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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwanger und auf Jobuche



lomlom
09.03.2021, 18:06
Nach jahrelanger stiller Mitleserschaft, möchte ich jetzt auf euer Schwarmwissen zurückgreifen und hoffe Ihr könnt mit weiterhelfen. Ich bin Internistin, allerdings seit Ende 2019 aus Deutschland abgemeldet und mit meinen Mann für geplant 1,5 Jahren auf Reisen. Nach unserer Rückkehr habe ich zunächst Anspruch auf Arbeitslosengeld. Jetzt hat sich allerdings ein blinder Passagier an Bord geschlichen und kehre schwanger nach Deutschland zurück.

Unter dem Arbeitslosengeld werde ich allerdings keinen Anspruch auf Elterngeld haben, so dass es 2 Möglichkeiten für uns gibt. Arbeitslosengeld nach unserer Rückkehr für 12 Monate ohne Elterngeld um dann 6 Monate nach der Geburt wieder arbeiten gehen zu müssen oder nach unserer Rückkehr direkt für ein paar Monate arbeiten um uns den Elterngeldanspruch zu sichern. Wir bevorzugen Variante 2 haben aber keine Ahnung in wieweit es möglich ist schwanger eine Anstellung zu finden. Hat von Euch jemand eine Idee an welche Stellen man sich in diesem Fall am besten wendet? Auf den diversen Suchplattformen wurden wir bislang nur an Zeitarbeitsfirmen weitergeleitet. Das Arbeitsamt konnten wir noch nicht kontaktieren, da ich aus Deutschland abgemeldet bin und diese erst tätig werden, wenn ich wieder angemeldet bin.

Ach ja und dass mein Mann nach 6 Monaten in Elternzeit geht und ich arbeiten, ist leider auch keine Option da er ein Sabbatical hat und die freie Zeit nach unserer Rückkehr "nacharbeiten" muss.

Danke für Eure Hilfe!

Feuerblick
09.03.2021, 18:09
Gewünschte Region aussuchen, Kliniken und Praxen mit Initiativbewerbung anschreiben. Ob man dir schwanger dann eine Stelle gibt, wird sich zeigen, aber das kann man vorher und pauschal nie beantworten.

Thomas24
09.03.2021, 18:31
Gewünschte Region aussuchen, Kliniken und Praxen mit Initiativbewerbung anschreiben. Ob man dir schwanger dann eine Stelle gibt, wird sich zeigen, aber das kann man vorher und pauschal nie beantworten.

Das setzt natürlich voraus, dass du mit offenen Karten spielst und deine Schwangerschaft bei deinen Bewerbungsgesprächen etc. angibst.

Lakemond
09.03.2021, 18:46
Melde dich doch bei den Vermittlungsfirmen an. Für nur einen Dienst in Arbeitnehmerüberlassung bekommst du mehr als Elterngeld. Da könnte man theoretisch 2 Monate nach Geburt anfangen.

freak1
09.03.2021, 18:47
Sollte man sich natürlich beeilen; wenn der Babybauch da ist, wird dich kein Chef, der Interesse an besetzten Stellen hat, einstellen. Du fällst ja direkt für Dienste und im Anschluss nochmal für > 1 Jahr aus.

Thomas24
09.03.2021, 18:59
Sollte man sich natürlich beeilen; wenn der Babybauch da ist, wird dich kein Chef, der Interesse an besetzten Stellen hat, einstellen. Du fällst ja direkt für Dienste und im Anschluss nochmal für > 1 Jahr aus.

Bzw. man kann die Bewerberin nur an Stellen einsetzen, wo Sie gemäß MuSchG gesetzeskonform eingesetzt werden kann. Nicht schwer heben, keine Infektionsgefahr, mehr Pausen, eine Gefährdungsbeurteilung für den Arbeitsplatz muss vorliegen etc. Für klinische Arbeitgeber eher nicht so wahnsinnig interessant, zumal der Ausfall der gerade frisch eingestellten und kaum angelernten Arbeitskraft, dann schon absehbar ist (zumal Sie nach der Entbindung und Mutterschutz direkt in die Elternzeit gehen möchte) im best Case Szenario. Im worst Case Szenario bekommt Sie von ihrem Gyn oder HA einfach ein Beschäftigungsverbot und ist dann sofort weg.

Aber eine nicht körperlich belastende Tätigkeit ohne Infektionsgefahr, Stress etc. für z.B. Gutachten, DRG etc. wäre eine fertige Internistin doch sicher interessant. Vielleicht kann man bei solchen Arbeitgebern mal vorfühlen? Ich denke da an den MDK, Versicherungen, Abrechnungsabteilungen etc.

Feuerblick
09.03.2021, 19:10
Mit Facharzt ist der MDK absolut eine Option. Da kann man schwanger arbeiten und danach sind die Arbeitszeiten durchaus familienfreundlich zu gestalten. Incl. Teilzeitregelungen.
Und sind die Zwerge aus dem Gröbsten raus, kann man wieder in Klinik oder Praxis zurück. Sozialmedizinische Skills sind da nicht unbeliebt :-)

anignu
10.03.2021, 00:45
In der aktuellen Covid-Pandemie drehen eh grad alle durch, verhalten sich in keinster Weise mehr rational und jeder der auch nur zuckt Richtung "schwanger" bekommt in unserer Klinik bei patientennahen ärztlichen Tätigkeiten (Internist wie bei der TE gehört logischerweise dazu) pauschal ein Beschäftigungsverbot.

Insofern frage ich mich grad wie das ablaufen soll: schwanger ein Vorstellungsgespräch, das dann sagen und dann sagt der Chef "kommen sie doch bitte nach dem Beschäftigungsverbot wieder"? Oder schwanger im Vorstellungsgespräch, nix sagen, Stelle bekommen und am Tag 1 dann sagen "ups, das war aber unerwartet", an Tag 1 in Beschäftigungsverbot und Kündigungsschutz gehen und sich gleich mal sowas von beliebt machen in der ganzen Abteilung?
MKD wäre vielleicht tatsächlich eine Lösung, Praxis mit verständisvollem Chef oder Chef der grad tatsächlich jemanden für ein paar Monate zur Überbrückung (z.B. einer anderen Schwangeren) braucht ebenfalls. Klinik seh ich grad schwierig.

lomlom
10.03.2021, 01:23
Vielen lieben Dank für Eure Ideen und Vorschläge! Ich habe nicht vor die Schwangerschaft gegenüber einem potentiellen Arbeitgeber "geheim" zu halten. Unsere Idee war tatsächlich eine befristete Stelle für einige Monate zu finden und da sehe ich Praxis auch als beste Option. Den MDK hatte ich nicht auf dem Schirm, da werde ich definitiv nachfragen.