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ehem-user-25-04-2022-1131
23.02.2021, 07:18
Ich spiele mit dem Gedanken ein Fernstudium zu beginnen:

Hat jemand Erfahrung? Macht jemand ein Fernstudium oder gibt es sonst irgendwelche Meinungen zu dem Thema?


LG

Feuerblick
23.02.2021, 07:32
Das kommt ein bisschen drauf an, was du arbeitest, wie viele Dienste du hast etc.
Du musst dir im Klaren sein, dass du in so ein Fernstudium selbst bei Teilzeit viel Freizeit stecken musst. Das kann funktionieren, kann aber auch nicht funktionieren.
Wenn du jetzt schon nach Feierabend und Diensten nichts mehr schaffst, dann wird das mit dem Studium auch nichts.
Wenn dir in deiner Freizeit aber langweilig ist, dann könnte es klappen.

Mit meinem Schreibtischjob wäre es kein Problem gewesen. Ich bin letztlich an der schlechten Unterstützung durch die Tutoren gescheitert. :-nix

ehem-user-25-04-2022-1131
23.02.2021, 09:47
Mit meinem Schreibtischjob wäre es kein Problem gewesen. Ich bin letztlich an der schlechten Unterstützung durch die Tutoren gescheitert. :-nix

Ich hab momentan einen 9 to 5 Job, der es mir eigentlich ermöglicht noch nebenher etwas "zu machen". Eigentlich sogar eher aus einem persönlichen Interesse denn eines akuten Karriereplans. Problem sind daran jedoch die Kosten. Die privaten Unis verlangen dann ja schon teils ein kleines Auto als Gegenwert :D da weiß ich nicht ob es mir das ganze dann Wert ist. Aber andersherum kann man das Lernen bei mir schon als Hobby bezeichnen...

AlexStudent
24.02.2021, 05:09
Bei meinem Vor-Arzt-Job habe ich nebenher einige Semester an der Fernuni in Hagen studiert. Die Kurse waren gut, die Kosten ziemlich überschaubar, alles ging online - ich war zufrieden. Leider ist das Studienprogramm für medizinbezogene Kurse ziemlich überschaubar, aber, wenn ich mal "angekommen bin" (also nie?) werde ich mir das wieder mal anschauen.

mbs
24.02.2021, 19:57
Kenne Beispiele wo das ging. Es hängt aber sicher davon ab was genau du studieren willst - ein MHBA dürfte weniger aufwändig sein als beispielsweise ein Informatikstudium. Man muss ja zwischen postgraduellen Masterprogrammen als Zusatz - die meist auch schon berufsbegleitend konzipiert sind - und vollen Studiengängen von eigenständigen Fächern - mit Bachelor und Master - unterscheiden.

altervogel
18.03.2021, 15:32
Hallo watchme,
Erfahrung mit Zweitstudium hab ich noch keine, aber grad kam meine Zusage fürs SoSe21, Fernstudium MedEthik. Bin FÄ für Anästhesie, 80%TZ, keine Kinder. Hab einen groben Plan, wie es gehen kann, aber wir wissen ja was passiert wenn man Pläne macht ;-) Ich sehs entspannt, da ich das alles ohne Druck von außen mache. Und ja, es werden Zeiten kommen, in denen ich alles andere als entspannt bin und mich für die Entscheidung verfluche... dann heißts "Durchbeißen", oder halt nicht. Zwingt mich keiner dazu. Und es gibt Urlaubssemester. Das Studium ist für 4 Jahre angelegt, ich rechne mit 5-6.
Erzähl mal wie Du Dich entschieden hast!
Liebe Grüße vom alten Vogel

roxolana
18.03.2021, 15:35
@altervogel: Spannend, verfolgst du damit ein bestimmtes berufliches Ziel oder machst du es "nur" aus Interresse?

altervogel
18.03.2021, 16:24
Hallo roxo, ich mach es primär "nur" aus Interesse und weil ich bei meiner Arbeit (neben OP) auf einer interdisziplinären Intensiv (Med/Chir) oft mit ethisch herausfordernden Fragen konfrontiert werde. Klar besprechen wir alles im Team, aber letzlich entscheidet der OA oder CA. Ich will einfach mehr "Handwerkszeug" und fundiert mitreden.

Außerdem hab ich Lust drauf, mal wieder ein bisschen mehr zu Denken, den Dingen auf den Grund zu gehen a la "was die Welt im Innersten zusammenhält", da eignet sich die fraktionelle Natriumexkretion oder die Berechnung der adäquaten PPSB-Dosis jetzt für mich nicht so ;-) Das alles macht mir zwar auch Spaß, aber ich mag jetzt einfach mehr in die Tiefe gehen. Schwer zu erklären. Und wenn es sich beruflich dann eines Tages ergibt, dass ich in einem Ethikkomittee mitreden darf, freu ich mich natürlich auch. Wie gesagt, ich bin (noch, haha) entspannt und neugierig.
Spielst Du auch mit dem Gedanken?
Liebe Grüße!

roxolana
18.03.2021, 16:45
Ich spiele schon seit langem mit dem Gedanken, ein Aufbaustudium zu machen, aber ich bin mir nicht sicher, welches und wofür. :-)) Prinzipiell finde ich Public Health, Epidemiologie und Medizinische Informatik interessant. Aber nur aus Interesse würde ich es eher nicht machen (dafür habe ich mit 2 Kindern einfach zu wenig Zeit...), sondern nur, wenn es mir wirklich interessante berufliche Perspektiven eröffnen würde. Aber bei dir passt es ja, Intensivmedizin ist sicherlich der Bereich, wo man am ehesten ethisch knifflige Entscheidungen treffen muss.

LasseReinböng
18.03.2021, 17:19
Das Studium ist für 4 Jahre angelegt, ich rechne mit 5-6.



Ist ja irre... gibt es da nichts von Richard David Precht in der Buchhandlung ?! ;-)

altervogel
18.03.2021, 20:14
Edit: Das Studium umfasst 8 Module, 2 Module/Semester möglich, ergo 4 Semester=2 Jahre.

altervogel
18.03.2021, 20:22
Ich spiele schon seit langem mit dem Gedanken, ein Aufbaustudium zu machen, aber ich bin mir nicht sicher, welches und wofür. :-)) Prinzipiell finde ich Public Health, Epidemiologie und Medizinische Informatik interessant. Aber nur aus Interesse würde ich es eher nicht machen (dafür habe ich mit 2 Kindern einfach zu wenig Zeit...), sondern nur, wenn es mir wirklich interessante berufliche Perspektiven eröffnen würde. Aber bei dir passt es ja, Intensivmedizin ist sicherlich der Bereich, wo man am ehesten ethisch knifflige Entscheidungen treffen muss.

Oh med. Informatik klingt auch total spannend... Algorithmen, die selber lernen... Mustererkennung bei DNA-Analysen, Entwicklung von Systemen mit künstlicher Intelligenz... alles halt irgendwann auch eine ethische Frage ;-)
Letztlich glaub ich wir bereuen die Dinge mehr, die wir nicht getan haben, als die, die wir wenigstens probiert haben. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

ProximaCentauri
19.03.2021, 09:33
Ich mache nebenher einen MSc in Epidemiologie. Bisher klappt es ganz gut, aber ich werde nächstes Jahr weniger Module machen, dieses Jahr ist es definitiv etwas viel, aber ich wollte die Einführungsmodule weg haben, damit ich dann keine Probleme mit Aufbauvoraussetzungen habe nächstes Jahr. Und falls es vor der Prüfung zu stressig wird kann ich immer noch eine weniger ablegen...

roxolana
19.03.2021, 09:42
Cool, magst du vielleicht berichten, wo du studierst und was du mit dem Studium anstrebst?

agouti_lilac
19.03.2021, 10:10
@roxolana: in welchem Bereich arbeitest du nochmal? GA?

roxolana
19.03.2021, 10:22
Hast PN :)

ProximaCentauri
19.03.2021, 10:28
LSHTM distance learning, ich habe ein paar Kollegen, die da studiert haben und sehr zufrieden waren (und der Ruf ist natürlich super).

Ich forsche gerne, und möchte da ein paar mehr Kompetenzen, gerade wenn ich später an der Uniklinik bleiben möchte. Eine konkrete Stelle habe ich nicht in Aussicht.

roxolana
19.03.2021, 11:20
Ach interessant, danke. Ich hatte bislang nur die deutschen Studiegänge im Kopf, die meisten haben leider ziemlich viel Anwesenheitspflicht. So ein komplettes Fernstudium an einer renommierten Uni ist schon toll.

Zanza
21.03.2021, 20:52
LSHTM distance learning, ich habe ein paar Kollegen, die da studiert haben und sehr zufrieden waren (und der Ruf ist natürlich super).

Ich forsche gerne, und möchte da ein paar mehr Kompetenzen, gerade wenn ich später an der Uniklinik bleiben möchte. Eine konkrete Stelle habe ich nicht in Aussicht.

Würde mich freuen, wenn du vielleicht ein bisschen was berichten könntest hinsichtlich der Studienorganisation, v.a. auch mit diesen Testzentren, wo man die Prüfungen schreiben muss... Und sind die Angaben in den Modulhandbüchern realistisch, was den Zeitaufwand angeht? Liebäugle da etwas mit dem Infektio-Master...

ProximaCentauri
21.03.2021, 21:05
Ich habe erst im Herbst angefangen, und dieses Jahr fallen die Testzentren aus wegen Covid, es wird einfach Prüfungen zu Hause geben. Daher kann ich dazu nicht viel sagen. (Ich hoffe, sie behalten es dann so bei, wenn es nun schon 2 Jahre lang funktioniert hat...)
Ich finde für mich die Basismodule ok, auch vom Schwierigkeitsgrad her, habe allerdings nun schon etwas Erfahrung in der Forschung, so dass das (auch gemäss Forum) für andere Studenten wohl wesentlich aufwändiger ist. Es ist sicher nicht einfach, und man muss sich schon Zeit dafür freischaufeln, aber ich habe bisher schon viel lernen können. Wie der Aufwand dann im Detail ist, und welches Prüfungsergebnis dabei rausspringt ist schwierig vorauszusagen, die kommen erst im Juni.
Man hat so ein Online-System zum durchklicken, eine Leseliste, und man kann bei uns auch die Vorlesungen des Vor-Ort-Masters anschauen. Ausserdem gibts Bücher, teilweise aber "nur" die Ebooks.
Bisher bin ich ganz zufrieden, ich kenne eben auch einige bei uns aus der Forschung, die den gleichen Studiengang schon gemacht haben und sehr zufrieden waren - und das auch als gute Qualifikation für höhere Jobs empfohlen haben. Wie das mit dem Infektio-Master wäre, weiss ich natürlich nicht genau.
Ich habe mir vergleichbare Studiengänge hier angeschaut, das sind meistens MAS und kosten etwa das 4-5-fache, ohne das Prestige der LSHTM, da ist mir dann die Entscheidung nicht allzu schwer gefallen - gerade, weil diese Weiterbildungsstudiengänge auch mit fixen Anwesenheitszeiten etc. funktionieren, und ich das mit mehreren Stellenwechseln schwierig zum Voraussehen fand.