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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Augen Lasern trotz dünner Hornhaut?



Biene88
11.05.2021, 15:21
Ich war beim Augenarzt zwecks Beratung zum Lasern. Das Problem ist, dass meine Hornhaut wohl zu dünn ist für das angebotene Verfahren (kein Lasik, sondern so eine Oberflächentechnik, wo die Hornhautnerven nicht geschädigt werden). Gäbe es doch noch Möglichkeiten, trotz dünner Hornhaut die Sehschwäche zu korrigieren? Mir ist natürlich die Gesundheit der Augen am wichtigsten, andererseits bin ich mit -6 Dioptrien auch ein echter Blindfisch und der Traum vom sehen ohne Brille schon verlockend

Feuerblick
11.05.2021, 15:28
Laser würde ich auf keinen Fall empfehlen. Am Ende kommt eine Keratektasie heraus, weil die Hornhaut zu dünn war. Keine gute Idee.
Alternativ könnte man eine ICL implantieren.
Am besten sind und bleiben Brille und Kontaktlinsen. :-meinung

][truba][
11.05.2021, 17:04
Ich interessiere mich auch mehr und mehr dafür.
Hier sind ja so viele Schamanen.
Hat jemand eine Empfehlung in Berlin bei dem man sich mal beraten lassen könnte?
Am Ende hab ich vermutlich eh zu viel Angst aber es wäre schon schön :-)

Feuerblick
11.05.2021, 17:13
Für Berlin muss ich passen…

Espressa
11.05.2021, 18:46
Für eine Myopie bis ca -5.00 sind auch orthokeratologische Kontaktlinsen eine Option. Werden nachts getragen und tagsüber sieht man ohne Linsen oder Brille. Hat seine Vor- und Nachteile, die man abwägen muss.

][truba][
11.05.2021, 18:54
Hab ich ja noch nie gehört. Wie funktioniert das und was für Nachteile hat es denn?

Feuerblick
11.05.2021, 18:57
Nachteile: Zum einen wird die Hornhaut einer gewissen Verformung ausgesetzt, von der man nicht sicher weiß, wie sich das auf die Jahre auswirkt. Zum anderen lässt der Effekt über den Tag nach und gerade dann, wenn Kurzsichtige Probleme haben (nämlich in Dämmerung und Dunkelheit), ist der Effekt in aller Regel nicht mehr ausreichend.
Vorteile: KL über Nacht, tagsüber nichts auf dem Auge.
(Für Google: Ortho-K)

Espressa
11.05.2021, 19:11
Man braucht auch etwas Disziplin, die Linsen rechtzeitig einzusetzen um die Tragestunden voll zu kriegen, also ungünstig für Partylöwen oder auch Nachtdienste. Wenn man doch mal eine Nacht oder gar mehrere aussetzen muss (zb Entzündung, auch am Lid), ist es am nächsten Tag auch direkt schlechter und man hat nicht wirklich eine passende sehhilfe dann. Auch das „Eintragen“ dauert Tage bis 2-3 Wochen, in denen der Visus auch dürftig sein kann. Etwas kontrastverlust (ähnlich wie bei den laserverfahren auch) kann auftreten.

Vorteil: man sieht wirklich die ganze Wachzeit scharf, das Verfahren ist reversibel und schon seit fast 20 Jahren im Einsatz. Tagsüber ist die Hornhaut frei und nachts ist das Auge eh zu (die Linsen sind logischerweise formstabil und sauerstoffdurchlässig). Anscheinend gibts sogar eine Option für die beginnende Presbyopie.

Feuerblick
11.05.2021, 19:43
Ach ja, noch eins: Man braucht einen Optiker, der die Linsen fachgerecht anpassen kann. Sonst ist das nicht so richtig gut.

Biene88
11.05.2021, 22:08
Danke für eure Antworten :-) diese Linsen, die man über Nacht trägt kannte ich garnicht- echt spannend :-) was wäre denn mit dem PRK Verfahren? Hatte nur im Internet gelesen, dass das bei dünnen Hornhäuten auch geht

Rettungshase
11.05.2021, 23:45
@ Biene88: Wie dick ist deine Hornhaut denn?
Hat der untersuchende Kollege generell von einem Eingriff abgeraten? Theoretisch ist Femto-LASIK eine Option bei "etwas" dünneren Hornhäuten, aber auch hier gibt es Untergrenzen.

@ Espressa: Hat man bei diesen orthokreatologischen Kontaktlinsen dann entsprechend ein niedrigeres Risiko für Gefäßeinsprossungen als bei regulären (Tag)Kontaktlinsen?

@ Feuerblick: bzgl ICL: Kommt es da nach mehreren Jahren nicht ggf. zu Ablagerungen an der künstlichen Linse?

Feuerblick
12.05.2021, 07:33
@Rettungshase: Ich würde bei einer eher dünnen Hornhaut grundsätzlich nicht lasern. Ja, da gibt es Untergrenzen. Aber wenn man sich trotz eingehaltener Untergrenze eine Keratektasie einfängt, hat man nichts gewonnen.
Was die ICL angeht: Da kommt es meines Wissens nach genauso häufig oder eher selten zu Ablagerungen wie bei jeder anderen künstlichen Linse auch. Man muss sich halt trotzdem überlegen, ob man einen intraokularen Eingriff machen lassen möchte.

Espressa
12.05.2021, 08:56
Die ortho-k-Linsen haben einerseits eine etwas kürzere tragedauer als tagsüber getragene, also eher nur 8-9 h statt 15-16, und das ja zu einer Zeit in der das Auge eh geschlossen ist. Eine formstabile, gasdurchlässige Tageslinse belastet das Auge diesbezüglich aber auch deutlich weniger als eine weiche. Weiche KL machen fast immer irgendwann Probleme, formstabile können oft Jahrzehnte problemlos getragen werden. Also definitiv weniger Gefäßeinsprossungen wie mit weichen Linsen.
Nur können sich halt viele tagsüber mit den formstabilen Linsen nicht anfreunden, weil man die eher spürt oder Fremdkörper darunter direkt sehr unangenehm sind, oder man verliert die schon mal schneller oder schwimmen etc kann die rausspülen. Diese Sorgen hat man mit nachts getragener Linse eben nicht.

Biene88
12.05.2021, 14:32
Meine Hornhaut ist bei 480 Mikrometer. Der Kollege meinte, dass er selten so ne dünne Hornhaut gesehen hat.
Komme mit Linsen ja super zurecht, nur nicht mit einer Brille. Trage die eigentlich nur zuhause zum lesen oder so.
Meine Sorge ist, dass ich irgendwann keine Linsen mehr vertrage und daher war auch irgendwie der Wunsch unabhängig von Kontaktlinsen zu sein

Rettungshase
12.05.2021, 16:31
Danke für eure Erklärungen!

Feuerblick
12.05.2021, 16:50
Meine Hornhaut ist bei 480 Mikrometer. Der Kollege meinte, dass er selten so ne dünne Hornhaut gesehen hat.
Komme mit Linsen ja super zurecht, nur nicht mit einer Brille. Trage die eigentlich nur zuhause zum lesen oder so.
Meine Sorge ist, dass ich irgendwann keine Linsen mehr vertrage und daher war auch irgendwie der Wunsch unabhängig von Kontaktlinsen zu seinDie Fragen ist, welche Kontaktlinsen du trägst und warum du mit der Brille nicht zurechtkommst. Die meisten, die das behaupten, bräuchten nur etwas Gewöhnung ;-)