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Citrafleet
15.07.2021, 16:35
Hallo Forum,

ich habe mich hier angemeldet weil ich bis jetzt auch in der Forensuche nicht so richtig fündig geworden bin. Gibt es hier unter euch Kolleg*innen, die selbst chronisch krank sind (bin ich mir sicher, dass es welche gibt ;-) )
Ich selbst bin dieses SoSe mit dem Studium fertig geworden und bewerbe mich gerade auf verschiedene Stellen. Ich habe mehrere chronische Krankheiten, darunter M. Crohn allerdings seit längerem in Remission.

Ich mache mir momentan ziemlich viele Sorgen, wie ich das im Arbeitsalltag so wuppen soll. Ich bin eigentlich normal leistungsfähig, es geht mir eher um den "Orga-Kram", also die Termine beim Facharzt zB. Ich werde für meine Stelle wohl umziehen, aber bei meiner bisherigen Gastroenterologin saß ich auch mit Termin gut 1-2h. Bis jetzt ging das immer einigermaßen, da man im Studium ja noch flexibler war aber mit der Arbeit wird das wohl schwierig, außerdem muss ich in diesem Zusammenhang hin und wieder auch noch zu anderen Fachärzten.
Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ihr sowas geregelt bekommt? Wissen zB Vorgesetzte/Kollegen von euren Erkrankungen?

Viele Grüße
Citrafleet

davo
15.07.2021, 16:54
Termine beim Facharzt kann man ja z.B. am Tag nach dem Dienst absolvieren.

Ob man den Kollegen und Vorgesetzten davon erzählt oder nicht, muss man wohl selbst entscheiden. Mein Eindruck ist, dass viele Ärzte gegenüber ihren Kollegen und Vorgesetzten recht offen mit ihren chronischen Erkrankungen umgehen. (Obwohl man logischerweise nicht weiß, wer noch aller eine chronische Erkrankung hat, aber nichts davon erzählt :-p)

Nefazodon
15.07.2021, 17:08
Hallo Citrafleet, willkommen im Forum!

Chronische Krankheiten sind meiner Meinung nach immer ein Problem- für jeden/jede egal wo er arbeitet.
Wie Du damit gegenüber deinem Arbeitgeber umgehst, musst Du selbst wissen- Du bist ja nicht verpflichtet es zu sagen. Andererseits kann es auch sein, dass Du dich selbst besser fühlst, wenn Du es sagst. Und vielleicht stößt Du ja auch auf Verständnis und es wird dadurch erleichtert, Termine zu koordinieren...immerhin sind deine Vorgesetzten (in spe) ja selbst Ärzte.

So wie ich dich verstehe, ist deine Krankheit auch stabil, d.h. es geht vor allem um regelmäßig erforderliche (Routine-)Kontrollen? Das sollte eigentlich gut planbar, und daher für eine Abteilung sehr gut machbar sein...

Du kannst z.B. versuchen, solche Termine in das Frei nach Dienst zu legen. Ansonsten gilt aber auch immer: Lässt sich ein notwendiger Arzttermin nicht anders organisieren, als dass er in der Arbeitszeit ist, so müssen Arbeitnehmer dafür freigestellt werden.
Das ist dein Recht.

Ich habe schon ein von ein paar Abteilungen gehört, bzw. diese selbst erlebt (in Hospitationen, oder als Mitarbeiter) in denen auf die ein oder andere Art chronisch kranke Ärzte beschäftigt wurden. Meistens schien es mit etwas gutem Willen beiderseits gut geklappt zu haben.

Ich weiß, dass Ratschläge immer schwierig sind, wenn man nicht in der Haut des Anderen steckt, aber ich würde im Bewerbungsgespräch offen mit dem Thema umgehen.
Gerade auch, wenn es sich überwiegend um planbare Untersuchungen handelt sollte alles gut machbar sein, und ich halte es für fair soetwas vorher zu besprechen.

Natürlich kann das auch auf Ablehnung stoßen, aber das merkst Du nach ein paar Bewerbungsgesprächen dann ja, und könntest deine Strategie zur Not ändern. Zunächst würde ich es in dieser Konstellation aber mit Offenheit versuchen.

Nur Mut! Du hast es bisher geregelt bekommen, deine Krankheit mit dem Studium unter einen Hut zu bringen, Du wirst es auch in Zukunft schaffen. Du wirst eine Stelle finden.

LG
Nefazodon

Speranza100
15.07.2021, 17:36
Hallo Citrafleet ich sehe das etwas anders als Nefazodon, ich bin da eher der Meinungsvertreter der sagt, insbesondere wenn deine Arbeitsfähigkeit an sich dadurch ja nicht eingeschränkt ist, es nicht zu thematisieren. Klar kann man auch immer das Argument bringen, dass man dann unter solch einem Chef auch nicht arbeiten möchte, der damit irgendwie Schwierigkeiten hat. Und doch muss man sich immer klar machen, dass Einstellungsentscheidungen manchmal von genau solchen kleinen Faktoren abhängen.
Chefs wollen insbesondere dass du möglichst wenig ausfällst, dass du Leistungsfähig und belastbar bist sowie zuverlässig (natürlich auch noch tausend andere Sachen).
Wenn es sich wirklich passend anfühlt im Gespräch oder auch im Verlauf es zu sagen, kann man es machen, ich persönlich würde es aber wenn erst im Verlauf machen, sprich, wenn dich alle besser kennen, wenn sie wissen, dass das nichts mit deiner Arbeitskraft an sich zutun hat. Weil sie dich dann schon als Kollegen abgespeichert haben, der /die anerkannt ist.
Ich weiß gerade nicht, ob ich rüberbringen kann, was ich sagen will. Ich bin aber der Meinung dass auch unter Medizinern (oder gerade?) der Leistungsgedanke an erster Stelle steht bei den Chefs. Sprich deine Einsatzfähigkeit. Salopp gesagt der Dienstplan muss stehen.
Ich persönlich würde, wenn ich eine Stelle unbedingt haben wollen würde, in keinster Weise Zweifel daran aufkommen lassen. (Auch wenn das ja überhaupt nicht zur Debatte steht und Krankwerden kann ohnehin jeder... ). Es sei denn du möchtest Schwerbehinderung geltend machen, da weiß ich aber nicht, wie das funktioniert, ob man das dann direkt anbringen muss.
Deine Termine: Da wurde ja schon etwas zu geschrieben. Es wird sich bestimmt Zeit finden!
viele Grüße und viel Erfolg

GelbeKlamotten
15.07.2021, 19:30
Auf gar keinen Fall eine chronische Erkrankung, die deine Leistungsfähigkeit nicht offensichtlich massiv einschränkt, aus Eigeninitiative im Bewerbungsgespräch erwähnen! Kein Mensch stellt freiwillig jemanden ein, der vorab erstmal seine Krankheiten aufzählt, die mit der Arbeitsleistung eigentlich erst mal gar nichts zu tun haben. Wenn du das machst, kriegst du nur die Stellen, die (vermutlich aus gutem grund) anderweitig nicht zu besetzen sind.

Die Vorstellung, in der medizin wäre man da „nachsichtiger“, weil die Kollegen „ja selbst Ärzte sind“, ist maximalst naiv.

Die Termine wirst du schon irgendwie unterbringen, wird ja nicht gerade wöchentlich sein!?

Hoppla-Daisy
15.07.2021, 20:35
Ich muss Gelbe Klamotten da beipflichten. Das wäre der sicherste Weg, sich nicht aufs Abstellgleis zu stellen. Denn selbst da käme man noch nicht einmal hin. Sorry :-nix

Chronische Erkrankungen sind scheisse für den Job. Da bringt es nix, da ein heimeliges Läppken drum zu wickeln.

hebdo
15.07.2021, 20:43
Ich würde auch erstmal nichts erwähnen, was du nicht musst. Ich will ich selbst nicht die Krankheiten meiner Kollegen wissen. Wenn es die Arbeit beeinflusst schon eher, da kann ich Verständnis für Ausfälle aufbringen.

Eine Kollegin ist offen mit ihrer chron. Akne inversa umgegangen, hat es quasi über den Flur geschrien und freudestrahlend an den Antibiotika bedient. Fand ich übertrieben.

GelbeKlamotten
15.07.2021, 20:58
Problem ist halt immer auch, dass man als Chef nicht wissen kann, wie der Bewerber mit seiner Erkrankung umgeht.

Gibt immer diejenigen, die ihre Erkrankung und den Job unter einen Hut bringen ohne überall raushängen zu lassen wie schwer sie es haben. Und diejenigen, die es maximal ausnutzen, Dienste wegen jedem Pups noch am Vorabend absagen, dies und das nicht machen können/wollen etc. Da ist das Risiko bei einer Neueinstellung einfach zu groß.

Wenn man nicht zu letzterer Sorte gehört, ist es sinnvoller die Erkrankung wenn dann erst später zu erwähnen, wenn klar ist, dass man sie nicht als Freifahrtschein für alles mögliche sieht.

mbs
15.07.2021, 21:23
Ich würde es auch nicht erwähnen wenn es sich irgendwie vermeiden ließe. Je nach Lebenslauf lassen sich chronische Krankheiten nur vermutlich nicht immer verschweigen - beispielsweise wenn es darum geht Ausfallzeiten, häufige Wechsel etc. zu begründen. Eine Ersatzbegründung erfinden ginge auch, allerdings wäre die Grenze zum Lügen da schon viel schneller überschritten.

Mit einer Schwerbehinderung ist es vermutlich ähnlich. Angeblich werden Schwerbehinderte ja bevorzugt eingestellt, zumindest im Falle "gleicher Eignung" - wobei das wohl genau die Crux ist - schwerbehindert bedeutet zumindest in manchen Branchen per definitionem eben dass man gar nicht gleich geeignet sein kann. Beispielsweise wenn jemand eine Epilepsie hat die ihn dienstunfähig macht (wer Fahrverbot hat sollte vielleicht nicht nachts allein der einzige Repräsentant seiner Abteilung sein).

In Praxen ist es vielleicht einfacher, weil da die Dienste wegfallen - so dass unter Umständen auch mehr toleriert wird. Weil deutlich mehr passieren muss damit jemand mit einer chronischen Erkrankung ausfällt. Im Klinik-Moloch braucht es da deutlich weniger.

Nefazodon
15.07.2021, 21:45
Richtig ist erstmal sicherlich, dass man im Bewerbungsgespräch nichts angeben sollte, was aktuell nicht relevant ist.

Es klang für mich eingangs nur so, als wäre das mit den Arztterminen einen Problem und als gäbe es da viel zu koordinieren.
Und es bringt sicherlich auch nichts, ein Problem im Einstellungsgespräch zu verschweigen, wenn es noch in der Probezeit manifest wird.

Sicher ist eine chronische Erkrankung kein Wettbewerbsvorteil sondern immer ein Nachteil (Captain obvious lässt grüßen) allerdings ist es auch mit chronischer Erkrankung nicht hoffnungslos einen Job zu bekommen. Wie gesagt, kenne auch Abteilungen und Leute bei denen es funktioniert.

Allerdings ist es mit chronischer Erkrankung sicherlich deutlich schwerer....also wenn man die Erkrankung auch verschweigen kann, warum nicht.

Was die Sache mit den Ärzten angeht. Ich glaube, Ärztinnen und Ärzte sind da bei der Einstellung genauso diskriminierend oder nicht diskriminierend wie die Normalbevölkerung. Sicher wird es Chefs geben, die einen wegen chronischer Erkrankungen nicht einstellen, aber auch andere, die sich "menschlich" verhalten. Nicht jeder Chef ist ein diskriminierendes A*loch....


Mit einer Schwerbehinderung ist es vermutlich ähnlich. Angeblich werden Schwerbehinderte ja bevorzugt eingestellt, zumindest im Falle "gleicher Eignung"

Daran glaube ich allerdings nicht. Es ist nur eine leere Phrase die verpflichtend ist....

Ich denke schon, dass Leute diskriminieren....aber ich denke nicht, dass alle diskriminieren.


In Praxen ist es vielleicht einfacher, weil da die Dienste wegfallen - so dass unter Umständen auch mehr toleriert wird. Weil deutlich mehr passieren muss damit jemand mit einer chronischen Erkrankung ausfällt. Im Klinik-Moloch braucht es da deutlich weniger.

Das glaube ich auch nicht. In praxen gibt es keine Dienste, ja, aber dafür wiegt das Ausfallrisiko auch ungleich schwerer wirtschaftlich gesehen....

mbs
15.07.2021, 21:53
Du sprichst einen guten Punkt an - ausschlaggeben ist vermutlich ob es sich um etwas handelt was man glaubhaft oder realistischerweise verschweigen kann. Sollte es so gut wie sicher bereits in der Probezeit auffallen oder zu Problemen führen wäre es vielleicht tatsächlich besser die Karten gleich auf den Tisch zu legen - allein schon um zu vermeiden dass man einen Job noch in der Probezeit gekündigt bekommt für den man im schlimmsten Fall den Wohnort wechselt. Oder wenn man wie schon erwähnt wegen Krankheit oft gewechselt hat oder längere Ausfallzeiten hatte für die einem sonst keine plausible Ersatzbegründung einfällt die man glaubhaft vorschieben könnte. In solchen Fällen hätte man ja auch verloren wenn man so rüberkommt als würde man etwas verschweigen. Ehrlichkeit kann, muss aber nicht immer von Nachteil sein.

Thomas24
15.07.2021, 21:54
In Praxen ist es vielleicht einfacher, weil da die Dienste wegfallen - so dass unter Umständen auch mehr toleriert wird. Weil deutlich mehr passieren muss damit jemand mit einer chronischen Erkrankung ausfällt. Im Klinik-Moloch braucht es da deutlich weniger.

Bei so manchen Aussagen kann man sich nur fassungslos an den Kopf fassen :-keks.

mbs
15.07.2021, 22:03
Für manche Erkrankungen gilt das schon. Die Dienste machen definitiv was aus. Schlafentzug kann einige Erkrankungen verschlimmern. Und wer beispielsweise eine Epilepsie mit Fahrverbot hat sollte vielleicht nicht als einziger Repräsentant einer Abteilung oder in einer gewissen Funktion nachts das Diensttelefon haben.

melissaZWEITAUSEND
15.07.2021, 22:04
Es gibt ja nicht umsonst sowas wie Gleichstellungsbeauftragte und Behindertenvertretung, man kann diese auch schon vor dem Gespräch über die Bewerbung in Kenntnis setzen, so dass eine Bevorzugung bereits in der Vorauswahl sichergestellt wird.

Beim Auswahlgespräch hat man dann glaube ich auch Anrecht auf einen Beisitzer und ähnliches. Warum sollte das nicht sinnvoll sein?!

mbs
15.07.2021, 22:08
Weil man im Vorstellungsgespräch in der Regel einfach nur dem Chefarzt gegenüber sitzt. Und dass es so was wie eine Vorselektion gibt glaube ich nicht - nichtmal dann, wenn die meisten Bewerbungen über die Personalabteilung gehen.

Nefazodon
15.07.2021, 22:09
Es gibt ja nicht umsonst sowas wie Gleichstellungsbeauftragte und Behindertenvertretung, man kann diese auch schon vor dem Gespräch über die Bewerbung in Kenntnis setzen, so dass eine Bevorzugung bereits in der Vorauswahl sichergestellt wird.

Beim Auswahlgespräch hat man dann glaube ich auch Anrecht auf einen Beisitzer und ähnliches. Warum sollte das nicht sinnvoll sein?!

Ja, aber glaubst Du WIRKLICH, dass sich irgendein Chef, egal unter welchen Bedingungen, dazu zwingen lässt, jemanden einzustellen, den er -warum auch immer- nicht will?

Also, das halte ich ehrlich gesagt für naiv

GelbeKlamotten
15.07.2021, 22:10
Es gibt ja nicht umsonst sowas wie Gleichstellungsbeauftragte und Behindertenvertretung, man kann diese auch schon vor dem Gespräch über die Bewerbung in Kenntnis setzen, so dass eine Bevorzugung bereits in der Vorauswahl sichergestellt wird.

Beim Auswahlgespräch hat man dann glaube ich auch Anrecht auf einen Beisitzer und ähnliches. Warum sollte das nicht sinnvoll sein?!

:-peng

Wenn du als schwerbehinderter Bewerber auf eine Assistenzarztstelle, am besten noch frisch von der Uni, erstmal alle diese Instanzen mit hineinziehst und beim Gespräch einen Beisitzer verlangst, dann kann du dir absolut sicher sein, dass man ALLES tun wird, um dich möglichst rechtssicher abzulehnen. Ich würde jede Wette eingehen, dass dafür schon vor dem Gespräch in den meisten Fällen seitens der Klinik ein Anwalt konsultiert würde.

GelbeKlamotten
15.07.2021, 22:14
Ja, aber glaubst Du WIRKLICH, dass sich irgendein Chef, egal unter welchen Bedingungen, dazu zwingen lässt, jemanden einzustellen, den er -warum auch immer- nicht will?

Also, das halte ich ehrlich gesagt für naiv

Die Möglichkeit besteht schon. Aber dafür muss man ausgefuchst sein und am besten Routine haben. Es gibt eine ganze Reihe an Menschen mit Schwerbehindertenausweis, die sich gezielt auf verschiedenste Stellen bewerben mit dem Ziel "diskriminiert zu werden" und dann finanziell von einem gerichtlichen Vergleich o.ä. zu profitieren. Jede Personalabteilung in größeren Unternehmen kennt das und in der Regel hat man wie gesagt dann schon einen Anwalt an der Hand, der sich mit sowas auskennt.

Nefazodon
15.07.2021, 22:20
Die Möglichkeit besteht schon. Aber dafür muss man ausgefuchst sein und am besten Routine haben. Es gibt eine ganze Reihe an Menschen mit Schwerbehindertenausweis, die sich gezielt auf verschiedenste Stellen bewerben mit dem Ziel "diskriminiert zu werden" und dann finanziell von einem gerichtlichen Vergleich o.ä. zu profitieren. Jede Personalabteilung in größeren Unternehmen kennt das und in der Regel hat man wie gesagt dann schon einen Anwalt an der Hand, der sich mit sowas auskennt.

Trotzdem lässt sich niemand zu einer Einstellung zwingen. Erstmal gibt es immer Gründe Bewerber auch abzulehnen, denn wirklich gleichwertig sind die Qualifikationen von zwei verschiedenen Menschen nie. Selbst wenn man es darauf anlegen würde, dann dagegen vorzugehen....zuerst kommt es dann zu einem Gerichtsverfahren ggf. auch noch in der nächsten Instanz....
Und selbst wenn die Klinik das verlieren würde, würde sie das nicht die Welt kosten. In der Regel 1-3 Monatsgehälter.
Für einen Chefarzt sind die Beträge sicherlich kein Grund sich zu etwas zwingen zu lassen.

Edit: Und selbst wenn man dieses Geld zugesprochen bekäme, hätte man danach ja immer noch keinen Job

Dass es eine ganze Reihe von Menschen gäbe, die so etwas machen, halte ich übrigens für ein Gerücht....

Edit: Aber wir kommen vom Thema ab. Das ist sicherlich erstmal nicht das Problem der Threaderstellerin.

melissaZWEITAUSEND
15.07.2021, 22:37
:-peng

Wenn du als schwerbehinderter Bewerber auf eine Assistenzarztstelle, am besten noch frisch von der Uni, erstmal alle diese Instanzen mit hineinziehst und beim Gespräch einen Beisitzer verlangst, dann kann du dir absolut sicher sein, dass man ALLES tun wird, um dich möglichst rechtssicher abzulehnen. Ich würde jede Wette eingehen, dass dafür schon vor dem Gespräch in den meisten Fällen seitens der Klinik ein Anwalt konsultiert würde.

Es gibt aber auch eine Mindestquote für schwerstbehinderte Arbeitnehmer falls die nicht erfüllt ist, sollte man nochmal bessere Chancen haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Erfüllung dieser Quote im Interesse des Arbeitgeber liegt.

Hinzukommt, dass bei sehr beliebten Stellen eh strukturierte Interviews durchgeführt werden, da ist es dann nicht so einfach zu sagen: "Gesicht passt nicht", ich weiß aber nicht wie üblich das ist. Bei Professuren zbs. aber ziemlich sicher.