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legerm
22.07.2021, 08:16
Hallo Miteinander,

ich werde ab Ende das Jahres in unserem Krankenhaus (ca. 600 Betten) an einer Projektarbeit mitarbeiten. Es soll, wie überall wahrscheinlich, ein PDMS System eingeführt werden. Dort soll ich als Bindeglied zwischen Projektgruppe und Ärzteschaft dienen. Das Gehalt wird außertariflich verhandelt. Die Zeit ist vorerst auf ein Jahr befristet. Ich kann mich seit letztem Monat zum Facharzt anmelden. Welche Gehaltsvorstellungen würdet ihr anpeilen?

Vielen Dank!


Martin

GelbeKlamotten
22.07.2021, 11:23
Und wie arbeitest du da? Vollzeit? Nebenberuflich? 2 Stunden die Woche? 40 Stunden die Woche? Was genau sollst du machen? Welche Qualifikation ist nötig? Muss das ein Arzt aus dem Haus sein? Oder könnte das auch ein Student machen? Gibt es spezielle Anforderungen an zB IT-Kenntnisse? Usw.

Bei deiner Projektarbeit würdest du doch auch nicht so unspezifische Fragen stellen…

ehem-user-02-08-2021-1033
22.07.2021, 12:38
Ich würde mich Mal an einem Facharztgehalt inklusive Diensten orientieren. (Stichwort Opportunitätskosten).
Allerdings natürlich mit den nachfolgenden Arbeitsbedingungen: 9 to 5, Mo bis Fr.
Lass dich bloß nicht orientiert am TV-L E13 bzw E14 oder so abspeisen!

Nefazodon
22.07.2021, 13:01
Tatsache ist, wenn Du Facharztniveau/Qualifikation hast, solltest Du auch danach bezahlt werden. Man fällt auf der Gehaltstabelle nie nach unten. Sollte man auch in privaten Verhandlungen tunlichst vermeiden. Zumal die Bezahlung nach Tarif auch nicht gerade fürstlich ist, wie vielfach diskutiert.

Aber erzähl doch ein bisschen über die Rahmenbedingung des Projektes.

Nefazodon
22.07.2021, 13:18
Facharztgehalt OHNE die Dienste würde übrigens ungefähr Stufe 6 in TV-L E14 entsprechen. Also der höchsten Stufe in der Gruppe E14.

legerm
22.07.2021, 13:19
Tatsache ist, wenn Du Facharztniveau/Qualifikation hast, solltest Du auch danach bezahlt werden. Man fällt auf der Gehaltstabelle nie nach unten. Sollte man auch in privaten Verhandlungen tunlichst vermeiden. Zumal die Bezahlung nach Tarif auch nicht gerade fürstlich ist, wie vielfach diskutiert.

Aber erzähl doch ein bisschen über die Rahmenbedingung des Projektes.

Ja, dieses Level habe ich auch angepeilt, dachte an die höchste oder zweithöchste Stufe als Facharzt um die fehlenden Dienste zu kompensieren. Dies hat mir mein Chef auch angedeutet. Das Projekt ist vorerst auf ein Jahr befristet. Ich arbeite sonst in der Anästhesie, werde dann die ersten 6 Monate 50/50 und dann sobald des Projekt live geht, 80% in die Verwaltung wechseln um dann die Key-User-Schulungen zu machen. Angefangen wird mit einer Fieberkurve auf periph. Stationen, gefolgt von Intensiv und OP.

Ich werde Euch auf dem Laufenden halten. Vielleicht gibt es ja Kollegen, die ähnliche Projekte betreuen?

DANKE

ehem-user-02-08-2021-1033
22.07.2021, 13:37
Richtig! Denn AT könnte nämlich bedeuten, dass man dich eben nicht nach ärztlichen Tarif bezahlt...und sich irgendwie am TV-L orientieren möchte...und da würde ich ganz klar mit den eigenen Opportunitätskosten argumentieren.

mbs
22.07.2021, 21:07
Ist der Facharztstatus dafür notwendig? Und wäre er ausreichend? Mir scheint, dass vor allem IT-Kenntnisse wichtig sind für so was - wenn die passen dann dürfte allgemein jegliche Form von klinischer Erfahrung ausreichend sein.

Welche Gehaltsforderung angemessen ist hängt davon ab, was du konkret machen musst. Existiert das System schon und muss nur parametriert werden? Das ist eigentlich eine klassische Aufgabe für Leute mit einem Bachelor in Medizininformatik. Zumindest wenn nur die Wünsche der Anwender umgesetzt werden. Etwas anderes wäre es, wenn klinische Erfahrung oder ärztliches Hintergrundwissen einfließen würden, beispielweise bei einem System das neu auf den Markt kommen soll.

Nefazodon
22.07.2021, 22:10
Ist der Facharztstatus dafür notwendig? Und wäre er ausreichend? Mir scheint, dass vor allem IT-Kenntnisse wichtig sind für so was - wenn die passen dann dürfte allgemein jegliche Form von klinischer Erfahrung ausreichend sein.

Welche Gehaltsforderung angemessen ist hängt davon ab, was du konkret machen musst. Existiert das System schon und muss nur parametriert werden? Das ist eigentlich eine klassische Aufgabe für Leute mit einem Bachelor in Medizininformatik. Zumindest wenn nur die Wünsche der Anwender umgesetzt werden. Etwas anderes wäre es, wenn klinische Erfahrung oder ärztliches Hintergrundwissen einfließen würden, beispielweise bei einem System das neu auf den Markt kommen soll.

Ich finde, als Arbeitnehmer sollte man sich nicht den Kopf des Arbeitgebers zerbrechen. Offensichtlich ist der Threadersteller ja gerade als Bindeglied zwischen Klinik und Verwaltung angestellt, braucht also klinische Erfahrung.
Wenn er die Erfahrung eines Facharztes hat, sollte er/sie auch Facharztgehalt fordern.

Ich finde, man sollte sich nicht unter Wert verkaufen! Insofern halte ich die Überlegung ob ein Bachelor dasselbe könnte, für absolut fehl am Platze.

Tut mir leid, mbs, aber das regt mich ein wenig auf. ;-):-nix
Wenn alle so denken, wie soll der Marburger Bund dann jemals in den Verhandlungen bessere Tariflöhne durchsetzen???

anignu
22.07.2021, 22:15
Ist der Facharztstatus dafür notwendig? Und wäre er ausreichend? Mir scheint, dass vor allem IT-Kenntnisse wichtig sind für so was - wenn die passen dann dürfte allgemein jegliche Form von klinischer Erfahrung ausreichend sein.
Der Facharztstatus ist definitiv nicht notwendig. Aber der Facharztstatus zeigt dass man einfach mal eine gewisse Erfahrung in der Medizin gesammelt hat. Ausreichende Erfahrung mit der angewandten Medizin braucht es wiederum schon um Zusammenhänge zu erkennen und Probleme einzuordnen. Und wenn man noch dazu ein hochstrukturierter Mensch ist der mit Projektarbeit was anfangen kann, dann ist man die Idealbesetzung für sowas.
Man bietet also eigentlich mehr: quasi Facharzt oder Facharzt und zusätzlich noch projektaffin und strukturiert. Also eigentlich das was die Geschäftsführung macht. Vielleicht sollte man sich gehaltsmäßig dort orientieren.
Bzgl. des Gehalts würde ich auch sagen: mindestens vorheriges Gehalt incl. Diensten, auf keinen Fall weniger.

Was ich mich nur frage: wieso fängt man auf peripheren Stationen an? OP ist sehr viel überschaubarer von den anfallenden Datenmengen und damit als Testballon besser zu überblicken. Außerdem kann man auch die Kollegen zwin..., ich meinte "bitten", eine gewisse Zeit lang eine parallele Dokumentation zu machen. Wär nicht das erste Krankenhaus das das macht. Und bei peripheren Stationen kenn ich es auch so dass nicht alle Stationen gleichzeitig umstellen...