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Fosa
05.05.2021, 09:49
Hallo!

Zur Zeit befinde ich mich noch im 4. Semester des Studiums mit dem Ziel Unfall/Ortho und bin nebenbei als Hilfskraft in der ACH/UCH tätig. Außerdem habe ich eine medizinische Ausbildung abgeschlossen.

Ich habe eine bestimmte Einstellung gegenüber Intimität und möchte ausschließlich meine Partnerin in intimen Bereichen sehen und berühren. Das steht teilweise in einem Konflikt mit meiner beruflichen Zukunft, ich würde aber dennoch gerne wissen, ob und wie gut es im weiteren Verlauf des Studiums und in der Ausübung der ärztlichen Tätigkeit zu vermeiden ist, mit diesem intimen Bereich anderer (junger) Patientinnen in Kontakt zu kommen.
Das Sehen und Berühren der Brust ist dabei zwar auch ein Problem, ich weiß allerdings das dies einfach nicht komplett zu vermeiden ist und beziehe mich hier daher eher auf den primären Geschlechtsbereich.

In meiner bisherigen Karriere stellte dies kein Problem dar, da ich nicht in einer Beziehung war. Da sich dies jedoch geändert hat, ist dies nun ein wichtiger Aspekt für mich.

Vielen Dank für Erfahrungen und mögliche Lösungsvorschläge!

ehem-user-02-08-2021-1033
05.05.2021, 09:54
Abseits der Gyn und Uro lässt es sich relativ gut vermeiden... Aber nicht zu 100%. Eher zu 99,9999999999%

agouti_lilac
05.05.2021, 10:17
Finde ich wiederum gar nicht. Auch in der Orthe/Unfall kommt man mit dem Intimbereich von Menschen in Berührung. Beispiel Blasen-Katheter legen präop.
Aber das macht man ja alles auf eine professionelle Weise. Das solltest du dir bewusst machen. Es gibt keinen Grund, das mit Berührungen in einer Partnerschaft zu vergleichen.
...ob und wie gut es im weiteren Verlauf des Studiums und in der Ausübung der ärztlichen Tätigkeit zu vermeiden ist, mit diesem intimen Bereich anderer (junger) Patientinnen in Kontakt zu kommen. Ich formuliere es jetzt extra ein bisschen harsch: werde erwachsen. Das gehört dazu.

dabayerq
05.05.2021, 10:19
Als Assi in der O/UC wird das Legen von Blasenkathetern meist deine Aufgabe sein. Ob man das dann verweigern kann, weiß ich nicht. Auch gehört bei einer vermuteten Infektion im Genitalbereich auch eine Inspektion dazu, und auch die kommen auf chirurgischen Stationen vor. Vielleicht liege ich ja falsch, aber Stand jetzt gehe ich davon aus dass du über kurz oder lang in der regulären Tätigkeit oder auch in einem Notfall in Einzelfällen im Intimbereich deines Patienten tätig sein musst. Darüber hinaus weiß ich nicht wie gesund eine Beziehung ist, in der dies ein Problem darstellen sollte.

hebdo
05.05.2021, 10:21
Professionelle Einstellung angewöhnen, Trennung von privater Intimität und Arbeit. Ggf. Verhaltenstherapie zur Änderung der Einstellung bzw. Abgrenzung privat/beruflich. Eine Untersuchung ist etwas ganz anderes als eine intime Berührung. Gerade in der UCh liegen (junge) Patienten nackt bspw. im Schockraum. Eine Untersuchung des Thorax, Beckens und Extremitäten gehört dazu, Zugänge in die Leistengefäße sind unumgänglich, "Intime Bereiche" werden aber abgeklebt.

Hatte ein junge Patientin auf ITS, bei der ich einen großen Abszess in der Leistengegend übersehen habe (war im Endeffekt Schlamperei von mir). Und das Toxic Shock Syndrom wegen eines Tampons war auch schon auf unserer internistischen ITS.

ehem-user-02-08-2021-1033
05.05.2021, 10:23
Finde ich wiederum gar nicht. Auch in der Orthe/Unfall kommt man mit dem Intimbereich von Menschen in Berührung. Beispiel Blasen-Katheter legen präop.

Hat in meinen Häusern bisher immer die Pflege gemacht.

ehem-user-02-08-2021-1033
05.05.2021, 10:25
Professionelle Einstellung angewöhnen, Trennung von privater Intimität und Arbeit. Ggf. Verhaltenstherapie zur Änderung der Einstellung bzw. Abgrenzung privat/beruflich. Eine Untersuchung ist etwas ganz anderes als eine intime Berührung. Gerade in der UCh liegen (junge) Patienten nackt bspw. im Schockraum. Eine Untersuchung des Thorax, Beckens und Extremitäten gehört dazu, Zugänge in die Leistengefäße sind unumgänglich, "Intime Bereiche" werden aber abgeklebt.

Hatte ein junge Patientin auf ITS, bei der ich einen großen Abszess in der Leistengegend übersehen habe (war im Endeffekt Schlamperei von mir). Und das Toxic Shock Syndrom wegen eines Tampons war auch schon auf unserer internistischen ITS.

Okay, ZVK in der Leiste war für mich jetzt nicht intim. Da gebe ich dir Recht.

dabayerq
05.05.2021, 10:30
Hat in meinen Häusern bisher immer die Pflege gemacht.

In der kleinen Privatklinik ja, bei den 3 größeren KHs in denen ich war bisher nicht. Mal eine motivierte (oder genervte) Pflegerin oder Anästhesistin vielleicht, aber sonst kaum.

Kandra
05.05.2021, 10:39
Also in der ACH wirst du viele digital rektale Untersuchungen machen und auch in der UCH gehört im Zweifel die Inspektion des Genitalbereichs mit dazu, Stichwort Harnröhrenabriss etc.
Wenn du nicht mit dem Intimbereich anderer Menschen in Kontakt kommen möchtest bleibt dir die Augenheilkunde/HNO oder halt patientenferne Fächer (allerdings nicht Patho/Rechtsmedizin).

Bzgl Blasenkatheter: Spätestens wenn sich der nicht gut vorschieben lässt, aus welchen Gründen auch immer, ist das Arztaufgabe.

Bonnerin
05.05.2021, 11:01
Schließe mich Kandra an. Auge/HNO sind vermutlich die einzigen Fächer, in denen man nicht zumindest zwischenzeitlich mit dem Genitalbereich von Patienten in Kontakt kommt. Ansonsten würden mir Pädiatrie und Kinder-/Jugendpsychiatrie einfallen. Für Ortho/Unfall seh ich - sorry - extrem schwarz. Sowohl im Schockraum als auch im OP kommt man z.B. bei Hüft-TEP-Lagerung oder Beckeneingriffen durchaus mal mit Genitalbereichen in Kontakt. Überleg dir mal, was du wirklich willst...und wenn du Ortho machen willst solltest du wie hier schon angesprochen mal über eine Therapie nachdenken.

Relaxometrie
05.05.2021, 11:07
Auge/HNO sind vermutlich die einzigen Fächer, in denen man nicht zumindest zwischenzeitlich mit dem Genitalbereich von Patienten in Kontakt kommt. Ansonsten würden mir Pädiatrie und Kinder-/Jugendpsychiatrie einfallen.
Gerade die beiden letztgenannten Fächer sind doch prädestiniert dafür, den Genitalbereich ggfs. sichten zu müssen. Stichwort "Verdacht auf Kindesmisshandlung".
Mikrobiologie, Labormedizin und Transfusionsmedizin wären noch Fächer, bei denen man vermutlich niemals mit dem Genitalbereich anderer Menschen direkt in Berührung kommt.

Bonnerin
05.05.2021, 11:20
Das streite ich nicht ab. Aber Ich habe die Frage eher so verstanden, als seien vor allem die weiblichen Genitale bei erwachsenen Personen des Problem. Nicht bei Männern und auch nicht unbedingt bei Kindern.

Kackbratze
05.05.2021, 11:20
Mikrobiologie hat sekundären Intimkontakt. Da kann man auch das Partner - Kopfkino anschmeissen.

Ich empfehle Bankkaufmann, da ist man weit weg von allen fremden Genitalien.

rafiki
05.05.2021, 18:00
Das Problem liegt nicht im Genitalbereich von Patienten, sondern ganz heftig im Supranasalbereich des TE.:-wand
Wie kann man einer solchen Einstellung Arzt werden wollen?

epeline
05.05.2021, 18:43
Das Problem liegt nicht im Genitalbereich von Patienten, sondern ganz heftig im Supranasalbereich des TE.:-wand
Wie kann man einer solchen Einstellung Arzt werden wollen?

Ich frage mich eher: wie kann man als Medizinder ärztliche Tätigkeit derart sexualisiert wahrnehmen?

Und wieso schämt sich ein Mann, eine Frau nackt zu sehen? Hat er Angst, dass irgendwelche "Triebe" aktiv werden? Dass die Frau selbst das toll findet?

Mich stört ja eher, wenn Patienten ungewaschen sind...

McDübel
05.05.2021, 18:49
Finde es auch extrem beunruhigend, dass jemand in einem Arzt-Patientinnen-Setting irgendwelche Untersuchungen da mit partnerschaftlichem Sex/Zärtlichkeiten vergleicht... *gänsehaut*

daCapo
05.05.2021, 18:49
Mikrobiologie hat sekundären Intimkontakt. Da kann man auch das Partner - Kopfkino anschmeissen.

Ich empfehle Bankkaufmann, da ist man weit weg von allen fremden Genitalien.

Oder im Archiv...
Leuchtturmwärter...

aschenputtel1977
05.05.2021, 19:59
Und warum füttert ihr den Troll? :D

Espressa
05.05.2021, 20:10
Das Problem liegt nicht im Genitalbereich von Patienten, sondern ganz heftig im Supranasalbereich des TE.:-wand
Wie kann man einer solchen Einstellung Arzt werden wollen?

Kein Grund beleidigend zu werden. Der hat doch einfach höflich gefragt.

Ich vermute eher eine religiöse Motivation? Oder irgendeine Art Schwur oder sowas.

Reflex
05.05.2021, 20:22
Kein Grund beleidigend zu werden. Der hat doch einfach höflich gefragt.

Ich vermute eher eine religiöse Motivation? Oder irgendeine Art Schwur oder sowas.

Findest Du es nicht befremdlich, dass der TE augenscheinlich normale ärztliche Tätigkeiten sexualisiert?