Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwanger und befristeter Vertrag
Hallo,
ich stecke aktuell in einem Dschungel voller Fragezeichen... ich bin aktuell schwanger und mein Vertrag endet innerhalb des Mutterschutzes im Dezember bei ET im Januar.
Jetzt frage ich mich, wie es danach für mich weitergeht und ob große finanzielle Einbußen auf mich zukommen durch den auslaufenden Vertrag. Der Vertrag ist übrigens befristet, weil es sich um ein Fremdjahr handelt.
Weil ich vermutlich nicht die erste bin, bei der das so war, möchte ich mich gerne an euch wenden.
Ich habe das jetzt so verstanden, dass bis Ende Mutterschutz die KK zahlt bis 70% vom Brutto und Maximal 90% vom Nettolohn, aber wer zahlt denn weiter wenn der Mutterschutz vorbei ist?
Muss man sich dann arbeitslos melden? Und fällt die Elternzeit für mich dann weg?
Und was die Befristung angeht habe ich zwei verschiedene Sachen gelesen.. zum einen, dass der Vertrag trotz Mutterschutz ausläuft und zum anderen, dass der Vertrag um die Zeit eines eventuellen Beschäftigungsverbots und Mutterschutz verlängert werden kann?
Ich bin dankbar für jede Hilfe :)
roxolana
15.05.2021, 15:01
Ob es sinnvoll ist, dich arbeitslos zu melden, solltest du mit dem Arbeitsamt besprechen. Elterngeld ist nicht an einen bestehenden Vertrag gebunden, das solltest du also erhalten.
Prinzipiell schützt dich die Schwangerschaft vor Kündigung aber nicht vor Auslaufen eines befristeten Vertrages.
Da würde ich mich an die Personalabteilung wenden, wenn du eine Verlängerung anstrebst.
Elterngeld bekommst du ja von der Elterngeldstelle, es geht dabei um deinen Verdienst bis zur Geburt. Daher ist das Vertragsende dafür erstmal egal.
Ob es sinnvoll ist, sich arbeitslos zu melden (glaub, man kann auch als arbeitsloser Elternzeit anmelden), würde ich direkt mit dem Jobcenter besprechen.
Arbeitslosengeld und Elterngeld werden miteinander verrechnet.
Alles liebe :-)
Ist es nicth auch bei befristeten Verträgen so, dass Mutterschutz und Elternzeit angehängt werden?
vanilleeis
15.05.2021, 19:20
Ist es nicth auch bei befristeten Verträgen so, dass Mutterschutz und Elternzeit angehängt werden?
Nein.
Es hängt wohl am Befristungsgrund. Eine Ausnahme ist wohl, wenn man als Ärztin einen Vertrag mit Befristung zur Weiterbildung hat.
https://www.familienservice.fau.de/angebote/beratung/anschlussvertrag-aerzte/
http://www.die-aerztegewerkschaft.de/webEdition/we_cmd.php?we_cmd%5B0%5D=show&we_cmd%5B1%5D=6075&we_cmd%5B4%5D=1326
FirebirdUSA
15.05.2021, 22:53
Nein.
Kommt auf den Befristungsgrund an, bei WissZeitVG ebenfalls ja. Siehe Paragraph2 Abs 5.
Im konkreten Fall geht es dann aber ja um eine Verlängerung um wenige Wochen nach Ende Elternzeit...
Bei mir wurde der Vertrag um die Elternzeit verlängert (jedoch nicht um die Dauer des Beschäftigungsverbots). Aber danach hat mein damaliger Chef mich trotzdem nicht verlängert :mad:
Vielen Dank für eure Nachrichten.
Bislang weiß noch keiner von meiner SS, allerdings stehe ich kurz vor meinen nächsten Diensten und überlege doch sehr stark, zumindest den Betriebsarzt, Chef und Dienstplaner zu informieren, weil mir doch irgendwie unwohl wird bei dem Gedanken, Nachtdienste zu machen..
der Betriebsarzt ist allerdings im Urlaub und deshalb frage ich mich, ob ich auch direkt an den Chef herantreten kann?
Kannst du schon.
Aber der Chef muss ja auch irgendwie begründen, wieso jetzt jemand anders die Dienste machen soll
Ich würde es daher gleich offiziell machen und auch der Personalabteilung melden.
Nur so greift auch der Mutterschutz und es kann Lohnersatz gezahlt werden.
Der Betriebsarzt wird ja leider vor meinen nächsten Diensten im Urlaub sein.. das bringt mich aktuell zur Verzweiflung weil ich nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll.. wie erfolgt denn so eine Meldung an die Personalabteilung, ohne, dass ein Gespräch mit dem Betriebsarzt stattgefunden hat?
Ich bin noch in der Probezeit.. dennoch besteht nach Information über die Schwangerschaft ein Kündigungsschutz, zumindest Habe ich das so gelesen? Widerspricht das nicht der Aussage, dass innerhalb der Probezeit mit einer Frist von 2 Wochen gekündigt werden kann ohne Angabe von Gründen?
tragezwerg
18.05.2021, 19:30
Der Betriebsarzt wird ja leider vor meinen nächsten Diensten im Urlaub sein.. das bringt mich aktuell zur Verzweiflung weil ich nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll.. wie erfolgt denn so eine Meldung an die Personalabteilung, ohne, dass ein Gespräch mit dem Betriebsarzt stattgefunden hat?
Ich bin noch in der Probezeit.. dennoch besteht nach Information über die Schwangerschaft ein Kündigungsschutz, zumindest Habe ich das so gelesen? Widerspricht das nicht der Aussage, dass innerhalb der Probezeit mit einer Frist von 2 Wochen gekündigt werden kann ohne Angabe von Gründen?
Der Betriebsarzt wird ja leider vor meinen nächsten Diensten im Urlaub sein.. das bringt mich aktuell zur Verzweiflung weil ich nicht weiß, wie ich weiter vorgehen soll.. wie erfolgt denn so eine Meldung an die Personalabteilung, ohne, dass ein Gespräch mit dem Betriebsarzt stattgefunden hat?
Ich bin noch in der Probezeit.. dennoch besteht nach Information über die Schwangerschaft ein Kündigungsschutz, zumindest Habe ich das so gelesen? Widerspricht das nicht der Aussage, dass innerhalb der Probezeit mit einer Frist von 2 Wochen gekündigt werden kann ohne Angabe von Gründen?
Für die Bekanntgabe der Schwangerschaft brauchst du den Betriebsarzt nicht. Da genügt die formlose Mitteilung am Arbeitsplatz und die Abgabe der Bescheinigung des Frauenarztes (da gibt es so n Vordruck, sieht ähnlich aus wie ne AU-Bescheinigung, kriegt man beim Frauenarzt).
Genau, Betriebsarzt ist nicht notwendig. Einfach in der Perso den Zettel abgeben. Dann müssen die aktiv werden und sich um Gefährdungsbeurteilung etc kümmern.
Mit dem Chef würde ich anstandshalber persönlich sprechen.
Und ja, es gilt dann ab Meldung Kündigungsschutz, auch in der Probezeit
Bevor ich irgendwas offiziell gemacht habe, habe ich schon meinen Chef informiert. Der hat mich dann auch sofort aus allen Diensten, Spät- und Wochenenddiensten heraus genommen. Beim Betriebsarzt hab ich dann auch erst drei Wochen später einen Termin bekommen. Bei der Personalabteilung hatte ich mich schon etwas vorher gemeldet, weil ich von denen das Formular für die Gefährdungsbeurteilung bekommen habe. Die hat mein Chef dann ausgefüllt und ich konnte sie gleich beim Betriebsarzt vorlegen. Das Beschäftigungsverbot gab's dann erst ab dem Tag mit dem Termin beim Betriebsarzt.
Für meinen Chef war es ganz selbstverständlich, dass ich sofort keine Dienste mehr machen musste. Auch für meine Kollegen. Hätte ich zu dem Zeitpunkt auch gar nicht mehr geschafft. Ich war so fertig und dauermüde, wie hätte ich da Hintergrunddienste machen sollen?
Mein Chef weiß inzwischen Bescheid, bin aus den Diensten raus und muss noch die Bescheinigung bei der Personalabteilung abgeben. Mein Chef meinte ich könnte auch weiter arbeiten (fühle mich auch gut dabei) und wenn ich nicht ins BV will, dass ich auf einen Termin beim Betriebsarzt verzichten solle weil der würde, sobald er schon hört schwanger, alle ins BV schicken?! Mal abwarten
Darf ich fragen, wie früh du es gesagt hast? Habe hier im Forum viel gelesen von 6. SSW bis 18. SSW.. ich habe es jetzt auch früh gesagt..
Ich habs beide Male früh gesagt. 7. bzw 8. Woche.
Ich hab in der ersten SS. gearbeitet und bin in dieser im BV
Hallo nochmal,
ich habe inzwischen auf der Arbeit von meiner Schwangerschaft erzählt und die Personalabteilung hat mir geraten über eine Verlängerung meines Vertrages nachzudenken.
Ich mache aktuell ein Fremdjahr und habe deshalb einen befristeten Vertrag für 1 Jahr. Der Vertrag läuft aus im Dezember, Mutterschutz würde im November beginnen.
Jetzt ist es so, dass ich meine vorgeschriebene stationäre Zeit bald erreicht habe und deshalb auch nicht sicher bin, ob ich den Vertrag verlängern lassen soll, weil ich (platt gesagt) in dieser Stelle nicht mehr weiter arbeiten möchte sobald die stationäre Zeit voll ist (was bald der Fall ist).
Jetzt weiß ich aber nicht wie das finanziell besser wäre und was sich besser kommunizieren liesse... es geht jetzt also darum Vertrag läuft aus während Mutterschutz vs. Vertrag verlängern in dem Wissen, dass ich auch nach der Elternzeit nicht mehr zurückkehren muss und möchte.(wobei die Vertragsverlängerung natürlich auch erstmal durch den Vorstand genehmigt werden müsste).
Vielleicht hat jemand Erfahrungen dazu oder etwas ähnliches erlebt? Oder auch einfach eine Meinung dazu :)
tragezwerg
01.06.2021, 10:46
Also, wenn sie dir ne Vertragsverlängerung anbieten, würde ich die nehmen. Am Ende der Elternzeit kannst du immer noch kündigen wenn du magst, hättest aber ne Rückfallebene wenn die Stellensuche schwierig sein sollte oder andere Probleme auftreten (Stichwort Kinderbetreuung etc.). Eine Stelle auf der man schon eingearbeitet ist, ist sehr hilfreich wenn außenrum organisatorisch Probleme auftreten (kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, wollte nach der zweiten Elternzeit nicht mehr zu meinem Arbeitgeber zurück, dann hatte ich doch keinen Kitaplatz etc. pp.. Es war damals wirklich hilfreich, gerade auch emotional, dass ich wusste, ich hab Jobsicherheit. Und ein Arbeitgeber, der einen schon kennt, ist vielleicht eher kompromissbereit als ein komplett neuer.)
Espressa
04.06.2021, 14:25
Ich würde auch einfach erstmal verlängern.
Finanziell steht dir ja bis 8 Wochen nach Geburt volle Vergütung zu - ohne Vertrag nur der Tagessatz der Krankenkasse.
Bei meinem zweiten Kind lief der Vertrag auch im Mutterschutz aus. Da meine WB-Zeit eh um war, stand keine Verlängerung zur Debatte.
Achtung - Triggerwarnung - sicher ein Extremfall: mein Kind ist 2 Wochen nach der Geburt verstorben. War einfach ein blöder Zeitpunkt dann auf die Schnelle was zu suchen, eigentlich wollte ich dann ja auch nur bald wieder schwanger werden, war so semi-fair dann mit dem bewerben. Aber manchmal spielt einem das Leben eben nicht so toll mit…
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