Tag 2 -A152/ B42- Asymmetrie Arzt/Patient

[Manuel04101991]

Bei der Frage nach dem "Faktor der am ehesten geeignet ist, die Asymmetrie zwischen Arzt und Patient aufrechtzuerhalten" empfinde ich die Antwortmöglichkeiten B und E als zutreffend, denn:

B) "der Arzt macht klar [...]" impliziert für mich die überlegene Rolle des Arztes, der das Gespräch leitet und den Zeitrahmen des Gespräches alleinig vorgibt. Für mich eine Asymmetrie zwischen den Gesprächspartnern, eine Vorgabe seitens des Arztes die nicht auf Augenhöhe kommuniziert wird. Insbesondere die Wortwahl "macht klar" unterstreicht m.E. die Asymmetrie.

D) "Der Arzt wechselt häufig das Thema" impliziert, dass der Arzt alleinig das Thema, über das Gesprochen wird vorgibt. Ebenfalls eine Kommunikation auf verschiedenen Ebenen, eine Asymmetrie die dadurch aufrechterhalten wird, dass der Arzt die Gesprächsthemen alleinig vorgibt.

Liegt es an meinem Fragenverständnis oder kann man das ankreiden? Habe genau zwischen den beiden Punkten mich nochmal umentschieden zum (nach aktuellem Stand) falschen Ergebnis B...

[Unregistriert]

Habe mich auch sehr schwer getan mit den beiden, weil, wenn er oft das Thema wechselt, dann ist er Herr der Lage und der Patient kommt vielleicht nicht mit, was in automatisch zu der dominanten Person macht und andererseits gibt es da noch die "versteckte" Aussage in B --> "Ich nehme mir Zeit für sie, weil sie ja nicht so viel wissen wie ich".

[Luga(doz)]

Hallo,

ich sehe hier mit großer Sicherheit E als die gesuchte Antwort. Häufig das Thema wechseln ist im Vorklinikwissen eine vermeidende Gesprächsführung. B dagegen is das Gegenteil zu "sagt dem Patienten, dass er keine Zeit hat". Auch die anderen Distraktoren sind Gegenteile von asymmetrischem Verhalten. Häufig ist auch die Antwortmöglichkeit korrekt, die am wenigsten Interpretation benötigt.

Viele Grüße
LG

[Es328]

Bin da absolut deiner Meinung. Habe mich auch zwischen den beiden nicht entscheiden können, weil der "häufige Themenwechsel" ja auch impliziert, dass er weiß worüber er spricht, während das Gegenüber eventuell nicht mitkommt bzw. dann durcheinanderkommt und somit eine Asymmetrie gegeben ist. Gleichzeitig impliziert das "Zeit haben bzw. nehmen" aus B auch, dass "der Arzt sich Zeit nimmt dem Pat alles zu erklären, weil dieser ja nicht so viel weiß, wie er".

[Manuel04101991]

Wie läuft das dann, wenn man dazu eine Eingabe machen möchte? Oder macht das Medi-Learn?

[Unregistriert]

Am besten mal ein extra „Thema“ hier im Forum erstellen mit anfechtbaren Fragen so wie jedes Jahr und die dann gesammelt hinschicken (zeitnah!!) mit deinen Begründungen zb. und Quellenangaben aus Lehrbüchern oä. Medi-learn macht sowas nicht :)

LG

[Unregistriert]

Ich bin auch absolut der Meinung, dass „Der Arzt MACHT KLAR, dass ER für das Gespräch genug Zeit vorgesehen hat“ die Assymetrie absolut verstärkt. Da ist er ja eindeutig der Boss. Mag sein, dass seine Entscheidung in dem Fall inhaltlich dem Patienten zugute kommt, aber die Entscheidungsmacht liegt ganz klar bei ihm und das betont die Assymetrie. Meiner Meinung nach auch viel stärker, als „wechselt oft das Thema.“ das kann ja theoretisch auch der Patient machen. Aber der Patient könnte niemals sagen, dass er genügend Zeit für das Gespräch eingeplant hat. Dazu fehlt ihm die Macht.

[Harald Krull]

also ich bin echt überrascht, dass scheinbar E) richtig sein soll. Bei dieser Frage habe ich nicht einmal lange überlegt, für mich erschien es glasklar, dass ein Arzt, der "klar macht", dass er derjenige ist, der über das zeitliche Ausmaß des Gesprächs bestimmt, die Asymmetrie der Beziehung aufrechterhält. Lautete die Formulierung "Der Arzt ... (B) hat für das Gespräch genug Zeit vorgesehen" wäre das natürlich etwas anderes, aber im Hauptsatz wird ja gerade betont, dass er dem Patienten diesen Umstand "klar macht". Häufig das Thema zu wechseln, sagt meiner Meinung nach deutlich weniger über die Beziehung aus als das "Klarmachen" der Hoheit über den Umfang des Gesprächs.
Hm.

[Manuel04101991]

Habe die Frage mal über das Formular des IMPP eingereicht! Ähnlich wie bei der ATL-Frage denke ich auch: je mehr desto besser! Kann ja nur zum Vorteil werden ;-)