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QuovadisMedizin
24.01.2021, 20:57
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine kurze Frage beschäftigt mich - banal, aber trotzdem irgendwie wichtig und auch bezeichnend für das System -und ich wollte gerne eure Erfahrung dazu hören:

Nach 2-3 Chefarztwechseln ist mir aufgefallen, dass ich jetzt den ersten Chefarzt habe, der mich fragt, wie es mir geht. Als ich diese Frage zum ersten Mal gestellt bekommen habe, habe ich mich gewundert. Dann habe ich festgestellt: Ja, so ist es normal. Nach 10 Jahren fragt mich zum ersten Mal ein Vorgesetzter auf der Arbeit wie es mir geht.

Wie geht es euch damit? Werdet ihr das gefragt?

Ich bin gespannt!

davo
24.01.2021, 22:19
Meine Oberärzte fragen mich das fast jeden Tag, mein Chefarzt fragt mich das bei fast jedem Gespräch. Ist bei uns recht normal.

Ich arbeite allerdings auch auf einer eher kleinen Psychiatrie mit angenehmer Atmosphäre und angenehmen Kollegen :-)) Ist also wahrscheinlich nicht repräsentativ.

Kackbratze
24.01.2021, 22:35
Ist die Frage so entscheidend? Oder eher die Konsequenz aus der Antwort?

QuovadisMedizin
24.01.2021, 22:39
Meine Oberärzte fragen mich das fast jeden Tag, mein Chefarzt fragt mich das bei fast jedem Gespräch. Ist bei uns recht normal.

Ich arbeite allerdings auch auf einer eher kleinen Psychiatrie mit angenehmer Atmosphäre und angenehmen Kollegen :-)) Ist also wahrscheinlich nicht repräsentativ.

🥰 schön zu hören!

QuovadisMedizin
24.01.2021, 22:43
Ist die Frage so entscheidend? Oder eher die Konsequenz aus der Antwort?

Hm...mich interessiert wirklich, ob Kollegen diese Erfahrung auch gemacht haben - oder ob einigen diese Frage so blöd vorkommt, weil sie tatsächlich regelmäßig von den Vorgsetzten gefragt werden, wie z.B davo, wie es Ihnen geht. Dann könnte einem die Frage dämlich vorkommen. Ich war, wie gesagt, erstaunt nach so vielen Jahren diese Frage zum ersten Mal gehört zu haben. Im Grunde war ich gerührt. 🥰

Wie ist es denn bei Dir? ( ohne Deine aktuelle berufliche Situation zu kennen ).

Feuerblick
25.01.2021, 05:43
Warum sollte mein Vorgesetzter fragen, wie es mir geht, wenn ich nicht ersichtlich krank bin oder gerade krank war? Käme mir ausgesprochen albern und wie eine Floskel vor. :-nix

Kackbratze
25.01.2021, 06:08
Ich frage, wenn ich eine Veränderung sehe oder mir etwas auffällt. Jeden Tag eine Floskel raushausen macht die niemanden glücklich.

Kandra
25.01.2021, 06:16
Bei uns wird auch gefragt, nicht oft, aber schon hin und wieder, v.a. wenn man mal zu zweit/in kleiner Runde irgendwo ist.
Aber interessanter als die Frage an sich, wäre doch die Reaktion auf ein "ach heute gehts mir nicht so gut, weil...".

QuovadisMedizin
25.01.2021, 07:07
Warum sollte mein Vorgesetzter fragen, wie es mir geht, wenn ich nicht ersichtlich krank bin oder gerade krank war? Käme mir ausgesprochen albern und wie eine Floskel vor. :-nix

Guten Morgen,

😁 ja, es kommt eben drauf an wie man es sieht. Wenn man zB das jährliche Mitarbeitergespräch hat und der Chef mit der Frage beginnt „ Wie geht es Ihnen?“ finde ich es schon sehr schön.

QuovadisMedizin
25.01.2021, 07:13
Ich frage, wenn ich eine Veränderung sehe oder mir etwas auffällt. Jeden Tag eine Floskel raushausen macht die niemanden glücklich.

🤗 Hört sich angenehm an.

Ich muss sagen, ich frage die Stationsärzte ( das Wort Assistenten mag ich gar nicht ) seit Corona schon relativ oft wie es Ihnen auf der zB Corona Station geht. Man erfährt ziemlich viel darüber wie es gerade so läuft, zB dass einer ganz betrübt war, dass ein Patient in der Nacht keinen Zugang erhalten hat weil der Nachtdienst sich weigerte in das Corona Zimmer zu gehen ... oder ein anderer just nachdem er einen Versetzungsantrag gestellt hatte von dort ( nach 6 Monaten nur Iso Zimmer Visite...) selber an Corona erkrankt ist...solche Dinge hätte ich meinen OÄ niemals erzählt..hab eigentlich NIE was erzählt was nicht strikt zum Thema gehörte - also strikt fachlich. Vielleicht wurde ich deswegen nie gefragt wie es mir geht 😃🙈

QuovadisMedizin
25.01.2021, 07:13
Bei uns wird auch gefragt, nicht oft, aber schon hin und wieder, v.a. wenn man mal zu zweit/in kleiner Runde irgendwo ist.
Aber interessanter als die Frage an sich, wäre doch die Reaktion auf ein "ach heute gehts mir nicht so gut, weil...".

Hallo Kandra,

in welchem Fach arbeitest Du?

Feuerblick
25.01.2021, 08:04
Guten Morgen,

 ja, es kommt eben drauf an wie man es sieht. Wenn man zB das jährliche Mitarbeitergespräch hat und der Chef mit der Frage beginnt „ Wie geht es Ihnen?“ finde ich es schon sehr schön.
Auch da wieder die Frage: Warum sollte er das fragen? Für mich ist das gerade in so einem Rahmen eine reine Floskel - ohne jegliches Interesse an der Antwort.
Ich möchte bitte nur „Wie geht es dir/ihnen?“ gefragt werden, wenn wirkliches Interesse an der Antwort besteht. Und nicht, weil irgendwelche Konventionen oder Gesprächsführungskurse das vorgeben.

Btw.: Du kannst mehrere Beiträge in einem Beitrag zitieren und musst nicht für jedes Zitat einen eigenen Beitrag eröffnen. Das macht die Sache übersichtlicher.

tragezwerg
25.01.2021, 08:15
Mir ist es egal ob mein Chef mich fragt wie es mir geht. Denn dass er fragt sagt ja nicht, dass es ihn tatsächlich interessiert. "Wie geht's?" ist ja die inhaltslose Floskel schlechthin, was man spätestens dann merkt, wenn man mal "nicht gut!" antwortet. Damit kann dann eh keiner umgehen.
Ich finde im Arbeitsalltag andere Gesten der Wertschätzung viel wichtiger. Sowas wie "wir sind froh, dass Sie bei uns arbeiten" oder "Das war gute Arbeit" sind für mich viel wertvoller.

QuovadisMedizin
25.01.2021, 08:19
Danke für den Tip mit dem zitieren!

Ja...klar wäre es schön, wenn es jemanden interessiert ...aber umso schlimmer eigentlich, wenn man in einer gar nicht soooo großen Abteilung arbeitet und in so vielen Jahren nicht einmal gefragt wird wie es einem geht, weil es einfach keinen einzigen OA / Chef interessiert. So ganz „normal“ ist das nach meinem Empfinden nicht...wenn man bedenkt, dass man mit diesen Leuten fast mehr Zeit verbringt als mit seiner eigenen Familie...🤷🏻*♀️Ist wohl Geschmackssache...

nie
25.01.2021, 08:51
Für mich ist auch relevant, dass ich auf die Frage auch ehrlich antworten kann und es auch Konsequenzen hat. Auf einen CA/OA, der das als inhaltslose Floskel regelmäßig in den Raum wirft, kann ich verzichten. Auch im Mitarbeitergespräch lege ich keinen Wert darauf.

Mein Chef hat noch nie gefragt wie es mir geht, drückt sein Interesse an meiner Person und seine Wertschätzung jedoch auf andere Art und Weise aus. Ich merke halt, dass ich als Mitarbeiter für meinen Chef interessant bin und er auch im Bilde ist über meine Arbeit und meine Ziele. Er kennt mich als Person und nicht als Name auf einer langen Liste von Mitarbeitern.

Das gibt auch für die Oberärzte. Wenn mich jemand einfach so fragt, wie es mir geht, gibts eh nur ein „Gut, danke” von mir. Aber ich weiß auch, dass ich mit meinen Frust jederzeit zu meinen Vorgesetzten kommen kann und mir dann jemand zuhört. Das ist mir deutlich mehr wert.

Feuerblick
25.01.2021, 09:26
Danke für den Tip mit dem zitieren!

Ja...klar wäre es schön, wenn es jemanden interessiert ...aber umso schlimmer eigentlich, wenn man in einer gar nicht soooo großen Abteilung arbeitet und in so vielen Jahren nicht einmal gefragt wird wie es einem geht, weil es einfach keinen einzigen OA / Chef interessiert. So ganz „normal“ ist das nach meinem Empfinden nicht...wenn man bedenkt, dass man mit diesen Leuten fast mehr Zeit verbringt als mit seiner eigenen Familie...路*♀️Ist wohl Geschmackssache...Ich erwarte auch weder von Freunden noch Familie, dass sie mich fragen, wie es mir geht. Zumindest, wenn dafür kein ersichtlicher Anlass besteht. Das ist doch meist eine Verlegenheitsfloskel, wenn man nicht weiß, wie man ein Gespräch eröffnen soll. Brauche ich nicht. Wenn wirkliches Interesse besteht, dann gerne.

QuovadisMedizin
25.01.2021, 11:03
Das ist schön. Natürlich habe ich mit der Frage nach meinem Befinden auch gemeint, ob denn die Antwort interessiert...

QuovadisMedizin
25.01.2021, 11:12
Hm, wahrscheinlich ist es mir nicht so ganz gelungen mit dem Thread rüber zu bringen was mein Anliegen war. Trotzdem ganz lieben Dank für den Einstieg auf meine Frage! Vielleicht wollte ich eher zum Ausdruck bringen: Bisher hatte ich den Eindruck es ist meinen Vorgesetzten total egal ob ich lebe oder tot bin 😄. Man ist eine Mitarbeiternummer und man wenn nicht mehr da ist, wird man ersetzt. Fertig. Nicht mehr und nicht weniger 😔. Wenn man noch zum Personenkreis gehört der sehr engagiert für die Abteilung und die Klinik arbeitet....naja. Ich bin einfach Akutkrankenhaus geschädigt...

Feuerblick
25.01.2021, 11:18
Nun, die Frage „Wie geht es Ihnen?“ ist aber eben auch kein Beleg dafür, dass den Vorgesetzten die Antwort interessiert. Daher halte ich es wie einige der andern hier: Wertschätzung, die mir über Kommentare wie „gute Arbeit“ vermittelt wird, ist mir 1000x lieber als jede Floskel.

QuovadisMedizin
25.01.2021, 11:26
Ja, Du hast sehr recht.

Hier könnte man natürlich auch anfangen darüber zu diskutieren ob man überhaupt noch irgendeinen „Lob“ vom Vorgesetzten braucht. In der Regel weiß man ja selber wenn man irgendwas richtig gut gemacht hat...im Grunde sollte man nach einigen Jahren über das Stadium des „Lobes“ hinweg sein. Wertschätzung erhalte ich persönlich eigentlich nicht über ein Lob...oder sagen wir eher selten. Ein Chefarzt wird ja auch nicht ständig gelobt für seine Arbeit von Kollegen die in der Hierarchie unter ihm stehen....also habe ich persönlich noch nie erlebt, dass ein Chefarzt direkt irgendwie gelobt wird. Vielleicht ist meine Erfahrung hier auch beschränkt...wie sagt man so schön:

Lob ist eine billige Droge.

So wie ich es bemerkt habe verstehen Chefärzte unter „Wertschätzung“ für sich selber eher weniger die verbale Wertschätzung sondern eher die monetäre.