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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tarifvertrag 2021



Banane123
24.03.2021, 07:59
Ich verfolge mit großer Spannung die aktuellen Tarifverhandlungen der IGM (Forderung 4%, Angebot 0%). Mit Hinblick auf das, was Verdi für die Pflege ausgehandelt hat (was für mich schon ziemlich schwach war), frage ich mich nun, was wir vom Marbuger Bund erwarten können, nachdem der Tarifvertrag VKA ja dieses Jahr endet. Gibt es schon erste Verlautbarungen?
Was würdet Ihr für angemessen halten? Nach der ganzen "Wertschätzung" die wir Ärzte seit Corona erfahren bin ich ziemlich pessimistisch.

Jukka666
24.03.2021, 08:47
Es werden schon die üblichen 1-2% werden wie jedes Mal. schön verteilt und verpackt über einen längeren Zeitraum.

Endoplasmatisches Reticulum
24.03.2021, 08:52
Ich finde jetzt nicht, dass die Pflege letztes Jahr mit bis zu +9% über ihre ganzen Zulagenerhöhungen und -neueinführung im Vergleich zu uns allzu schlecht weggekommen ist. Aber ja, die Inflationsgrenze dürften wir auch diesmal wieder unterboten und das als Erfolg vorgefeiert bekommen.

arbeiter79
24.03.2021, 11:47
Der durchschnittliche in Deutschland bestehende prozentuale Gehaltsantieg wird schon seit Ewigkeiten durch den MB mit seinen knallhart ausgehandelten 2-2.5% (oder gar 1%) unterboten.

Neckar
24.03.2021, 11:53
Traumhaft (da es nie passieren wird, allerdings wäre es mMn mehr als gerecht) wäre es, dass Bereitschaftsdienste tatsächlich eine angemessene Bezahlung hätten.

Kaas
24.03.2021, 12:24
Traumhaft (da es nie passieren wird, allerdings wäre es mMn mehr als gerecht) wäre es, dass Bereitschaftsdienste tatsächlich eine angemessene Bezahlung hätten.

Wieviel wollt ihr Gierhälse denn noch bekommen? Ich kriege für einen 18 Stunden Nachtdienst von der katholischen Kirche 34 Euro netto ausgezahlt. Dafür muss ein Kinderarbeiter in Pakistan bestimmt eine Woche Teppiche knüpfen.

GelbeKlamotten
24.03.2021, 21:04
Ich tippe auf 0,8% p.a.

Damit man das trotzdem als Erfolg verkaufen kann gibts dann wieder nutzlose Zusatzvereinbarungen an die sich eh keiner hält, so wie zuletzt „Anwesenheitszeit = Arbeitszeit“.

Relaxometrie
24.03.2021, 21:06
Ich kriege für einen 18 Stunden Nachtdienst von der katholischen Kirche 34 Euro netto ausgezahlt.
Du wirst von der Kirche bezahlt?

DrArzt
25.03.2021, 00:04
Bevor wir variable Lohnbestandteile verhandeln (die zugegebenermaßen ebenfalls eine Beleidigung darstellen), sollte man das Grundgehalt für die 40-42h (real 50-52h) ordentlich nachbessern.

Die Pflege, ohne die wir ja nicht auskommen, hat es doch vorgemacht. Solch einen Sprung würde man sich wünschen, insb. im Vergleich zu den initial genannten TV a la IGM, wo jeder Mist den AG zusätzliche Lohnbestandteile kostet (Urlaub, 13. Gehalt, Leistungszulage etc.).

Ich hab nicht mal eine priorisierte Impfung erhalten, obwohl engster täglich wechselnder Patientenkontakt.
Theoretisch müsste es einen Risikozuschlag und einen Bonus geben, den bei uns nur Home-Office-Tanten der Verwaltung bekommen haben, die zudem meine Dienste falsch abgerechnet haben.
Natürlich schwierig bei mehreren Kindern und einem arbeitslosen Ehemann zu Hause.

FirebirdUSA
25.03.2021, 05:41
Bevor wir variable Lohnbestandteile verhandeln (die zugegebenermaßen ebenfalls eine Beleidigung darstellen), sollte man das Grundgehalt für die 40-42h (real 50-52h) ordentlich nachbessern.


Seh ich anders, die festen Lohnbestandteile sind durchaus gut (natürlich wäre Inflationsausgleich eigentlich minimum), aber in der Kosten/Nutzen-Rechnung sind die Dienstentgelte ein Witz.
Da man dank Corona ja gerade die schon lang gewünschte Verschlankung der KH Landschaft gefühlt durch die Hintertür vorangetrieben wird, wird es fast nichts geben und am Ende trotzdem die gierigen Ärzte Schuld sein, wenn die ersten Kliniken schließen müssen.

Banane123
25.03.2021, 07:27
Bevor wir variable Lohnbestandteile verhandeln (die zugegebenermaßen ebenfalls eine Beleidigung darstellen), sollte man das Grundgehalt für die 40-42h (real 50-52h) ordentlich nachbessern.


Nur wie erreicht man das? Beim MB scheint sich niemand für die Ärzte zu interessieren. Also ernst gemeinte Frage.

freak1
25.03.2021, 08:41
Kündigen und auswandern.

Das einzige Ziel das MB ist es allen Vertragsverhandlungen sich selbst als die zuständige Gewerkschaft festschreiben zu lassen. Dafür kommt man dem Arbeitgeber überall sonst entgegen und die eigenen Mitglieder sind eh egal.

kurtelch
26.03.2021, 18:53
Da hab ich für alle Unzufriedenen einen super Vorschlag. Meldet euch für die entsprechenden Tarifkomissionen und nehmt aktiv an der Gestaltung und Verhandlung eurer Tarifverträge teil. Nicht meckern, sondern mitmachen und ändern!

milz
26.03.2021, 19:02
Oder so schnell wie möglich den FA machen und dann das Gehalt selbst verhandeln.

crossie
27.03.2021, 08:41
Da hab ich für alle Unzufriedenen einen super Vorschlag. Meldet euch für die entsprechenden Tarifkomissionen und nehmt aktiv an der Gestaltung und Verhandlung eurer Tarifverträge teil. Nicht meckern, sondern mitmachen und ändern!

Nicht böse sein aber - auch ohne es aktiv probiert zu haben - die Möglichkeit in absehbarer Zeit so weit vorzudringen und Einfluss zu erlangen, dazu noch, wenn man aktiv etwas verändern will, halte ich für faktisch nicht existent. Da geht es mMn vordergründig um Politik und nicht um Inhalte.

ehem-user-02-08-2021-1033
27.03.2021, 09:28
Kündigen und auswandern.

Das einzige Ziel das MB ist es allen Vertragsverhandlungen sich selbst als die zuständige Gewerkschaft festschreiben zu lassen. Dafür kommt man dem Arbeitgeber überall sonst entgegen und die eigenen Mitglieder sind eh egal.

Moment... Stimmt... Der Arbeitgeber muss sich auch erstmal auf Verhandlungen mit dem MB einlassen... Er könnte ja auch auf Verdi verweisen? Wenn das wirklich so ist, wird mit gerade richtig schlecht :-(

ehem-user-02-08-2021-1033
27.03.2021, 09:30
Da hab ich für alle Unzufriedenen einen super Vorschlag. Meldet euch für die entsprechenden Tarifkomissionen und nehmt aktiv an der Gestaltung und Verhandlung eurer Tarifverträge teil. Nicht meckern, sondern mitmachen und ändern!

Klar, erinnert mich an eine Mail... Wer möchte mitmachen. Morgen Vormittag findet um 10 Uhr werktags ein Treffen in 300 km Entfernung statt. Alle sind herzlich eingeladen! ;-)

Da merkt man: Teilnahme ist gewünscht

ehem-user-02-08-2021-1033
27.03.2021, 09:31
Oder so schnell wie möglich den FA machen und dann das Gehalt selbst verhandeln.
So wie es die ganzen Funktionsoberärzte machen...Ironie...
Kommt leider immer auf das Fach an :-(

milz
27.03.2021, 15:14
So wie es die ganzen Funktionsoberärzte machen...Ironie...
Kommt leider immer auf das Fach an :-(
Es kommt sicher auf die konkrete Marktsituation an.
Aber auch auf einen selbst und die eigenen Wünsche (Ziele, Mobilität, Wohnort, Kinderwunsch usw.).
Und der Facharzt ist Voraussetzung.

Aus meiner sehr eingeschränkten Perspektive:
- Bessere Konditionen (außertariflich) erreicht man am ehesten bei einem Stellenwechsel.
- Man sollte so gut es geht versuchen kontinuierlich den eigenen Marktwert, sein Humankapital zu steigern (und auch da können Stellenwechsel helfen). Fähigkeiten, Fortbildungen/Kurse, Networking, Soft Skills...
- Und dann sich gut verkaufen