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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kollege psychiatrisch auffällig



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lnh26
19.05.2021, 14:19
Hallo Schwarm, brauche mal einen Rat. Mein Kollege (Chirurgie) ist in letzter Zeit Wesensverändert, hat deswegen neulich fast jemanden umgebracht. Was kann ich da tun? Er ist komplett stur und sieht nichts ein, beinahe wahnhaft. Welche Instanzen kann man in gang setzen??

Kackbratze
19.05.2021, 14:24
Ich würde noch eine Facebookgruppe aufsuchen, Twitter und vielleicht noch einen Twitch-Livestream.
Ansonsten hilft auch die Lokalzeitung gerne weiter.

Wenn Du Arzt wärst, wüsstest Du wen Du im KH deswegen ansprechen musst.

Hatte ich schon Frontal21 erwähnt? Die helfen auch gerne weiter!

Feuerblick
19.05.2021, 14:28
Kackbratze, da der Kollege es offensichtlich NICHT weiß, ist deine Antwort irgendwie nicht hilfreich, meinst du nicht? ;-)
Wenn du die Frage für blöd hältst, dann musst du ja nicht zwingend antworten. :-nix
Ist übrigens kein Verbrechen, das nicht zu wissen. Ging mir vor Jahren mal ähnlich.

@TE: Schlauerweise klärt man sowas zunächst einmal mit den Vorgesetzten. Es ist nicht der Job der Kollegen, diese Dinge zu beurteilen und über Konsequenzen zu entscheiden. Wenn der Kollege also im persönlichen Gespräch nicht einsichtig ist, wirst du „petzen“ müssen. Erfahrungsgemäß ist das spätestens bei Fremdgefährdung durch den Kollegen sinnvoll.

Nefazodon
19.05.2021, 14:30
Ist dieser Beitrag ernst gemeint?
Aus dem Beitrag selbst lässt sich jedenfalls nicht entnehmen, inwieweit der Kollege "wesensverändert" ist und was genau passiert sein soll, dass er "fast jemanden umgebracht" hätte. Genauere Informationen wären zur Beurteilung der Situation sinnvoll. Andernfalls wirst Du hier kaum Antworten bekommen.

Wenn der Beitrag aber ernst gemeint sein sollte und die Vorwürfe so stimmen sollten: wende dich an deine direkten Vorgesetzten. Die sind dafür zuständig.

Kackbratze
19.05.2021, 14:33
Kackbratze, da der Kollege es offensichtlich NICHT weiß, ist deine Antwort irgendwie nicht hilfreich, meinst du nicht? ;-)
Wenn du die Frage für blöd hältst, dann musst du ja nicht zwingend antworten. :-nix



Ich halte ein so formuliertes Posting für einen absoluten Troll-Alarm.
"Wesensverändert"
"fast jemanden umgebracht"
"stur"
"beinahe wahnhaft"

Klingt wie ein Chirurg.

Vielleicht ist auch der Threadersteller eine richtige Perle, weswegen der Kollege (der ja auch Chirurg zu sein scheint) keinen Bock mehr hat Antworten zu geben und deswegen so reagiert.
Und die Erklärung "hat fast jemanden umgebracht" ist in etwa so wischiwaschi wie "ist ein bischen schwanger meiner Meinung nach".

Und um mein Posting abzuschließen, sowas ist absolut für ein anonymes Forum geeignet, da es in jedem KH andere Meldewege für CIRS, V.a. Drogenabusus oder zwischenmenschliche Fehlverschaltungen gibt.

Durch die eingangs genannten Eigenschaften wird ja ein persönliches Gespräch ausgeschlossen und gleich die Meldung an eine höhere Stelle gesucht.
Wie gesagt, absolut der richtige Rahmen hier.

ehem-user-02-08-2021-1033
19.05.2021, 14:36
Der Vorgesetzte kann ihn abziehen. Wenn es eskaliert, folgt irgendwann die Unterbringung. Mehr Optionen gibt es leider nicht... Ansonsten gäbe es für den Fall einer Suchterkrankung noch niederschwellige Beratungsangebote der Ärztekammer... Aber bei allen Dingen ist Zurückhaltung geboten, soweit keine Klarheit besteht... Stichwort: Rufmord...

Kackbratze
19.05.2021, 14:37
Stichwort: Rufmord...

NEIN! Doch? Oh!

Feuerblick
19.05.2021, 14:40
Ich halte ein so formuliertes Posting für einen absoluten Troll-Alarm.
"Wesensverändert"
"fast jemanden umgebracht"
"stur"
"beinahe wahnhaft"

Klingt wie ein Chirurg.

Vielleicht ist auch der Threadersteller eine richtige Perle, weswegen der Kollege (der ja auch Chirurg zu sein scheint) keinen Bock mehr hat Antworten zu geben und deswegen so reagiert.
Und die Erklärung "hat fast jemanden umgebracht" ist in etwa so wischiwaschi wie "ist ein bischen schwanger meiner Meinung nach".

Und um mein Posting abzuschließen, sowas ist absolut für ein anonymes Forum geeignet, da es in jedem KH andere Meldewege für CIRS, V.a. Drogenabusus oder zwischenmenschliche Fehlverschaltungen gibt.

Durch die eingangs genannten Eigenschaften wird ja ein persönliches Gespräch ausgeschlossen und gleich die Meldung an eine höhere Stelle gesucht.
Wie gesagt, absolut der richtige Rahmen hier.
Du kannst das gerne für Troll-Alarm halten, aber dennoch musst du es doch nicht gleich so kommentieren. Selbst ernst gemeinte Postings, die halt komisch klingen, werden so gleich niedergemacht. Das ist nicht wirklich das, was man in einem Forum für Mediziner erwarten muss. :-meinung
Ein „Du kannst CIRS…etc. Das ist hier nicht der richtige Rahmen für derartige Fragen“ hätte doch ausgereicht.

So, und nun back to topic und wir sehen mal, ob der TE sich nochmal meldet.

lnh26
19.05.2021, 15:12
Danke für die Antworten an euch alle.

Manche haben tatsächlich geholfen.

@Kackbratze: auch dir nochmals danke. Ich werde es bei Twitch versuchen. Hoffe, dass du demnächst wieder mehr Spaß am Leben hast und deine Lebenszeit nicht mit medi-learn bashing verballern musst. :-love

Kackbratze
19.05.2021, 16:35
Meld dich, ich weiss eh nicht wohin mit meinem Geld, dann hab ich wieder jemanden den ich mit Bits zuwerfen kann.

daCapo
19.05.2021, 16:47
CIRS-meldung... wäre das Erste
Letztendlich wird es der Leitung auffallen, wenn sie ihren Laden um Griff hat.

DA1994
19.05.2021, 20:48
Für sowas ist ein CIRS System überhaupt nicht gedacht. Es geht da um systemimmanente Fehler, nicht um persönliche Unzulänglichkeiten

daCapo
19.05.2021, 20:58
wenn Beinahe-Schäden entstehen (wie hier berichtet)...dann passt das sehr gut zu CIRS

Es wurde auch bereits über etwas absurde CIRS Meldung seitens der Stationsleitung berichtet
a) Drucker funktioniert nicht
b) CIRS Meldung über Belanglosigkeit abgesetzt, weil das QM sich beschwerte es gäbe so wenig
usw.

DA1994
19.05.2021, 21:09
Wenn jemand namentlich benennt und beschuldigt wird dann passt das genau zu 0% zu CIRS.

daCapo
19.05.2021, 21:54
Wenn jemand namentlich benennt und beschuldigt wird dann passt das genau zu 0% zu CIRS.

"Der Berichtende (Arzt, Pfleger, Sanitäter etc.) füllt anonymisiert ein Online-Formular über den Vorfall aus und kann bereits Lösungsvorschläge, um ein erneutes Auftreten dieses kritischen Ereignisses zu verhindern, hinzufügen. Anschließend bewerten Experten des CIRS (z. B. Fachärzte, Lehrsanitäter) den Vorfall und geben ihrerseits Lösungsvorschläge ab. Der Vorfall wird nun im CIRS-Portal veröffentlicht, um anderen die Möglichkeit zu geben aus Fehlern zu lernen.

Eine Identifizierung des Verhaltens als Behandlungs- oder Pflegefehler bzw. eine Klage sind keine Voraussetzung zur Berücksichtigung von Ereignissen. Meldungen in einem CIRS ersetzen weder eine eventuell notwendige Strafanzeige noch leiten sie die rechtliche Sicherung der Schadensersatzansprüche oder dergleichen ein (Vergleiche hierzu den Artikel Arzthaftung). Vielmehr geht es um Lernvorgänge der beteiligten Berufsangehörigen unter einem hohen wechselseitigen Vertrauensschutz.

Mit solchen Online-Portalen soll die Fehlerkultur in medizinischen Berufen verbessert werden. Dementsprechend beziehen wissenschaftliche Forschungen auch Kommunikationsaspekte in das CIRS mit ein.[9]"...aus Wikipedia

Wenn ein Beinahefehler beschrieben wird, passt das 100% zu CIRS. Damit überhaupt Mal was angesprochen werden darf,erfolgt es anonym.

Wenn alles unter den Tisch gekehrt wird, kann es zu sehr schweren Fehlern kommen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Herbert_William_Heinrich

Heinrichs Gesetz...vor großen Fehlern (super GAU...), passieren viele kleine Fehler. Auch in der Geschichte nachzulesen. Unerwartet passieren diese schweren Fehler nie. Vorher gab es immer schon Ungereimtheiten.

zB der Skandal in der Hamburger Uniklinik Anfang der 90er Jahre. Es wurde keine Patienten mehr die entsprechenden Abteilungen mehr zugewiesen anstatt die Missstände öffentlich anzusprechen aufgrund der vorherrschenden Angst/unter den Teppich Kultur. Die Daten gingen anonym an die MOPO.

mbs
20.05.2021, 17:01
Was hat der Kollege denn selbst gesagt, als du ihn drauf angesprochen hast? Und wie lange geht das schon? Und was genau ist vorgefallen?
Spontan wäre mir der Betriebsmediziner als jemand eingefallen, der auf jeden Fall involviert werden sollte - immerhin schätzt der ja die Diensttauglichkeit ab. Es geht ja primär erstmal nur darum, weitere Behandlungsschritte müsste dann natürlich eine andere Fachrichtung übernehmen sofern diese erforderlich wären.

Kackbratze
20.05.2021, 17:12
Ich find das gut, dass wir nur eine Seite der Geschichte hören und ernst nehmen. Wie ist denn die Sichtweise der Gegenseite?

CrashStudios
20.05.2021, 17:50
Ich find das gut, dass wir nur eine Seite der Geschichte hören und ernst nehmen. Wie ist denn die Sichtweise der Gegenseite?

this!

Alternativ Haloperidol heimlich in seinen Kaffee mischen...

Nefazodon
20.05.2021, 18:34
this!

Alternativ Haloperidol heimlich in seinen Kaffee mischen...

Kommt wegen möglicher Herzrhythmusstörungen und plötzlicher Herztode nicht so gut....

Nefazodon
20.05.2021, 18:54
Back to topic: Ungeachtet der humoristischen Kommentare hier, möchte ich einmal anmerken, dass das Thema gar nicht lustig ist.
Das Kollegen akut psychisch erkranken, kann, wie übrigens überall im Leben, tatsächlich vorkommen. Und das ist dann bitterer ernst. Selbst schon so erlebt. Weder für den erkranktern Kollegen, noch für Patienten, noch für aussenstehende Kollegen ist das dann zum lachen.

@Threadersteller: Wie Du merkst, ist das nicht der richtige Ort, um sich bei so etwas Hilfe zu holen.
@alle anderen: Haltet euch mal ein wenig zurück. Selbst WENN dieser Thread als Trollthread konzipiert sein sollte, mag es durchaus sein, dass später jemand zu dem Thema Hilfe sucht, und deswegen das Forum durchsucht. Und wie gesagt: Solche Sachen kommen vor. Da z.B eine manifeste Psychose für den Betroffenen sowieso schon eine Tragödie wäre, möchte ich hier um etwas Anstand bitten.
Außerdem steht sowieso schon vielzuviel Müll im Forum, sodass man es bald nicht mehr ernsthaft benutzen kann...

@Threadersteller: Das richtige Vorgehen ist meiner Meinung nach nach wie vor: Erstens: Persönliches Gespräch mit dem Kollegen suchen
Zweitens: Sich selbst und die eigene Ansicht hinterfragen: ist es wirklich so pathologisch und schlimm, wie ich es wahrnehme?
Drittens: Wenn Erstens ohne Erfolg und Zweitens bejaht, dann einen Oberarzt hinzuziehen und ihn bitten, das zu klären.
Das ist nicht deine Aufgabe, und Du bist NICHT Personalverantwortlicher und hast auch nicht über die Leute zu richten.

Von einer CIRS-meldung würde ich abraten: Erstens ist das System meiner Meinung nach nicht dazu gedacht (auch wenn andere das anders sehen) und Zweitens ist der Vorgang dann dokumentiert und nicht mehr zu löschen, selbst wenn alles nicht so schlimm sein sollte. Damit macht man es aber auch schwerer Lösungen zu finden und bricht Brücken ab. Schlimm, wenn Du dich dann geirrt haben solltest.
Gib den Oberärzten bzw. dem Chefarzt und dem Kollegen wenigstens die Chance das ganze vernünftig im Sinne der Patienten UND des Kollegen zu regeln.

Edit: @mbs: Der Betriebsarzt ist sicher nicht der richtige Ansprechpartner. Der Betriebsarzt ist dafür da, sicherzustellen, dass Arbeitsbedingungen nicht krank machen und ja, bei Einstellung wird in diesem Sinne einmal geprüft, ob der Arbeitnehmer für den Arbeitsplatz geeignet ist.
ABER: Der Betriebsarzt ist nicht dafür da, die Arbeitnehmer generell zu überprüfen, wenn jemand DRITTES den Verdacht hat, sie seien nicht dienstfähig. Außerdem kann der Betriebsarzt erstmal nicht tätig werden ohne formal korrekten Ablauf und Zustimmung des Kollegen. Und der Ablauf wäre: Der Arbeitgeber (und nicht irgendein Kollege!) hat den Verdacht, dass der Kollege nicht dienstfähig ist und möchte das überprüft wissen. Dann kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer vorschreiben, dass er sich vom Betriebsarzt untersuchen lässt. Wenn der Arbeitnehmer dann dazu bereit ist,und nur dann, findet die Untersuchung durch den BA statt und das Endergebnis wird dem Arbeitgeber mitgeteilt.
Der Punkt ist, dass der Betriebsarzt nicht selbstständig ohne den Willen des Arbeitnehmers tätig wird.
Also nein, der Betriebsarzt ist nicht die erste Adresse dafür.