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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zusatzbezeichnung Diabetologie



monchichi87
19.06.2021, 06:43
Frage an unsere hausärztlichen Kollegen: wie sinnvoll / bereichernd empfindet ihr eine Zusatzbezeichnung Diabetologie für den Hausarzt?

Bin aktuell am überlegen den Schritt in diese Richtung zu planen, bin mir jedoch unsicher, ob sich der „zeitliche Mehraufwand“ lohnt. Das Interesse ist absolut da, aber schlussendlich macht man die Grundversorgung ohnehin und ich bin mir unsicher, ob sich das andere so gut in den Praxisalltag (da ja schon zeitaufwendig) gut integrieren lässt. Zu guter letzt die „blöde“, aber auch nicht unwichtige Frage, ob es einem relevanten monetären Unterschied in der Abrechnung macht, sofern man als Hausarzt einen Patienten mit DM mit oder ohne Zusatzbezeichnung behandelt.

Vielen Dank im Voraus!

hebdo
19.06.2021, 09:15
Finanziell lohnt es sich erst, wenn man Schulungen und Typ1 Diabetiker behandelt. Und ich glaube, da ist das DDG Zertifikat wichtiger.

heathunder
21.01.2022, 06:55
Oberarzt Diabetologie für Berlin gesucht. Bei Interesse PN!

MellowMed
24.11.2023, 17:28
ich kram den alten Thread mal hervor: hat jemand Einblick wie das genau funktioniert?

Wenn man als normaler ländlicher Hausarzt nebenher etwas mehr Diabetologie machen will bzw. die eigenen Patienten sowieso realistisch keine Chance haben auf einen Diabetologen, gibt es dann Unterschiede zwischen der ZB Diabetologie (12 Monate nach dem FA) und dem Diabetologen DDG (24 Monate aber bereits während dem FA machbar und je nach Klinik dann geschenkt :) ). Historisch ist ja die ZB Diabetologie neuer als die standrechtlich eigentlich weniger bedeutsame Bezeichnung Diabetologe DDG.

Gibt es in einem von beiden Vor- oder Nachteile? Insbesondere bzgl. Formalien/Abrechnung etc....

(In meinem konkretem Fall: 12 Monate Diabetolgoie hätte ich Lust, aber die 24 Monate DDG nach dem FA wäre mir viel zu lang.)

Viele Grüße
Mellow

Johannes-556
04.12.2023, 22:03
Push ��

MellowMed
05.12.2023, 15:16
Push ��

Wir brauchen wohl noch Diabetolog*innen für das Forum :D

Also ich habe mal selbst recherchiert und im Endeffekt schein es komplett gleichgestellt zu sein. Auch die DDG erkennt die ZB Diabetologie an solange man in der DDG ist, also für so DDG zertifizierte Sachen etc. . Für die KVen ist es auch gleich. Wie das Prestige ist, keine Ahnung, bzw den Patienten wird es eh egal sein.

Vielleicht findet sich noch jemand aus der Praxis... :)

MellowMed
06.12.2023, 13:40
doppelt

720degree
16.12.2023, 10:14
Moin.

Ich hab im Blockpraktikum bei einem Hausarzt gearbeitet, der einen diabetologischen Schwerpunkt hatte. Ich würde sagen, dass das Tagesgeschäft bei ihm zu ca. 80% aus Diabetikern bestand. Er hat in seiner Praxis definitiv gut verdient. Er war aber auch komplett auf diesen Bereich spezialsiiert. Hatte extra eine Diabates-Expertin eingestellt (quasi eine MFA mit 2 Jahren Weiterbildung oder so), die auch ein eigenes Büro hatte und Patienten "betreut" hat. Also selbstständig Termine mit eingestellten Diabetikern gemacht hat und Therapieanpassungen dann nur kurz mit dem Arzt besprochen und hat absegnen lassen. Zusätzlich extra Räumlichkeiten für Schulungen zu Ernährung, Maßnahmen bei Hypoglykämien usw. Die Bereitschaft der Patienten an den Schulungen teilzunehmen war eher.... bescheiden :P Wenn du also Diabates machen willst, dann glaube ich, musst du es auch quasi zu "100 %" betreiben. So nebenbei in "Normalem AMED Geschäft" ist es denke ich zu viel Aufwand. Verdienst bei Interesse aber scheinbar sehr gut.
Ich fand Diabetes auch immer recht spannend, in der Praxis fand ichs jedoch dann super langweilig. Die Erstdiagnosen und Einstellungen waren recht interessant, aber bei 20 Patienten am Stück die BZ-Kurven aus dem FreeStyle Libre zu analysieren und ne halbe Metformin anzupassen dann etwas dröge.

Nefazodon
16.12.2023, 10:56
Er war aber auch komplett auf diesen Bereich spezialsiiert. Hatte extra eine Diabates-Expertin eingestellt (quasi eine MFA mit 2 Jahren Weiterbildung oder so), die auch ein eigenes Büro hatte und Patienten "betreut" hat.

(...)

Zusätzlich extra Räumlichkeiten für Schulungen zu Ernährung, Maßnahmen bei Hypoglykämien usw.

Soweit ich weiß, gehört das zu der Mindestausstattung die für Praxen mit diabetologischem Schwerpunkt vorgeschrieben ist....


Ich hab auch mal ne Frage: Ich arbeite in einem völlig anderen Bereich und bin kein Internist aber meine Patienten sind oft multimorbide und ich würde gerne die Gundlagen der Diabeteseinstellung auffrischen, um zu verstehen, welche Medikamente sie warum kriegen (und warum der HbA1c trotzdem hoch ist)
Gibt es einen Kurs für Einsteiger der die Basiskenntnisse vermittelt und Praxisbezug hat?
Die Kurse der DDG sind dafür vermutlich etwas "drüber"?

Kann jemand berichten, ob die DDG-Kurse auch für Einsteiger geeignet sind?
Sind die eher sehr theorielastig und behandeln akademische Spezialfälle oder werden auch die Grundlagen des Tagesgeschäfts erklärt?