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Chipchup
08.03.2021, 19:10
Hallo zusammen,

kann mir vielleicht jemand bitte den Unterschied dieser Oberarzttitel erklären. Sowie ich es verstanden hab, wird der geschäftsführende Oberarzt in vielen Kliniken synonym mit dem leitenden Oberarzt verwendet.
Wie sieht es dagegen aus wenn es neben dem leitenden Oberarzt zusätzlich einen Geschäftsführenden gibt, welche Tätigkeiten führt dieser aus?


Besten Dank :-)

freak1
08.03.2021, 19:28
An großen Kliniken kann es durchaus auch mehrere Leitende Oberärzte geben (z.B. Neurorad, Kinderrad, Allgemeinrad, Interventionen) und zusätzlich den Geschäftsführenden OA.

John Silver
08.03.2021, 19:38
LOA ist definitionsgemäß der ständige Vertreter des Chefarztes. Der GfOA ist so etwas wie der Vertreter des LOA; im Grunde also ein Pseudotitel, denn das Gehalt ist, sofern nicht AT, nicht anders als das der restlichen Oberärzte, und wesentlich mehr hat man auch nicht zu melden.

Nefazodon
08.03.2021, 20:13
Es kann sein, dass ich da falsch liege, aber ich hatte es immer genau anders herum verstanden:

Der geschäftsführende OA übernimmt die Verwaltungsaufgaben der Klinik und ist somit auch soetwas wie der Vertreter des Chefs, eben vor allem auch in Verwaltungsdingen.

Leitender Oberarzt bedeutet, dass der Oberarzt einen Teilbereich/ein Department/ eine Untereinheit der Klinik selbstständig fachlich leitet.
Z.b. Leitender OA des Schwerpunktes Neuroradiologie in einer Radiologie oder LOA Neuroonkologie in einer neurologischen Klinik.
Entscheidend ist die fachlich selbstständige Leitung einer Untereinheit bzw. eines Schwerpunktes.

Demnach kann es an einer Klinik auch mehrere leitende OÄ geben.

Edit: also genau anders herum als das, was John Silver sagt und ungefähr das, was freak1 geschrieben hat; meiner Meinung nach.

anignu
08.03.2021, 22:11
Ich seh es ganz genauso wie John Silver: es kann nur einen LOA geben! Der LOA ist der "ständige Vertreter des Chefarztes der ihn in sämtlichen Aufgaben vertreten kann". Nebenbei kann es jedoch mehrere geschäftsführende Oberärzte geben die Teile des Geschäfts, insbesondere Organisationsaufgaben erfüllen. Und es kann auch Oberärzte geben die Departmentleiter oder organisatorische Leiter oder fachliche Leiter irgendeines ausgedachten oder tatsächlich vorhandenen Zentrums bzw. einer Struktur sind.

Hierfür kann man auch einfach mal in die Tarifverträge schauen. Im TVÄ VKA beispielsweise steht unter §16 Eingruppierung:
d) Entgeltgruppe IV:
Leitende Oberärztin/Leitender Oberarzt ist diejenige Ärztin/derjenige Arzt, der/dem die ständige Vertretung der leitenden Ärztin/des leitenden Arztes (Chefärztin/Chefarzt) vom Arbeitgeber ausdrücklich übertragen worden ist.
Protokollerklärung zu Buchst. d:
Leitende Oberärztin/Leitender Oberarzt ist nur diejenige Ärztin/derjenige Arzt, die/der die leitende Ärztin/den leitenden Arzt in der Gesamtheit ihrer/seiner Dienstaufgaben vertritt. Das Tätigkeitsmerkmal kann daher innerhalb einer Klinik in der Regel nur von einer Ärztin/einem Arzt erfüllt werden.

Wenn man sich dann in Unikliniken größere (natürlich gefäßchirurgische) Abteilungen anschaut, dann kommt man auch auf dieses Ergebnis. Ein LOA, was auch immer dann dahinter...
https://www.ukaachen.de/kliniken-institute/klinik-fuer-gefaesschirurgie/klinik/team/
https://gefaesschirurgie.uk-koeln.de/klinik/direktor-team/oberaerzte/

Und neben LOA, GfOA, Departmentleiter, Bereichsleiter, OA und FOA treiben es manche Kliniken offensichtlich auf die Spitze indem sie alleinige ständige Stellvertreter des alleinigen ständigen Stellvertreters benennen...
https://chi.charite.de/ueber_die_klinik/team/ mit einem Stellv. LOA.
oder nochmal neue Bezeichnungen erfinden wie die des "1. Oberarztes" oder des "Konsiliaroberarztes"
http://www.chir.med.tum.de/personal
Aber auch hier: die Reihenfolge ist entscheidend!

Spannend auch: http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-fuer-Anaesthesiologie/de/klinik/klinik-personalstruktur/leitende-u-GOAe/index.html
es kann für den Bereich Großhadern EINEN leitenden OA geben aber unter diesem dann wiederum mehrere GfOA für jeweils ein OP-Zentrum in Großhadern.

Entscheidend ist die fachlich selbstständige Leitung einer Untereinheit bzw. eines Schwerpunktes.
Genau das ist eigentlich die Definition eines Oberarztes.

Definition nach TVÄ-VKA: "Oberärztin/Oberarzt ist diejenige Ärztin/derjenige Arzt, der/dem die medizinische Verantwortung für selbstständige Teil- oder Funktionsbereiche der Klinik bzw. Abteilung vom Arbeitgeber ausdrücklich übertragen worden ist."

John Silver
08.03.2021, 22:11
Nennen kann man alles Mögliche auf jede erdenkliche Weise.

Der Titel des geschäftsführenden Oberarztes ist eine universitäre Erfindung. Uni-Abteilungen sind nicht selten sehr groß, mit vielen Oberärzten und geradezu unzähligen Assis. In so großen Abteilungen ist es beizeiten schwierig, Ordnung zu schaffen und eine preußisch-militärische Kommandostruktur zu etablieren, die wiederum dem Chef den gewünschten Gehorsam sichert. Um Chaos (= eigenständiges Denken) zu vermeiden, werden Skalierungen der Oberärzte vorgenommen; dann gibt es plötzlich geschäftsführende Oberärzte, erste Oberärzte, stellvertretende leitende Oberärzte und wasnichtnochalles. Laut Tarifvertrag gibt es diese Bezeichnungen aber nicht, was auch die Gehaltstabellen klar widerspiegeln. Was dann welcher OA organisatorisch zu melden hat, kann der Chef frei entscheiden; ein Gehalt der Stufe 4 gibt es aber nur für den ständigen Vertreter, und der wird praktisch überall als leitender OA bezeichnet. Ob nun einzelne Ordinarien für ihren Klüngel davon abweichen, ist unerheblich.

Nefazodon
08.03.2021, 22:37
Das sehe ich anders. Hier mal auf die Schnelle:


„Der Geschäftsführende Oberarzt wird durch den Klinikvorstand aus der Mitte der Oberärzte der Klinik auf Vorschlag der leitenden Oberärzte für 4 Jahre gewählt… Es besteht ein Delegationsrecht von Teilaufgaben auf die Leitenden Oberärzte der Abteilungen.“ (Quelle: Uni Tübingen) Hier nimmt der geschäftsführende Oberarzt eine eigene Stellung ein und ist für die übergreifende Organisation des ärztlichen Bereiches zuständig.

Zusammenfassend lässt sich also die Definition des geschäftsführenden Oberarztes wie folgt beschreiben: Eine eindeutige Definition des Begriffes des geschäftsführenden Oberarztes ist nicht möglich. Der Begriff wird individuell in den verschiedenen Klinik-Geschäftsordnungen definiert. Der geschäftsführende Oberarzt entspricht in der Regel jedoch Position des leitenden Oberarztes im Sinne des permanenten Chefarzt-Stellvertreters.
Aufgaben Geschäftsführender Oberarzt

Der Geschäftsführende Oberarzt übernimmt im Sinne des leitenden Oberarztes folgende Aufgaben:


Vertretung des Chefarztes: permanente Vertretung bei dessen Abwesenheit (z.B. Urlaub oder Krankheit)
Personalmanagement: Aufgaben wie Regelung der Urlaubsvertretung oder Koordination bei Krankheit von Mitarbeitern
Medizinische Versorgung: Weiterentwicklung sowie Standardisierung von Behandlungskonzepten innerhalb der Abteilung

Hat der Geschäftsführende Oberarzt eine gesonderte Stellung über den leitenden Oberärzten wie zuvor beschrieben, können ihm folgende übergeordnete Aufgaben zugeordnet werden. Er ist dann für die bereichsübergreifende Organisation des ärztlichen Bereichs zuständig im Sinne von abteilungsübergreifender Organisation der folgenden Tätigkeiten:

Ausbildung der Assistenzärzte
Rotation der Assistenzärzte zwischen Abteilungen
Weiterbildung der Fachärzte und Oberärzte
Abteilungsübergreifender Bereitschaftsdienst

Quelle: praktischArzt

De facto habe ich persönlich schon Abteilungen mit mehreren leitenden Ärzten gesehen, aber bisher keine Abteilung mit mehreren geschäftsführenden Oberärzten

juke5489
08.03.2021, 22:44
wie so oft gibt es nichts, was es nicht gibt.
ich kenne kliniken mit mehreren leitenden oberärzten und kliniken mit mehreren geschäftsführenden oberärzten.
am ende sind der kreativität keine grenzen gesetzt, sofern die verwaltung mitspielt und der ernennung solcher hirarchieren zustimmt.
letztlich ist die ernennung von mehreren 'besonderen' oberärzten auch nur ein wenig des chefarztes seine aufgaben abzugeben.
das sind häufig so späße wie personalplanung, drg, qualitätsmanagement, investitionsplanung, forschung und und und.
so hat der chef weniger zu tun und der oberarzt noch mehr führungsqualifikationen, die er für seine chefarztbewerbung verwenden kann.
und schon sind alle glücklich.

daCapo
08.03.2021, 23:35
Nennen kann man alles Mögliche auf jede erdenkliche Weise.

Der Titel des geschäftsführenden Oberarztes ist eine universitäre Erfindung. Uni-Abteilungen sind nicht selten sehr groß, mit vielen Oberärzten und geradezu unzähligen Assis. In so großen Abteilungen ist es beizeiten schwierig, Ordnung zu schaffen und eine preußisch-militärische Kommandostruktur zu etablieren, die wiederum dem Chef den gewünschten Gehorsam sichert. Um Chaos (= eigenständiges Denken) zu vermeiden, werden Skalierungen der Oberärzte vorgenommen; dann gibt es plötzlich geschäftsführende Oberärzte, erste Oberärzte, stellvertretende leitende Oberärzte und wasnichtnochalles.

Personal-OA, QM-OA, DRG-OA...usw

Schön gesagt und so ehrlich...preußisch-militaristisch Struktur, ein unnötiger Titel hier, eine Pickelhaube da, ein wenig Federschmuck noch hier wie zu Kaisers Zeiten.
DE Quatsch im Großen und Ganzen

Nefazodon
08.03.2021, 23:40
Personal-OA, QM-OA, DRG-OA...usw

Schön gesagt und so ehrlich...preußisch-militaristisch Struktur, ein unnötiger Titel hier, eine Pickelhaube da, ein wenig Federschmuck noch hier wie zu Kaisers Zeiten.
DE Quatsch im Großen und Ganzen

Letztlich ja.

Wer in der Klinik wirklich den Ton angibt, zeigt sich oft informell, z.B. daran, wer in der Frühbesprechung das Wort führt, wenn der Chefarzt nicht da ist...

Kackbratze
09.03.2021, 06:05
"Zusammenfassend lässt sich also die Definition des geschäftsführenden Oberarztes wie folgt beschreiben: Eine eindeutige Definition des Begriffes des geschäftsführenden Oberarztes ist nicht möglich."

Damit ist alles gesagt. Dieser Titel bringt höchstens mehr Arbeit bei gleichem Gehalt, wird gerne an Leute verliehen, die mit Weggang drohen oder wo man einen Weggang mit schicken Türschild verhindern will und am Ende ist er, weder vom Standing noch vom Gehalt her, irgendwas wert.
Der silberne neue Knopf auf dem Schalthebel der Abteilung. Sieht schick aus, ist aber unnötig.

rafiki
09.03.2021, 06:13
Laut Tarifvertrag gibt es diese Bezeichnungen aber nicht, was auch die Gehaltstabellen klar widerspiegeln. Was dann welcher OA organisatorisch zu melden hat, kann der Chef frei entscheiden; ein Gehalt der Stufe 4 gibt es aber nur für den ständigen Vertreter, und der wird praktisch überall als leitender OA bezeichnet.

Wer so naiv ist, sich spätestens ab LOA noch nach Tarif bezahlen lässt, ist selbst schuld. Eigentlich könnte man diese Stufe 4 streichen bzw. noch für Deppen weiterführen.

Haffi
09.03.2021, 07:11
An meiner Klinik sieht die Hierarchie so aus: Klinikdirektor - Stellvertretender Klinikdirektor - Leitender Oberarzt - Geschäftsführende Oberärzte (2) - Oberärzte - Funktionsoberärzte.

Muss jeden Tag lachen, wie wichtig sich jeder damit fühlt.

GelbeKlamotten
09.03.2021, 08:20
Damit ist alles gesagt. Dieser Titel bringt höchstens mehr Arbeit bei gleichem Gehalt, wird gerne an Leute verliehen, die mit Weggang drohen oder wo man einen Weggang mit schicken Türschild verhindern will und am Ende ist er, weder vom Standing noch vom Gehalt her, irgendwas wert.
Der silberne neue Knopf auf dem Schalthebel der Abteilung. Sieht schick aus, ist aber unnötig.

Das glaubst aber auch nur du. Als ob sich irgendein LOA, der eine lukrativere Stelle als CA gefunden hat oder in eine Praxis will, rein von einer Titeländerung aufhalten lassen würde. Ganz so doof sind die Kollegen in den Führungspositionen dann meistens doch nicht. Der Titel ist wenn dann schon eher eine Möglichkeit, vor der Klinikverwaltung eine außertarifliche Gehaltserhöhung zu rechtfertigen.

daCapo
09.03.2021, 08:43
Das glaubst aber auch nur du. Als ob sich irgendein LOA, der eine lukrativere Stelle als CA gefunden hat oder in eine Praxis will, rein von einer Titeländerung aufhalten lassen würde. Ganz so doof sind die Kollegen in den Führungspositionen dann meistens doch nicht. Der Titel ist wenn dann schon eher eine Möglichkeit, vor der Klinikverwaltung eine außertarifliche Gehaltserhöhung zu rechtfertigen.

immer diese passiv-aggressive Formulierungen ("Ganz so doof"; "das glaubst nur du").

Ich sehe es wie Kackbratze. Im Tarifsystem ist der Ltd OA ganz oben im Tarifsystem und eine höhere Poolbeteiligung wurde (wenn überhaupt) bereits vor Antritt dieses Postens ausgehandelt. Für die Karriere ist es nicht schlecht ein paar Jahre Ltd. oder "nur" geschäftführender OA zu sein, bevor man in eine Praxis oder andere Klinik geht, das ist ein Argument für Verhandlungen dort und so kann jemand überzeugt werden mit schickem Titel für den Lebenslauf noch etwas zu bleiben.

GelbeKlamotten
09.03.2021, 09:11
immer diese passiv-aggressive Formulierungen ("Ganz so doof"; "das glaubst nur du").

Ich sehe es wie Kackbratze. Im Tarifsystem ist der Ltd OA ganz oben im Tarifsystem und eine höhere Poolbeteiligung wurde (wenn überhaupt) bereits vor Antritt dieses Postens ausgehandelt. Für die Karriere ist es nicht schlecht ein paar Jahre Ltd. oder "nur" geschäftführender OA zu sein, bevor man in eine Praxis oder andere Klinik geht, das ist ein Argument für Verhandlungen dort und so kann jemand überzeugt werden mit schickem Titel für den Lebenslauf noch etwas zu bleiben.

Für die Übernahme einer Praxis spielt es absolut keine Rolle, ob der Titel vorher Leitender Oberarzt oder Geschäftsführender OA war. Wenn die titel einen positiven Effekt haben, dann haben beide den gleichen. Es sind sich ja nicht mal hier die Leute einig, was davon jetzt der „bessere“ Titel ist. Glaubst du ernsthaft für irgendeinen Patient oder Zuweiser spielt das eine Rolle?

Und ein LOA, der in ein anderes Krankenhaus wechselt tut das in der Regel entweder, weil er dort einen Chefposten angeboten bekommen hat, oder weil er aus dem Karriere-Hamstertad raus will. In keinem dieser Szenarien würde er sich mit einer reinen Titeländerung von LOA zu GOA oder andersrum zum bleiben bewegen lassen.

Wenn ein Titel geändert wird, um jemanden im Haus zu behalten, dann geht das selbstverständlich in den allermeisten Fällen auch mit einer Gehaltserhöhung einher. Ein deutlich unterschiedliches Gehalt bei gleichem Titel würde nicht nur unter den OÄ schnell zu persönlichen Problemen führen, sondern könnte uU auch rechtlich problematisch werden.

daCapo
09.03.2021, 09:23
Ich habe eine Anstellung in einer Praxis gemeint ggfs. später mit Beteiligung / Übernahme. Nunja: da hat der (Radiologie-)Praxisinhaber also zwei Kandidaten:
a) Der eine Oberarzt , später Ltd OA oder geschäftsührender OA (z.B. wenn die Position Ltd OA längerfristig besetzt ist) mit Habilitation
b) der/die andere Kandidat Facharzt in der Klinik ohne Promotion
--> Wer hat da die besseren Chancen?

Ltd. OA ist die bessere Position, weil es die andere nicht mal im Tarifsystem gibt.
Nur was macht man mit jmd. , der eigentlich Ltd. OA werden könnte, aber die Stelle ist mit einer alten Koryphäe besetzt, die man auf jeden Fall behalten möchte....genau Geschäftsführender OA

GelbeKlamotten
09.03.2021, 09:40
Ich habe eine Anstellung in einer Praxis gemeint ggfs. später mit Beteiligung / Übernahme. Nunja: da hat der (Radiologie-)Praxisinhaber also zwei Kandidaten:
a) Der eine Oberarzt , später Ltd OA oder geschäftsührender OA (z.B. wenn die Position Ltd OA längerfristig besetzt ist) mit Habilitation
b) der/die andere Kandidat Facharzt in der Klinik ohne Promotion
--> Wer hat da die besseren Chancen?

Ltd. OA ist die bessere Position, weil es die andere nicht mal im Tarifsystem gibt.
Nur was macht man mit jmd. , der eigentlich Ltd. OA werden könnte, aber die Stelle ist mit einer alten Koryphäe besetzt, die man auf jeden Fall behalten möchte....genau Geschäftsführender OA

Selbstverständlich ist es besser LOA oder auch GOA zu sein als nur Facharzt. Das ist völlig offensichtlich und stand auch nie zur Debatte.

Aber die Frage, ob LOA oder GOA „besser“ ist oder mehr Gehalt bringt, ist offen und kann von Klinik zu Klinik unterschiedlich sein. Dass nur der LOA im Tarifvertrag vorgesehen ist, spielt dabei kaum eine Rolle. In Abteilungen, die so groß sind, dass es sowohl LOA als auch GOA gibt (habe das bislang jedenfalls noch nie an einem peripheren Haus gesehen), dürften beide Positionen sowieso außertariflich bezahlt werden.

Du behauptest also, dass es gängige Praxis wäre, dass man einen Facharzt der mit Kündigung droht halten möchte, indem man ihn zum GOA macht, ihm aber weiterhin nur FA-Gehalt zahlt? Ich würde mal behauptet diese Konstellation ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so ausnahmslos noch nie in der Realität vorgekommen.

Mano
09.03.2021, 10:18
Meiner Erfahrung nach ist der GOA das Arbeitstier in der Oberarzt-Riege, der dem Chef und dem LOA den Rücken frei hält und den Alltag organisiert.
Um im militärischen Sprachgebrauch zu bleiben ist der GOA der "Spieß" der Abteilung und kümmert sich um Dienstplanung und Organisation des Alltages. Chef und LOA hingegen treffen die Richtungsentscheidungen und repräsentieren nach außen.

daCapo
09.03.2021, 10:39
Du behauptest also, dass es gängige Praxis wäre, dass man einen Facharzt der mit Kündigung droht halten möchte, indem man ihn zum GOA macht, ihm aber weiterhin nur FA-Gehalt zahlt? Ich würde mal behauptet diese Konstellation ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so ausnahmslos noch nie in der Realität vorgekommen.

Nee behaupte ich nicht, hast du falsch verstanden


Meiner Erfahrung nach ist der GOA das Arbeitstier in der Oberarzt-Riege, der dem Chef und dem LOA den Rücken frei hält und den Alltag organisiert.
Um im militärischen Sprachgebrauch zu bleiben ist der GOA der "Spieß" der Abteilung und kümmert sich um Dienstplanung und Organisation des Alltages. Chef und LOA hingegen treffen die Richtungsentscheidungen und repräsentieren nach außen.

Mag mal so sein.