Quereinstieg Allgemeinmedizin Frage zur Anforderung

[SirElwood]

Tag allerseits, ich gedenke derzeit meinen FA zum Arbeitsmediziner zu beenden und anschließend den Quereinstieg in die Allgemeinmedizin zu gehen. Hierzu hätte ich eine Frage, die mir vielleicht jemand beantworten kann:
Die Voraussetzungen sehen 2 Jahre beim HA + halbes Jahr Innere oder beim HA. Dazu die 80 Std Psychosomatik.
In den Anforderungen steht zusätzlich drin: Erfüllung aller Weiterbildungsinhalte für den Allgemeinmediziner. Worauf bezieht sich das konkret? Auf die zu erbringenden Leistungen wie Notfälle, häusliche Betreuung usw? Oder auch auf das Jahr Innere Akutmedizin, das nach der neuen Weiterbildungsordnung für den FA erbracht werden muss?

Vielen Dank schonmal!

[hebdo]

Die Weiterbildungsinhalte stehen in der Weiterbildungsordnung. Mit dem Logbuch bescheinigt dir der Weiterbilder, dass du die Inhalte beherrschst.

[SirElwood]

Ich hab nach vermehrter Internet-Recherche auf meine Frage jetzt eine Antwort gefunden.
Für die Nachwelt: Jedes Bundesland regelt das intern welche FAs als "unmittelbar patientenversorgend" für den Quereinstieg erlaubt sind. Z.B. gilt die Arbeitsmedizin nicht überall als solche. Wie viele Weiterbildungsmonate/Jahre angerechnet werden hängt vom jeweiligen FA ab und wird individuell entschieden. Einige Bundesländer haben eine Tabelle in der potentiell angerechnete Zeiten aufgelistet werden.

[Fr.Pelz]

Ja man muss die Ärztekammer befragen, gerade als Quereinsteiger. Bei mir hat die ÄK auch sehr lang geprüft und mir schließlich sogar gnädigerweise ein halbes Jahr innere „erlassen“. (Das mache ich wahrscheinlich trotzdem freiwillig, aber die Info ist vielleicht nicht schlecht für die „Nachwelt“, denn Allgemeinmediziner werden anscheinend so dringend gebraucht, dass im Einzelfall auch mal schneller geprüft werden darf.)

[ehem-user-02-08-2021-1033]

Moment mal... Dachte: Quereinstieg Allgemeinmedizin = Facharzt unmittelbare Patientenversorgung plus 2 Jahre Praxis... Oder hat sich das geändert?

[mbs]

Das eine Jahr (oder waren es zwei Jahre?) Innere Medizin werden einem also erlassen wenn man schon einen anderen Facharzt hat?

Unabhängig davon braucht man zumindest ein Jahr Innere Medizin für ganz viele Fachgebiete - vor allem solche die sich gut als Exitstrategie eignen würden. Und man weiß ja nie was das Leben bringt, Wahrscheinlich wäre es auf jeden Fall sinnvoll eine Zeitlang in die Innere Medizin zu gehen, einfach damit man sich lebenslang alle Optionen offen hält und notfalls auch schnell umsatteln könnte - vor allem wenn man weiß dass man perspektivisch aus der Klinik weg will. Momentan denke ich sehr viel darüber nach ob es gut/geschickt wäre einfach so - auch ohne anderen FA - deshalb eine zeitlang in die Innere zu gehen um diesen Block schonmal "weg" zu haben.

Oder hat die Zeit in der Inneren eine begrenzte "Gültigkeit" für die Weiterbildung? Und kriegt man überhaupt von Dauer und Inhalten her genau umschriebene Stellen wenn man von vornherein weiß dass man keinen FA für Innere Medizin machen will sondern das nur für was anderes braucht? Kann mir vorstellen dass das von Chefs nicht so gern gesehen wird. Andererseits will man ja auch nichts vorlügen, abgesehen davon dass man unter Umständen je nach Lebenslauf sowieso nicht glaubhaft vermitteln könnte dass man wirklich unbedingt Internist werden will....

[ehem-user-02-08-2021-1033]

Wo kommt das Jahr Innere her?
https://www.aekwl.de/fuer-aerzte/weiterbildung/kosta/quereinstieg-allgemeinmedizin/

[mbs]

Daher dass ich eben leider noch keine Facharztanerkennung in einem anderen Fachgebiet habe...

[daCapo]

Daher dass ich eben leider noch keine Facharztanerkennung in einem anderen Fachgebiet habe...

Willst du denn Mal Innere machen anstatt Chirurgie? Wie gesagt, kann man sich überall anrechnen lassen anstatt ohne Perspektive in der Chirurgie zu sein...falls es so Sein sollte

[SirElwood]

In deinem Link ist eine Tabelle beigefügt, die auch aufzeigt wieviel Jahre von dem entsprechenden FA angerechnet werden können. Bspw. HNO 2 Jahre. Und meine Frage zielte darauf ab wo denn die übrige Zeit geleistet werden soll. Ob die ÄK für den Quereinstieg von mit verlangt in der Akutmedizin Innere diese Zeit nachzuholen (weil dies in der WBO für den FA grundsätzlich verlangt wird) oder ob das auch woanders geleistet werden darf/kann.

[mbs]

Innere würde ich nicht generell machen wollen, nur maximal so viel wie für den FA Allgemeinmedizin notwendig wäre. Oder einen anderen alternativen FA wie PRM. Sehr viele Fächer verlangen ja scheinbar mindestens ein Jahr in der Inneren Medizin.

Abgesehen davon hätte ich für eine internistische Karriere sowieso keine Perspektive mehr. Mit Mitte dreißig was Neues anfangen kommt vermutlich nirgends gut an. Ideal wäre es wenn man möglichst schnell zu irgendeinem FA kommen könnte, und Allgemeinmedizin scheint da ja sehr tolerant und flexibel zu sein. Die Hürden sind jedenfalls weitaus geringer als wenn man Innere Medizin - evtl sogar mit Spezialisierung - oder ein ganz anderes Fachgebiet wie Pathologie machen wollte. Dann müsste man nämlich tatsächlich nochmal ganz von vorn anfangen - ohne sihc relevant was anrechnen lassen zu können.