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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stex2 Tag 2 A42/B9 - EBV-Tonsillen



M2-Kreuzer
14.04.2021, 18:31
Laut Mehrheit und Experten ist bei dieser Frage Antwort C richtig, d.h. Spontanverlauf abwarten. Das ist bei EBV sicherlich im Allgemeinen eine gültige Aussage.

Hier allerdings hat ein 15-jähriges Kind massive Schluckbeschwerden und kann nicht essen und trinken und muss deshalb Flüssigkeit i.v. bekommen. Man sollte also in jedem Fall irgendwas tun. Die einzige Antwort, die eine Maßnahme beinhaltet, ist die Tonsillektomie (D). Radikal, aber sicherlich besser als den Spontanverlauf abzuwarten.

Obscura
14.04.2021, 18:33
Im Sono gab es ja keinen Hinweis auf eine Splenomegalie o.Ä., von daher habe ich eine symptomatische Therapie für ausreichend gehalten.

M2-Kreuzer
14.04.2021, 18:35
Im Sono gab es ja keinen Hinweis auf eine Splenomegalie o.Ä., von daher habe ich eine symptomatische Therapie für ausreichend gehalten.

Auf die Milz bezogen sicherlich korrekt, aber es wurde eben explizit erwähnt, dass das Kind massive Schluckbeschwerden hat und nicht essen/trinken kann.
Man kann in dieser Situation wohl auch Glucocorticoide geben, aber das gab es nicht zur Auswahl, weshalb ich eine Tonsillektomie für "korrekter" halte als den Spontanverlauf abzuwarten aka. nichts zu tun.

MsLifeunderRock
14.04.2021, 18:40
Aber wartet man bei einer Tonsillektomie nicht eigentlich ab bis der akute Infekt abgeklungen ist?

M2-Kreuzer
14.04.2021, 19:17
Aber wartet man bei einer Tonsillektomie nicht eigentlich ab bis der akute Infekt abgeklungen ist?

A41/B8

Zuul
14.04.2021, 20:40
Bei Amboss Arztmodus steht auch: Indikationen Tonsillektomie (TE): - Einseitig vergrößerte Tonsille "Eine unilaterale Vergrößerung ist bis zum Beweis des Gegenteils immer malignomverdächtig." Im Text ist nicht 100% eindeutig das die andere überhaupt angeschwollen ist "ebenfalls belegte, jedoch weniger große linke Tonsille". Dazu kommt dass das diff. Blutbild noch aussteht. Also anfechtbar könnte das schon sein. Und irgendwie das bei so massiver Vergrößerung doch sicherlich die Gefahr droht das die Atemwege verlegt werden könnten.

M2-Kreuzer
14.04.2021, 20:41
Bei Amboss Arztmodus steht auch: Indikationen Tonsillektomie (TE): - Einseitig vergrößerte Tonsille "Eine unilaterale Vergrößerung ist bis zum Beweis des Gegenteils immer malignomverdächtig." Im Text ist nicht 100% eindeutig das die andere überhaupt angeschwollen ist "ebenfalls belegte, jedoch weniger große linke Tonsille". Dazu kommt dass das diff. Blutbild noch aussteht. Also anfechtbar könnte das schon sein. Und irgendwie das bei so massiver Vergrößerung doch sicherlich die Gefahr droht das die Atemwege verlegt werden könnten.

Guter Einwand mit dem Malignomverdacht!

Die "Gefahr, dass die Atemwege verlegt werden könnten" ist in der Frage ja sogar ganz explizit aufgegriffen mit den massiven Schluckstörungen und der Unfähigkeit zu essen und zu trinken.

annekii
14.04.2021, 20:53
Ich kenne zwar die Fragestellung nicht, weil ich jetzt kein Examen geschrieben habe. Aber bei einem Jugendlichen mit EBV-Infektion, der nicht mehr essen und trinken kann vor Schmerzen wird sicher keine OP gemacht, sondern bei drohender Exsikkose eine Infusion zum Ausgleich gelegt und symptomatisch behandelt, bis es besser wird. Schluckbeschwerden meint hier meiner Meinung nach nicht Dysphagie mit Aspirationsgefahr sondern einfach Schmerzen beim Schlucken.

Bei einer deutlichen Seitendifferenz würde ich an eine Peritonsillitis/Peritonsillarabszess denken, bei dem man aber auch nicht die Tonsillen rausnimmt, sondern den Abszess behandelt. Aber das wäre auch wieder eher ein bakterieller Infekt und kein Virusinfekt wie bei EBV.

Unregistriert
14.04.2021, 20:57
Also ich denke da solltet ihr auch überlegen, ob ihr da in der Realität ein GanzkörperMRT machen würdet bei jemandem der dicke Tonsillen bei einem EBV Infekt hat aber vielleicht doch eher eine Sono oder mal abwarten. Also hättet ihr da in der Realität wirklich den Verdacht auf einen malignen Prozess? Und dann ein Ganzkörper MRT?

Unregistriert
14.04.2021, 21:11
Also ich denke da solltet ihr auch überlegen, ob ihr da in der Realität ein GanzkörperMRT machen würdet bei jemandem der dicke Tonsillen bei einem EBV Infekt hat aber vielleicht doch eher eine Sono oder mal abwarten. Also hättet ihr da in der Realität wirklich den Verdacht auf einen malignen Prozess? Und dann ein Ganzkörper MRT?

Nein, kein Ganzkörper-MRT sondern eine Tonsillektomie.