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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitgeber versteht das mit den Abgaben an die Ärzteversorgung nicht ganz



Zilia
26.05.2021, 09:12
Liebe Leute,

ich arbeite vorübergehend in einem alternativen Berufsfeld als Ärztin. Leider kapiert die Abrechnungsabteilung das mit den Versorgungswerksabgaben nicht so ganz.

Situation: Erstmal hat sich die Deutsche RV viiiieeeelll Zeit gelassen, meinen fristgerechten Antrag auf Befreiung von ihnen zugunsten der Ärzteversorgung zu bearbeiten (über 3 Monate). Solange hat mein AG ganz normal an die DRV gezahlt. Sobald ich den Befreiungsbescheid hatte, habe ich diesen meinem AG zugestellt. Dann bekomme ich eine Mahnung von der Ärzteversorgung, dass noch nichts übergeleitet worden sei.

Der Brief kam natürlich samstags und versetzte mich angesichts von Nachforderungen, orientiert an der Beitragsbemessunggrenze (was ja nur ein Muster war, aber ich habe im Moment nur eine Teilzeitstelle und meine Beiträge sind natürlich nicht annähernd so hoch), erstmal in leichte Schnappatmung. Habe nun meine Urlaubstage mit Telefonaten und E-Mails mit Versorgungswerk, KV und ausgelagerter Personalabteilung des AG verbracht.

Des Rätsels Lösung: Abrechnungsabteilung des Arbeitgebers sieht sich außerstande, die Versorgungswerksbeiträge direkt über die KV von der RV an die Ärzteversorgung weiterzuleiten.
Stattdessen muss ich diese Arbeit für sie übernehmen.
Sie haben sich jetzt die bisher gezahlten RV-Beiträge zurückgeholt und werden diese an mich überweisen mit der nächsten Gehaltsabrechnung und ich zahle die dann an die Arzteversorgung. In Zukunft stocken sie mein Gehalt um die Versorgungswerksbeiträge auf und ich zahle das dann an das Versorgungswerk.

Mit der Summe der rückwirkenden Beiträge stimmt auch alles. Nun das Problem: Sie kapieren aktuell nicht, dass sie mir in Zukunft monatlich nicht nur den Arbeitgeberanteil am Versorgungswerk auszahlen müssen, sondern auch meinen Anteil, da es ja halbe/halbe ist. Also bisheriges Netto plus Anteil Versorgungswerk Arbeitgeber (50%) plus Anteil Versorgungswerk Arbeitnehmer (50%).

Für mich wäre es finanziell eine Katastrophe, da ich nur eine Teilzeitstelle habe, von der ich grade so leben kann. Bisher haben sie ja auch beide Anteile an die RV bezahlt. Habe schon 2mal mit der Abrechnungsstelle gesprochen (die als ausgelagerter Dienstleister im Ausland sitzt) und sie wollten sich kümmern, aber bisher ohne Rückmeldung, zumal heute auch noch ein Problem mit der Telefonanlage besteht.

Was kann ich tun, wenn sie nicht kapieren, dass sie auch meinen Anteil am Versorgungswerk auszahlen müssen?
Verbringe jetzt meinen Urlaub mit diesem M*st.

Gewerkschaft? Anwalt?


Herzlichen Dank!

Liebe Grüße

Zilia

Brutus
27.05.2021, 19:07
Erklär der Abrechnungsabteilung, dass Sie genau die gleichen Beiträge, die sie bislang an die DRV geschickt haben, jetzt Bitte Danke an die ÄV schicken sollen. Auszahlung auf Dein Konto ist grenzwertig. Ich denke da vor allem an Steuern und Finanzamt.
Das gibt nur Theater und Nachfragen. Ansonsten das VW nochmal ansprechen, dass die einen Vordruck schicken sollen, oder sich mit der Abrechnungsabteilung in Verbindung setzen sollen...

Zilia
30.05.2021, 20:54
Danke für die Rückmeldung, Brutus! Auf den Gehaltsunterlagen ist ja ausgewiesen, wofür das Geld dient. Leider machen die das bei meinem AG nicht anders, ich bin nicht die einzige Ärztin, die da arbeitet. Ich hoffe, mein Steuerberater weiß dann damit umzugehen.

anignu
30.05.2021, 22:55
Wenn der Arbeitgeber Mist baut bei der Abrechnung muss es auch der Arbeitgeber richten. Fertig. Ich würd mich da glaub ich sowas von aufregen drüber. Die sollen halt dann Rückrechnungen machen etc. Das gibt es doch regelmäßig! Wenn die Personalabteilung merkt dass zu viel oder zu wenig Geld ausgezahlt wurde gibt es Korrekturen für die entsprechenden Monate. In denen steht dann drin dass eben das Geld für die DRV zurückgebucht wird und für die ÄV gezahlt. Eigentlich kein großes Problem. Vor allem weil die Personalabteilungen ja (wenn man ehrlich ist) das nicht selbst machen. Das macht irgendeine Firma wie Datev oder sonstwie. Und für die ist das das Normalste der Welt.

Zilia
31.05.2021, 01:36
@anignu: Ich habe ja alle Abrechnungen erhalten. Also wieviel an die RV gezahlt und dann von ihr zurückgefordert sowie dann auf mich übertragen wurde, damit ich es in das VW einzahlen kann. Und auf meinem Kontoauszug steht ja dann auch der Nachweis, wohin ich das Geld überwiesen habe. Ich hatte einen ähnlichen Kram schonmal in Bezug auf die Krankenversicherung bei einem anderen AG. Da bekam ich auch die beiden Beiträge mit ausgezahlt und musste das separat von der KK einziehen lassen. Alles megaumständlich. Werde in Zukunft "alternative" AG meiden; ich arbeite da eh nur zur Überbrückung meiner Gesamtsituation, was aber an den Ärgernissen/Umständen momentan ja nichts leichter macht.

Anne1970
31.05.2021, 05:21
Was sind den “alternative“ Arbeitgeber?

Feuerblick
31.05.2021, 05:47
Mein „alternativer“ Arbeitgeber hatte nach Vorlage der Bescheinigung des Versorgungswerks über die Höhe der Beiträge gar keine Probleme, das an die richtige Stelle zu überweisen. Und die haben ihre Abrechnung sogar selbst gemacht.
Ich würde da, bevor das wegen Steuern Probleme gibt, die ich dann auch noch an der Backe habe, mit dem Bescheid des Versorgungswerks über die Höhe der Beitragszahlungen in der Personalabteilung aufschlagen und denen ziemlich deutlich erklären, was ihr Job ist, vermute ich. Kann ja nicht so schwer sein, bei der Anweisung von solchen Beiträgen einfach eine andere Kontonummer und einen anderen Verwendungszweck zu hinterlegen. :-nix

Zilia
31.05.2021, 10:20
@Anne1970: Pharmabranche