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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitsvertrag für WB außerhalb von Tarifverträgen



Dooly
28.04.2021, 20:34
Hallo miteinander, ich freue mich, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir teilt, worauf ich als Berufsanfängerin bei einem Arbeitsvertrag achten sollte, wenn es kein gängiger Tarifvertrag ist.
Gibt es dabei klassischerweise Bereiche, die man besonders prüfen sollte oder auch irgendwelche Aspekte, die über die gängigen - Gehalt, Dienste, Arbeitszeit/Überstunden, Befristung, Altersvorsorge - hinausgehen oder an die man unbedingt achten muss?

freak1
28.04.2021, 20:41
Bei sowas würde ich eine Prüfung durch den Marburger Bund empfehlen. Die kenne sich damit sehr gut aus.

Nefazodon
28.04.2021, 21:06
Wenn es kein Tarifvertrag ist, solltest Du neben anderen Dingen meiner Meinung nach besonders darauf achten, wie hoch das Entgelt ist, und insbesondere, ob das was Du bekommst, nach einiger Zeit automatisch mehr wird (ist so bei den gängigen Tarifverträgen). Ansonsten kommt man schnell in die Lage, weniger zu verdienen als Kollegen mit vergleichbarer Erfahrung, bzw. müsste mühsam in regelmäßigen Abständen nachverhandeln.
Ein weiterer Punkt ist die Entlohnung von Bereitschaftsdienststunden, sowie die Anzahl der Urlaubstage.
Außerdem solltest Du darauf achten, ob es Zahlungen in eine zusätzliche Altersvorsorge (Betriebsrente) gibt (ist in den meisten Tarifverträgen Standard).
Zwei weitere wichtige Punkte sind Probezeit/Kündigungsfristen und die Frage nach Vorliegen einer Weiterbildungsermächtigung (letzteres ist nicht unbedingt explizit Vertragsinhalt, jedoch solltest Du, wenn Du Zeiten sammeln willst, ggf. darauf achten als Weiterbildungsassistentin angestellt zu sein).

Ansonsten kann ich mich freak1 nur anschließen: Hol dir auf jedenfall Expertise und lass den Vertrag prüfen!

Nefazodon
28.04.2021, 21:34
Achso, bei der Entlohnung sind zwei unterschiedliche Aspekte zu beachten: Einmal gibt es in den gängigen Tarifverträgen Entgelttabellen mit Gruppierungen und Stufen, wobei man mit der Zeit automatisch Stufen in der jeweiligen Gruppe aufsteigt und so mehr Geld bekommt und zum anderen werden Tarifverträge in regelmäßigen Abständen durch die Tarifpartner neu verhandelt, was im Regelfall zu einer Lohnsteigerung führt. Die optimalerweise über der Inflation liegen sollte.

Beide Aspekte führen zu einer Lohnerhöhung mit der Zeit und Du solltest darauf achten, wie es in deinem Vertrag geregelt ist.
Am einfachsten dürfte sich noch eine Entgelttabelle mit Erfahrungsstufen und besserer Bezahlung über die Zeit umsetzen lassen. Darauf würde ich persönlich Wert legen.
Eine Steigerung des Lohnes zum Inflationsausgleich wirst Du aber wohl selbst in regelmäßigen Abständen aushandeln müssen...

Du könntest aber z.B. auch um einen Passus bitten, dass sich dein Lohn jedes Jahr um 2% erhöht (oder alle 2 Jahre oder was auch immer), ODER ABER
dass sich die Entlohnung an der Entgelttabelle eines bestimmten Tarifvertrages x in der jeweils aktuellen Fassung orientieren soll und automatisch angepasst werden soll, wenn sich dieser ändert...das wäre unter Umständen eine sehr gute Lösung, weil deine Bezahlung dann automatisch mit den Tarifabschlüssen steigt, ohne, dass Du selbst nachverhandeln musst.

Cor_magna
29.04.2021, 10:44
Bei sowas würde ich eine Prüfung durch den Marburger Bund empfehlen. Die kenne sich damit sehr gut aus.

Kann man das eigentlich auch machen wenn man in der Schweiz anfängt oder gibt es da eine andere Anlaufstelle?

Dooly
01.05.2021, 13:22
Mega gut, Dankeschön! Japp, den Tipp mit dem MB hab ich auch schon bekommen, das ist natürlich echt sinnvoll.
Soweit bin ich aber noch gar nicht, dass mir ein Vertrag vorliegt.