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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fachliche (interessehalber) Frage



j.p..
09.04.2021, 14:37
Hallo zusammen,

ich hoffe, dass mir hier jemand (die Schwarmintelligenz ;)) helfen kann.

Eine Frage, die mir bisher niemand beantworten konnte, ist folgende:

Angenommen eine Vene wird ligiert, und die Ligatur löst sich Jahre später.

Was passiert ? Welche pathophysiologischen Veränderungen sind aufgrund des Thrombus aufgrund der Ligatur in der Vene entstanden ? "Regeneriert" die Vene?

Danke euch und liebe Grüße

FirebirdUSA
09.04.2021, 22:50
Hallo zusammen,

ich hoffe, dass mir hier jemand (die Schwarmintelligenz ;)) helfen kann.

Eine Frage, die mir bisher niemand beantworten konnte, ist folgende:

Angenommen eine Vene wird ligiert, und die Ligatur löst sich Jahre später.

Was passiert ? Welche pathophysiologischen Veränderungen sind aufgrund des Thrombus aufgrund der Ligatur in der Vene entstanden ? "Regeneriert" die Vene?

Danke euch und liebe Grüße

Die Vene ist nicht mehr da... die vernarbt und bleibt zu.

anignu
09.04.2021, 23:37
1. Technisch:
Die Ligatur ist entweder (üblicherweise bei Crossektomie) ein nicht resorbierbarer Faden z.B. der Größe 5x0 und der löst sich nicht oder ein resorbierbarer Faden z.B. Vicryl und der hält nach 1 Monat nix mehr und ist nach 2 Monaten resorbiert.
2. Realität:
Entweder es hält, oder es hält nicht. Es hält heißt kein Problem innerhalb der ersten Wochen, es hält nicht heißt Problem innerhalb der ersten Wochen.

Aber: Venen können sich auch neu bilden! Vor allem im Bereich der Leiste bei Z.n. Crossektomie und Stripping gibt es im irgendwo einstelligen Prozentbereich (zu faul zu googlen ob 1%, 3% oder 5%) ein Rezidiv. Also ein Wiederauftreten von Venenkonvoluten die in der Narbe wunderschön geschlängelt mit extrem empfindlicher Wand sich durchmogeln...

j.p..
10.04.2021, 11:54
Dankeschön für die Antworten.

Es geht eher um ein Gedankenspiel, die Vene wird mit nicht resorbierbarem Material abgebunden. (Beispiel Varizenvenenligatur). Auch alles erfolgreich, Anastomosenbildung nicht ausgeprägt. Nun wird der Faden entfernt (bspsweise 2-3 Jahre später), warum auch immer.

Was passiert ?

Bille11
10.04.2021, 11:54
IdR nix.

anignu
10.04.2021, 20:36
Nachdem noch nicht mal klar ist ob der nicht-resorbierbare Faden gegenüber dem resorbierbaren Faden überhaupt einen Vorteil hat würde ich sagen: nix.
Man kann sogar resorbierbare Fäden als Ligaturen auf Bypassvenen hernehmen. Ernsthaft. Also eine Vene die man entnimmt und die dann als Bypass mit arteriellem Druck läuft. Die Ligatur ist nach hält nach einem Monat nix mehr und ist nach 2 Monaten aufgelöst. Und trotzdem bleibt der Bypass dicht (falls die Ligatur die ersten paar Tage überstanden hat ;-) ). Einfach weil das Gewebe so zusammenwächst und vernarbt dass es egal ist.
Was du mit "Anastomosenbildung" meinst ist mir nicht klar. Wenn man einen Faden entfernt und dabei sonst nix verletzt wird nix passieren.

Ergänzung zum Thema Varizen: Varizen haben die Angewohnheit sich bei entsprechender Veranlagung einfach wieder neu zu bilden. Immer wieder und immer wieder. Das dann auf eine Entfernung eines nicht-resorbierbaren Faden zu schieben wäre schmarrn.

juke5489
11.04.2021, 08:13
Man kann sogar resorbierbare Fäden als Ligaturen auf Bypassvenen hernehmen. Ernsthaft. Also eine Vene die man entnimmt und die dann als Bypass mit arteriellem Druck läuft. Die Ligatur ist nach hält nach einem Monat nix mehr und ist nach 2 Monaten aufgelöst. Und trotzdem bleibt der Bypass dicht (falls die Ligatur die ersten paar Tage überstanden hat ;-) ). Einfach weil das Gewebe so zusammenwächst und vernarbt dass es egal ist.

jo, das machen wir so. 3/0 oder 4/0 Vicryl Ligaturen für die Seitenäste bei unseren Cephalica oder Saphena Loops und den arteriellen Einstrombahnverlängerungen. Funktioniert super.