Stressen mich vor allem die Notfälle und ungeplanten Aufnahmen sowie die Dienste, daher kommen Fachrichtungen wie Chirurgie oder Innere nicht in Frage. Auch Patientenkontakt löst bei mir Stress aus aber kann ich damit leben. Lange Arbeitszeit und Überstunden sind für mich nicht stressig

Ich suche eine Fachrichtung mit wenigen notfällen und unerwarteten Stresssituationen, kein Problem mit überstunden, viel Theorie und studieren oder geringem Patienenkontakt

Auf meiner Liste stehen bisher diagnostische Radiologie, Strahlentherapie, Transfusionsmedizin, Labormedizin und konservative Augenheilkunde.. und Psychiatrie (meine aktuelle Fachrichtung)
Gibt es die möglichkeit z.B. in der Psychiatrie, Dienste zu vermeiden. Ich komme klar mit der Stationsarbeit aber stört mich den stressigen Dienste mit die Notfälle in der Nacht, ungeplanten Aufnahmen, häufige Fixierungen...usw

Was meint ihr dazu?

Wie wärs mit Patho?

WackenDoc
15.11.2020, 15:26
Arbeitsmedizin. Aber Obacht- da sind 2 Jahre in einem Fremdfach notwendig, teilweise noch Innere/Allgemeinmedizin.

kaii
15.11.2020, 15:27
Wie wärs mit Patho?

ich habe 2 Wochen in der Pathologie hospitiert, Zuschnitt und Sektion war wirklich nicht interessant für mich.

Roadkiller
15.11.2020, 16:09
Schnellschnitte können auch recht stressig sein. Wenig Stressresistente sind in der Patho genauso eine Belastung als Kollege wie anderswo. Ich schlage hier mal Coaching/Psychotherapie vor. Sonst rennst du ewig weg.

anignu
15.11.2020, 16:09
diagnostische Radiologie
Sehr witzig aus meiner Sicht. Platz 1 der nicht stressigen Fachrichtungen geht an.... Radiologie! LOL! GK würde sich im Grab umdrehen wenn sie schon da wäre ;-)
Radiologie kann vielleicht nicht stressig sein, aber in der Niederlassung stresst dich dein Chef mit "schneller, mehr Befunde, schneller" und in der Klinik gibt es eben genau diese Chirurgen und Internisten (die du ja als stressig empfindest) die dann den Radiologen wiederum stressen mit "jetzt ein Notfall-CT", "jetzt eine Notfall-CT-gesteuerte Punktion", "jetzt eine Notfall-Angio/-Lyse". Und wenn, wie in manchen Kliniken, die Sonographie nachts noch dazu kommt dann kannst du Ruhe völlig vergessen.

Psychiatrie (meine aktuelle Fachrichtung)
Gibt es die möglichkeit z.B. in der Psychiatrie, Dienste zu vermeiden. Ich komme klar mit der Stationsarbeit aber stört mich den stressigen Dienste mit die Notfälle in der Nacht, ungeplanten Aufnahmen, häufige Fixierungen...usw
Ich hab grad nachgeschaut: in Bayern braucht man 3 Jahre stationär, der Rest kann ambulant sein. Ambulant gibts sicher weniger Dienste. Die Frage ist daher ob du 3 Jahre durchhalten kannst, ggf. auch mit Klinikwechsel...

davo
15.11.2020, 16:17
Labormedizin wär definitiv einen Versuch wert. Aber ist sehr speziell, und gefällt vielen sicher nicht.

Radio ist sicher keine gute Idee.

Clostridien
15.11.2020, 16:34
Ehrlich gesagt bin ich gerade ein bisschen überrascht über die Antworten bezüglich Radiologie. Ich bin zwar selbst kein Radiologe, habe allerdings in der Radiologie eines Uniklinikums famuliert und die Ärzte dort hatten schon einen ziemlich entspannten Arbeitsalltag, auch nach eigener Aussage. Weiß nicht, ob das vielleicht auch hausabhängig ist.

agouti_lilac
15.11.2020, 16:37
Wo siehst du dich denn nach dem Facharzt? In der Klinik, in der Praxis oder ganz woanders?

agouti_lilac
15.11.2020, 16:39
Ehrlich gesagt bin ich gerade ein bisschen überrascht über die Antworten bezüglich Radiologie. Ich bin zwar selbst kein Radiologe, habe allerdings in der Radiologie eines Uniklinikums famuliert und die Ärzte dort hatten schon einen ziemlich entspannten Arbeitsalltag, auch nach eigener Aussage. Weiß nicht, ob das vielleicht auch hausabhängig ist.

Also ich sehe Radiologie auch nicht als entspannt an. Ein Schockraum nach dem nächsten, wenn es mal ernst wird, will der Traumatologe JETZT SOFORT von dir wissen, ob das Becken stabil ist, die WS freigegeben ist, der Allgemeinchirurg will wissen, ob es blutet, ... danach ab in die DSA, da blutet der schockige ITS-Patient ... . Ruhig finde ich anders.

Clostridien
15.11.2020, 16:43
Beim Schockraum gebe ich dir Recht. Das war an dem Haus aber auch "nur" eine Rotation von sechs oder sieben, d.h sobald man diese Rotation abgeschlossen hatte, wurde alles deutlich weniger stressig.

Feuerblick
15.11.2020, 16:43
Augenheilkunde gibts zumindest in der Facharztausbildung ohne Dienste, nächtliche Aufnahmen, Stress (z.B. durch viele Patienten in der Ambulanz) und ähnliche Dinge nicht.

agouti_lilac
15.11.2020, 16:45
Beim Schockraum gebe ich dir Recht. Das war an dem Haus aber auch "nur" eine Rotation von sechs oder sieben, d.h sobald man diese Rotation abgeschlossen hatte, wurde alles deutlich weniger stressig.

Und im Dienst?

Clostridien
15.11.2020, 16:50
Ich war selber bei keinem Dienst dabei, auf Nachfrage durften Dienste nach ca. 1,5 Jahren gemacht werden, die mir als unterschiedlich arbeitsintensiv geschildert wurden. Einer meinte, er würde während seiner Dienste auch viel an seiner Forschung arbeiten, was mal mehr mal weniger gut funktioniere

rafiki
15.11.2020, 16:54
Gibt es die möglichkeit z.B. in der Psychiatrie, Dienste zu vermeiden. Ich komme klar mit der Stationsarbeit aber stört mich den stressigen Dienste mit die Notfälle in der Nacht, ungeplanten Aufnahmen, häufige Fixierungen...usw
Was meint ihr dazu?

FA-Ausbildung ohne Dienste? Eher nicht. Und die beschriebene Stationsarbeit kommt am ehesten auf einer Gerontodepressionsstation vor, aber da kann man nicht mehrere Jahre verweilen.

MissUmbrella
15.11.2020, 17:17
Für den psychiatrischen Facharzt kannst du auch in Bereiche, wo du keine Rettungsstelle hast und die anerkannt werden- z.B. beim SpDi, in der Psychosomatischen Reha oder in die Forensik.

Ich kann dich verstehen mit der RST und Fixierungen usw. in der Psychiatrie, ich bin superfroh nach 2 Jahren Akutklinik im neuen Job keine Rettungsstelle mehr betreuen zu müssen im Dienst..

kaii
15.11.2020, 17:40
Labormedizin wär definitiv einen Versuch wert. Aber ist sehr speziell, und gefällt vielen sicher nicht.

Radio ist sicher keine gute Idee.

so weit ich weiß, ist jetzt nur ein Jahr mit unmittelbarer Patientenversorgung erförderlich und nicht mehr unbedingt ein Jahr in der Innere, aber wie sieht die Stellensituation aus im Labormedizin. Ich habe kein Problem Paar Monaten zu hospitieren und ich bin auch nicht örtlich verbunden.

CYP21B
15.11.2020, 17:40
Ich denke so ganz ohne "Stress" geht es nirgends.

Würde glaube ich auch mitunterschreiben dass Radiologe je nach Haus nicht stressfrei ist. Man hat vll eher einen "Bürojob" (wobei das auch nicht wirklich richtig ist). Aber je nach Haus kommen da gerade im Dienst einige Sachen zusammen. Bei uns (mittelgroßes Haus) dürften die mit die besch... Dienste haben, da einiges an Teleradiologie dran hängt. Zudem ist es üblich dass auch konventionelles Röntgen nachts gleich befundet wird. Von Schockraum, Stroke ganz zu schweigen. Dh so eine einzelne Untersuchung ist ggf schnell befundet. Wenn das aber paarmal pro Nacht passiert dann ist die ziemlich schnell ziemlich zerschossen.

Ich denke die Hauptsache ist dass man für sich heraus findet mit was für einer Art von Stress man am besten klar kommt. Und dann eben entsprechend filtern. Für mich ist z.B. Unfallchirurgie trotz arbeitsreicherer Dienste angenehmer da ich da mehr Kontrolle über die Effektivität der Abläufe habe als eine Ortho wo zwar in den Diensten fast nichts anfiel dafür aber die Abläufe so umständlich waren dass das irre Zeit kostet. Man hatte zudem viele ungeplante Überstunden. Die konnte man zwar abfeiern, aber dann wenn es der Abteilung passte und nicht zwingend da wenn es einem selbst passte. Angefallen sind sie oft so ungünstig dass man nach Feierabend nicht wirklich fixe Termine ausmachen könnte. Da hatte ich auf dem Papier deutlich mehr frei aber gefühlt nichts davon.

Dazu sollte man eben auch gucken wie es nach dem Facharzt ausschaut. Manchmal hilft es sich eine gewisse Zeit durchzubeißen wenn es dafür danach besser ist. Bzw ich mache lieber ein paar Jahre einen Job wo ich z.B. stressige Vordergrund Dienste mache wenn ich dafür hinterher den Job habe den ich mir wünsche als von vorne herein etwas zu machen was mich nicht so interssiert nur weil's ggf etwas ruhiger ist.

Cor_magna
15.11.2020, 17:44
Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen (ok, grade vielleicht wegen Pandemie stressig, sonst eher ruhig), Facharzt für Mibi oder Hygiene (beides eher wenig stressig, wenig Notfälle), Labormedizin (je nach Arbeitgeber und Position), Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin, Humangenetik (war da selber mal, war gut was zu tun, aber gut machbar), Facharzt für Psychiatrie oder Psychosomatik in einer Rehaklinik (da war ich mal, war echt recht entspannt).

--> Fausregel: Je weniger Station und je weniger Patienten desto weniger Stress. (Ganz grob gesagt)

kaii
15.11.2020, 17:46
Für den psychiatrischen Facharzt kannst du auch in Bereiche, wo du keine Rettungsstelle hast und die anerkannt werden- z.B. beim SpDi, in der Psychosomatischen Reha oder in die Forensik.

Ich kann dich verstehen mit der RST und Fixierungen usw. in der Psychiatrie, ich bin superfroh nach 2 Jahren Akutklinik im neuen Job keine Rettungsstelle mehr betreuen zu müssen im Dienst..

Ich habe Jetzt ein Jahr Akutklinik und ein Jahr in der Reha, aber wo soll ich suchen wenn ich für eine Klinik ohne Einzugsgebiet. Ich will keine Klinik mehr mit 900 Betten und Wohnverbund. Wäre es möglich in einer kleinen Klinik mit ca 60 Betten den Facharzt zu machen? und nach dem FA was sind meine Optionen wenn ich keine HG Dienste oder im Akuthaus arbeiten will?