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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studiumsvorbereitung



Scout
16.12.2003, 21:12
Hi

Ich bereite mich gerade selbstständig ein bischen auf mein Medizinstudium vor. Habe mir da eine Biologie Buch ausgeliehen und lese das gerade mal so etwas durch.
Meine Frage ist nun, wie genau man so diverse Dinge eingentlich wissen muss und da habe ich mir gesagt, wer kann mir das besser beantworten als welche, die bereits Medizin studieren.
z.B. bei der Zelle, muss man da wirklich alles so ganz genau wissen? Also so Sachen wie, das sich im Hyaloplsama Proteine, Kohlenhydrate, Lipide, Necleinsäuren, Elektrolyte und Spurenelemente befinden?
Oder auch so Dinge wie, dass es bei den Mitochondrien den Crista-Typus und den Tubulus-Typus gibt, das die "Granula mitochondrialia" aus Calium- und Magnesiumionen bestehen, etc?
Wie genau muss man das Ganze wissen, bzw. beherrschen?

Danke für die Antworten!

Chris

hibbert
16.12.2003, 21:17
Bitte nutzen Sie auch die Suchfunktion. :-))

:-top

Scout
17.12.2003, 08:57
Hi Hibbert

Das mit der Suchfunktion habe ich schon gemacht, habe da aber nicht wirklich was brauchbares gefunden...

Lisa
17.12.2003, 09:30
Zwei relativ einfache Möglichkeiten:

a) du benutzt einfach ein Biologielehrbuch für Mediziner

oder

b) du siehst im Gegenstandskatalog (http://www.impp.de/pdf/gk05.pdf) des IMPP nach.

Die Niere
17.12.2003, 09:36
Bzgl. Mitochondrien und Co, darf ich Dir verraten, dass Du noch viel detaillierter lernen darfst, als Du es Dir anhand Deines Biobuches vorstellen kannst.

Aber wozu ist ein Studium da, wenn man schon zuvor alles aus den Büchern lernen will - es gibt auch didaktisch hervorragende Vorlesungen, die einem den Stoff näher bringen - ausserdem schaffen es ja auch alle anderen Mitstudenten ohne Vorbereitung den Stoff zu lernen...spar Dir die Zeit und geh lieber Skifahren oder so...

gruesse, die niere

Lava
17.12.2003, 16:50
In der Anatomievorlesung im 2. Semester hab ich mir auch nicht träumen lassen, dass ich mal tausend Arterien und jede dumme kleine Abzweigung davon lernen muss. Aber so kams dann :-)

fungo
20.12.2003, 23:19
Hallo Chris,
du willst dich also für das Studium vorbereiten, fleissig fleissig. Also idealerweise machst du in der Zeit zwischen Abi und Studium (liegen ja oft einige Monate zwischen dem Mündlichen und dem Studiumsbeginn...) deine Krankenpflegepraktika. Nach der neuen Approbationsordnung sind das ja glaube ich sogar 3 Monate und nicht mehr wie bei mir 2... .
Wenn du dich theoretisch sonst noch vorbeireiten willst, kann ich dir folgendes empfehlen. Besorge dir den aktuellen Gegenstandskatalog vom IMPP (Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen) davon gibt es 3 Stück, GK 1-3, der erste ist für die Zeit bis zum Physikum, also 1-4. Semester, der 2. für das 1. Staatexamen, umfasst also den Stoff vom 5+6. Semester und der 3. den für´s 2. Staatexamen, 7-10. Semester.
Inwieweit sich diese GKs nun aber mit der neuen Approbationsordnung ändern weiss ich nicht.
Allerdings ist dort stichwortartig aufgeführt was man wissen muss. Und daran orientieren sich viele Lehrbücher. Gut ist es, wenn man eine Sammlung der Fragen der alten Examina hat, die sogenannte Schwarze Reihe, dass sind für die ersten 4 Semester 7 Bände: Anatomie, Physiologie, Psychologie, Biochemie, Bio, Chemie und Physik. Wenn du schon während der laufenden Semester diese Fragen alle durchkreutzt (es sind MC-Fragen), dann wirst du sehr fit sein für den schriftlichen Teil vom Physikum und brauchst auch vor vielen normalen Scheinklausuren keine Angst zu haben.
Sinnvoll ist es sich nicht mit unsinnigem Vorlesungsstoff verrückt machen zu lassen. Viele Profs denken, dass ihr Fach das wichtigste überhaupt ist und wichtig ist später aber nur, dass du einen guten Überblick über alles hast.
Also, gutes Kurzlehrbuch + Schwarze Reihe (gibt es auch auf CD und ist so sogar noch viel viel besser, weil billiger und netter zu kreutzen) und dazu anhand vom GKorientiert dann lernen.
Es gibt übrigens Bücher, in denen alles für ein Examen drin ist, z.B. "Physikum exakt" von Thieme. Sehr oberflächlich, eher was für solche, die kurz vor der Prüfung noch immer keinen Plan haben und alles auf so wenig Seiten wie möglich brauchen.
Es gibt jetzt ein neues Buch für die Vorklinik, ein viererband, mit Ana, Physio und so drin, kenne es nicht, aber könnte interessant sein. Ich glaube es heisst einfach Lehrbuch Vorklinik oder so.
Naja, aber man kommt auch ohne Vorbereitung sehr gut hin. Auf jeden Fall sollte man so strukturiert wie möglich nur das Nötigste lernen und sich nicht verzetteln, sonst bleibt einem echt keine Zeit für Freizeit und feiern und dabei hat das Unileben echt viel zu bieten. :)

nightingale
21.12.2003, 08:42
Ich würde dir empfehlen, dir die Fächer, von denen du keine bis geringe Vorkenntnisse hast im Groben anzusehen, so dass du einen Überblick hast. Die Details kannst du dann während des Studiums lernen (so wie es mein Vorredner vorgeschlagen hat), sonst vergisst du die ja bis dahin u. U. wieder.

Mit diesen Fächern meine ich Bio, Physik, Chemie, Anatomie. Den Rest kann man sowieso erst lernen, wenn man diese Grundlagenfächer beherrscht.

Scout
21.12.2003, 12:27
Zuerst einmal Danke für die super Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen.
Eine Frage hätte ich da allerdings noch:
Ich habe gehört, dass wenn man in Physik nicht so super das Verständins hat, sind die ersten vier Semester kaum zu schafffen, bzw. brechen die Meisten ab!
Ist da was dran, denn Physik war immer mein "lieblings" Fach!!!

Rico
21.12.2003, 12:52
Original geschrieben von Scout
Ich habe gehört, dass wenn man in Physik nicht so super das Verständins hat, sind die ersten vier Semester kaum zu schafffen, bzw. brechen die Meisten ab!
Ist da was dran, Äh... nein, gar nichts.
Physik ist so ziemlich das unwichtigste Fach im Studium überhaupt (mal abgesehen von Berufsfelderkundung und Einführung in die Klinische Medizin, aber die werden ja nicht staatlich geprüft).

Auch die Anwendungsmöglichkeiten für Physik sind etwas begrenzt, ein bisserl wird immer mal wieder in Physio aufgegriffen, aber weil die da schon wissen, daß die Studenten überhaupt keine Ahnung von Physik haben bleibt das meist sehr an der Oberfläche.

Für das Schaffen der ersten 4 Semester ist Physik nahzu völlig ohne Belang und ich kenne keinen einzigen, der wegen Physik aufgehört hätte.
Diejenigen, die aufhören tun dies meiner Erfahrung nach nicht, weil ihnen die Naturwissenschaften keinen Spaß machen (da hätten bei uns Dreiviertel des Semester wegen Physik aufhören müssen und nochmal die Hälfte der verbleibenden wegen Chemie :-D ), sondern weil ihnen die "medizinischen" Fächer wie Anatomie und Physiologie keinen Spaß machen und sie nicht sehen, wie ihnen das jemals 40 Jahre lang Freude machen soll.

Alles was ich von Physik noch weiß, ist daß es ein Hagen-Poiseuille'sches Gesetz gibt und daß das wichtig ist, wenn man am Durchmesser von Blutgefäßen was verändert.
Und das langt auch. :-meinung

fungo
21.12.2003, 23:40
Also Physik, da hat mein Vorredner absolut recht, ist total unwichtig. Bei uns war in Mainz die Klausur ein bisschen schwer, aber mit Hilfe der Altklausurensammlung der Fachschaft absolut machbar. Ich hatte in der 11. und 12. kein Physik mehr, weil ich leider eine der drei Naturwissenschaften abwählen musste. Aber das ist echt unproblematisch. Und für das Verständnis des Stoffs braucht man auch kein physikalisches Grundwissen.
:) Die paar Physikinhalte, die man in der Vorklinik lernt, vergisst man spätestens nach dem Physikum ganz ganz schnell und braucht sie nie wieder. Es sei den ein gemeiner Stationsarzt will dich verarschen und fragt dich nach irgendwelchen Gesetzen und Formeln.

Dr. Pschy
22.12.2003, 00:23
Die wissen das doch selbst meist nicht mehr :-))

Feyhach
22.12.2003, 10:02
Bei uns gibts nichtmal ne PHysikklausur.
Der Professor versucht wohl seit Jahren, eine zu schreiben, allerdings hat sich die Studentenschaft bisher immer erfolgreich gewehrt :-))

fungo
22.12.2003, 14:34
Also wir hatten letztes Semester wirklich so einen Freak, der uns nach einem Gesetz gefragt hat und ich dachte ich spinne, das war in dem Moment total unwichtig. Und dieses Semester fragte uns jemand was den Schall wie schnell leitet, beziehungsweise was am schnellsten: Aluminum, Wasser, Luft.
Lösung: Aluminum leitet den Schall am schnellsten, naja, wir haben alle geraten und die bis auf eine von 8 lagen alle daneben. :( Panne ich mit Luft am ärgsten...;)
Aber ich denke, dass das völlig unwichtig ist.

placebock
23.12.2003, 10:31
serg<ws

ulmikey
30.12.2003, 13:06
Ich würde mir zum Beispiel "Anatomie- Kurzlehrbuch Moll" und einen Atlas anschaffen, und mich auf Anatomie vorbereiten. In diesem Kurzlehrbuch steht alles drin, was man wissen muss.

Für Physiologie kann man sich auch schon vor dem Studium vorbereiten, da gibt es ganz interessante Einsteigerbücher (z.B. den "Golenhofen")

Die anderen Fächer sind sehr abhängig davon, was in welcher Uni abgehandelt wird.

Und was man auch noch sagen sollte: Fast niemand bereitet sich von den Medizinstudenten in den Semesterferien oder vor dem Studium vor! Wenn man während dem Semester fleißig ist, besteht man fast sicher jede Prüfung!

Also Freizeit genießen!

Vystup
30.12.2003, 16:25
Ja, die von Dir genannten Sachen musst Du wirklich alle wissen (und auch noch viel, viel mehr) aber das lernst Du auch noch im Studium problemlos. Pflegepraktikum oder Urlaub waren zwei durchaus gelungene Vorschläge.

physik hast du vielleicht mit physikum verwechselt. das hat fast nichts miteinander zu tun, aber einige leute stecken es trotzdem zusammen. das physikum ist kein großer spaß, physik ist aber auf dem von uns verlangten niveau im allgemeinen problemlos zu schaffen...