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tokyo1
31.12.2020, 10:04
Hallo zusammen,
habe mich ganz frisch hier angemeldet und hoffe hier an einige Informationen zu kommen bezüglich der Unis für Humanmedizin.
Folgende Situation bei mir; ich habe mich erfolgreich durch das Bewerbungsverfahren der Bundeswehr gekämpft und einen Studienplatz für Humanmedizin zum WS 21 sicher.
Allerdings wird die konkrete Studienplatz vergabe erst im Juli erfolgen wobei ich auch Einfluss auf den Studienort, also die Uni habe.
Das bedeutet ich kann Wünsche äußern und wollte mir zur Vorbereitung so eine Favoritenliste erstellen mit Unis, an denen ich dann gerne studieren würde.
Ich will mir jetzt schon mal ein guten Überblick über die Unis verschaffen und wollte mal Meinungen oder vielleicht hilfreiche Links nachfragen :-)
Dabei zu berücksichtigen:
- ich bin ungebunden und unabhängig und offen für alles Standorte deutschlandweit
- eine "gute" Uni ist mir wichtiger als ein "guter" Standort


Habt ihr Vorschläge oder Ideen?
Oder mache ich mir zu viele Gedanken, da die Unis sich nicht besonders unterscheiden? Das kann ich leider nicht einschätzen, deshalb suche ich hier nach Anregungen

Vielen Dank schon mal im voraus :-):love:

tokyo1
31.12.2020, 10:08
Ich hab mir beriets "Verschiedene Uni-Typen für verschiedene Studenten-Typen" durch gelesen und habe durch eigene Recherche folgende Unis aktuell favorisiert:
Aachen (war bei Ratings ganz vorne)
Mannheim
Lübeck

ffx80
31.12.2020, 10:56
Ich habe mir damals die Uni hauptsächlich nach der Stadt ausgewählt und habe es bisher nie bereut (bin in Leipzig gelandet). Eine schöne Uni alleine macht noch kein schönes Studium. Städte, in denen ich erstmal ein halbes Jahr eine Wohnung suchen müsste (München, Frankfurt) oder Städte, deren Stadtbild mir überhaupt nicht gefällt (Aachen) sind bei mir schon unabhängig von der Uni keine Option gewesen. Wenn ich mich mit Medizin-Studenten von anderen Unis unterhalte, läuft es fast immer eher darauf hinaus, dass wir letztendlich eher unsere Städte als unsere Unis miteinander vergleichen. Um die Qualität des Studiums musst du dir denke ich bei keiner Uni in Deutschland Sorgen machen.
Hohe Mieten sollten für dich durch die Bundeswehr ja kein Problem sein. Aber dir sollte schon bewusst sein, dass du die nächsten sechs Jahre in der ausgewählten Stadt verbringst. Das darf man nie vergessen und wird auch meiner Erfahrung nach von vielen Studenten vorerst unterschätzt.

tokyo1
31.12.2020, 11:08
Danke für deinen Beitrag :-)
Dann sollte ich meine Priorität Uni<Standort eventuell überdenken, da ich sowieso nicht in die Glaskugel gucken kann welche Uni mir am besten gefallen würde. Dachte es gibt aber vielleicht einige Hinweise, welche Uni vielleicht auch nicht besonders zu empfehlen sei, weshalb auch immer...
Ja gibt zwar ein Ausbildungsgehalt der Bundeswehr, aber München oder Hamburg wären wegen der hohen Mieten dann doch problematisch!

Choranaptyxis
31.12.2020, 11:15
Bei Mannheim sollte man sich überlegen, dass die Unikliniken Mannheim und Heidelberg vermutlich fusionieren sollen, die Fakultät wohl ersetzt wird durch einen Campus Mannheim der Fakultät Heidelberg, das vermutlich allerdings erst gegen 2027, und es sehr viel organisatorischen Umbruch geben wird. Kann wenig Einfluss haben, kann viel Einfluss haben.

nie
31.12.2020, 19:05
Kann auch nur raten, die Stadt selbst mehr in die Auswahl einzubeziehen weil man eben 6 Jahre dort leben muss.

Ich habe die Vorklinik an einer Uni mit sehr guten Ruf und guter Organisation gemacht. Kann über die Uni wirklich nicht schlechtes sagen aber ich fand die Stadt so schrecklich, dass ich drei Kreuze gemacht habe als ich nach dem Physikum dort weg konnte. Die Klinik hab ich dann an einer Uni ohne besondere Ruf gemacht, die so in Studentenrankings unter „ach stimmt, da kann man ja auch Medizin studieren“ läuft, das Studium selbst war ok (weder besonders toll noch irgendwie schlecht) und ich fand’s dort trotzdem tausendmal besser weil mir einfach die Stadt und die Umgebung mehr taugt.


Zudem muss man sagen, dass trotz des guten Rufes in Aachen auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Kenne einige, die in Aachen aufgrund der Studienorganisation ganz schön kämpfen mussten. Hab damals Physikum geschrieben als ein Freund von mir in Aachen Basisprüfung gemacht hat und hätte nicht tauschen wollen. Er ist mittlerweile auch Arzt und sagt heute, dass er nicht das Gefühl hat, dass ihm der Modellstudiengang irgendwelche Vorteile gebracht hat.

F45.04
01.01.2021, 03:56
Wenn du eh deinen Bundeswehrsold bekommst würde ich nach München gehen.

davo
01.01.2021, 07:24
Mit Bundeswehrsold sollte jede Stadt problemlos leistbar sein. (Normale Studenten schaffen es ja auch, und die haben praktisch immer deutlich weniger Geld zur Verfügung.)

Dennoch bedeutet das IMHO noch lange nicht, dass automatisch München die beste Wahl ist.

Was dabei wichtig zu bedenken ist: Qualität des Medizinstudiums, Qualität der Examensergebnisse, Qualität der wissenschaftlichen Forschung in der Medizin, Qualität der klinischen Arbeit, Ruf der Universität, Ruf des Fachbereichs und Ruf des Uniklinikums sind sieben völlig unterschiedliche Kriterien. D.h. selbst wenn dir "Qualität" wichtig ist, wird es unmöglich sein, einen Studienort zu finden, der in jeder Hinsicht sehr gut ist.

Aus Aachen, Essen, Greifswald, Hamburg, Jena, Leipzig, Regensburg und Würzburg hört man, so mein subjektiver Eindruck, besonders oft gute Dinge über das Medizinstudium. Aus Mannheim auch, aber dort ist eben, wie schon von Choranaptyxis erwähnt, das große Problem, dass große Umstrukturierungen bevorstehen.

Allerdings hört man auch aus Frankfurt, was von den Berichten her ja meist ganz hinten liegt, überwiegend positive Dinge. Und ich selbst hab z.B. in Gießen studiert, was ja auch nicht unbedingt für die hervorragende Qualität des Medizinstudiums bekannt ist, und auch bei uns war letztlich fast jeder zufrieden mit dem Studium, und die Atmosphäre unter den Medizinstudenten, und zwischen Studenten und Dozenten, wirklich hervorragend. Ich kannte nur einen einzigen Kommilitonen, der meinte, oh Gott, das Studium hier ist ja schrecklich, ich muss unbedingt nach [insert top school here] wechseln. Und mindestens fünf, die aus privaten Gründen gerne nach Frankfurt wechseln wollten. Im Endeffekt ist das Medizinstudium also überall ausreichend gut, und man muss sich keine großen Sorgen machen.

Hamburg ist wahrscheinlich eine gute Wahl, wenn einem ein guter wissenschaftlicher und medizinischer Ruf wichtig sind, aber man gleichzeitig auch Wert auf ein gutes Medizinstudium legt. Aber Hamburg ist halt eine Großstadt und teuer. Ist also dennoch nicht unbedingt für jeden die beste Wahl.

Ich würde, wie schon die meisten bisher, unbedingt darauf achten, dass dir die Stadt sympathisch ist. Jede Stadt wirkt völlig anders, sieht anders aus, die Mentalität ist sehr unterschiedlich. Unter normalen Umständen würd ich sagen, mach falls leistbar ein paar Tage Kurzurlaub in jeder Stadt, die in der engeren Wahl ist. Aber das ist dzt. halt leider nicht sinnvoll. (Und außerdem auch kostspielig.)

rtb23
01.01.2021, 10:28
Ich hab vor dem ersten Semester jede Möglichkeit genutzt, mir andere Städte mit Medizinstudium anzuschauen. Wenn ich mitbekommen habe, dass jemand in Stadt x fährt, hab ich mich angeschlossen und wir haben alle auf dem Weg liegenden Städte mitgenommen. Klar ist das zur Zeit vermutlich etwas schwieriger als vor 3 Jahren, aber es war eine wertvolle Erfahrung ich hatte immer viel Spaß bei den Trips (und die, bei denen ich mich angeschlossen habe, waren immer froh, nicht ganz alleine zu fahren;)) Meine Entscheidung fiel dennoch auf die heimatnahe Uni, bei der ich im ersten Semester noch daheim wohnen konnte. Für mich war das damals sehr gut, heute würde ich gerne etwas weiter weg studieren und eine neue Stadt kennenlernen.

Die Uni an der ich gelandet bin hat einen sehr guten Ruf was die Lehre angeht. In der Vorklinik waren auch wirklich alle sehr um uns bemüht und man hat uns förmlich durch das Studium geschleift. Es gab quasi keine Möglichkeit, nicht in die Klinik zu kommen, wenn man das wollte. In der Klinik merke ich, dass die Dozierenden eben auch weitere Aufgaben in Patientenversorgung und Wissenschaft zu erfüllen haben. Ich habe aber gelernt, dass es so viele wichtigere Dinge gibt, und dass man wirklich viel Spaß im Studium hat, wenn man sich selbst nicht zu ernst nimmt, daher komme ich damit sehr gut klar.

davo
01.01.2021, 10:43
In der Vorklinik waren auch wirklich alle sehr um uns bemüht und man hat uns förmlich durch das Studium geschleift. Es gab quasi keine Möglichkeit, nicht in die Klinik zu kommen, wenn man das wollte.

Das ist aber glaube ich typisch fürs Medizinstudium, und eigentlich an jedem Studienort so. Oder?

Andere Studiengänge sind in dieser Hinsicht völlig anders.

rtb23
01.01.2021, 12:27
Das ist aber glaube ich typisch fürs Medizinstudium, und eigentlich an jedem Studienort so. Oder?

Andere Studiengänge sind in dieser Hinsicht völlig anders.

Persönlich kann ich dazu wenig sagen, da ich nur an einem Studienort studiert habe, - kann es mir aber sehr gut vorstellen. Bei einer Freundin war es auf jeden Fall weniger ausgeprägt, aber auch da haben die Vorklinik die meisten problemlos in der Regelstudienzeit geschafft.

tokyo1
01.01.2021, 13:37
Vielen Dank für eure Erfahrungen! Ja also ich werde mir eine Uni nach Standort auswählen, weil das sehr wahrscheinlich das wichtigste Kriterium ist (viel mehr kann ich ja im Vorfeld eh nicht abschätzen). München und Hamburg sind mir zu teuer. Aachen hat eine sehr hohe Zufriedenheit der Studenten und die Stadt sagt mir auch zu. Leipzig und vor allem Dresden reizen mich auch sehr. War im Osten zu Besuch im vergangenen Jahr und Dresden hat mir sehr gut gefallen. Ansonsten zieht mich nichts in den Süden und im Norden käme noch Lübeck in Frage für mich. Greifswald ist mir bisschen zu klein und zu wenig los...Ich komme selbst aus NRW und dementsprechend fallen für mich Münster, Bochum und Essen weg, da ich gerne raus will. Köln und Bonn kann ich mir jedoch auch noch vorstellen. Damit habe ich ja eine gute Auswahl, davon wird sich dann mit Sicherheit was realisieren lassen!

Crumbl3face
08.01.2021, 18:16
@Choranaptyxis
Es ist doch in Mannheim schon immer so gewesen, dass das ganze nur ein Standort der Universität Heidelberg war. Der Unterschied war nur das MaReCum (was beibehalten werden soll) und das die klinische Ausbildung in der Uniklinik Mannheim stattfindet.
https://www.umm.uni-heidelberg.de/miph/lehre/marecum/

Choranaptyxis
08.01.2021, 18:24
Aber es ist ein Unterschied, ob man eine eigene Fakultät ist oder einer Fakultät in einer anderen Stadt zugeordnet ist, selbst wenn der Studiengang so bleibt. Und MaReCum selbst unterliegt ja auch immer mal Veränderungen (von den Studenten selbst MaReCum+ bzw MaReCum- scherzhaft mal so benannt), und da finde ich die Frage schon gerechtfertigt, ob das alles so, wie es momentan geplant ist, ablaufen wird. Sieht man ja an den mit großen Schritten vorankommenden Verhandlungen der Unikliniken mit dem Land, keiner möchte schlechter da stehen, klein beigeben etc. und darunter kann durchaus auch die Ausbildung leiden, vlt weniger im vorklinischen Abschnitt, aber evtl dann im klinischen, wenn es um Lehrtätigkeiten geht. Muss nicht, aber kann.

Heerestorte
08.01.2021, 18:52
@Tokyo:
Wie gut waren denn deine Offiziers- und Studieneignung?
Und von den drei Wünschen die du angibst, kannst du eh nochmal komplett abweichen, wenn dir am Tag der Einplanung danach ist. Also versteif dich jetzt nicht zu sehr darauf ;-)

tokyo1
09.01.2021, 13:57
@Tokyo:
Wie gut waren denn deine Offiziers- und Studieneignung?
Und von den drei Wünschen die du angibst, kannst du eh nochmal komplett abweichen, wenn dir am Tag der Einplanung danach ist. Also versteif dich jetzt nicht zu sehr darauf ;-)

hi @Heerestorte

meine Offizierseignung war im Vergleich zu den anderen Bewerbern mittelmäßig, aber meine Studieneignung war ziemlich gut und mehr Feedback habe ich nicht bekommen, mal sehen an welcher Stelle ich wählen darf.
Habe noch gar keine Wünsche angeben sollen bisher. Mir wurde gesagt dass im Juli in der ersten Woche der Grundausbildung in Feldkirchen die Studienplätze eingeteilt werden zum Oktober dann.
Allerdings wird aktuell geprüft ob ich überhaupt die AGA machen muss in Feldkirchen, weil ich bereits eine AGA im Rahmen des
FWD erfolgreich im Jahr 2015 bestanden hatte.
Deshalb bleibt es spannend wie es genau weiter geht in Zukunft!

Heerestorte
09.01.2021, 14:10
Meist ist die Vergabe nach drei Wochen. Und bei mir wars das gleiche mit Wehrdienst, ich war dann als Hilfsausbilder eingesetzt. Wird bei dir wohl ähnlich sein.

tokyo1
09.01.2021, 14:29
Meist ist die Vergabe nach drei Wochen. Und bei mir wars das gleiche mit Wehrdienst, ich war dann als Hilfsausbilder eingesetzt. Wird bei dir wohl ähnlich sein.

hey @Heerestorte
Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen teilst! Hatte mich schon gefragt was ich dann wohl machen muss, falls mir alle erforderlichen ATNS angerechnet werden. Warst du dann auch in Feldkirchen Hilfsausbilder oder ganz woanders?
Und was ich noch schwierig finde ist, dass man dann wie bei dir 3 Wochen nach AGA Beginn erst sein Studienort erfahrt. Dementsprechend bleiben ja nur 2 Monate um passend zum Studienstart eine Wohnung zu finden und umzuziehen, wobei ich davon ausgehe, dass die Bundeswehr einen da hilft?!
Auf Stube lernen wäre jetzt nicht so optimal...

nie
09.01.2021, 14:41
2 Monate sind doch absoluter Luxus. Im normalen Vergabenverfahren hat man 2-6 Wochen Zeit bis Semesterbeginn. Ihr kenn damit euren Studienorte bereits vor allen anderen.

Heerestorte
09.01.2021, 15:16
Ja, in Feldkirchen auch. Wenn du Pech hast nicht, weil die eigentlich nach 5 Jahren verfallen, aber so recht interessiert das niemanden, wenn du Glück hast ;-) Nee, da hilft niemand, aber das bekommt man auch so hin.

@nie:
Ja, man hat natürlich deutlich mehr Zeit, aber du musst auch bedenken, dass man den ganzen Tag von Mo-Fr eingebunden in einer Kaserne ist und eine Grundausbildung erhält, nur am Wochenende Besichtigungen durchführen kann und das Internet dort im Niemandsland mehr als bescheiden ist. Das macht die Sache ein wenig schwieriger, aber auch nicht unmöglich und bisher hats auch fast jeder geschafft :D

und @Tokyo: Zur Not, das haben welche in M gemacht, wohnst halt 1-2 Monate in der Kaserne und suchst vor Ort dann schnell was.
Geht genauso. Und am Anfang des Studiums gleich zu lernen, das ist eh unnötig :-))