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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Empfehlung Uni bezüglich späterer Karriere in den USA



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ain5662
19.04.2021, 16:44
Hey Leute :)

Ich habe letztes Jahr mein Abitur an einer deutschen Auslandsschule in den USA und werde dieses Wintersemester mit dem Studium in Deutschland anfangen. Vielleicht ist es zu früh, um sich darüber Gedanken zu machen, aber mir hat das Leben in den USA sehr gefallen, weshalb ich nach dem Studium auch gern meine Residency hier machen würde. In den USA zu studieren kam aufgrund der hohen Kosten gar nicht infrage.

Da das USMLE 1 jetzt pass/fail ist, wird praktische Erfahrung in den USA viel wichtiger und eine Uni mit guten Partnerschaften mit amerikanischen Med Schools wäre auf jeden Fall hilfreich.

Welche Uni eignet sich eurer Meinung nach mehr? Die Uni Heidelberg oder die LMU München? Oder ist die Wahl der Uni eigentlich egal und man kann alles unabhängig von solchen Austauschprogrammen organisieren? Heidelberg hat eine Partnerschaft mit dem MD Anderson und Duke und die LMU mit Cornell und Washington St. Louis. Außerdem ist die LMU Mitglied des Netzwerks Visiting Student Learning Opportunities der Association of American Medical Colleges und fördert Forschungsaufenthalte in der Harvard Medical School. Was mich an der LMU abschreckt ist nur die hohe Zahl an Studierenden.

An der LMU werde ich, denke ich, mit Sicherheit angenommen, da ich 15 Punkte über die Grenze für die Abiturbestenquote liege. Für Heidelberg schreibe ich dieses Jahr noch den TMS.

Gibt es andere Sachen, die ich während des Studium beachten sollte, um meine Chancen auf eine Residency in den USA zu erhöhen?

Ich würde mich über eure Erfahrungen und Tipps sehr freuen :)

MrWombat
20.04.2021, 11:58
Prinzipiell kann man auch ohne Partnerschaftsabkommen an eine Medical School während des PJ (Stand 2018 und eigene Erfahrung). Allerdings sind hier einige Punkte zu beachten: bis zum PJ wird es bei dir noch einige Jahre dauern, insofern ist es schwierig zu prognostizieren wie "empfänglich" die USA für ausländische Studenten bleibt, tendenziell ist es in den letzten Jahren schwieriger geworden. Zeit spielt insofern auch eine Rolle da auch niemand das langfristige Bestehen von diesen Austauschprogrammen garantieren kann. Ich weiß es aus HD, dass beispielsweise die Kooperation mit der Duke über den Chef der plastischen Chirurgie Dr. Erdmann zustande gekommen ist der früher in Heidelberg war. Soll heißen wenn Leute wechseln oder in Pension gehen könnte es unter Umständen keine Kooperation mehr geben, das sollte man zumindest im Hinterkopf behalten. Dann sind diese Austauschprogramme von deutscher Seite idR sehr kompetitiv. In Heidelberg gab es zumindest 2018 drei bis vier Plätze für Duke (hier nur Chirurgische Fächer möglich) und MD Anderson (Innere/Onkologie). Auf einen Platz kommen dann so pi mal Daumen etwa vier Bewerber mit entsprechendem Auswahlverfahren (Empfehlungsschreiben, Interview mit Dekan, thematische Doktorarbeit, Physikums und Studiumsnoten etc.). Ich selbst hab damals darüber keinen Platz bekommen, aber stattdessen 1,5 Tertiale auf eigene Faust organisiert/über die jeweiligen Unis direkt beworben (UNC und Cleveland Clinic). Hohe Kosten sind dabei auf jeden Fall dabei, da idR Bewerbungsgebühren und dann noch Studiengebühren im vierstelligen Bereich dazukommen.
Ansonsten ist Heidelberg und sicherlich auch München generell nicht verkehrt für das Ziel USA, zumindest gibt es im Bekanntenkreis von Freunden in HD den einen und die andere die Teile der Doktorarbeit über Forschungskooperationen von Doktorvater/mutter in den USA gemacht haben. Ferner gab es zumindest in der Vergangenheit die Möglichkeit im klinischen Abschnitt ein Jahr an die University of Kentucky zu gehen, davon ein Semester fachfremd und ein Semester Medical School (natürlich auch kompetitiv). Ansonsten exemplarische Unis dir mir bekannt sind mit Austauschprogrammen: Regensburg mit UC San Diego, Charité mit Northwestern, TU Dresden mit SUNY.

Ansonsten macht es auf jeden Fall Sinn schon während der Klinik mit den Steps zu beginnen, zu meiner Zeit wollte die Cleveland Clinic mindestens Step 1 als Bewerbungsvoraussetzung.

ain5662
20.04.2021, 13:41
Vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort! Mir ist klar, dass die Wahrscheinlichkeit einen Platz über diese Programme zu bekommen eher gering ist. Die LMU ist Mitglied des VSLO, was eine Plattform ist, wo man sich direkt bei teilnehmenden Institutions für Electives bewirbt. Ein paar Unis, die dort mitmachen sind z.B. Baylor, Boston, USC, Mayo Clinic Rochester, Northwester, UNC, Pittsburg, Vanderbilt und Yale. Viele dieser Unis nehmen auch nur internationale Studenten an, die sich über dieses Netzwerk bewerben. Das würde dann eher für die LMU sprechen oder? Das Programm mit der Kentucky Medical School und HD wurde auch leider beendet :(

dantheg
21.04.2021, 15:22
Ich habe mir genau dieselbe Frage vor dem Studium gestellt, habe dann an der LMU zunächst und dann an der TU München studiert. Es ist schon richtig dass es immer schwieriger wird, klinische Rotationen in den USA machen zu können. Aber schwierig heißt nicht unmöglich. Letzten Endes, obwohl wir einen mehr oder weniger offiziellen Austausch zwischen der TU und Cornell in New York hatten wurde ich da nicht genommen und habe mir selber die Hälfte des PJs in den USA organisiert.

Ich würde auch sagen, es ist nicht verkehrt eine namenhafte deutsche Uni zu besuchen. Aber ich würde die Wichtigkeit speziell von US-Kontakten nicht an vorderster Stelle setzten. Wichtig ist dass du eine gute vorklinische und klinisch-theoretische Ausbildung bekommst (naja, gut, das ist auch schwierig jetzt für dich zu beurteilen). Viele Deutsche machen auch gerne während des Studiums Forschung und das hilft schon viel wenn man sich in den USA bewerben will, das wäre nicht unwichtig bei deiner Wahl.

one.step.at.a.time
22.04.2021, 18:09
Wenn Du jetzt schon genau wüßtest, welches Fach Du später einmal machen willst, könnte man Dir maßgeschneiderte Tips geben.

Per se wird es in den USA jedes Jahr schwerer, einen Fuß als IMG in die Tür zu bekommen.

Einerseits, weil es einem seitens der amerikanischen Fakultäten erschwert wird, andererseits, weil immer mehr IMGs auf den amerikanischen Markt drängen.

Zusätzlich bekommt man in Deutschland auch mit, daß immer mehr Absolventen das Land verlassen (wollen). Sowohl bei den Landesprüfungsämtern als auch bei den medizinischen Fakultäten geht nun der Trend dazu, den Studenten gerade im PJ bezüglich der Auslandsabenteuer immer mehr Steine in den Weg zu legen.

Früher konnte man das ganze PJ in den Staaten verbringen, heute meistens nur noch ein Tertial. Die wenigen Unis, die generell Medizinstudenten im PJ nehmen, werden immer überschaubarer.

Dazu kommt, daß jetzt bei Step 1 die Scores wegfallen und Step 2 CS ersatzlos gestrichen wurde. Beides zum Nachteil der IMGs.

Der größte Shitstain auf Deinem CV bei einer Bewerbung auf eine Residency in einem kompetitiven Fach in den Staaten wird immer Dein Status als (non-american) IMG sein.

Pedigree ist enorm wichtig.

Du "erkaufst" Dir in den USA über Deine Zeit an einem College und einer Medical School quasi die Residency. Denen ist egal, wo Du her kommst aber nicht egal, wo Du studiert hast.

Falls Du diesbezüglich nichts vorzuweisen hast (und auch Heidelberg oder München sind nichts), brauchst Du gerade in den kompetitiven Fächern einen amerikanischen Mentor, Kontakte, Research und bessere Scores als der Durchschnitt der AMGs.

Idealerweise auch noch eine Green Card oder Citizenship, da Dich die Residency Programs sonst aus eigener Tasche bezahlen müssen.

Bedenke auch, daß Dich Deine Rotations in den Staaten (viel) Geld kosten werden und daß Du Dich als Post Doc entweder selbst um Dein Funding kümmern mußt oder relativ gesehen (Verdienstausfall) unterbezahlt wirst.

Mich haben fünf Monate PJ an renomierten amerikanischen Medical Schools einen guten fünfstelligen Betrag gekostet. Dazu kamen noch die Famulaturen.

Hätte ich früher gewußt was ich heute weiß, hätte ich wahrscheinlich den damals beschwerlich und teuer erscheinenden Weg des Studiums in den Staaten auf mich genommen.

Worauf ich hinaus will: Falls Du ein Fach machen möchtest, das nur wenige machen wollen oder Du kein Problem mit einem Residency Program in Nebraska oder an anderen trostlosen Ecken hast, ist es wahrscheinlich relativ egal, wie Du das Ganze angehst. Da mußt Du Dich auch in Deutschland nicht stressen.

Falls Du aber jetzt schon weißt, daß die USA Dein Ding sind und/oder daß Du etwas Kompetitives machen möchtest: Überlege Dir, ob Du nicht vielleicht doch ganz in den USA studieren möchtest (respektive kannst).

ain5662
22.04.2021, 20:22
@one.step.at.a.time

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort! Von den ca. 200 Medical Schools in den USA, nehmen nur 64 internationale Studenten an und nicht unbedingt jedes Jahr. Ich glaube, der Wunsch Medizin zu studieren und Ärztin zu werden, ist bei mir schon stärker als der Wunsch in den USA zu arbeiten. Es kommt ja auch mal vor, dass Studenten nach dem Bachelor keine Zulassung haben und sich etwas anderes überlegen müssen. Die Medical Schools, die internationale Studenten annehmen, sind außerdem die privaten und renommierten Unis, was die Situation nochmal erschwert.

Ich strebe keiner der kompetitiven Fächer wie Plastic Surgery, Dermatology, Opthalmology, Neurosurgery, etc, an. Momentan interessiere ich mich sehr für die Anästhesiologie (kann sich aber im Laufe des Studiums ändern) und soweit ich weiß, ist dieses Fach für IMGs noch erreichbar. Ich könnte mir aber auch die Innere Medizin und danach eine Fellowship vorstellen.

Ich habe hier in den USA zum Glück schon Kontakte, vor allem ein deutscher Arzt, der hier seine Residency gemacht hat und jetzt ein Interventional Cardiology Attending an einer Uniklinik an der Ostküste ist. Er versteht meine Situation also ganz gut und könnte mir ganz gut weiterhelfen. Außerdem mache ich zurzeit ein Praktikum in den National Institutes of Health (NIH) und habe dadurch Kontakte für weitere Forschungsaufenthalte während des Studiums. Ich werde also auf jeden Fall versuchen, diese Kontakte beizubehalten.

Die LMU ist denke ich dann wegen der Mitgliedschaft in der VSLO, was mögliche Austausche erleichtern würde, die praktischere Wahl oder?

Machst du gerade deine Residency in den USA? Oder bewirbst du dich noch? Und in welchem Fach, falls ich fragen darf?

Matzexc1
22.04.2021, 20:27
Wenn ich noch was einwerfen darf:

Der Chef der Tübinger Anästhesie hat das amerikanische Examen und auch dort gearbeitet, vielleicht wäre Tübingen eine Option

ain5662
22.04.2021, 20:29
@dantheg vielen Dank für deine Antwort! Du bist jetzt schon Attending in den USA oder? Was hast du gemacht, um deine Chancen zu maximieren? Hast du als Postdoc in den USA vor deiner Residency Bewerbung gearbeitet?

one.step.at.a.time
22.04.2021, 20:47
Das Dilemma ist, daß man manchmal erst spät realisiert, was man will. Ich wußte zeitig, wo ich als Arzt arbeiten will, allerdings erst relativ spät, in welchem Fach.

Anästhesiologie und Innere sind IMG-friendly, da solltest Du in den weniger begehrten Programmen gut unterkommen.

Kontakte und Forschung in den Staaten machen Dich dann auch für die begehrten Programme attraktiver.

Sobald Du weißt, welches Fach es werden soll, solltest Du Dich gezielt um gute Kontakte und qualitative Forschung in Deinem Wunschfach bemühen.

Ich würde mich an Deiner Stelle nicht an einer Uni wegen ihrer Auslandskontakte bewerben, sondern an einer Uni in einer Stadt, wo das Leben schön (und idealerweise) günstig ist. Du hast keine Garantie, einen der wenigen Spots in einem Austauchprogramm zu ergattern.

Die Auslandskontakte werden häufig wie weiter oben erwähnt über Professoren angeleiert und brechen häufig unangekündigt weg.

Prinzipiell haben die amerikanischen medizinischen Fakultäten keine Lust auf Kontakte nach Deutschland. Engstirnigkeit, Bürokratie, mangelndes Prestige und der im Vergleich zu amerikanischen Studenten geringe klinische Wissens- und Könnensstand deutscher Studenten spielen da sicherlich eine Rolle. Sie geben viel und bekommen nichts.

Im Laufe meines Studiums in Deutschland sind leider einige Kooperationen weggebrochen. Wollte der USA-Kontakte wegen eigentlich sogar die Uni wechseln, hat sich dann aber aufgrund der Einstellung der Programme dann doch erledigt.

Am Schluß habe ich mir alles selbst zusammengesucht.

one.step.at.a.time
22.04.2021, 21:00
Es wird manchmal vorgeschlagen, sich an Leute der Heimatfakultät zu wenden, die in den USA waren.

Das habe ich damals auch getan, aber dabei gilt Folgendes zu beachten: Die haben einen Ruf zu verlieren und schicken nicht irgendjemand zu ihren Kontakten in die Staaten. Häufig erwarten sie im Gegenzug, daß Du z.B. erst einmal für sie ein paar Paper schreibst.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es führen aber viele Wege nach Rom: Über die Austauschprogramme an Deiner Fakultät, über Professoren an Deiner Fakultät, über Freunde/Bekannte, durch Eigeninitiative.

ain5662
22.04.2021, 21:28
@one.step.at.a.time

Alles klar! Vielen vielen Dank für die mehreren Antworten. Mir ist bewusst, dass es keine Garantie gibt, bei solchen Austauschprogrammen angenommen zu werden. Ich gehe davon eigentlich nicht aus. Was aber in meinen Augen für die LMU sprach, ist, dass sie Teil vom oben genannten Netzwerk ist (VSLO). Dieses Programm kam nicht aufgrund von Professoren an der Uni oder Ähnliches zustande, sondern wird von der Association of American Medical Colleges (AAMC) organisiert. Die Gefahr, dass das Programm wegfällt ist also geringer. Sowohl München als auch Heidelberg gefallen mir von der Stadt sehr, auch wenn sie unterschiedlich sind. Deswegen dachte ich, dass andere Faktoren, wie US Kontakte, eine Rolle spielen könnten.

ain5662
22.04.2021, 21:33
Und noch eine Frage: Wie finde ich heraus, welche Professoren an meiner Uni Kontakte zu den USA haben? Einfach auf die Website von den Instituten gehen und die Lebensläufe durchgehen?

one.step.at.a.time
22.04.2021, 21:43
Ja.

Viele Chef- und Oberärzte an deutschen Unikliniken haben mittlerweile USA-Aufenthalte im CV, häufig als Post Doc oder als Fellow.

Du sieht ein wenig zeitverzögert an deren Publikationen, wie es um ihre transatlantischen Verbindungen steht.

Gerade in den kleineren Fächern kennt man sich international auch von Kongressen.

Das hatte ich vergessen: Kongresse sind auch noch eine exzellente Methode, um Connections zu generieren.

Ich saß sogar einmal im Flugzeug neben jemand, der ein großes Tier in seiner Welt war.

Die Amerikaner sind großzügig und helfen Dir gerne. Im Unterschied zu ihren deutschen Kollegen werden sie aber selten bis nie Deine E-Mails beantworten, gerade, wenn Du etwas von ihnen willst. In persona ist immer besser.

dantheg
23.04.2021, 21:47
@dantheg vielen Dank für deine Antwort! Du bist jetzt schon Attending in den USA oder? Was hast du gemacht, um deine Chancen zu maximieren? Hast du als Postdoc in den USA vor deiner Residency Bewerbung gearbeitet?

Genau. Ja Chancen maximieren, ich habe Innere gemacht, da war es jetzt nicht allzu schwer was zu bekommen. Aber brauchst schon zumindest durchschnittliche Scores, ein Paar Empfehlungsschreiben von US Ärzten usw. Ich habe tatsächlich ein Jahr Postdoc in den USA gemacht und die Zeit ist schon empfehlenswert da man einfach vor Ort ist. Ich stelle mir vor von Deutschland aus das alles zu organisieren mit den Bewerbungsgesprächen, das ist von den USA aus schon einfacher.

Ganz so schlimm wie one.step.at.a.time schreibt ist es hoffentlich noch nicht. Zugegeben, ich war 2008 mit dem Studium fertig also schon ein bisschen her. Ich kenne persönlich Deutsche die in den USA plastische Chirurgie, Radiologie und Orthopädie machen, also machbar ist es schon, sogar in schwierigen Fächern. Einfach ist natürlich anders.

GOMER
24.04.2021, 18:19
Persönliche Kontakte/Fürsprecher sind das A&O. Idealerweise durch clinical rotations (während PJ), zugegebenermaßen wird das immer schwieriger, gibt aber noch einige Institutionen die das gestatten.
Ich glaube nicht, daß es sonderlich wichtig ist wo man studiert, klar ein etabliertes Austausch Programm ist nett, aber eben keine Garantie. Würde auf jeden Fall versuchen schon während dem Studium ein Jahr für Forschung drüben zu verbringen, z.B. via BMEP.
Und dann die leidliche Visumsgeschichte, am Besten immer an der GC Lotterie teilnehmen, so lange es sie noch gibt...




Idealerweise auch noch eine Green Card oder Citizenship, da Dich die Residency Programs sonst aus eigener Tasche bezahlen müssen.


Das wäre mir neu.

one.step.at.a.time
25.04.2021, 09:26
Das wäre mir neu.

Mir haben das mehrere Program Directors unabhängig voneinander bestätigt.

one.step.at.a.time
25.04.2021, 09:51
Ganz so schlimm wie one.step.at.a.time schreibt ist es hoffentlich noch nicht. Zugegeben, ich war 2008 mit dem Studium fertig also schon ein bisschen her. Ich kenne persönlich Deutsche die in den USA plastische Chirurgie, Radiologie und Orthopädie machen, also machbar ist es schon, sogar in schwierigen Fächern. Einfach ist natürlich anders.

Es hat sich viel verändert in den letzten Jahren, sowohl in Deutschland als auch in den USA.

Ich kenne viele IMGs persönlich und einige vom Hörensagen.

Gerade in den kompetitven Fächern hatten die entweder schon den Facharzt in Deutschland, haben das ganze PJ in den USA gemacht oder zwei oder mehr Jahre als Post Doc in den USA gearbeitet.

In Fächern und/oder Programs, in denen schon die AMGs Probleme haben zu matchen, wartet leider niemand auf die IMGs.

GOMER
25.04.2021, 23:20
Mir haben das mehrere Program Directors unabhängig voneinander bestätigt.

Kein Schriftstück zu Residency Funding, das ich auf die Schnelle gefunden habe, bestätigt das. Würde es auch schwierig machen für die FMG Residents im VA zu arbeiten.

M.E. Mumpitz, den sich die PDs aus den Fingern saugen um FMGs abzuwimmeln...

one.step.at.a.time
25.04.2021, 23:54
Kein Schriftstück zu Residency Funding, das ich auf die Schnelle gefunden habe, bestätigt das. Würde es auch schwierig machen für die FMG Residents im VA zu arbeiten.

M.E. Mumpitz, den sich die PDs aus den Fingern saugen um FMGs abzuwimmeln...

Auch wenn wir jetzt vom eigentlichen Thema abdriften:

Ich dachte damals genauso wie Du, hatte auch gesucht und bin nicht fündig geworden.

Mein Erklärungsansatz ist, daß die Gehälter der Residents weitesgehend durch Funding aus dem Medicare Pool bezahlt werden, der wiederum ausschließlich mit US Taxpayer Money gefüllt wird. Da die Amerikaner sehr ungerne jemand einen Job geben, den genauso gut ein Amerikaner machen könnte, hat es in meinem Kopf Sinn ergeben.

Ob das jetzt geltendes Recht ist oder nur von den Programs so gehandhabt wird, weiß ich auch nicht.

Nur waren die Leute, die mir das gesagt, selbst IMGs und meinten es im Guten. Sie haben mir auch ganz offen gesagt, daß Pedigree mit der größte Faktor bei der Selektion der Residents ist, was in einem Land, in dem es "jeder schaffen kann", eigentlich auch verpönt ist.

Da viele Aspekte des Immigration Law z.B. nicht über die Schnelle (oder überhaupt) im Internet zu finden sind, bin ich hier drüben immer etwas zurückhaltend mit: "Ich habe das aber nirgendwo so gefunden."

Frag 'mal, warum an vielen Fakultäten keine internationalen Studenten mehr genommen werden. Da werden einem hinter vorgehaltener Hand Dinge gesagt, die man auch so nirgendwo im Internet finden würde.

Bislang habe ich es in jedem Program entweder selbst oder vom Hörensagen mitbekommen, daß es auch innerhalb des Programs Widerstand gegen IMGs gab und gibt. Die Leute, die dann doch genommen werden, wurden hinter den Kulissen massiv protegiert.

Gut möglich, daß das jetzt nur die kompetitiven Programs betrifft, denn die medizinische Versorgung in den USA würde ohne IMGs nicht funktionieren.

one.step.at.a.time
25.04.2021, 23:58
Denke, der fünfte Kommentar in diesem Thread hilft der Fragenden vielleicht auch ein wenig weiter:

https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?21967-USA-und-MD-PhD