HawaiiSchnitzel
13.05.2021, 10:21
Hallo zusammen,
vorab zu mir: Ich bin 37 Jahre alt, *Softwareentwickler. Mittlerweile Senior mit Projektverantwortlichkeit. Interessanterweise habe ich gerade entdeckt, dass ich sogar 2007 hier schon unterwegs war mit einem anderen Namen ;) Ich habe 2008 nach dem Zivildienst mein Abitur nachgemacht, was ja auch schon spät war. Spätzünder war ich irgendwie schon immer, was das angeht. Zumindest damals. Heute blicke ich zurück und würde vieles, was schulische Laufbahn etc. angeht, sicher anders machen. Der Grund warum ich damals das Abi gemacht habe war, dass ich mir ca. um 2004/2005 rum medizinische Online-Vorlesungen reingezogen habe. Interessiert hat mich das Fach an sich aber schon immer. Jedoch kam während des Abiturs immer mehr der Gedanke, ob ich der richtige Kandidat für Patientenkontakt sei und ob ich mir das wirklich vorstellen kann und da überhaupt altruistisch genug bin. Das Abitur fiel dann dementsprechend mit 2.7 für Medizin auch unbrauchbar aus, weil ich das Ziel aus den Augen verlor. Versucht habe ich es damals trotzdem über die ZVS. Wurde natürlich nicht angenommen. Jahre warten und über Wartesemester reinkommen erschien mir als unklug, da ich zu dem Zeitpunkt bereits 24 war. Am Ende landete ich im Biologiestudium (obwohl der NC da damals auch nicht ohne war), und dachte das sei ein guter Kompromiss zur Medizin. Nach 2-3 Semestern stellte sich heraus, dass es das nicht ist; die Perspektiven danach, Gehälter und die Tatsache, dass es kaum freie Stellen gibt ließen die Motivation zusätzlich sinken. Während des Studiums machte ich ein Praktikum bei einem namhaften Forschungsinstitut, welches bundesweit angesiedelt ist. Mir gefiel es dort gut und man bot mir eine Ausbildung im IT-Bereich an. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, das sei jetzt gerade so das Beste, was mir passieren kann. Auch in Anbetracht des Alters und der Sorge ggf. im Biostudium zu spät die Reißleine zu ziehen und dann mit 30 ohne irgendetwas in der Hand zu enden. Ausbildung gemacht, dank des Studiums konnte ich dies um ein Jahr verkürzen und arbeitete dann noch drei Jahre dort. Danach war ich kurzzeitig bei IBM und bin jetzt seit 5 Jahren in einer kleinen digitalen Agentur angestellt.
Zum Problem: Versteht mich nicht falsch, ich hasse meinen Job nicht, ich kann gut davon leben. Wenn ich jetzt noch sage, welche Privilegien ich bei dem aktuellen Arbeitgeber genieße, erklärt ihr mich vermutlich für völlig bescheuert, dass der Gedanke "Medizin" trotzdem immer wieder in den Jahren aufkeimt. So richtig und vollständig hat es mich nicht losgelassen. Ich verdiene aktuell ca. 5400€ brutto/Monat, und das bei eher 35h als 40h Wochen, und es steigt jährlich. Ich kann mir die Zeit einteilen, wie ich will. Wenn ich privat wichtige Termine habe, dann nehme ich diese wahr und arbeite halt später. Ich kann im Ausland arbeiten, wenn ich Lust habe. Ich schnapp mir mein Notebook und hau ab. Und das teilweise auf Firmenkosten. Vor Corona wollten wir sogar alle zusammen auf Firmenkosten in einer riesen Finca auf Mallorca arbeiten. Ich habe quasi unbegrenzt Home Office, auch außerhalb von Pandemiezeiten (aktuell kann ich kein HO mehr sehen; das macht wahnsinnig auf Dauer).
Nach der letzten Gehaltserhöhung, dachte ich mir: Geil! Tage später gefolgt von: "Und jetzt?!" Und dieses "Und jetzt?" hatte ich zuvor noch nie. Immer mehr Gehalt nachzujagen ist auch kein wirkliches Ziel bzw. macht nicht glücklich. Der Gedanke, dass ich noch 30 Jahre lang diesen Job mache fängt langsam an mich anzuwidern. Ich kann es mir nicht vorstellen. Zumal ich auch so gut wie keine 50- oder 60-jährigen kenne, die *diesen Job machen. Da wird man irgendwann zu teuer, so dass man vermutlich auf kurz oder lang durch Jüngere ersetzt wird.
Vor allem fehlt mir am Ende des Tages irgendwie etwas Greifbares. Das Gefühl, etwas Sinnvolles geleistet zu haben, anstatt reichen Leuten dazu verholfen zu haben noch reicher zu werden. Diese Arbeit (wie vermutlich die meisten Bürojobs) macht auf Dauer nicht glücklich. Die Pandemie und seit 14 Monaten abhängen im Home Office verstärken zusätzlich dieses Gefühl. Der Job ist so schon nicht davon geprägt, dass man nicht unbedingt viel Kontakt zu Menschen hat und fast schon eine garantierte Einbahnstraße Richtung Einsamkeit. Zu allem Übel habe ich vor einiger Zeit auch noch eine Fachärztin kennengelernt. Der Kontakt hat das Gefühl "Ich will was anderes machen" nur noch verstärkt. Ich habe sie teilweise dafür beneidet, dass sie die Klinik mit dem Gefühl verlassen kann, etwas Gutes geleistet zu haben, sei der Beruf vllt noch so stressig. Wenn sie erzählte, habe ich große Augen gemacht, einfach deshalb, weil ich wieder nah an dem Thema Medizin war, weil ich in ihrer Arbeit so viel Sinn fühlte und sie dafür bewunderte, dass sie diese Arbeit leistet. Wenn ich mir vorstelle, dass ich Arzt wäre und jeden Tag weiß wofür ich zur Arbeit gehe, stelle ich mir das unglaublich befriedigend vor. Ich glaube am Ende braucht jeder langfristig dieses Gefühl von "Sinn", Anerkennung (in dem Fall von Patienten). Ich habe nicht mal was zu erzählen nach meinem Arbeitstag. Zum einen interessierts auch niemanden (abgesehen davon, dass auch kaum jemand davon was versteht), zum anderen würde es mich nicht mal selber interessieren, wenn ich mir zuhören müsste.
Mich ärgert der Gedanke damals nicht bei Medizin hartnäckiger gewesen zu sein. Dass ich es mir ausgeredet habe, weil ich es mir damals nicht zugetraut habe. Heute, bin ich um einiges gefestigter, deutlich belastbarer, weiß eher, dass ich Dinge schaffe, wenn ich etwas will.
Nun ist es ja rein aus Vernunftgründen dämlich alles abzusägen, weil man immer wieder mal diese Gedanken hat. Aber ich habe etwas Angst, dass mich diese bis zur Rente begleiten.
Wenn man das mal so gedanklich durchgespielt kommt folgendes dabei rum:
Ich könnte mich auf einen TMS vorbereiten und ggf. sogar ein super Ergebnis liefern (Zeit zum intensiven lernen hätte ich; wie die Chancen mit dem Abi aussehen, nachdem ja spätestens im nächsten Jahr die Wartesemester komplett verfallen/egal sind, weiß ich allerdings trotzdem nicht so wirklich). Angenommen ich bekäme eine Zusage. Ich müsste meinen Job kündigen. Würde plötzlich ohne Einkommen auskommen müssen. Und von knapp 70k Brutto auf Null zu fallen, tut vermutlich erstmal mehr als weh. Es ist ja nicht so als kenne ich nicht noch die Zeiten von damals, als man sich wirklich Nichts leisten konnte. Das was in 6 Jahren nicht in die Rentenkasse einfließt, wird vermutlich am Ende fehlen. Fraglich, ob das noch aufzuholen wäre. Ich müsste mit >30 Jahren volle KK-Beiträge zahlen. Und was das Finanzielle angeht, fällt mir ad hoch auch keine ansatzweise zufriedenstellende Lösung ein. Ich wäre mit 43/44 fertig, ohne Facharztausbildung. Würde aber immerhin wieder Geld verdienen. Es gibt ja einige Kandidaten hier und im Netz, die mit 30, Ende 30 oder sogar noch später anfangen, frage mich aber wie die das finanziell stemmen? Seit einem Jahr in ich wieder Single, es gibt also keine Partnerin, die mich finanziell in der Zeit etwas unterstützen könnte. Um das ganze zu vereinfachen: Hätte ich irgendwo ein dickes Erbe auf dem Konto, würde ich hier gar nicht diesen ausufernden Beitrag schreiben, sondern würde es natürlich einfach machen. Ich hätte ja nichts zu verlieren.
Für den Fall, dass hier einige sagen, lass es, das ist vollkommen idiotisch: Zu all den oben genannten Gründen kommt auch noch, dass ich mal wieder gefordert werden will, geistig Leistung bringen, Neues lernen will und das am liebsten in einem wissenschaftlichen Umfang. Ich hab also auch schon nach Alternativen geschaut, um wenigstens am Ende von mir sagen zu können, dass ich doch noch studiert habe. Allerdings ist ein reiner Informatikstudiengang keine Alternative. Höchstens Wirtschaftsinformatik. Das ändert zwar am Ende nichts an meinem Beruf bzw. an der Branche, aber immerhin wäre es eine simple Antwort auf mein "Und jetzt?!". Die wirklich interessanten Studiengänge sind aber leider alle an Präsenzunis/FHs. Medizinische Informatik, Bioinformatik, usw. Für Berufstätige ist die Auswahl wirklich bescheiden. Außerdem braucht man überall mindestens 9-12 Semester, und dann hat man am Ende "nur" einen Bachelor. Private "Hochschulen", die man gut bezahlt, wie die FOM, mal ausgenommen, aber dort ist Abschluss auch kaum etwas Wert. Wenn ich beruflich einen Mehrwert eines Studiums haben will, müsste also ein Master her. Insgesamt kommt man also auf 14-20 Semester. Ob das wirklich eine Alternative ist, ist fraglich. Mindestens 7 Jahre neben einem Vollzeitjob durchlernen ist vermutlich sogar nervenzehrender als ein 6-jähriges Vollzeit Medizinstudium. Und innerlich brennt das Feuer doch eher für medizinische Themen, als für wirtschaftliche oder die Informatik. Besagte Ärztin riet mir vor Wochen davon ab: Der Weg sei zu lang und zu steinig.
Zwickmühle! :-?
vorab zu mir: Ich bin 37 Jahre alt, *Softwareentwickler. Mittlerweile Senior mit Projektverantwortlichkeit. Interessanterweise habe ich gerade entdeckt, dass ich sogar 2007 hier schon unterwegs war mit einem anderen Namen ;) Ich habe 2008 nach dem Zivildienst mein Abitur nachgemacht, was ja auch schon spät war. Spätzünder war ich irgendwie schon immer, was das angeht. Zumindest damals. Heute blicke ich zurück und würde vieles, was schulische Laufbahn etc. angeht, sicher anders machen. Der Grund warum ich damals das Abi gemacht habe war, dass ich mir ca. um 2004/2005 rum medizinische Online-Vorlesungen reingezogen habe. Interessiert hat mich das Fach an sich aber schon immer. Jedoch kam während des Abiturs immer mehr der Gedanke, ob ich der richtige Kandidat für Patientenkontakt sei und ob ich mir das wirklich vorstellen kann und da überhaupt altruistisch genug bin. Das Abitur fiel dann dementsprechend mit 2.7 für Medizin auch unbrauchbar aus, weil ich das Ziel aus den Augen verlor. Versucht habe ich es damals trotzdem über die ZVS. Wurde natürlich nicht angenommen. Jahre warten und über Wartesemester reinkommen erschien mir als unklug, da ich zu dem Zeitpunkt bereits 24 war. Am Ende landete ich im Biologiestudium (obwohl der NC da damals auch nicht ohne war), und dachte das sei ein guter Kompromiss zur Medizin. Nach 2-3 Semestern stellte sich heraus, dass es das nicht ist; die Perspektiven danach, Gehälter und die Tatsache, dass es kaum freie Stellen gibt ließen die Motivation zusätzlich sinken. Während des Studiums machte ich ein Praktikum bei einem namhaften Forschungsinstitut, welches bundesweit angesiedelt ist. Mir gefiel es dort gut und man bot mir eine Ausbildung im IT-Bereich an. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, das sei jetzt gerade so das Beste, was mir passieren kann. Auch in Anbetracht des Alters und der Sorge ggf. im Biostudium zu spät die Reißleine zu ziehen und dann mit 30 ohne irgendetwas in der Hand zu enden. Ausbildung gemacht, dank des Studiums konnte ich dies um ein Jahr verkürzen und arbeitete dann noch drei Jahre dort. Danach war ich kurzzeitig bei IBM und bin jetzt seit 5 Jahren in einer kleinen digitalen Agentur angestellt.
Zum Problem: Versteht mich nicht falsch, ich hasse meinen Job nicht, ich kann gut davon leben. Wenn ich jetzt noch sage, welche Privilegien ich bei dem aktuellen Arbeitgeber genieße, erklärt ihr mich vermutlich für völlig bescheuert, dass der Gedanke "Medizin" trotzdem immer wieder in den Jahren aufkeimt. So richtig und vollständig hat es mich nicht losgelassen. Ich verdiene aktuell ca. 5400€ brutto/Monat, und das bei eher 35h als 40h Wochen, und es steigt jährlich. Ich kann mir die Zeit einteilen, wie ich will. Wenn ich privat wichtige Termine habe, dann nehme ich diese wahr und arbeite halt später. Ich kann im Ausland arbeiten, wenn ich Lust habe. Ich schnapp mir mein Notebook und hau ab. Und das teilweise auf Firmenkosten. Vor Corona wollten wir sogar alle zusammen auf Firmenkosten in einer riesen Finca auf Mallorca arbeiten. Ich habe quasi unbegrenzt Home Office, auch außerhalb von Pandemiezeiten (aktuell kann ich kein HO mehr sehen; das macht wahnsinnig auf Dauer).
Nach der letzten Gehaltserhöhung, dachte ich mir: Geil! Tage später gefolgt von: "Und jetzt?!" Und dieses "Und jetzt?" hatte ich zuvor noch nie. Immer mehr Gehalt nachzujagen ist auch kein wirkliches Ziel bzw. macht nicht glücklich. Der Gedanke, dass ich noch 30 Jahre lang diesen Job mache fängt langsam an mich anzuwidern. Ich kann es mir nicht vorstellen. Zumal ich auch so gut wie keine 50- oder 60-jährigen kenne, die *diesen Job machen. Da wird man irgendwann zu teuer, so dass man vermutlich auf kurz oder lang durch Jüngere ersetzt wird.
Vor allem fehlt mir am Ende des Tages irgendwie etwas Greifbares. Das Gefühl, etwas Sinnvolles geleistet zu haben, anstatt reichen Leuten dazu verholfen zu haben noch reicher zu werden. Diese Arbeit (wie vermutlich die meisten Bürojobs) macht auf Dauer nicht glücklich. Die Pandemie und seit 14 Monaten abhängen im Home Office verstärken zusätzlich dieses Gefühl. Der Job ist so schon nicht davon geprägt, dass man nicht unbedingt viel Kontakt zu Menschen hat und fast schon eine garantierte Einbahnstraße Richtung Einsamkeit. Zu allem Übel habe ich vor einiger Zeit auch noch eine Fachärztin kennengelernt. Der Kontakt hat das Gefühl "Ich will was anderes machen" nur noch verstärkt. Ich habe sie teilweise dafür beneidet, dass sie die Klinik mit dem Gefühl verlassen kann, etwas Gutes geleistet zu haben, sei der Beruf vllt noch so stressig. Wenn sie erzählte, habe ich große Augen gemacht, einfach deshalb, weil ich wieder nah an dem Thema Medizin war, weil ich in ihrer Arbeit so viel Sinn fühlte und sie dafür bewunderte, dass sie diese Arbeit leistet. Wenn ich mir vorstelle, dass ich Arzt wäre und jeden Tag weiß wofür ich zur Arbeit gehe, stelle ich mir das unglaublich befriedigend vor. Ich glaube am Ende braucht jeder langfristig dieses Gefühl von "Sinn", Anerkennung (in dem Fall von Patienten). Ich habe nicht mal was zu erzählen nach meinem Arbeitstag. Zum einen interessierts auch niemanden (abgesehen davon, dass auch kaum jemand davon was versteht), zum anderen würde es mich nicht mal selber interessieren, wenn ich mir zuhören müsste.
Mich ärgert der Gedanke damals nicht bei Medizin hartnäckiger gewesen zu sein. Dass ich es mir ausgeredet habe, weil ich es mir damals nicht zugetraut habe. Heute, bin ich um einiges gefestigter, deutlich belastbarer, weiß eher, dass ich Dinge schaffe, wenn ich etwas will.
Nun ist es ja rein aus Vernunftgründen dämlich alles abzusägen, weil man immer wieder mal diese Gedanken hat. Aber ich habe etwas Angst, dass mich diese bis zur Rente begleiten.
Wenn man das mal so gedanklich durchgespielt kommt folgendes dabei rum:
Ich könnte mich auf einen TMS vorbereiten und ggf. sogar ein super Ergebnis liefern (Zeit zum intensiven lernen hätte ich; wie die Chancen mit dem Abi aussehen, nachdem ja spätestens im nächsten Jahr die Wartesemester komplett verfallen/egal sind, weiß ich allerdings trotzdem nicht so wirklich). Angenommen ich bekäme eine Zusage. Ich müsste meinen Job kündigen. Würde plötzlich ohne Einkommen auskommen müssen. Und von knapp 70k Brutto auf Null zu fallen, tut vermutlich erstmal mehr als weh. Es ist ja nicht so als kenne ich nicht noch die Zeiten von damals, als man sich wirklich Nichts leisten konnte. Das was in 6 Jahren nicht in die Rentenkasse einfließt, wird vermutlich am Ende fehlen. Fraglich, ob das noch aufzuholen wäre. Ich müsste mit >30 Jahren volle KK-Beiträge zahlen. Und was das Finanzielle angeht, fällt mir ad hoch auch keine ansatzweise zufriedenstellende Lösung ein. Ich wäre mit 43/44 fertig, ohne Facharztausbildung. Würde aber immerhin wieder Geld verdienen. Es gibt ja einige Kandidaten hier und im Netz, die mit 30, Ende 30 oder sogar noch später anfangen, frage mich aber wie die das finanziell stemmen? Seit einem Jahr in ich wieder Single, es gibt also keine Partnerin, die mich finanziell in der Zeit etwas unterstützen könnte. Um das ganze zu vereinfachen: Hätte ich irgendwo ein dickes Erbe auf dem Konto, würde ich hier gar nicht diesen ausufernden Beitrag schreiben, sondern würde es natürlich einfach machen. Ich hätte ja nichts zu verlieren.
Für den Fall, dass hier einige sagen, lass es, das ist vollkommen idiotisch: Zu all den oben genannten Gründen kommt auch noch, dass ich mal wieder gefordert werden will, geistig Leistung bringen, Neues lernen will und das am liebsten in einem wissenschaftlichen Umfang. Ich hab also auch schon nach Alternativen geschaut, um wenigstens am Ende von mir sagen zu können, dass ich doch noch studiert habe. Allerdings ist ein reiner Informatikstudiengang keine Alternative. Höchstens Wirtschaftsinformatik. Das ändert zwar am Ende nichts an meinem Beruf bzw. an der Branche, aber immerhin wäre es eine simple Antwort auf mein "Und jetzt?!". Die wirklich interessanten Studiengänge sind aber leider alle an Präsenzunis/FHs. Medizinische Informatik, Bioinformatik, usw. Für Berufstätige ist die Auswahl wirklich bescheiden. Außerdem braucht man überall mindestens 9-12 Semester, und dann hat man am Ende "nur" einen Bachelor. Private "Hochschulen", die man gut bezahlt, wie die FOM, mal ausgenommen, aber dort ist Abschluss auch kaum etwas Wert. Wenn ich beruflich einen Mehrwert eines Studiums haben will, müsste also ein Master her. Insgesamt kommt man also auf 14-20 Semester. Ob das wirklich eine Alternative ist, ist fraglich. Mindestens 7 Jahre neben einem Vollzeitjob durchlernen ist vermutlich sogar nervenzehrender als ein 6-jähriges Vollzeit Medizinstudium. Und innerlich brennt das Feuer doch eher für medizinische Themen, als für wirtschaftliche oder die Informatik. Besagte Ärztin riet mir vor Wochen davon ab: Der Weg sei zu lang und zu steinig.
Zwickmühle! :-?