Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitslos gemeldet und Impfzentrum
Hallo liebe Kollegen,
eventuell ist jemand in derselben Situation wie ich und hat es für sich gut gelöst oder kann mir Tipps oder Warnungen mit auf den Weg geben?
Ab dem 1.4. bin ich arbeitslos gemeldet, wollte jedoch weiterhin an Impfzentren arbeiten, wie ich es nebenher auch getan habe. Einen neuen Job habe ich leider bisher nicht (suche aber fleissig).
Man darf bis zu 15 Std wöchentlich dazuverdienen, allerdings wird alles ab 195 Euro abgezogen. Soweit so gut. Man weiss nie, wieviele Dienste man im voraus bekommt.
Nach einem Telefonat mit dem Arbeitsamt sagten diese mir, daß ich für jeden gelisteten Dienst eine Arbeitsbescheinigung brauche, und mich somit tageweise aus der "Arbeitslosigkeit" abmelden kann, dann geht wohl auch mehr. Wie das dann mit der Krankenkasse funktioniert, wusste sie nicht.
Ich habe mir dann alternativ überlegt, den Antrag komplett zurückzuziehen und die Krankenkasse komplett selbst zu zahlen (ca 800 Euro im Monat, Techniker) und einfach zu hoffen, daß ausreichend Impfdienste reinkommen.
Ist jemand in derselben Situation?
Danke für Eure Ratschläge im voraus!
Lieben Gruß in die Runde
roxolana
23.03.2021, 08:28
Komplett abmelden würde ich mich auf keinen Fall. Hast du denn schon mal bei der Kasse nachgefragt?
Feuerblick
23.03.2021, 08:33
Die Frage wird sein, inwiefern die Impfzentren dauerhaft und absehbar Leute brauchen werden. Wenn zunehmend auch Niedergelassene in die Impfstrategie einbezogen werden, könnte der Personalbedarf in den Zentren abnehmen und dann wäre komplett abmelden vermutlich nicht sehr geschickt.
Komplett abmelden würde ich mich auf keinen Fall. Hast du denn schon mal bei der Kasse nachgefragt?
ja, aber werde es nochmal tun. Sie haben mir das oben beschriebene gesagt. Entweder alles selbst zahlen, oder eben über das Arbeitsamt....
Die Frage wird sein, inwiefern die Impfzentren dauerhaft und absehbar Leute brauchen werden. Wenn zunehmend auch Niedergelassene in die Impfstrategie einbezogen werden, könnte der Personalbedarf in den Zentren abnehmen und dann wäre komplett abmelden vermutlich nicht sehr geschickt.
Ja, das ist richtig. Aber bei dem Chaos weiss ja keiner so wirklich, wie das weitergeht. Und Biontech wird a.e. NICHT über die Praxen laufen wegen der Kühlung. Hm.
Es soll ja auch nicht für ewig sein, ich dachte so an 2 Monate...
Feuerblick
23.03.2021, 09:07
Das mit der Kühlung wurde relativiert...
roxolana
23.03.2021, 10:24
ja, aber werde es nochmal tun. Sie haben mir das oben beschriebene gesagt. Entweder alles selbst zahlen, oder eben über das Arbeitsamt....
Na zur Not musst du halt was nachzahlen. Aber wenn du dich von ALG I abmeldest und dann doch nix verdienst, dann bekommst du nix zurückgezahlt.
Bin tatsächlich in der gleichen Situation, hab aber für mich keine Lösung gefunden. Ich denke, dass es sich für mich nicht lohnt. Bei uns darf man sich pro ca. zwei Wochen immer nur für einen Dienst anmelden, ggf. noch für einen zweiten, wenn noch welche übrig sind. Bin ich arbeitslos gemeldet, darf ich das Geld eh nicht behalten (und die Arbeitslosigkeitszeit läuft vermutlich weiter), bin ich nicht arbeitslos gemeldet, verdiene ich nicht genug.
Aber trotzdem noch ein paar Anregungen: Wenn du dich beim Arbeitsamt abmeldest, solltest du dich doch eigentlich jederzeit wieder anmelden können, wenn du merkst, dass du nicht genug verdienst. Und du verbrauchst deine Anspruchsmonate nicht. Die KV sollte sich am Verdienst orientieren, die könntest du vielleicht drücken. Außerdem bist du im ersten Monat nach Kündigung noch automatisch und beitragsfrei weiter versichert (nachgehender Leistungsanspruch). Nicht vergessen, dass du auch RV zahlen und ggf. eine Haftpflichtversicherung haben musst.
Insgesamt glaube ich schon, dass die Impfzentren noch ein paar Monate weiterlaufen werden, weil die Praxen doch neben dem ohnehin ausgereizten Praxisbetrieb auch nicht so viel Kapazität haben können. Wenn wir (irgendwann mal) genug Impfstoff haben, sollten wir auch so viel impfen, wie wir schaffen.
Man kann sich tageweise vom Bezug von Arbeitslosengeld abmelden und muss sich dann aber tageweise krankenversichern. Geht glaub ich maximal 6 Wochen, ggf. einfach bei der Hotline der Agentur für Arbeit erfragen. Meldung muss rechtzeitig vorher beim Arbeitsamt erfolgen. Ggf. Krankenkasse vorher fragen wie das mit der tageweise Versicherung funktioniert. Infos zb hier: https://www.deutschland-startet.de/alg1-selbststandig-aufzeit/
Ich hatte zwischen zwei Jobs einen Leerlauf und habe dann jedesmal die Jobs online gemeldet. Ich glaube die magische Grenze ist 14h Wochenarbeitszeit. Falls du mehr arbeitest, musst du dich komplett selbst versichern. Die Begründung lautet, wer mehr als 14h arbeitet, steht dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung.
Vorteil ist, wenn man eine regelmäßige Nebenbeschäftigung über einem Jahr vor der Arbeitslosigkeit hat. Dann werden die Einkünfte nicht auf das ALG angerechnet.
Die Agentur fragen ist übrigens sinnlos. Kennt sich keiner aus. Niemand außer die Sachbearbeiter aus der Abteilung, die die Bezüge auszahlt, können oder wollen Auskunft erteilen. Und auch nach mehrfachem konkreten Nachfragen, habe ich bis heute noch kein Lebenszeichen erhalten.
Man kann sich tageweise vom Bezug von Arbeitslosengeld abmelden und muss sich dann aber tageweise krankenversichern. Geht glaub ich maximal 6 Wochen, ggf. einfach bei der Hotline der Agentur für Arbeit erfragen. Meldung muss rechtzeitig vorher beim Arbeitsamt erfolgen. Ggf. Krankenkasse vorher fragen wie das mit der tageweise Versicherung funktioniert. Infos zb hier: https://www.deutschland-startet.de/alg1-selbststandig-aufzeit/
Bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden hab - der Lohn wird dann nicht gegen das ALG verrechnet, aber bei den Stunden muss man trotzdem drunter bleiben, ja? Das wäre finanziell ja wesentlich interessanter. Mit 15 Wochenstunden kann man theoretisch immer noch 1800€ (brutto) in der Woche verdienen *plus* das ALG einstreichen.
wer mehr als 14h/Woche arbeitet fällt komplett raus - inkl. der Beiträge für das Versorgungswerk und der Krankenversicherung. Alles drunter wird ab einem kleinen monatlichen Freibetrag auf das ALG angerechnet.
Das Problem ist die (Schein-)Selbständigkeit als Arzt.
wer mehr als 14h/Woche arbeitet fällt komplett raus - inkl. der Beiträge für das Versorgungswerk und der Krankenversicherung. Alles drunter wird ab einem kleinen monatlichen Freibetrag auf das ALG angerechnet.
Das Problem ist die (Schein-)Selbständigkeit als Arzt.
Hm, es heißt ja eben "Keine Verrechnung der Einnahmen aus der Selbstständigkeit mit dem ALG 1" - du meinst, das gilt nur, wenn man richtig selbstständig ist?
Okay, ich glaub, ich habs raus: Man meldet bei der Arbeitsagentur keine Nebenbeschäftigung an, sondern sich komplett (vorübergehend) ab. Das geht tageweise und solange man insgesamt nicht die sechs Wochen überschreitet, wird man automatisch und ohne weitere Formalitäten wieder angemeldet. Dann hat man für den abgemeldeten Zeitraum überhaupt nichts mit der Arbeitsagentur zu tun, kann arbeiten wie man will.
Ich bin jetzt seit einem Tag auch arbeitslos und habe dieselbe Frage. Da die letzte Antwort hier zwei Monate her ist: hat inzwischen jemand Erfahrung wie man das mit dem Arbeitsamt am besten regelt? Anrufen und für den jeweiligen Tag abmelden? Braucht man dazu irgendwelche Nachweise? Wie meldet man sich dann wieder an? Muss man auf Wochenstunden auch bei Abmeldung achten?
Geht alles online. Beschäftigung bzw. Nebenbeschäftigung anmelden
Nicht Beschäftigung anmelden, sonst wird dein Geld gekürzt. Nur "Veränderung melden - Sonstige Abmeldung", Grund: "Zwischenbeschäftigung". Dann wird die Beschäftigung nicht gegen deine Arbeitslosigkeit angerechnet, Stunden sind egal. Anmeldung erfolgt automatisch. Von der KV und RV wirst du für diese Tage auch abgemeldet, mit der KV musst du dich irgendwie verständigen (freiwillig anmelden für die Tage), die RV kannst du auf das Gesetz verweisen, dass Einsätze im Impfzentrum SV-befreit sind.
https://www.arbeitsagentur.de/datei/merkblatt-fuer-arbeitslose_ba015368.pdf
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