PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rotationen Allgemeinmedizin



Seiten : [1] 2

eXuLon
02.12.2020, 14:13
Hallo zusammen,

seit einiger Zeit gilt in vielen Bundesländern ja eine mehr oder weniger neue Weiterbildungsordnung. Für den FA für Allgemeinmedizin werden seit dem ein Jahr stationäre Innere Medizin, zwei Jahre in der niedergelassenen hausärztlichen Weiterbildung und die üblichen 80 Stunden Kurs psychosomatische Grundversorgung gefordert. Die restliche Zeit kann beliebig, aber zumindest mit einem zusätzlichen dritten Fach aufgefüllt werden. Das bietet ja - zumindest auf dem Papier - eine Menge von Möglichkeiten.
So wie ich das verstehe gibt es mittlerweile vielerorts Verbundweiterbildungen, sodass die Rotationen im Rahmen der FA-Weiterbildung je nach regionalem Stellenangebot organisiert werden können.

Welche Rotationen und Fachbereiche würde aber eine ideale Facharztweiterbildung für Allgemeinmedizin enthalten?

Was sind eurer Meinung nach die sinnvollsten Stationen um später breit aufgestellt zu sein und seinen Patienten
gute evidenzbasierte Medizin bieten zu können?

Und in welchem Setting sollte das ganze jeweils stattfinden?

daCapo
02.12.2020, 15:56
Hallo zusammen,

seit einiger Zeit gilt in vielen Bundesländern ja eine mehr oder weniger neue Weiterbildungsordnung. Für den FA für Allgemeinmedizin werden seit dem ein Jahr stationäre Innere Medizin, zwei Jahre in der niedergelassenen hausärztlichen Weiterbildung und die üblichen 80 Stunden Kurs psychosomatische Grundversorgung gefordert. Die restliche Zeit kann beliebig, aber zumindest mit einem zusätzlichen dritten Fach aufgefüllt werden. Das bietet ja - zumindest auf dem Papier - eine Menge von Möglichkeiten.
So wie ich das verstehe gibt es mittlerweile vielerorts Verbundweiterbildungen, sodass die Rotationen im Rahmen der FA-Weiterbildung je nach regionalem Stellenangebot organisiert werden können.

Welche Rotationen und Fachbereiche würde aber eine ideale Facharztweiterbildung für Allgemeinmedizin enthalten?

Was sind eurer Meinung nach die sinnvollsten Stationen um später breit aufgestellt zu sein und seinen Patienten
gute evidenzbasierte Medizin bieten zu können?

Und in welchem Setting sollte das ganze jeweils stattfinden?

Zumindest bringen die Verbundweiterbildungen etwas Organisation hinein.
Grundsätzlich kommen pädiatrische und psychiatrische/psychosomatische Krankheitsbilder in der Allgemeinmedizin öfters vor.
Schade, dass beide Fächer nicht fest in der Weiterbildung sind.

Dudelwu
02.12.2020, 17:25
Naja was bedeutet schon ideale Facharztweiterbildung für Allgemeinmedizin?
Ich halte 1 Jahr Innere für verdammt kurz, aber das muss ja jeder selber entscheiden.. Psychiatrie, Orthopädie sind bestimmt hilfreich im ambulanten Setting.
Kinder bzw Jugendmedizin naja, je nach Bundesland ist das ja separiert. Bei uns ist zb alles bis 18 J automatisch in den Händen eines Kinderarztes

Ich würde auf die Ambulante Förderung achten! Klar, viele wollen schnell aus dem Krankenhaus raus aber wenn du die Förderung zu früh für irgendwas anderes als dann 24 Monate Allgemeinmedizin verbrauchst könnte es später etwas schwieriger werden eine Stelle zu finden

daCapo
02.12.2020, 21:50
Kinder bzw Jugendmedizin naja, je nach Bundesland ist das ja separiert. Bei uns ist zb alles bis 18 J automatisch in den Händen eines Kinderarztes


Das stimmt, aber kommen nicht viele trotzdem. Vor allem etwas ältere Kinder.
1 Jahr Innere ist tatsächlich kurz, und dann ist nicht mal garantiert, dass man auch ein weites Spektrum gesehen hat.
Möglicherweise hat man ja feste Rotationen in der Verbundweiterbildung. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

mbs
03.12.2020, 02:32
Einige Bekannte haben schon überlegt eventuell den FA für Allgemeinmedizin zu machen sofern sie irgendwann keine Lust mehr auf ihr eigentliches Fach oder die Arbeit in der Klinik haben werden. Wenn man wirklich nur ein Jahr Innere Medizin und zwei Jahre in einer Hausarztpraxis arbeiten müsste um diesen Facharzt zu bekommen dann wäre das tatsächlich eine relativ einfach zu realisierende Option.

Was denkt ihr denn bis wann man sich da spätestens entscheiden müsste um diese Route gehen zu können? Vermutlich ist es in der Inneren Medizin oder in einer Praxis ab einem gewissen Alter auch nicht mehr gern gesehen wenn man dann als Quereinsteiger daherkommt. Ab wann würde es denn schwierig bis unmöglich werden? Mittlerweile wollen das Fach ja immer mehr Leute machen, so dass es auch immer kompetitiver werden dürfte.

Haffi
03.12.2020, 13:00
Einige Bekannte haben schon überlegt eventuell den FA für Allgemeinmedizin zu machen sofern sie irgendwann keine Lust mehr auf ihr eigentliches Fach oder die Arbeit in der Klinik haben werden. Wenn man wirklich nur ein Jahr Innere Medizin und zwei Jahre in einer Hausarztpraxis arbeiten müsste um diesen Facharzt zu bekommen dann wäre das tatsächlich eine relativ einfach zu realisierende Option.

Was denkt ihr denn bis wann man sich da spätestens entscheiden müsste um diese Route gehen zu können? Vermutlich ist es in der Inneren Medizin oder in einer Praxis ab einem gewissen Alter auch nicht mehr gern gesehen wenn man dann als Quereinsteiger daherkommt. Ab wann würde es denn schwierig bis unmöglich werden? Mittlerweile wollen das Fach ja immer mehr Leute machen, so dass es auch immer kompetitiver werden dürfte.

Für Fachärzte anderer Disziplinen gibt es abhängig von der Erst-Fachrichtung und Bundesland sogar noch schlankere Formen des Quereinstiegs, die zudem auch noch deutlich besser gefördert werden als die primäre Weiterbildung zum FA AM.

Von Kompetitiv sind wir noch weit entfernt. Um einen klassischen "alten" Hausarzt, der in der Selbständigkeit 50-60 h die Woche gekloppt hat zu ersetzen bedarf es heute oft 2-3 Leute (zurecht höheres Bedürfnis nach lebenswerter Work-Life-Balance, immer mehr Teilzeit, immer mehr Angestellte mit geregelten Arbeitszeiten).

Stand heute sehe ich kein Problem, nach langjähriger Tätigkeit in einem klinisch-somatischen Fach auch mit 50 oder 55 noch in die Allgemeinmedizin zu wechseln (wobei es Altersgrenzen bzgl. der Förderung gibt). Wie das ganze in 20-30 Jahren aussieht und ob der Allgemeinmediziner in seiner heutigen Form dann überhaupt noch existiert ist eine andere Frage.

mbs
03.12.2020, 20:30
Danke für deine ausführliche Antwort!

Sind in der Allgemeinmedizin wirklich so viele Teilzeitkräfte beschäftigt? Ist das da häufiger als in anderen Fachrichtungen? Resultiert daraus der angebliche Mangel (der in beliebteren Städten vermutlich so auch nicht existiert)?

Mein persönlicher Eindruck war jedenfalls immer, dass Allgemeinmedizin ein sehr beliebtes Fach ist, dass das ziemlich viele machen wollen.

escitalopram
03.12.2020, 21:09
Allgemeinmedizin und kompetitiv? :-oopss In NRW wird einem teilweise Praxis später "geschenkt".

Mano
03.12.2020, 21:11
Stand heute sehe ich kein Problem, nach langjähriger Tätigkeit in einem klinisch-somatischen Fach auch mit 50 oder 55 noch in die Allgemeinmedizin zu wechseln (wobei es Altersgrenzen bzgl. der Förderung gibt). Wie das ganze in 20-30 Jahren aussieht und ob der Allgemeinmediziner in seiner heutigen Form dann überhaupt noch existiert ist eine andere Frage.

Ich habe zwar keine Glaskugel, aber ich würde im Vergleich zu allen anderen Fächern bei der Allgemeinmedizin die höchsten Wetten eingehen...

LasseReinböng
03.12.2020, 21:49
Allgemeinmedizin und kompetitiv? :-oopss In NRW wird einem teilweise Praxis später "geschenkt".

In Niedersachsen und Bremen dito...und das nicht nur auf dem Land.

roxolana
04.12.2020, 07:09
Warum sollte die Allgemeinmedizin nicht mehr existieren? Was genau soll diese ersetzen?

Gast99
04.12.2020, 09:20
Das Schöne an der Allgemeinmedizin ist ja auch, dass man ganz eigene Schwerpunkte setzen kann. Man kann sich in dem engagieren, was einem Spaß macht, und bei dem was einem nicht liegt, kann man überweisen.
Ich habe meine komplette Weiterbildung in der Inneren, Geriatrie und Allgemeinmedizin gemacht. Die Innere ist ja schon breit genug, da wollte ich nichts abknapsen, für Fächer, die mir keinen Spaß machen. Dadurch fühle ich mich in dem Bereich sehr sicher. Die Orthopädie und die Dermatologie habe ich mir über Fortbildungen angeeignet, so dass die Basic inzwischen ganz gut beherrsche. Die kleine Chirurgie habe ich von meinem Weiterbilder in der Hausarztpraxis gelernt. In der Pädiatrie fühle ich mich am unsichersten, deswegen überwiese ich "kranke" Kinder großzügig. In einer Gemeinschaftspraxis kommen ja dann auch wieder unterschiedliche Kompentenzen zusammen. Clevere Patienten wählen dann schon den kompetentesten Arzt für ihr Anliegen, und ansonsten fragt man einfach kurz um Unterstützung.
Was ich sagen will: Als Allgemeinmediziner MUSS man nicht alle Bereiche beherrschen.

Haffi
04.12.2020, 09:39
Warum sollte die Allgemeinmedizin nicht mehr existieren? Was genau soll diese ersetzen?

Dass er nicht mehr existieren wird, hab ich ja nicht gesagt. Dass er in seiner heutigen Form noch existieren wird, habe ich angezweifelt. Ich glaube nicht, dass wir uns auf Dauer noch an jeder dritten Straßenecke einen selbständig niedergelassenen Hausarzt leisten werden. Die technischen Möglichkeiten werden größer und das Angebot an günstigeren Assistenzberufen wächst (auch auf (Fach-)Hochschulniveau). Ich sehe einen nicht unerheblichen Teil der Allgemeinmediziner in ferner Zukunft eher im Callcenter (oder Home Office) mit angebundener Assistenz beim Patienten vor Ort. Aber wie ein Kollege schon sagte: In die Glaskugel schauen kann man nicht. Es kann sich auch in eine ganz ganz andere Richtung entwickeln. Nur eins scheint mir sicher: Dass es nicht so bleiben wird wie heute.

mbs
04.12.2020, 21:02
Die digitalen Anwendungen werden zunehmen, das mag schon sein. In den USA gibt es schon Allgemeinmediziner die eine Online-Praxis mit rein virtuellen Sprechstunden anbieten. Kann mir vorstellen, dass das zumindest zum Teil auch in Deutschland so implementiert wird. Das gilt aber wahrscheinlich nicht nur für die Allgemeinmedizin.
Dennoch muss es erst von der Bevölkerung breitflächig akzeptiert und auf eine solide juristische Basis gestellt werden - und da das System träge ist wird das lange dauern. Oft ist es ja gerade ein persönlicher Kontakt den viele Patienten in Hausarztpraxen suchen. Und gerade ältere Menschen sind nicht unbedingt affin in neuen Technologien.

Aber unabhängig von Digitalisierung und Assistenzberufen wird man als Arzt immer ein Auskommen finden. Das Schlimmste was passieren kann ist dass eine Diversifizierung zu Gehaltseinbußen führen kann. Das wäre in einer eigenen Praxis aber unter Umständen weniger schlimm, da man mit etwas unternehmerischem Geschick schon Dinge anbieten könnte die lukrativ sind.

Man wäre ja flexibler in seiner Schwerpunktsetzung. Allerdings kann man sicher auch nicht jeden Schwerpunkt anbieten. Vor allem chirurgische Interventionen oder aufwändige apparative Untersuchungen bringen Geld, aber ersteres ist nur in sehr beschränktem Ausmaß möglich und zweiteres mit hohen Investitionen verbunden.

Was wären denn die genauen Voraussetzungen dafür dass man etwas anbieten darf? Welche Eingriffe darf ein FA für Allgemeinmedizin machen? Muss jemand FA für Gastroenterologie sein um endoskopieren zu dürfen? Gibt es da Einschränkungen oder gesetzliche Auflagen? Zu wie viel ist man als FA für Allgemeinmedizin authorisiert? Habt ihr vielleicht auch einen Link dazu?
Danke im Voraus.

Haffi
04.12.2020, 22:33
Die digitalen Anwendungen werden zunehmen, das mag schon sein. In den USA gibt es schon Allgemeinmediziner die eine Online-Praxis mit rein virtuellen Sprechstunden anbieten. Kann mir vorstellen, dass das zumindest zum Teil auch in Deutschland so implementiert wird. Das gilt aber wahrscheinlich nicht nur für die Allgemeinmedizin.


Wenn es soweit geht stellt sich natürlich schon die Frage, mit welcher Motivation ein Patient noch einen Allgemeinmediziner kontaktieren sollte, wenn er ebenso per Mausklick einen Kardiologen oder was auch immer er gerade braucht haben kann. Die ältere Generation mag ihren persönlichen Ansprechpartner schätzen. Der jüngeren Generation setzt da denke ich andere Prioritäten.

anignu
05.12.2020, 00:52
Wenn es soweit geht stellt sich natürlich schon die Frage, mit welcher Motivation ein Patient noch einen Allgemeinmediziner kontaktieren sollte, wenn er ebenso per Mausklick einen Kardiologen oder was auch immer er gerade braucht haben kann. Die ältere Generation mag ihren persönlichen Ansprechpartner schätzen. Der jüngeren Generation setzt da denke ich andere Prioritäten.
Die meisten Patienten gehen nicht mit "ich brauch eine kardiologische Abklärung" zum Arzt sondern mit "ich hab die und die Beschwerden". Und da hilft der Hausarzt schon extrem viel, vor allem wenn er gut ist. Denn was mach ich als Gefäßchirurg beispielweise. Patient kommt mit "Beinschmerzen". Ich schließ ein Gefäßproblem aus. Fertig. Dann sag ich ungefähr was ich glaub dass es sein könnte das war es dann aber auch. Ich will und werde den Patienten wahrscheinlich nie wieder sehen ich hab eine klassische Ausschlussdiagnostik gemacht. Ist heutzutage üblich und für viele Patienten sehr frustrierend nach dem Motto "jetzt war ich schon bei so und so vielen Ärzten und keiner hilft mir". Als nächstes macht dann der Orthopäde Ausschlussdiagnostik, dann noch der Neurologe. Es bleibt der Hausarzt der dem Patienten letztlich dann dem Patienten in der Wartezeit zwischen den Facharztterminen und danach gegen die Schmerzen oder Beschwerden hilft.
Und auch eine online-Sprechstunde beim Kardiologen incl. UKG stell ich mir schwierig vor. Was soll der Kardiologe denn online für Diagnostik anbieten? EKG? UKG? TEE? HKU? Da wär ich sogar dafür. Eine Online-HKU hat vermutlich weniger Risiken, wahrscheinlich aber auch null Nutzen...
Insofern: Schwachsinn! Arbeitest du schon? Wenn ja dann kennst du vielleicht diese Anrufe von Patienten die durchgestellt werden von wegen "ich hab die und die Beschwerden", genau, und dann mach mal eine valide Ferndiagnose die 1. korrekt und 2. gerichtsfest ist. Online ist meilenweit entfernt von der Realität. Das wird für Krankschreibungen von banalen Infekten genutzt oder wenn ein bekannter Patient ein Folgerezept braucht. Aber nicht für hochwertige ärztliche Diagnostik.

Aber wie ein Kollege schon sagte: In die Glaskugel schauen kann man nicht. Es kann sich auch in eine ganz ganz andere Richtung entwickeln. Nur eins scheint mir sicher: Dass es nicht so bleiben wird wie heute.
Und auch diese Plattitüden: Respekt. In Zukunft wird sich was ändern. Man weiß noch nicht in welche Richtung und wann aber vielleicht ist irgendwann irgendwas anders. Ganz ganz große Weisheiten.

daCapo
05.12.2020, 10:22
Die meisten Patienten gehen nicht mit "ich brauch eine kardiologische Abklärung" zum Arzt sondern mit "ich hab die und die Beschwerden". Und da hilft der Hausarzt schon extrem viel, vor allem wenn er gut ist.
Und auch diese Plattitüden: Respekt. In Zukunft wird sich was ändern.

Man weiß noch nicht in welche Richtung und wann aber vielleicht ist irgendwann irgendwas anders. Ganz ganz große Weisheiten.

a) Ganz genau, der Allgemeinmediziner schaut mit seiner langjährigen Erfahrung, ob er es ohne Spezialist schafft und falls nicht überweist er den Patienten. Sogenannnte Lotse-/Gatekeeperfunktion. Anignu kann als Chirurg nicht alle Pat. mit Beinschmerzen durch Magnesiummangel und mit normalen Gefäßen (als sehr plattes Beispiel) sehen.

b) Auch da hast du Recht, der Ton ist wie immer etwas rau. Eher wird die Rolle der Allgemeinmedizin als Lotsenfunktion sowie zur Grundversorgung zunehmen möglicherweise mit mehr Digitalisierung und Telemedizin. Wir nutzen auch heute noch Faxgeräte regelmäßig, für BtM-Rezepte ist ein Nadeldrucker (wegen Durchschlag) von Vorteil.

WackenDoc
05.12.2020, 10:28
Die Spätwechsler scheinen sich etwas aufzuteilen in Allgemeinmedizin und Arbeitsmedizin- jeweils mit unterschiedlichen Motivationen. In beiden Fächern ist aber Lebens- und Berufserfahrung von Vorteil.

freestyler
05.12.2020, 14:42
Ich finde gerade die Kindermedizin sollte ein Teil der Allgemeinmedizin bleiben. Und meiner Meinung nach reichen da 3-6 Monate Weiterbildung in einer schönen Kinderarztpraxis schon aus um Routine mit Kindern und deren allgemeinen Erkrankungen zu bekommen. Heißt es nicht auch Allgemein- und Familienmedizin?
In MV haben wir 6 Monate Pflicht für Pädiatrie, und ich fand die Zeit eigentlich sehr angenehm. Habe auch den Quereinstieg in die Allgemeinmedizin gewagt und musste 3 zusätzliche Jahre ranhängen.

Haffi
05.12.2020, 15:24
Die meisten Patienten gehen nicht mit "ich brauch eine kardiologische Abklärung" zum Arzt sondern mit "ich hab die und die Beschwerden".

Puh...deine Überlegungen setzen voraus, dass die Patienten von morgen sich so verhalten wie die Patienten von heute, genauso viel oder wenig gesundheitlich aufgeklärt sind, genauso zu-/abgeneigt gegenüber diverser neuer Technologien sind und auch sonst die gleichen Werte vertreten. Wenn sich das bewahrheiten sollte, gebe ich dir vollkommen recht.

Zur Realität: Deine Differentialdiagnose zu "Ich habe Schmerzen im Bein" schmeißen dir diverse Apps schon heute halbwegs zuverlässig anhand der Patientenangaben raus. Eine Frage von ein paar Jahren bis die Dinger zuverlässig flächendeckend im klinischen Alltag assistierend eingesetzt werden. Die Funktionsdiagnostik wird autonomer werden und wie schon hier im Thread erwähnt, werden Assistenzkräfte vor Ort an Bedeutung gewinnen. Die können dir dann auch dein EKG schreiben...zumindest so lange das Smartphone das noch nicht alleine kann.

Ich bin aber ja nicht hier, um dich zu überzeugen. Jeder hat seine eigenen Überzeugungen, wie sich die Dinge entwickeln werden. Auch Schlecker und Kaufhof hatten ihre Überzeugungen...ebenso wie Amazon ;).