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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anzahl Ärzte auf Intensivstation



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crossie
23.06.2021, 10:49
Wenn ich das hier so lese scheine ich tatsächlich im Paradies zu arbeiten, was die Besetzung angeht: anästhesiologische ITS, 16 Patienten (zumeist ACH, NCH, GYN, URO, UCH) plus Rea-Telefon im Drei-Schicht-System. Frühdienst und Spätdienst 2 Assis + Oberarzt, in der Nacht 2 Assis plus Oberarzt (der allerdings für ITS und OP). In der Nacht würde es auch sicher allein gehen aber in Früh- und Nachtdienst ist man schon gut ausgelastet mit seinen 8 Patienten.

*Akela*
23.06.2021, 11:35
Bezogen auf die Frage von Moni Ka wann es Sinn macht auf ITS zu rotieren.


Das kommt sehr auf das Haus an und welchen FA du machst.

Ich kann nur für meinen Bereich, internistisch-kardiologische Intensivstation, sprechen. An einem regionalen Versorgungsschwerpunkt mit insgesamt 3 Intensivstationen, 650 Betten und der gesamten regionalen Maximalversorgung für 200quadratkilometer. Inkl ECMO, Impella, IABP Patienten.

Internistisch-kardiologische Intensivstationen sind sehr komplex, und du musst die gesamte Palette der Routine und Basisdiagnostik absolut beherrschen bis du dahin rotierst, einschließich invasiver Diagnostik wie zB Punktionen, Drainagen, transösophageale Echokardiographie, Schrittmacherkontrollen (zumindest die Basics). Das muss sitzen, da brauchst Du fundierte Kenntnisse und Routine, das wird vorausgesetzt.
Je nach dem wie schnell und gut man ist, macht das eigentlich vor dem 3. Jahr null Sinn. Für manche hat das erst nach dem 4./5. Jahr erst Sinn gemacht dahin zu rotieren.
Bei uns bist du im Dienst allein, du musst da absolut alles selbst gebacken kriegen.
Dass jemand im 1. oder 2. Jahr dahinrotiert, ist absolut waghalsig und undenkbar. Da muss man erst internistische Basics behrrschen und allgemein dienstfit sein, und die gängige Diagnostik behrrschen. Grob: im ersten Jahr lernt man als ARzt "laufen", im zweiten Jahr lernt man gewisse diagnostische Tools / Routine. Vorher macht es zumindest bei uns null Sinn.

Die Kollegen der Chirurgie im Haus rotieren unterschiedlich im Haus auf deren operative ITS, die ist allerdings Anästhesiologisch geführt (1 Anästhesie OA tags, einer nachts, persönlich zugegeben + 1 Anästhesie AA, plus denen "beigeordnet" ein Chirurg). Da ist es kein Problem auch im 2. Jahr schon dorthin zu rotieren - muss auch sagen, der chirurgische AA trägt dort nahezu keine Verantwortung und ist mit zwei anderen kopmlett routinierten Anästhesie Kollegen dort. da brennt nix an.

Die Neuro-ITS: die Neuro kollegen betreuen die ab dem 2.Jahr mit , was geht, denn dort wird diese ITS immer entweder von einem Anästhesist oder internistischem Intensivarzt abgedeckt, und die neurolog. Kollegen sind denen beigeordnet. die legen auch "mal" einen ZVK oder so, aber intubieren nie selbst oder punktieren oder kommen in die Notlage alleine einen zu reanimieren und bei Apoplex zu intubieren etc.