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ralfschmidt84
15.01.2021, 16:38
Hallo zusammen,

mir wurde auf eine Bewerbung als nicht Facharzt im ÖGD im Amtsärztlichen Dienst eine Jahresbrutto von 82126 EUR geboten. Das schließt eine Jahressonderzahlung und eine Fachkräftezulage bereits ein. Ich finde das recht gut. Es wäre E14 VKA Stufe 4. Was sagt ihr? Allerdings könnte die Fachkräftezulage von 1000 EUR wohl nach fünf Jahren wegfallen. Was sagt ihr zu so einem Angebot?

WackenDoc
15.01.2021, 16:47
Das ist eine völlig normale Besoldung- man muss sich dran gewöhnen, dass sowas halt ÖD ist. Da ist kaum was mit Flexibilität beim Gehalt. Mit Facharzt wird´s wohl 15 werden. Wenn du richtig gut bist, kannst vielleicht mal um die Stufe verhandeln.

ralfschmidt84
15.01.2021, 16:49
Aber ist das nun gut? Ja ist Tarif. Aktuell verdiene ich weniger...Dazu noch zwei, drei NEF Dienste... Ich finde es eigentlich echt gut...

Heerestorte
15.01.2021, 17:47
Was heißt da gut? Wenn du es gut findest, dann ist es doch gut. Verdient ein Klinik-Oberarzt/Chefarzt mehr? Sicherlich. Hat er mehr Stress? Definitiv!

agouti_lilac
15.01.2021, 19:06
Ist die Fachkräftezulage von 1000 € monatlich?
Inwiefern wirst du bei der Erlangung des Facharztes für Öffentliches Gesundheitswesen unterstützt?

Thomas24
15.01.2021, 19:51
Ist die Jahressonderzahlung quasi garantiert, oder an unrealistische Zielvorgaben geknüpft? Gibt es eine Nebentätigkeitserlaubnis?

Amira2004
17.01.2021, 09:25
In welchem Weiterbildungsjahr bist du bzw. was hast du vorher gemacht? Ich finde, es ist ein richtig gutes Angebot. Es wäre noch interessant zu wissen, ob du über die Regierung oder über die Stadt angestellt bist. Die Fachkräftezulage müsste aber bleiben, sonst ist es wieder nicht so gut! Darf man Fragen in welcher Stadt oder grob Region du das Angebot bekommen hast?

ralfschmidt84
17.01.2021, 10:08
Die Jahressonderzahlung ist Tarifvertrag, sollte also bleiben. Die Fachkräftezulage ist zunächst auf 5 Jahre beschränkt, wird aber bei weiteren Mangel wohl verlängert. Es ist Tarif Tvöd Vka E14 Stufe 4. Normalerweise würde ich nur in Stufe 2 kommen. Aber aufgrund der schlechten Bewerbersituation hat man Stufe 4 angeboten. Eine Nebentätigkeit wäre erlaubt. Ich habe 2,5 Jahre Berufserfahrung in der Klinik... Region: Berlin/Brandenburg

ralfschmidt84
17.01.2021, 10:09
Facharzterlangung ist möglich und wird unterstützt.

Thomas24
17.01.2021, 10:24
Für einen WBA im 3 klinischen Jahr seiner Ausbildung ist das Angebot schon gar nicht so schlecht. Zumal das verdiente Geld in einer kaufkraftschwachen Region wie Brandenburg einen anderen Hebel, einfach mehr "Bang for Bucks" bietet, als beispielsweise um Stuttgart, München oder Hamburg.

Die Frage ist: wie geht es nach dem erlangten FA weiter? Bleibst du dann auf TVÖD 15 oder so begrenzt? Gibt es Perspektiven mit deiner Qualifikation "FA für den öffentlichen Gesundheitsdienst" auch außerhalb des öffentlich rechtlichen Tarifgefüges zu arbeiten?
Wir reden dann nämlich von einem Jahresbrutto als fertiger FA von unter 100 K/anno in einem absehbar stagflationären Umfeld (stagnierendes Wirtschaftswachstum bei anziehender Inflation)- da wird dir jeder Euro zusätzlich helfen.
Falls deine Lebensplanung: Sicherheit - und vergleichsweise entspannte Arbeitsweise- des öffentlichen Dienstes PLUS relativ gesehen niedrigere Lebenshaltungskosten/ Immobilienpreise im Raum Brandenburg vorsieht, wären natürlich auch ein Einkommen von unter 100 K/ anno im öffentlichen Dienst kein sehr schlimmes Schicksal.

Ansonsten könntest du versuchen, noch den FA für Hygiene on top zu bekommen- erstmal entspannt im ÖD arbeiten, bis deine Doppelqualifikation als FA ÖGD und Hygiene durch ist, und dann- außerhalb des öffentlichen Dienstes- durchaus in Richtung 200 K/anno verdienen.

ralfschmidt84
17.01.2021, 10:34
Das sehe ich ähnlich. Momentan klingt das erstmal gut, aber über 100.000 geht da nichts.
Die zweite Möglichkeit wäre den Facharzt für Allgemeinmedizin machen und eine Praxis übernehmen. Was ja auch gut möglich ist. Und da sollten wahrscheinlich mehr als 100.000/A rüber kommen. Wobei die Frage besteht ob die Arbeitsbelastung mit der eigenen Praxis nicht deutlich höher ist. Oder liege ich da falsch?

Thomas24
17.01.2021, 10:40
Wenn du dich fragst, ob die Arbeitsbelastung als selbständiger Unternehmer höher liegt, als als Angestellter im öffentlichen Dienst... Ja, das tut Sie.

ralfschmidt84
17.01.2021, 10:47
Und der Verdienst? Ich weiß-viel Faktoren usw... aber grob??

Thomas24
17.01.2021, 10:50
Let me google that for you:

https://www.perspektive-hausarzt-bw.de/berufseinsteiger/geld-und-finanzen/verdienstkalkulator/

Gibt für Berlin/ Brandenburg sicher Zahlen von der KV.

WackenDoc
17.01.2021, 11:16
Mit Facharzt normalerweise A/E15 und dann ist Ende. Man steigt dann über die Erfahrungsstufen auf. Oder wenn man in eine Führungsposition kommt in die höhere Besoldungsstufe. Bei sehr guten Leistungen gibt es in den meisten Systemen noch leistungsbezogene Besoldung- die ist aber nicht besonders attraktiv.
Das Gehalt ist für deine Berufserfahrung völlig in Ordnung, vor allem dass man dir die Hochstufung angeboten hat.

Es ist halt ÖD mit all seinen Vor-und Nachteilen.
Eigene Praxis ist halt was ganz anderes.
Du wirst dich entscheiden müssen, was du willst- das sind zwei völlig unterschiedliche Welten.

Feuerblick
17.01.2021, 12:07
So 100.000 Euronen pro Jahr (Tarifgehalt wird ja im Verlauf auch immer mal angepasst) sind schon ein hartes Schicksal... doch...ja...

Letztlich sollte der Job Spaß machen und nicht alleine dem Geldscheffeln dienen. Klar könnte ich mit eigener Praxis in unserem Verbund viel mehr Kohle reinholen. Wenn ich mich nicht geweigert hätte operieren zu lernen, könnte ich sogar noch mehr reinholen. Damit wäre ich aber nicht mal ansatzweise glücklich. Ich würde jeden Tag hassen. Ergo... lieber unter 100.000 pro Jahr, dafür viel Freizeit und einen Job, mit dem ich klarkomme.

daCapo
17.01.2021, 13:50
Ich finde das Angebot ebenso sehr gut für ÖGD. Aber klar, muss es auch fachlich passen.


So 100.000 Euronen pro Jahr (Tarifgehalt wird ja im Verlauf auch immer mal angepasst) sind schon ein hartes Schicksal... doch...ja.... Ich würde jeden Tag hassen. Ergo... lieber unter 100.000 pro Jahr, dafür viel Freizeit und einen Job, mit dem ich klarkomme.

Ganz genau, muss jeder für sich wissen. Als nachrangiger Arzt ist der Zusatzverdienst vor allem durch Dienste bedingt, wer das möchte, den soll niemand abhalten.


Wenn du dich fragst, ob die Arbeitsbelastung als selbständiger Unternehmer höher liegt, als als Angestellter im öffentlichen Dienst... Ja, das tut Sie.

Wie bereits gesagt, zwei völlig verschiedene Welt. Wenn du plötzlich an einer schweren Erkrankung leidest oder dein Personal längerfristig erkrankt, ist das unternehmerisches Risiko. Beim öffentlichen Dienst kannst du ggfs. um 50% reduzieren oder zum Gesundheitsamt in der Stadt XYZ wechseln. Bei der eigenen Praxis nicht so einfach möglich.

agouti_lilac
17.01.2021, 13:55
Die Jahressonderzahlung ist Tarifvertrag, sollte also bleiben. Die Fachkräftezulage ist zunächst auf 5 Jahre beschränkt, wird aber bei weiteren Mangel wohl verlängert. Es ist Tarif Tvöd Vka E14 Stufe 4. Normalerweise würde ich nur in Stufe 2 kommen. Aber aufgrund der schlechten Bewerbersituation hat man Stufe 4 angeboten. Eine Nebentätigkeit wäre erlaubt. Ich habe 2,5 Jahre Berufserfahrung in der Klinik... Region: Berlin/Brandenburg

Hast du verhandelt oder haben die das Angebot von selbst gegeben? War das eine ausgeschriebene Stelle oder eine Initiativbewerbung? Wenn du keine Details erzählen möchtest, dann gerne per PN - spiele selbst mit dem Gedanken, mittelfristig in den ÖGD zu wechseln (leider dann wohl in einer "less bang for bucks-Region" :-D).

Thomas24
17.01.2021, 14:47
So 100.000 Euronen pro Jahr (Tarifgehalt wird ja im Verlauf auch immer mal angepasst) sind schon ein hartes Schicksal... doch...ja...

Letztlich sollte der Job Spaß machen und nicht alleine dem Geldscheffeln dienen. Klar könnte ich mit eigener Praxis in unserem Verbund viel mehr Kohle reinholen. Wenn ich mich nicht geweigert hätte operieren zu lernen, könnte ich sogar noch mehr reinholen. Damit wäre ich aber nicht mal ansatzweise glücklich. Ich würde jeden Tag hassen. Ergo... lieber unter 100.000 pro Jahr, dafür viel Freizeit und einen Job, mit dem ich klarkomme.

Deswegen sag ich ja, wem überschaubarer Stress und Verantwortung, kaum Überstunden, die Sicherheit des öffentlichen Dienstes usw. wichtig sind, für den sind 100 K/Anno nicht soooo schlimm - auch wenn in Stkl.1 ohne Freibeträge gut 45% wegfallen. Muss der Threadersteller eben für sich ausmachen 😊

Darüber hinaus, kann man sowohl sehr gut, als auch sehr mies bezahlt seinen Job hassen. Dann lieber Szenario a und nur in Teilzeit 😆 wer primär der Kohle wegen in der Medizin ist, ist im falschen Sektor gelandet

Heerestorte
17.01.2021, 14:56
Die Frage ist:
Wie hoch könnte die Chance sein, bei ähnlichem GEhalt in den Beamtenstatus zu kommen, wenn man sich gut anstellt?
Und da dann A14/15 oder mehr mitnehmen bei wenig Stress, das hat doch auch was.