Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MVZ - o. anderweitige Formen von Business ?
Hallo zusammen,
ich interessiere mich für Strukturen wie MVZ etz. Leider habe ich in diesem Bereich kaum Einblick und würde gerne wissen ob jemand Tipps hat wo man sich einlesen kann.
Ich habe noch keine Facharztweiterbildung angefangen weil ich mir noch nicht ganz im klaren bin wohin die Reise gehen soll.
Ich interessiere mich vor allem dafür was ich weiter im Medizinbereich aufbauen kann. (Ich habe bereits Unternehmen mit Mitarbeitern im In- und Ausland in anderen Bereichen)
Das ist mein absolut erster Beitrag zum Thema, ich weiß nur das ich im Medzin Bereich ebenfalls investieren und arbeiten möchte. Vlt. hat jemand den einen oder anderen Tipp wo man sich in die deutschen Strukturen einlesen kann?
Um solche Fragen zu lösen wie:
MVZ (jur. Struktur) kann an sich KV Sitze binden, kann man dann einfach in einem kleinen ländlichen Landkreis sich die leeren KV Sitze sichern und ein MVZ gründen und Ärzte anstellen?
Vielen Dank!
Schwache Herangehensweise für einen vermeintlich aktiven Unternehmer. Lässt sich über einfaches googlen recht leicht klären. Hauptansprechpartner sind die KVen.
Schwache Herangehensweise für einen vermeintlich aktiven Unternehmer. Lässt sich über einfaches googlen recht leicht klären. Hauptansprechpartner sind die KVen.
Mag sein für mich hats immer funktioniert, wenn der eine oder andere einen Tipp für mich hatte. Stumpfe Infos sind das eine Erfahrung das andere, leider weiß ich nicht wo ich mich mit solchen Leuten connected kann. Zumal ich suche und frage hier nach, mehr als keine Antwort :) kriege ich ja nicht also hab ich auch nix verloren.
Ich wollte einfach wissen, was die Leute so für Geschäftszweige als Arzt aufgezogen haben.
Man kriegt sowas normalerweise ganz gut mit wenn man länger als Arzt arbeitet und die Kollegen mal was erzählen.
...leider weiß ich nicht wo ich mich mit solchen Leuten connected kann...
Man kriegt sowas normalerweise ganz gut mit wenn man länger als Arzt arbeitet und die Kollegen mal was erzählen.
Vergleiche diese beiden Sätze nochmal: wie kannst du dich mit Leuten connecten? In dem du mal länger als Arzt arbeitest.
Oder wie stellst du dir das vor? Du gründest ein MVZ und lässt Ärzte für dich arbeiten und hast selbst aber noch nie wirklich als Arzt gearbeitet?
][truba][
20.06.2021, 04:59
Das wäre ja, als würden BWL‘er Krankenhäuser und MVZ‘s führen. Oh, Moment mal. Tun sie das nicht inzwischen?
Aber in Bezug auf den threadersteller und das connecten hast du ja total recht. Also mindestens ein User hier hat ja entsprechendes know how aber ich denke ein Internetforum wird nicht der richtige Platz sein um Details dahingehend auszutauschen.
ehem-user-02-08-2021-1033
20.06.2021, 08:25
Es gibt ja auch das Betriebsgeheimnis, das den unternehmerischen Erfolg sichert...
med_in_1
20.06.2021, 09:49
Nunja - die Strukturen des Kassenarztrechtes sind nicht immer so einfach zu durchschauen (finde ich zumindest):
- Vorausgesendet muss werden, dass die Regelungen von Bundesland zu Bundesland stark variieren können
Die besetzen von Sitzen ist m.E. als MVZ (teils gibt es da mengenmäßige Begrenzungen) möglich, v.a. bei den zahlreichen hausärztlichen Sitzen dürfte es aber an Ärzten mangeln, welche sich beim MVZ anstellen und diese Stelle dann auch v.a. dauerhaft! ausfüllen. Zu bedenken ist, dass es bspw. Regelungen gibt, dass ein Sitz nach z.B. 6 Monaten ohne Besetzung wieder an die KV zurückgeht.
Daneben ist auch eine Praxis kein Selbstläufer - im Massenbetrieb Medizin - z.B. hausärztlicher Bereich - wirst du als MVZ eher rote Zahlen schreiben, wenn dein Arzt nur 4 Patienten in der Stunde "schafft". In meinem Umfeld hörte ich unlängst von Vetrrägen, welche dem MVZ Arzt von der Teilnahme an Bereitschaftsdiensten (Mutmaßung: in unterversorgten Gebieten fallen mehr an) freistellen (eine Möglichkeit einen Arzt mit work / life ballance zu binden) - die Besetzung der Dienste kann zwar prinzipiell durch externe Dienstleister erfolgen (aber recht teuer / zuverlässig? (eingeteilte bleibt ja zuständig))...
Von den Problemen des nichtärztlichen Personals möchte ich lieber gar nicht erst anfangen...oder solche Dinge wie: Arzt kurzfristig länger krank / Abrechnung....
Prinzipiell macht bspw. den hausärztlichen Sektor erst die Erlangung weiterer Qualifikationen interesannt...Polygrafie, Sonografie, Funktionsdiagnostik....Psychosomatik.... oder Hausarztverträge (stelle ich mir im MVZ auch schwer vor, da Abrechnung sehr komplex)... oder anders: Würde ich als angestellter Arzt am Ende nur die Fehler rausmachen und wirklich noch suchen, wo ich eien Ziffer vergessen habe?
Nunja - die Strukturen des Kassenarztrechtes sind nicht immer so einfach zu durchschauen (finde ich zumindest):
- Vorausgesendet muss werden, dass die Regelungen von Bundesland zu Bundesland stark variieren können
Die besetzen von Sitzen ist m.E. als MVZ (teils gibt es da mengenmäßige Begrenzungen) möglich, v.a. bei den zahlreichen hausärztlichen Sitzen dürfte es aber an Ärzten mangeln, welche sich beim MVZ anstellen und diese Stelle dann auch v.a. dauerhaft! ausfüllen. Zu bedenken ist, dass es bspw. Regelungen gibt, dass ein Sitz nach z.B. 6 Monaten ohne Besetzung wieder an die KV zurückgeht.
Daneben ist auch eine Praxis kein Selbstläufer - im Massenbetrieb Medizin - z.B. hausärztlicher Bereich - wirst du als MVZ eher rote Zahlen schreiben, wenn dein Arzt nur 4 Patienten in der Stunde "schafft". In meinem Umfeld hörte ich unlängst von Vetrrägen, welche dem MVZ Arzt von der Teilnahme an Bereitschaftsdiensten (Mutmaßung: in unterversorgten Gebieten fallen mehr an) freistellen (eine Möglichkeit einen Arzt mit work / life ballance zu binden) - die Besetzung der Dienste kann zwar prinzipiell durch externe Dienstleister erfolgen (aber recht teuer / zuverlässig? (eingeteilte bleibt ja zuständig))...
Von den Problemen des nichtärztlichen Personals möchte ich lieber gar nicht erst anfangen...oder solche Dinge wie: Arzt kurzfristig länger krank / Abrechnung....
Prinzipiell macht bspw. den hausärztlichen Sektor erst die Erlangung weiterer Qualifikationen interesannt...Polygrafie, Sonografie, Funktionsdiagnostik....Psychosomatik.... oder Hausarztverträge (stelle ich mir im MVZ auch schwer vor, da Abrechnung sehr komplex)... oder anders: Würde ich als angestellter Arzt am Ende nur die Fehler rausmachen und wirklich noch suchen, wo ich eien Ziffer vergessen habe?
Vielen Dank für den interessanten Beitrag!
Hausärztliche Versorgung auf dem Land sehe ich auch als wenig gewinnbringend an. Facharzt Sitze außer Allgemein auf dem Land sind dann whr. schwerer? zu erhalten. Andererseits kann man diese vlt. auch einfach kaufen.
Hast du etwas aus den Bereichen außerhalb des Hausarztes gehört?
Gruß
Vergleiche diese beiden Sätze nochmal: wie kannst du dich mit Leuten connecten? In dem du mal länger als Arzt arbeitest.
Oder wie stellst du dir das vor? Du gründest ein MVZ und lässt Ärzte für dich arbeiten und hast selbst aber noch nie wirklich als Arzt gearbeitet?
Naja mein Problem ist folgendes, das Medizinstudium war mein zweites Studium. Ich habe viel Kraft und Zeit reininvestiert.
Aber daneben eben noch ein Unternehmen aufgebaut welches mit viel weniger Zeit investment finanzielle Freiheit gibt.
Ich wollte immer Arzt sein und will es nicht "wegschmeißen" aber dann im Klinikum mit unbezahlten Überstunden verschwinden will ich auch nicht.
Deswegen möchte ich im Bereich Medizin "Fuss" fassen und überlege wohin die Reise gehen kann in den nächsten Jahren. Vlt. auch in die Ästhetische Medizin. Aber dafür brauche ich einen "weiten" Überblick über die Möglichkeiten die einem offen stehe oder in welchen Bereichen andere Unternehmen arbeiten.
Ich suche hier keine Geschäftsidee sondern ob jemand einfach etwas weiß um etwa Überblick zu erlangen.
Danke
Man findet doch unzählige Artikel, Ratgeber, Analysen, uvm. dazu. Lies dich mal ein, und dann schau, welche konkreten Fragen du hast.
Man findet doch unzählige Artikel, Ratgeber, Analysen, uvm. dazu. Lies dich mal ein, und dann schau, welche konkreten Fragen du hast.
Tuh ich auch :) aber einen interessanten Beitrag von med_in_1 habe ich erhalten.
Ich mache halt grundsätzlich immer alles.
cartablanca
20.06.2021, 13:41
Meld dich doch mal für eine Fortbildung auf dem Gebiet an. Gibt ja auch webinare für sowas.
Vielen Dank für den interessanten Beitrag!
Hausärztliche Versorgung auf dem Land sehe ich auch als wenig gewinnbringend an. Facharzt Sitze außer Allgemein auf dem Land sind dann whr. schwerer? zu erhalten. Andererseits kann man diese vlt. auch einfach kaufen.
Hast du etwas aus den Bereichen außerhalb des Hausarztes gehört?
Gruß
Das ist falsch. Rein betriebswirtschaftlich gesehen gibt es quasi nichts lukrativeres als Hausarzt auf dem Land. Investmentseite nahezu "0" durch freie Arztsitze, Förderungen etc. Die Absatzseite ist auch gesichert: Bis hinzu Monopolstellungen durch fehlende Konkurrenz und gesicherte Fallzahlen.
Für Facharztsitze muss man je nach Fachrichtung hohe sechsstellige Beträge aufwenden und außerdem sind die Zukunftssaussichten etwas unsicherer als die für Allgemeinmediziner.
Ich denke, dass deine Herangehensweise auf der medizinischen Seite etwas problematisch sein könnte. Üblicherweise ist die Fachwahl in erster Linie von den eigenen Neigungen abhängig. Bei dir spielt die wirtschaftliche Seite ein große Rolle. Die MVZ-Gründung ist prinzipiell recht einfach aber es gibt einige Fallstricke. Die Vergabe der Arztsitze läuft dann immer über den Zualssungsausschuss des entsprechenden KV-Bereich.
Im Prinzip kannst du sofort mit dem MVZ anfangen:
1. Gründe eine GmbH
2. Suche einen freiwerdenen Arztsitz am Besten mit Übergangszeit
3. Kaufe den Arztsitz dem bisherigen Inhaber ab und setzte ihn als ärztlichen Leiter ein (solange du eben noch kein Facharzt bist
4. Kaufe weitere Arztsitze auf
Das ist falsch. Rein betriebswirtschaftlich gesehen gibt es quasi nichts lukrativeres als Hausarzt auf dem Land. Investmentseite nahezu "0" durch freie Arztsitze, Förderungen etc. Die Absatzseite ist auch gesichert: Bis hinzu Monopolstellungen durch fehlende Konkurrenz und gesicherte Fallzahlen.
Für Facharztsitze muss man je nach Fachrichtung hohe sechsstellige Beträge aufwenden und außerdem sind die Zukunftssaussichten etwas unsicherer als die für Allgemeinmediziner.
Das stimmt z.B. für die Allgemeinmedizin, gerade auf dem Land lohnt es sich.
Man muss "nur" bereit sein etwas ländlich zu leben.
[truba][;2200992']Das wäre ja, als würden BWL‘er Krankenhäuser und MVZ‘s führen. Oh, Moment mal. Tun sie das nicht inzwischen?
;-)
Du weißt dass ich was anderes gemeint hab. Im Krankenhaus steht immer eine gewisse Mannschaft dahinter und im MVZ ist es doch ähnlich. Ein Problem stell ich mir vor wenn man als Einzelperson anfängt ein MVZ zu gründen ohne dass jemand oder etwas dahintersteht und man selbst darin aber nicht ärztlich arbeitet. Man stellt also einen Arzt an und dann? Dann soll der arbeiten und sollte aber sein eigenes Gehalt + die Fixkosten + auch Gewinn erwirtschaften. Da sollte sich der MVZ-Gründer schon ein bissl auskennen dass da was sinnvolles rauskommt...
Wer hinter dem MVZ steht ist erstmal zweitrangig. Du musst einen Facharzt als ärztlichen Leiter einstellen, der die medizinische Verantwortung trägt. Welchen Background das Management hat, ist erstmal egal. In den Anfangsjahren von MVZ war es etwas
schwieriger. Ich kenne ein MVZ, das über eine Physio-Praxis gegründet wurde.
Das ist falsch. Rein betriebswirtschaftlich gesehen gibt es quasi nichts lukrativeres als Hausarzt auf dem Land. Investmentseite nahezu "0" durch freie Arztsitze, Förderungen etc. Die Absatzseite ist auch gesichert: Bis hinzu Monopolstellungen durch fehlende Konkurrenz und gesicherte Fallzahlen.
Für Facharztsitze muss man je nach Fachrichtung hohe sechsstellige Beträge aufwenden und außerdem sind die Zukunftssaussichten etwas unsicherer als die für Allgemeinmediziner.
Ich denke, dass deine Herangehensweise auf der medizinischen Seite etwas problematisch sein könnte. Üblicherweise ist die Fachwahl in erster Linie von den eigenen Neigungen abhängig. Bei dir spielt die wirtschaftliche Seite ein große Rolle. Die MVZ-Gründung ist prinzipiell recht einfach aber es gibt einige Fallstricke. Die Vergabe der Arztsitze läuft dann immer über den Zualssungsausschuss des entsprechenden KV-Bereich.
Im Prinzip kannst du sofort mit dem MVZ anfangen:
1. Gründe eine GmbH
2. Suche einen freiwerdenen Arztsitz am Besten mit Übergangszeit
3. Kaufe den Arztsitz dem bisherigen Inhaber ab und setzte ihn als ärztlichen Leiter ein (solange du eben noch kein Facharzt bist
4. Kaufe weitere Arztsitze auf
Danke für den Einblick!
Wieso gibt es eigentlich keine "Land Hausarzt MVZs" die zb. Bayern weit Landarztsitze an sich binden und dann Ärzte einstellen?
Läuft die Vergabe der Arztsitze an ein MVZ ebenfalls über den Zulassungsauschuss auch wenn man diesen wie in deinen 4 Punkten einfach erwirbt?
Was meinst du mit das die Zukunftsaussichten bei anderen Fachrichtungen schlecht sind? Auf dem Land oder in der Stadt?
Vielleicht gibt es auch einfach keine Ärzte die sich irgendwo auf dem Land anstellen lassen wollen? Wenn die da raus wollten, könnten sie ja auch einfach die Förderung nehmen und den Sitz selber übernehmen und dann nur für sich selbst arbeiten?
Wenn es so einfach wäre mit MVZ gründen, 5 Ärzte anstellen und dann Geld zählen, dann hätten das diverse Investoren schon getan und wir hätten keinen Ärztemangel mehr auf dem Land.
Vielleicht gibt es auch einfach keine Ärzte die sich irgendwo auf dem Land anstellen lassen wollen? Wenn die da raus wollten, könnten sie ja auch einfach die Förderung nehmen und den Sitz selber übernehmen und dann nur für sich selbst arbeiten?
Wenn es so einfach wäre mit MVZ gründen, 5 Ärzte anstellen und dann Geld zählen, dann hätten das diverse Investoren schon getan und wir hätten keinen Ärztemangel mehr auf dem Land.
Zu Punkt 1, das ist dann die Herausforderung.
Zu Punkt 2, machen das nicht ein haufen Investoren? Wenn ich mir so die MVZ Landschaft ansehe ist es genau das was gemacht wird. KV Sitze mit Geld aufkaufen und Ärzte anstellen.
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