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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst vor dem Krankenpflegepraktikum, Ekel und Zweifel



Jennifer Eins
13.03.2021, 03:42
Hallo allerseits,

ich hege schon länger den Wunsch, Medizin zu studieren. Hierbei kam bei mir in der letzten Zeit jedoch ein großer Zweifel auf. Da ich aktuell etwas ratlos und unentschlossen bin, suche ich in diesem Forum um Hilfe.

Ich habe ein großes Interesse für den menschlichen Körper, dessen Krankheiten und deren Therapien. Deshalb hat mir der Beruf des Arztes schon immer ziemlich gut gefallen. Aus diesem Grund wollte ich im kommenden Wintersemester ins Medizinstudium starten. Die Zeit bis dahin wollte ich eigentlich noch nutzen, um das Krankenpflegepraktikum abzuschließen, genau hier kamen dann aber auch meine Zweifel.

Um eines gleich klarzustellen: Ich möchte überhaupt nicht über das Krankenpflegepraktikum und dessen Sinn streiten. Es ist Teil des Medizinstudiums und das akzeptiere ich. Auch halte ich mich nicht für zu gut, um die typischen Aufgaben eines Praktiken in der Pflege zu übernehmen. Nichtsdestotrotz bereitet mir genau diese Krankenpflegepraktikum nun aber schon dermaßen Kopfzerbrechen, dass ich es schon über ein halbes Jahr immer weiter verschoben habe.

Um direkt zur Sache zu kommen: Ich habe einen überdurchschnittlichen Ekel vor Ausscheidungsprodukten. Solange ich bei Arbeiten mit dem Patienten, beispielsweise dem Waschen, Handschuhe tragen kann und nie direkt mit Ausscheidungsprodukten (mir fällt leider keine salonfähigere Umschreibung ein) in Berührung komme, habe ich keine Probleme. Müsste ich so etwas jedoch ohne Handschuhe machen und hätte ich direkten Hautkontakt dazu, wäre das für mich extremst unangenehm.
Wenn ich nun davon spreche, dass mir dies unangenehm wäre, dann meine ich damit, dass ich seit bald 10 Jahren wegen genau diesem Problem, Berührungsängsten und Waschzwängen in Therapie bin. Vor einigen Jahren konnte ich noch keinem Menschen die Hand schütteln und habe keine einzige Türklinken angefasst. Allerdings gestehe ich mir selbst ein, dass das nicht rational sondern krankhaft ist und arbeite deshalb auch an mir. Händeschütteln und ein gewisser Körperkontakt sind für mich inzwischen in Ordnung (das Anfassen war für mich schon immer weniger Problem als das Angefasstwerden), vor dem Krankenpflegepraktikum habe ich aber ehrlich gesagt noch Angst.

Was mir sehr dabei helfen würde, wäre die Sicherheit zu wissen, dass es üblich ist, bei unangenehmen Tätigkeit wie dem Waschen und Hinternwischen (auch hierfür fällt mir leider gerade keine hübschere Umschreibung ein) Handschuhe zu tragen, bzw. dass man dafür zumindest nicht verurteilt wird und dem Patienten auch nicht das Gefühl vermittelt, man würde sich vor ihm ekeln. Wenn sich hier jemand finden ließe, der mir diesbezüglich ein wenig von seinen eigenen Erfahrungen aus dem Krankenpflegepraktikum berichten könnte, würde mich das sehr freuen.

Nun bin ich an dem Punkt, dass ich daran Zweifel habe, ob aus mir so überhaupt ein guter Arzt werden kann. Einerseits sehe ich noch nicht vollständig ein, weshalb mich das disqualifizieren sollte, andererseits findet man im Internet - und nicht zuletzt in diesem Forum - aber unzählige Kommentare von wegen, "wenn du dich schon im Krankenpflegepraktikum ekelst, brauchst du gar nicht erst Arzt werden", die sicher auch nicht unwahr sind. Auch hierzu würde ich gerne eure Meinungen hören.

Ich weiß, dass ist eines der "Stell dich doch nicht so an"-Themen, solche Aussagen - so wahr sie auch sein mögen - helfen mir Allerdings herzlich wenig weiter. Umso dankbarer wäre ich für jede ernsthaft Antwort!

Liebe Grüße,
Jennifer

nie
13.03.2021, 05:39
Ums kurz zu machen: du kannst jederzeit Handschuhe tragen. Werden 99 % der anderen Leute auch machen.

Anne1970
13.03.2021, 07:44
Zudem kannst du dir überlegen, in welcher Abteilung du das Krankenpflege-Praktikum machst: vielleicht nicht unbedingt Innere oder Neurologie sondern eher HNO? Hab den Eindruck gewonnen, dass hier eher jüngere Patienten ( die sich selber waschen) zu versorgen sind.

Feuerblick
13.03.2021, 08:22
Manchmal findet man auch die Körperausscheidungen ganz junger Patienten (aka Pädiatrie) weniger schlimm. So ging es mir zumindest. Und natürlich immer mit Handschuhen.

Choranaptyxis
13.03.2021, 08:51
Handschuhe in den von dir genannten Fällen ist normal (und empfohlen).
Was du vlt noch überlegen könntest, wie ginge es dir bei "Unfällen"? Also es geht doch mal was auf die Haut/Kleidung/Schuhe, sei es Stuhl, Blut, Erbrochenes oder jmd fasst dich beim Lagern/Bett frisch machen bei jmd Bettlägerigen an (da wurde mir auch schon aus Panik von Leuten ins Gesicht gepackt und überall sonst hin).

Schubbe
13.03.2021, 08:52
Augenheilkunde und HNO sind beides Fächer, wo man relativ wenig "ekliges" machen muss, da viele Patienten jung, mobil und orientiert sind. Dafür geht man dann aber in der Augenheilkunde jede Stunde Augentropfen verteilen oder spielt den Blindenhund, wenn ein Patient den Weg zur Spaltlampe nicht findet. In der HNO gerne mal erbrochen und das macht dann erfahrungsgemäß eher der Pflegepraktikant weg. Es steht aber in keinem Verhältnis zur Inneren Abteilung mit neurologischen/onkologischem Schwerpunkt. Ansonsten gibt es, sofern man es verkraftet, die Hämatologie.

Spätestens seit Corona wird kein Patient mehr irgendwas sagen, wenn man sich Handschuhe mehr anzieht oder auf unnötigen Körperkontakt (Händeschütteln etc.) verzichtet. Schlussendlich muss man auch sagen, dass der Präpkurs abhärtet.

PrinzessinAmygdala
13.03.2021, 11:17
Bei Tätigkeiten mit Ausscheidungen etc. sollte man sogar Handschuhe tragen. Das ist also kein Problem. Ich mag auch vieles nicht und ekel mich v.a. vor erbrochenem. Die Frage ist jedoch, ob man trotzdem seinen Ekel überwinden kann, die Zähne zusammen beißt und es weg machen kann. Aber wie die anderen schon geschrieben haben, kannst du dir ja den Ort des Praktikums klug aussuchen. Finde den Tipp mit der Pädiatrie ganz hilfreich. Kot und Erbrochenes finde kch bei Säuglingen zum Beispiel nicht so schlimm.
Auf jeden Fall solltest du dir aber auch Gedanken darüber machen, ob du Blut, Wunden (da gibt's auch richtig fiese), etc. sehen kannst. Auch das wurde ja bereits genannt. Pflegepraktikum und Famulaturen kann man sich zwar aussuchen, Blockpraktikum und PJ überwiegend nicht. Und da wird man auch mit so manchen Sachen konfrontiert und muss damit umgehen können. Ekel zu haben ist okay und völlig normal. Nur man muss es eben händeln können.

_calendula_
13.03.2021, 12:41
Überlege mal wovor du dich genau ekelst. HNO-Station wäre z.B. auch weit entfernt von Ekel nicht so mein Umfeld.
"Sogar" zwischen den Internistischen Abteilungen gibt es große Unterschiede.
UCH-Station kann interessant sein oder ekelig, je nachdem wie man es sieht.
Ich war in dem Monat auf einer Onko (mit Gastroenterologie!) recht zufrieden.
Das lag sicher zu einem nicht unerheblichen Teil am Umgang des Teams mit Privatsphäre und Hygiene.

Auge klingt gut; stationär sind doch einige ziemlich krank und benötigen Unterstützung in der Körperhygiene.
Kinder, auch gut.
Sonst kommt es sehr auf das Team und die Bedingungen vor Ort an.

Jennifer Eins
13.03.2021, 13:59
Vielen Dank für die vielen netten Antworten, die ihr mir bereits gegeben habt. Zu wissen, dass es sogar ganz normal ist, in solchen Fällen immer Handschuhe zu tragen, beruhigt mich schon einmal sehr!


Handschuhe in den von dir genannten Fällen ist normal (und empfohlen).
Was du vlt noch überlegen könntest, wie ginge es dir bei "Unfällen"? Also es geht doch mal was auf die Haut/Kleidung/Schuhe, sei es Stuhl, Blut, Erbrochenes oder jmd fasst dich beim Lagern/Bett frisch machen bei jmd Bettlägerigen an (da wurde mir auch schon aus Panik von Leuten ins Gesicht gepackt und überall sonst hin).

Auch deswegen mache ich mir ehrlich gesagt Sorgen. Diese Unfälle wären für mich definitiv nicht angenehm , ich glaube aber, dass ich es schaffen würde, die Arbeit mit dem einen Patienten noch zu Ende zu bringen, anschließend hätte ich dann aber schon das sehr dringende Bedürfnis, mich zu waschen und umzuziehen. Aber eine kurze Pause nach einem solchen Unfall, um sich sauber zu machen und umzuziehen wird einem doch sicherlich zugestanden? Ich meine, für den nächsten Patienten ist es doch mit Sicherheit auch nicht gerade angenehm, wenn man noch einem solchen Unfall direkt mit ihm weitermachen würde.


Augenheilkunde und HNO sind beides Fächer, wo man relativ wenig "ekliges" machen muss, da viele Patienten jung, mobil und orientiert sind. Dafür geht man dann aber in der Augenheilkunde jede Stunde Augentropfen verteilen oder spielt den Blindenhund, wenn ein Patient den Weg zur Spaltlampe nicht findet. In der HNO gerne mal erbrochen und das macht dann erfahrungsgemäß eher der Pflegepraktikant weg. Es steht aber in keinem Verhältnis zur Inneren Abteilung mit neurologischen/onkologischem Schwerpunkt. Ansonsten gibt es, sofern man es verkraftet, die Hämatologie.

Spätestens seit Corona wird kein Patient mehr irgendwas sagen, wenn man sich Handschuhe mehr anzieht oder auf unnötigen Körperkontakt (Händeschütteln etc.) verzichtet. Schlussendlich muss man auch sagen, dass der Präpkurs abhärtet.

An HNO hatte ich bislang noch überhaupt nicht gedacht, es ist aber ein wirklich toller Vorschlag! Wenn ich etwas aufwischen oder sauber machen muss ist das für mich kein Problem. Klar, das ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung aber das stehe ich die drei Monate schon durch. Zum Problem wird es für ich erst, wenn ich mit diesen Substanzen direkt in Berührung komme. Auf den Präpkurs freue ich mich beispielsweise schon sehr.


Bei Tätigkeiten mit Ausscheidungen etc. sollte man sogar Handschuhe tragen. Das ist also kein Problem. Ich mag auch vieles nicht und ekel mich v.a. vor erbrochenem. Die Frage ist jedoch, ob man trotzdem seinen Ekel überwinden kann, die Zähne zusammen beißt und es weg machen kann. Aber wie die anderen schon geschrieben haben, kannst du dir ja den Ort des Praktikums klug aussuchen. Finde den Tipp mit der Pädiatrie ganz hilfreich. Kot und Erbrochenes finde ich bei Säuglingen zum Beispiel nicht so schlimm.
Auf jeden Fall solltest du dir aber auch Gedanken darüber machen, ob du Blut, Wunden (da gibt's auch richtig fiese), etc. sehen kannst. Auch das wurde ja bereits genannt. Pflegepraktikum und Famulaturen kann man sich zwar aussuchen, Blockpraktikum und PJ überwiegend nicht. Und da wird man auch mit so manchen Sachen konfrontiert und muss damit umgehen können. Ekel zu haben ist okay und völlig normal. Nur man muss es eben händeln können.

Blut und Wunden zu sehen ist für mich unproblematisch. Verletzungen am Auge können mir aktuell noch den Magen umdrehen, ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass ich mich auch daran noch gewöhnen kann.

Wie sieht es dann bezüglich Praktika, Famulaturen, PJ und letztlich dann auch dem Ärzteberuf aus, muss man dort noch immer pflegerische Aufgaben übernehmen, oder ist man dort dann von Waschen, Putzen etc. völlig befreit. Vom rein fachlichen Interesse hätte ich mir die innere Medizin oder auch die Neurologie - wovon mir gerade für das Krankenpflegepraktikum berechtigterweise abgeraten wir - gut als zukünftigen Arbeitsplatz vorstellen können. Ehrlich gesagt hatte ich schon eher die Vorstellung davon, dass der weiße Kittel auch weiß bleibt. Wenn der Beruf des Arztes nun aber ein solcher sein sollte, bei dem man sich wortwörtlich die Hände schmutzig machen muss, sollte ich vielleicht doch nochmal darüber nachdenken, ob ein anderes Studium für mich nicht vielleicht besser geeignet wäre...

_calendula_
13.03.2021, 14:07
Nach einem Unfall mit Verschmutzung muss man sich umziehen und waschen.
Und je nach Unfall hat man auch das ganz normale Bedürfnis zu duschen. :)

Je nach Fach und Arbeitsbereich vor Ort trägt man irgendwann den Kittel in weiß spazieren oder wechselt gelegentlich mal in einem Dienst die Kleidung und geht schnellstmöglich duschen.
Bei Neuro und Innerer gibt's beides und din ganze Bandbreite dazwischen.

nie
13.03.2021, 15:19
Vielleicht würde dir das Pflegepraktikum mal ganz gut tun um deine Vorstellungen des Krankenhausalltags mit der Realität abgezugleichen.

Weder baden Pflegekräfte völlig unbeeindruckt den ganzen Tag in Exkrementen noch bleibt bei den Ärzten der Kittel dauerhaft weiß. Man trägt natürlich immer Handschuhe und wenn etwas auf den Klamotten landet, wechselt man die Klamotten. Und wenn es viel ist und/oder es zu Hautkontakt kommt, dann wäscht man sich natürlich.

Erbrochenes kann einen immer treffen, Patienten unterscheiden nicht zwischen Arzt und Pflegekraft wenn sie sich übergeben und bei kranken Menschen kommt es eben vor, dass diese sich übergeben müssen. Auch hat man als Arzt oft genug Kontakt mit Blut. Und manchmal passieren einfach doofe Sachen. Ich habe letztens mit einer blöden Bewegung die halb-volle Urinflasche des Patienten umgeschmissen und stand dann mitten in der Pfütze. Passiert halt.

Rein pflegerische Tätigkeiten wie z.B. waschen, Assistenz bei Toilettengängen o.ä. macht man als Student und später als Arzt nicht mehr aber es gibt dennoch genug Gelegenheiten, in denen man als Arzt noch in Kontakt mit Körperflüssigkeiten kommen kann. Das gehört nunmal dazu wenn man mit kranken Menschen arbeitet.

FuchsiBuchsi
18.03.2021, 14:47
Je nach Bundesland wird das KP in der Psychiatrie anerkannt und das kann ich nur wärmstens empfehlen. Deutlich stressfreier noch dazu. Am besten eine offene Station. Keine Gerotonpsych. Ältere Patienten und fixierte bedeuten deutlich mehr Pflegeaufwand, die Patienten auf den normalen offenen Stationen duschen ganz gerne selbst und sind auch auf dem WC lieber für sich ;-)

Brina2103
15.04.2021, 07:12
Hallo Jennifer,

Ich habe zur „Überbrückung“ bis ich einen Studienplatz bekommen habe eine Ausbildung in der Pflege angefangen.
Ich hatte am Anfang auch ein bisschen „Bammel“.
Aber es ist etwas wo man sich dran gewöhnt. Beim waschen des Intimbereiches, ebenso wie bei allen Tätigkeiten bei denen du mit irgendwelchen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommst, haben wir IMMER Handschuhe getragen, beim Rest war es sozusagen freiwillig. Es wurde aber niemand verurteilt der bei der normalen Körperpflege grundsätzlich Handschuhe getragen hat.
Es war nie meine Lieblingsbeschäftigung, mein Interesse hat mich immer eher dahin gezogen den Ärzten über die Schulter zu sehen ;-)
Inzwischen bin ich (leider?! Wie Mans sieht ;-) ) in Elternzeit und musste meine Ausbildung abbrechen. Aber wenn ich noch studieren könnte, würde ich meine Zeit weiterhin mit der Ausbildung bzw Arbeit in der Pflege überbrücken.

Liebe Grüße
Brina

Shade
15.04.2021, 11:53
Liebe Jennifer

Ich glaube auch, dass du dir nicht so viele Sorgen machen solltest. Eigentlich ist ein Krankenhaus ja ein Arbeitsplatz, in dem ganz besonders auf Hygiene geachtet wird, überall gibt es Handschuhe, Schutzkittel, Masken, es hängen viele Desinfektionsspender usw. Ich bin auch jemand, der sehr auf Hygiene achtet, z.B. bei der Untersuchung der Füsse schon Handschuhe trägt, mein Stethoskop nach jeder Benutzung desinfiziert usw. Das ist wirklich ganz problemlos möglich und in Corona-Zeiten wird es eher positiv angesehen. Tatsächlich gewöhnt man sich auch sehr sehr schnell an eklige Dinge, ich weiss noch, wie ich das erste Mal im Praktikum Stuhlgang riechen musste und mir richtig schlecht wurde, am Ende der drei Monate habe ich mit Elan und ohne jeden Ekel die Patienten gewindelt und gewaschen. Also probier es einfach aus und eben, die Fachrichtungen unterscheiden sich, was die Anforderungen an einen Pflegepraktikanten betreffen, sehr. Habe auch einen Monat in der Psychiatrie gemacht, dort war man eher Begleiter und Helfer im Alltag, als dass man (körper)pflegerische Aufgaben erfüllen musste.

Nessiemoo
20.04.2021, 19:58
Es gibt sogar unter der Pflege manche die weniger gut Auscheidungen ab können, insbesondere mit Erbrochenem haben manche Probleme. Bei uns hilft man dann auch einander und dann geht eben derjenige hin, der es nicht so schlimm findet.

Marc1984
03.05.2021, 13:20
Wenn man die offiziellen Hygieneregeln beachtet (was wirklich wichtig wäre ), sollte man eigentlich im direkten Patientenkontakt IMMER Handschuhe tragen, gerade bei pflegerischen Tätigkeiten.

Dazu kommt dass nach dem Pflegepraktikum (der nächste längere Krankenhauseinsatz ist ja dann bereits die Famulatur ab dem klinischen Studienabschnitt) niemand mehr von Dir erwarten wird pflegerische Tätigkeiten zu übernehmen, dann gehörst Du zur ärztlichen Seite und die haben eben andere Aufgaben.

Was Dir allerdings bleiben wird ist Blut abnehmen (natürlich ebenfalls mit Handschuhen).
Ist allerdings nach meinem Empfinden nicht in einem Atemzug zu nennen mit Hintern wischen, also gar kein Problem.
Fang einfach an mit dem Pflegepraktikum und Du wirst sehen im echten Leben schaut vieles ganz anders aus als man es sich vorher deutlich schlimmer ausgemalt hat.

Trendafil
03.05.2021, 20:22
Fun fact: Auch außerhalb des Pflegepraktikums hat man als Arzt hin und wieder mit Stuhl, Erbrochenem oder Urin zu tun.
Auch die Gerüche auf einer neurologischen oder geriatrischen Station sind manchmal davon geprägt. Das sollte Dir schon bewusst sein, wenn du so ein Studium beginnst.