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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stex2 Tag 3 A 56 / B31 - Meningokokkenmeningitis-Frage



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Examen2021
15.04.2021, 15:53
Meiner Meinung nach ist bei der Meningokokkenmeningitis-Frage keine PEP erforderlich. In der Fragestellung steht lediglich "ihre Mitarbeiter" ohne genauere Spezifikation zur Kontaktzeit. Laut RKI ist nur nach engem Kontakt eine PEP indiziert, z.B. bei Mund-zu-Mund-Beatmung.

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Meningokokken.html;jsessionid=5706B73CC96 DACE14242CE1D880848AD.internet052#doc2374538bodyTe xt16

"Postexpositionelle Prophylaxe:
Die Chemoprophylaxe muss schnellstmöglich durchgeführt werden. Sinnvoll ist eine solche Maßnahme für eine der aufgeführten engen Kontaktpersonen maximal bis 10 Tage nach dem letzten Kontakt zu einem Erkrankten (7 Tage vor Ausbruch seiner Erkrankung bis 24 Stunden nach Beginn der antibiotischen Behandlung).

Nach den Empfehlungen der STIKO sind enge Kontaktpersonen:
- alle Haushaltsmitglieder
- Personen, bei denen der begründete Verdacht besteht, dass sie mit oropharyngealen Sekreten des Patienten in Berührung gekommen sind, z.B. Intimpartner, enge Freunde, evtl. feste Banknachbarn in der Schule, medizinisches Personal, z.B. bei Mund-zu-Mund-Beatmung, Intubation und Absaugen des Patienten ohne Atemschutz und ohne geschlossene Absaugsysteme,
- Kontaktpersonen in Kindereinrichtungen mit Kindern unter 6 Jahren (bei guter Gruppentrennung nur die betroffene Gruppe),
- Personen mit engen Kontakten in sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen mit haushaltsähnlichem Charakter, z.B. Internaten, Wohnheimen sowie Kasernen."

Unregistriert
15.04.2021, 15:59
Der Patient wurde in der fallstudie ja intubiert und beatmet, sodass schon von engem Kontakt ausgegangen werden kann.

Unregistriert
15.04.2021, 16:12
Der Patient wurde in der fallstudie ja intubiert und beatmet, sodass schon von engem Kontakt ausgegangen werden kann.


Ich habe auch hin- und herüberlegt, mir sogar an den Rand geschrieben, dass nur enge Kontakte Rifampicin kriegen sollen, und mich dann am Ende E angekreuzt.

Finde es aber immer noch eigentlich unmöglich, so pauschal zu beantworten.

Examen2021
15.04.2021, 16:16
Aus der Fragestellung geht aber nicht hervor wer mit "ihre Mitarbeiter" überhaupt gemeint ist. Die Pflege, der Radiologe oder sonst irgendwer, und ob derjenige an der Intubation beteiligt waren. So wie der Fall geschildert ist, klingt es eher so als sei "man selbst" derjenige, der intubiert hat. Ob dann alle anderen Mitarbeiter auch ne PEP brauchen finde ich fraglich

Unregistriert
15.04.2021, 16:21
Dass die Patientin isoliert werden sollte steht ja nicht zur Debatte, da die Antwortmöglichkeit E PEP nicht erfolderlich dieses Problem vollkommen außen vor lässt bedeutet für mich schon, dass es nicht richtig sein kann. Die Patientin muss zum Schutz der Mitarbeiter und der anderen Patienten isoliert werden das gehört definitiv zu den "Weiteren Verhaltensregeln".

Unregistriert
15.04.2021, 16:37
Dann kann man die Frage doch trotzdem versuchen anzufechten wenn keine Antwort richtig ist :)

Zaphir
15.04.2021, 17:11
Jetzt wurde es zu B geändert....
Mh aber B stimmt doch nicht. Da würde man ja dann Rifampicin 4.Tage insgesamt geben. Laut RKI gibt man doch entweder 2 Tage rifampicin oder 1 mal Cipro....

Unregistriert
15.04.2021, 17:12
Problematisch ist hier die Angabe „3 Tage“ PEP mit Rifampicin (laut RKI nur 2 Tage). Allerdings sagt das RKI dass eine PEP mit Ciprofloxacin Einmaldosis für Erwachsene möglich ist (auch wenn der Dozent das anscheinend anders sieht).

Unregistriert
15.04.2021, 17:13
"Mittel der Wahl für Kinder ist Rifampicin. Bei Neugeborenen im 1. Lebensmonat beträgt die Dosis 2 x 5 mg/kg KG/Tag ebenfalls für 2 Tage. Es wird bei Säuglingen (ab dem 2. Lebensmonat), Kindern und Jugendlichen bis 60 kg über 2 Tage in einer Dosierung von 2 x 10 mg/kg KG/Tag gegeben (maximale ED 600 mg). Jugendliche ab 60 kg und Erwachsene erhalten 2 x 600 mg/Tag für 2 Tage. Für Erwachsene ist alternativ Ciprofloxacin (einmalige Dosis 500 mg p.o.) für die Chemoprophylaxe zugelassen. (Hinweis: für die einmalige Verabreichung von Ciprofloxacin besteht weiterhin keine Anwendungsbeschränkung hinsichtlich der Chemoprophylaxe bei invasiven N. meningitidis-Infektionen, vergl. www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RV_STP/a-f/fluorchinolone-bewegungsapparat.html)."

Lt. RKI gibt man Rifampicin ja nur 2 Tage, daher wäre doch -sofern PEP angemessen- C richtig oder?

Unregistriert
15.04.2021, 17:15
Jetzt wurde es zu B geändert....
Mh aber B stimmt doch nicht. Da würde man ja dann Rifampicin 4.Tage insgesamt geben. Laut RKI gibt man doch entweder 2 Tage rifampicin oder 1 mal Cipro....

Ja, aber immerhin ist Rifampicin first line und umbringen tut man mit vier statt zwei Tagen auch niemand (Therapiefreiheit und so ;)

Unregistriert
15.04.2021, 17:25
Müsste nicht C richtig sein? Laut RKI wird bei Erwachsenen eine PEP mit Einmaldosis Cipro gemacht UND die Patientin muss isoliert werden.

In Antwort B ist von PEP 3 Tage die Rede, das RKI sagt aber 2 Tage. Dazu ist in B keine REde von Isolation der Patientin.

Würde mich arg wundern, wenn C falsch ist, da wir das in der Anästhesie (bin dort Pfleger) stets mit Cipro grmacht haben, wenn intraoperativ der Verdacht einer Meningitis gestellt wurde.

Unregistriert
15.04.2021, 17:27
Also beim RKI steht Folgendes:

"Mittel der Wahl für Kinder ist Rifampicin. Bei Neugeborenen im 1. Lebensmonat beträgt die Dosis 2 x 5 mg/kg KG/Tag ebenfalls für 2 Tage. Es wird bei Säuglingen (ab dem 2. Lebensmonat), Kindern und Jugendlichen bis 60 kg über 2 Tage in einer Dosierung von 2 x 10 mg/kg KG/Tag gegeben (maximale ED 600 mg). Jugendliche ab 60 kg und Erwachsene erhalten 2 x 600 mg/Tag für 2 Tage. Für Erwachsene ist alternativ Ciprofloxacin (einmalige Dosis 500 mg p.o.) für die Chemoprophylaxe zugelassen.
(Hinweis: für die einmalige Verabreichung von Ciprofloxacin besteht weiterhin keine Anwendungsbeschränkung hinsichtlich der Chemoprophylaxe bei invasiven N. meningitidis-Infektionen"

(https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Meningokokken.html;jsessionid=91EB0E7C56B 8C6D39C018AB6DB1D07E2.internet081#doc2374538bodyTe xt16)

Also Rifampicin 2 Tage oder 1x Ciprofloxacin....

M2-Kreuzer
15.04.2021, 17:29
Unabhängig davon, ob B ebenfalls korrekt ist oder nicht, ist Antwort C in jedem Fall korrekt. Meningitis-Patienten werden 24h nach Beginn der Antibiotikatherapie isoliert und bei Erwachsenen kann die PEP mittels Ciprofloxacin-Einzeldosis erfolgen.

med_bk74
15.04.2021, 17:48
Kann sein, dass es deshalb auf Rifampicin umgeändert wurde:

„Isolierung: Erforderlich bis 24 Stunden nach Therapiebeginn“ also wegen dem sofort

https://imikro.med.uni-rostock.de/fileadmin/Institute/hygiene/Dokumente/Hygiene/HMB/Haemophilus_Meningokokken.pdf

Zaphir
15.04.2021, 17:52
Jetzt sind die bei E was ist denn da los?

Unregistriert
15.04.2021, 18:16
C ist aber definitiv auch richtig, gängige Praxis im Rettungsdienst, 1.x Cipro.

Unregistriert
15.04.2021, 18:38
Frage mich auch, warum jetzt E. Der Verdacht auf Meningitis wurde ja erst nach der Intubation und dem CT gestellt. Bei der Intubation kann man schon von Aerosol-/Tröpfchenbildung ausgehen, also wäre eine PEP schon angezeigt. Warum soll das hier nicht vonnöten sein?

Unregistriert
15.04.2021, 18:45
Diese Frage gehört definitiv ge-ext.

Unregistriert
15.04.2021, 18:51
Es passt eigentlich nur PEP notwendig und Cipro 1x mit den Empfehlungen der RKI; also C. PEP, weil Atemwegsmanagement und Cipro, weil nur da das Zeitintervall passt.

Rani90
16.04.2021, 08:21
Hey, Der Jahrgang vor uns hat ein Google Docs für das Sammeln und Einreichen der anfechtbaren Fragen genutzt.

Man wohl erst gemeinsam gesammelt und diskutiert, mit welcher Argumentation man beim IMPP einreicht, damit man die beste Chance darauf hat, dass die Frage gestrichen wird, und dann wurde sie von SO VIELEN WIE MÖGLICH eingereicht.

https://docs.google.com/document/d/1yOO-CuQh5I-x4vifK1fE0O3DCsAtQyEwBUjDivyUGP4/mobilebasic#heading=h.llevavtqqpo9