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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : In Bochum oder Köln studieren?



laktosefrei
19.05.2021, 09:03
Moin,

eines vorweg: Dieses Thema gab es schon mal, aber ich möchte gern e aktuelle Meinungen hören, daher hab ich den Thread dann doch eröffnet. Ich habe ihn mit Absicht hier rein gepostet, da sich in diesem Unterforum bestimmt viele Leute befinden die sich auskennen. Im "Vor dem Studium"-Unterforum, wo sich viele Bewerber rumtreiben, können die meisten ja hierzu gar nichts sage. Hier gibt es bestimmt viele, die Erfahrung haben und mir helfen können.

Ich werde zum Wintersemester mit dem Studium beginnen und voraussichtlich eine Zulassung in Bochum wie auch in Köln bekommen.

Ich komme aus einer Nachbarstadt von Dortmund, daher wäre Bochum auf jeden Fall die nächstgelegene Medizin-Fakultät für mich von der Entfernung zur Heimat gesehen. Das ist aber meiner Meinung nach relativ irrelevant.

Mein Vater hat auf seiner Arbeit mit einer Ärztin geredet, die meinte, dass die besten Medizin-Absolventen aus Bochum (Ruhr-Universität Bochum) kommen. Ich denke, dass diese Ärztin einfach nicht objektiv urteilt. Wahrscheinlich sieht sie einfach meistens Absolventen aus Bochum, weil ich aus einer Stadt komme, wo die nächstgelegene Medizin-Fakultät in Bochum ist und es daher normal ist, dass die meisten Absolventen hier in der Gegend aus Bochum kommen. Ich denke, dass sie möglicherweise dasselbe über Absolventen aus Köln sagen würde, wenn diese Ärztin in Köln arbeiten würde.

Ich habe mich nach dem Studien- und Prüfungssystem in beiden Städten erkundigt.

Köln gefällt mir vom Prüfungssystem deutlich besser als Bochum, weil es in Köln ein gestaffeltes Physikum mit Physikums-Äquivalenzprüfungen der Uni Köln gibt. Das heißt, dass schriftliche Physikum wird auf mehrere schriftliche, eigens von der Uni Köln konstruierten, Klausuren aufgeteilt, wovon man jede einzelne 3x schreiben kann.

Das ist in Bochum nicht so. In Bochum wir das ganz normale bundesweite Physikum in Standardform abgehalten, was ich stressiger finde als in Köln.

Daher deutlicher Pluspunkt für Köln was das angeht meiner Meinung nach.

Außerdem ist Köln als Stadt, unabhängig vom Studium, wahrscheinlich die interessanter Stadt von beiden.

Ich weiß, dass die Mieten in Köln höher sind als in Bochum. Allerdings würde ich in Köln in ein Wohnheim gehen und es könnte möglicherweise so sein, dass die Mieten von Wohnheimen in beiden Städten gleich sind und ich somit keine höhere Miete in Köln im Vergleich zu Bochum zahlen müsste

Da ich selber aus einer Nachbarstadt von Dortmund komme, wäre Bochum auf jeden Fall näher an meiner Heimat. Da Köln jedoch auch in NRW liegt und ich dann ja durch das NRW-Ticket so oder so kostenlos in die Heimat fahren kann, wäre dieser Vorteil der Nähe denk ich irrelevant, kaum ein merkbarer Vorteil.

Vielleicht kann jemand was dazu sagen.

Vielen Dank!

Liebe Grüße
laktosefrei

ffx80
19.05.2021, 10:36
Zu glauben, dass du einfach so einen Platz in einem Wohnheim in Köln ergattern könntest, halte ich für einigermaßen weltfremd. Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass du in ein überteuertes WG-Zimmer in einem Außenbezirk ziehen wirst. Ich habe vor dem Studium in Köln gelebt und finde die Stadt außer der Kneipenkultur nicht wirklich schön und lebenswert. Ob dir die Stadt gefällt oder nicht, und ob es dir das wert wäre exorbitante Mieten dafür hinzublättern, solltest du dir vorher gut überlegen.
Dass die Äquivalenzprüfungen im Physikum im Modellstudiengang entspannter sind stimmt allerdings schon, zumal Bochum im bundesweiten Vergleich auch nicht wirklich gut abschneidet, wenn es um die Ergebnisse im Physikum geht. Die Durchfallquoten im Physikum sind allerdings insgesamt so gering, dass ich mir darüber nicht wirklich Sorgen machen würde. Der Schwierigkeitsgrad des Physikums wird von Studienanfängern oft massiv überschätzt. Die Wahl meines Studienortes von dieser Prüfung abhängig zu machen halte ich für übertrieben.

laktosefrei
19.05.2021, 10:52
Zu glauben, dass du einfach so einen Platz in einem Wohnheim in Köln ergattern könntest, halte ich für einigermaßen weltfremd. Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass du in ein überteuertes WG-Zimmer in einem Außenbezirk ziehen wirst.

Ise es nicht gut möglich bei frühzeitiger Bewerbung z.B. bei der KHG Köln (Kath. Hochschulgemeinde Köln) einen Wohnheimplatz zu bekommen? In anderen Städten (zumindest in Österreich, habe da kurz studiert) kriegt m an bei der KHG gut einen Platz. Ich weiß natürlich, dass ich deswegen nicht so einfach auf dieselben Bedingungen in Köln schließen kann.

Sind selbst die Mieten in WGs in Außenbezirken teuer in Köln?

ffx80
19.05.2021, 11:07
"Teuer" ist natürlich relativ. Selbst wenn manche Gegenden in Köln auf den ersten Blick noch bezahlbar scheinen, kommen dennoch auf eine WG-Anzeige sofort so viele Bewerber, dass man schon großes Glück braucht um ein Zimmer zu bekommen.
Wenn ich die Wahl zwischen einem Zimmer am Ende der Welt in Köln oder einem in guter Lage in Bochum hätte, und beide ähnlich viel kosten, würde ich mich definitiv für Bochum entscheiden.
Mit "Außenbezirk" in Köln meine ich, dass man gut und gerne auch mal 30min + X zur Uni und zu Verabredungen "pendeln" muss. Das sollte man sich vorher sehr gut überlegen. Gerade als Student sind kurze Wege zur Uni, zur Bib und zu Freunden goldwert.

laktosefrei
19.05.2021, 11:19
Das sollte man sich vorher sehr gut überlegen. Gerade als Student sind kurze Wege zur Uni, zur Bib und zu Freunden goldwert. Das stimmt natürlich.


Die Wahl meines Studienortes von dieser Prüfung abhängig zu machen halte ich für übertrieben.
Verstehe ich, wenn du das anders siehst. Allerdings finde ich ja auch die Stadt Köln an sich interessanter als Bochum. Ist nicht nur die Sache mit dem Physikum.

Neben der Sache mit dem Physikum bzw. Äquivalenzprüfungen finde ich noch besser am Studium in Köln im Vergleich zu Bochum:

- Keine Limitierung bei der Anzahl der Prüfungsantritte (außer Physikum), gilt soweit ich das richtig verstanden habe für das gesamte Studium, also inklusive Klinik

- Keine Noten in er Vorklinik, nur bestanden und nicht bestanden

- in Köln liegen alle Unikliniken zentral an einem Ort, wie üblich. In Bochum sind die einzelnen Unikliniken über die ganze Stadt verteilt

- an der Ruhr-Universität Bochum müssen vom 7. - 10. Semester 60 Studenten pro Jahrgang nach Minden gehen. Da sich bestimmt nicht 60 Freiwillige melden, wird (mit Sicherheit?) ausgelost, wer nach Minden muss. Ich hätte wenig Lust auf so eine Versetzung an ein en anderen Studienort, daher ist das ein Negativpunkt für Bochum für mich

Medijan16
19.05.2021, 13:50
Zu glauben, dass du einfach so einen Platz in einem Wohnheim in Köln ergattern könntest, halte ich für einigermaßen weltfremd. Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass du in ein überteuertes WG-Zimmer in einem Außenbezirk ziehen wirst. Ich habe vor dem Studium in Köln gelebt und finde die Stadt außer der Kneipenkultur nicht wirklich schön und lebenswert. Ob dir die Stadt gefällt oder nicht, und ob es dir das wert wäre exorbitante Mieten dafür hinzublättern, solltest du dir vorher gut überlegen.
Dass die Äquivalenzprüfungen im Physikum im Modellstudiengang entspannter sind stimmt allerdings schon, zumal Bochum im bundesweiten Vergleich auch nicht wirklich gut abschneidet, wenn es um die Ergebnisse im Physikum geht. Die Durchfallquoten im Physikum sind allerdings insgesamt so gering, dass ich mir darüber nicht wirklich Sorgen machen würde. Der Schwierigkeitsgrad des Physikums wird von Studienanfängern oft massiv überschätzt. Die Wahl meines Studienortes von dieser Prüfung abhängig zu machen halte ich für übertrieben.

Naja, also ob einem Köln gefällt oder nicht, ist glaube ich sehr subjektiv, würde behaupten dass Köln im Sommer dann doch etwas mehr zu bieten hat als Bochum..
Die Uniklinik ist für mich persönlich auch deutlich schöner in Köln als in Bochum und für mich persönlich wäre es die Gesamtheit an Köln die für mich eher dafür sprechen würde.

Und teuer ist relativ, man bekommt auch in der Nähe von der Unikklinik bzw relativ zentral ein Zimmer für 400-600 (wobei 600 dann echt schon premium ist😁). Aber man muss glaub ich auch gucken was es einem wert ist und was die eigenen Interessen sind:)

davo
19.05.2021, 14:11
Ein paar Anmerkungen:

1. Keine Noten in der Vorklinik (bis auf das Wahlfach) gibts an jeder Uni - das liegt einfach an der Approbationsordnung.

2. Auf das standardisierte Physikum kann man sich IMHO viel leichter vorbereiten als auf eine Uni-spezifische Äquivalenzprüfung - denn alle kommerziell erhältlichen Vorbereitungsmaterialien werden gezielt für die IMPP-Fragen erstellt.

3. Die nicht limitierte Zahl der Prüfungsantritte klingt zwar vor Studienantritt sehr interessant, fand ich damals auch so, aber ist für rund 99% der Studenten völlig irrelevant. Sich daran zu orientieren ist inädaquat überängstlich.

4. Die Aussage der Ärztin in der Arbeit deines Vaters halte ich für völlig unsinnig. Relevante systematische Qualitätsunterschiede zwischen den Unis sind IMHO sehr gering bis nicht vorhanden.

5. Die Mieten sind das eine Thema, die Frage, wieviele Bewerber es pro Wohnmöglichkeit gibt, und wie schnell preislich und ansonsten attraktive Wohnmöglichkeiten gleich wieder weg sind, das andere. In Österreich ist der Wohnungsmarkt superentspannt, auch in Innsbruck oder Wien - das mit Köln zu vergleichen, ist IMHO unlauter.

6. Wenn du lt. anderem Thread eine "breite naturwissenschaftliche Basis" haben willst, müsste ein Regelstudiengang doch viel attraktiver für dich sein, oder? (Wenngleich diese Basis natürlich auch im Regelstudiengang in Wahrheit äußerst schmal ist :-)))

laktosefrei
19.05.2021, 14:38
6. Wenn du lt. anderem Thread eine "breite naturwissenschaftliche Basis" haben willst, müsste ein Regelstudiengang doch viel attraktiver für dich sein, oder? (Wenngleich diese Basis natürlich auch im Regelstudiengang in Wahrheit äußerst schmal ist :-)))Bin mir da unsicher. Auf der einen Seite finde ich Naturwissenschaften schon ganz gut, also ich mag es da in Chemie und Physik ins Detail zu gehen. Einfach Sachen nur halbwegs zu verstehen, da bin ich kein Fan von. Ich bin da schon der Typ, der gerne nachvollzieht warum eine Formel in Physik so oder so aussieht, also gerne Dinge von Grund auf verstehen will und nicht nur die Sachen so nimmt wie sie sind. Da das im Regelstudiengang anscheinend eher weniger abgespeckt gelehrt wird als in einem Modellstudiengang könnte es wirklich sein, dass ich dann ganz gut beraten bin mit einem Regelstudiengang.

Auf der einen Seite finde ich es aber wichtiger, dass mit die Stadt gefällt. Denke das hat für mich höhere Priorität als die Art des Studiengangs (Regelstudiengang / Modellstudiengang). Auch würde ich diese Prüfungsmodalitäten (gestaffelte Äquivalenzprüfungen wie in Köln, die ja auch viele Modellstudiengänge nicht so gestaffelt haben wie in Köln) in meiner persönlichen Priorisierung höher einstufen als Regelstudiengang oder Modellstudiengang, also ich würde, wenn ich den Regelstudiengang eigentlich für mich passender betrachte, dennoch einen Modellstudiengang wählen, wenn in dem Modellstudiengang das Physikum gestaffelt abläuft.

Das war so meine bisherige Einstellung.

Was du sagst klingt aber schlüssig. Es gibt für das normale Physikum viel mehr darauf abgestimmtes Lernmaterial, das habe ich nicht bedacht. Das ist ein gutes Argument.

Wobei es natürlich auch sein kann, dass es Köln-intern auch sehr gut ausgearbeitetes Material für die Äquivalenzprüfungen gibt, was dann dein Argument an sich wieder entkräften würde. Denn wenn die Kölner sehr gut ausgearbeitete Materialien erarbeitet haben in ihren fachschaftsinternen dropboxen oder Ähnlichem, dann kommt das ja den sehr guten Vorbereitungsmaterialen für das normale Physikum gleich.

Das Thema mit den Mieten schreckt mich nur ein wenig ab.

Ich wäre froh, wenn mir jemand bestätigen könnte, dass man z.B. in der Katholischen Hochschulgemeinde Köln günstig was kriegt. Das würde mir reichen. Ich brauch auf jeden Fall kein WG-Zimmer, bin eher der Wohnheim-Typ. Allerdings habe ich nur mal in einem Wohnheim in Österreich gelebt und das hat mir sehr gefallen.
Ob die Wohnheimpreise in Köln teurer sind als in Österreich, das weiß ich nicht, wahrscheinlich abr schon denke ich mir.

Feuerblick
19.05.2021, 14:47
Wenn du in Naturwissenschaften die Dinge von Grund auf verstehen willst - studier nicht Medizin. Da wirst du, wie vorher schon gesagt, nur im Galopp durchgejagt, damit du eine gewisse Ahnung hast. Grundlegende Dinge, Herleiten von Formeln etc ist nicht das Ziel. :-nix

davo
19.05.2021, 14:57
Bin mir da unsicher. Auf der einen Seite finde ich Naturwissenschaften schon ganz gut, also ich mag es da in Chemie und Physik ins Detail zu gehen. Einfach Sachen nur halbwegs zu verstehen, da bin ich kein Fan von. Ich bin da schon der Typ, der gerne nachvollzieht warum eine Formel in Physik so oder so aussieht, also gerne Dinge von Grund auf verstehen will und nicht nur die Sachen so nimmt wie sie sind.

Dann wirst du vom Medizinstudium an jedem Studienort enttäuscht werden. Man nimmt die Grundlagen im Schnelltempo durch. Es geht nichts ums Verstehen, sondern ums Komalernen. Reinwürgen, auskotzen, wieder vergessen - und weiter mit dem nächsten Fach.


Auf der einen Seite finde ich es aber wichtiger, dass mit die Stadt gefällt. Denke das hat für mich höhere Priorität als die Art des Studiengangs (Regelstudiengang / Modellstudiengang).

(...)

Das Thema mit den Mieten schreckt mich nur ein wenig ab.

Ich wäre froh, wenn mir jemand bestätigen könnte, dass man z.B. in der Katholischen Hochschulgemeinde Köln günstig was kriegt. Das würde mir reichen. Ich brauch auf jeden Fall kein WG-Zimmer, bin eher der Wohnheim-Typ. Allerdings habe ich nur mal in einem Wohnheim in Österreich gelebt und das hat mir sehr gefallen.
Ob die Wohnheimpreise in Köln teurer sind als in Österreich, das weiß ich nicht, wahrscheinlich abr schon denke ich mir.

Dass die Stadt ein wichtiger Faktor ist, ist eh klar. Das bezweifle ich auch nicht. Natürlich ist das ein sehr wichtiger Bestandteil der Studienortwahl. Wahrscheinlich wichtiger als die Details von Uni und Studium.

Aber du stellst dir die Wohnsituation in Köln IMHO viel, viel weniger problematisch vor, als sie tatsächlich ist. Und es geht eben wie gesagt nicht nur um die durchschnittliche Miethöhe. Da gehören schon noch andere Faktoren auch dazu. Wenn ich z.B. in Wien eine schöne Mietwohnung 200, 300 Meter von der Ringstraße entfernt besichtige, dann gehe ich alleine zum Besichtigungstermin, bekomm die Wohnung im Regelfall auch dann noch, wenn ich mich erst ein paar Tage später melde. Schon "etwas" anders als in Köln:

https://finanzwelt.de/ueber-2-000-bewerber-fuer-eine-einzige-wohnung/

Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob es gleich einfach ist, in Köln einen vernünftigen Wohnheimplatz zu bekommen, nicht nur in Sachen Miete, sondern auch insgesamt, wie anderswo.

vanilleeis
19.05.2021, 16:01
Du wirst in Köln nicht "so einfach" ein Wohnheimzimmer kriegen, weder an der KHG, noch sonstwo. Dazu findest Du aber relativ mühelos auch diverse Infos über Google

Andre95
19.05.2021, 16:11
Moin,
ich habe in Köln studiert und eins meiner PJ Tertiale an einer Bochumer Klinik absolviert und daher viel mit den Bochumern über Uni gesprochen.

Ich würde dir auf jeden Fall Köln empfehlen. Bei uns ist es eine Campus Uni und alle Veranstaltungen sind auf dem Campus, also kein Pendeln. In meiner Wahrnehmung waren die Kölner Medizinstudenten auch eine sehr offene nette Truppe, weil fast alle zugezogen sind und sich die Stadt ausgesucht haben. Die Stadt ist nicht schön, aber sehr lebenswert. Und in Prüfungen bis auf Examina kann man unendlich oft wiederholen, auch psychologisch ganz nett. Als Student konnte man auch jederzeit in jede Abteilung/OP, das war mega!
Die Bochumer meinten, dass ihre Uni mehr eine Pendler Uni war und haben immer über das Pendeln zwischen den Vorlesungen geschimpft.
Eine Wohnung in Köln zu finden sollte kein riesiges Problem werden. Jeden den ich kenne hat im Studentenwohnheim einen Platz bekommen. Und auch sonst hat jeder den ich kenne mit der Zeit eine bezahlbare tolle Wohnung in Uni-Nähe gefunden. Ich habe während des Studiums nie weiter als 5 Minuten zu Fuß von der Uniklinik gewohnt und nie mehr als 300 Euro bezahlt. Da wird nur immer viel Drama gemacht, weil das natürlich viel Unsicherheit auslöst. Mit etwas Mühe und Durchhaltevermögen ist das aber sicherlich machbar.

kinderpflaster
19.05.2021, 16:38
Ich finde, man liest doch aus deinem Text heraus, dass es dich eher nach Köln zieht. Dann geh' doch nach Köln!
Klar, wird die Wohnungssuche vermutlich erstmal hart, aber das geht unendlich vielen Studienanfängern in zahlreichen deutschen Großstädten so.

Die Aussage von der Ärztin aus der Bekanntschaft deines Vaters ist großer Käse in meinen Augen. Was ist denn ein guter Arzt? Woran will sie das denn objektiv festmachen? M2-Ergebnisse? Da sind die Bochumer nicht die besten. Außerdem müssen gute Leistungen im Studium noch lange nicht bedeuten, dass jemand mal ein "guter Arzt" wird.
In der Medizin gibt es wie in jedem anderen Bereich auch eine gewisse Bandbreite von Leuten. Aber das ist nicht Uni abhängig und die Qualität der Lehre an einer Uni kann das Können der Absolventen meiner Erfahrung nach sowieso nur geringfügig beeinflussen. Medizin ist unter anderem auch ein lebenslanges Selbststudium und das Wissen einzelner Leute hängt maßgeblich von deren Eigeninitiative ab.

Und was das Thema mit den Prüfungen in der Vorklinik betrifft: Die Anzahl der Leute, die im Medizinstudium raus geprüft werden, ist sehr gering. Wenn das passiert, dann gibt es meistens Gründe. Meine Uni ist/ war dafür bekannt eine schwere Vorklinik zu haben, in der die Studierenden "aussortiert" werden sollten. Ich habe tatsächlich nur wenige Male erlebt, dass jemand abbrechen musste, und das waren immer besondere Fälle. Ich wage zu orakeln, dass du nicht dazugehören wirst. Auch nicht in Bochum.
Also entspann dich und freu dich auf dein Studium. Genieß den Luxus einen Standort frei nach Vorliebe wählen und nicht auf den NC oder die Zulassungsvoraussetzungen achten zu müssen!