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Sotirova
26.08.2021, 18:14
Hallo, liebe Kollegen und Kolleginnen!
Ich überlege es mir, die o.g Versicherung abzuschließen.
Habt ihr auch eine? Falls ihr das verraten möchtet, was zahlt ihr dafür?

juke5489
26.08.2021, 18:24
eine in meinen augen sinnvolle versicherung, gerade zum berufsstart.
aber über preise bzw. versicherungsprämien zu sprechen ist relativ sinnlos, da sich in der regel die policen nicht vergleichen lassen.
unterschiedliche einstiegszeitpunkte, risikokonstellationen, medizinische vorgeschichten und vor allem gewünschte auszahlungshöhe pro monat führen zu erheblichen unterschieden hinsichtlich der versicherungsprämie. nicht zuletzt haben dann die entsprechenden feinheiten der police auch noch alle ihren preis.
will sagen: schau bei der BU auf die leistung, nicht primär auf den preis.

Matzexc1
26.08.2021, 19:16
Ich würde noch hinzufügen:

Ich würde heute eine BU nicht über einen Strukturvertrieb(MLP,Ärztefinanz,...) oder einen Versicherungsvertreter abschließen.

Honorarberater oder spezialisierter Versicherungsmakler und am besten als Einzelprodukt, Kombiprodukte haben einige Nachteile

Nefazodon
27.08.2021, 14:56
Honorarberater oder spezialisierter Versicherungsmakler und am besten als Einzelprodukt, Kombiprodukte haben einige Nachteile

:-meinung

Generell ist die Diskussion pro/kontra BU komplex....von der Frage welche BU ganz zu schweigen.
Obwohl ich selbst eine BU habe und prinzipiell eher zu einer raten würde, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das Thema, ob man eine BU wirklich benötigt, umstritten ist. Pro BU: Wenn Du in jungen Jahren berufsunfähig wirst, kann dich das ruinieren. Contra BU: Die Versicherung ist sehr teuer und da es eine Risikoversicherung ist, zahlst Du unter Umständen jahrelang, ohne jemals was für deine Beiträge zu bekommen.
Wichtige Punkte in Kürze:
-Kombiprodukte meiner Meinung nach schlecht weil überteuert und unflexibel (siehe auch Matzexc1;-))
-auf die Themen Verweisung/abstrakte Verweisung im Vertrag achten
-auf Dynamik achten (hohe Dynamik kann Vorteile haben)
-vor der BU eine Rechtsschutzversicherung bei einem anderen Versicherungsanbieter abschließen- kann möglicherweise sinnvoll sein

-Lass dich unbedingt fachmännisch beraten! Immer über einen freien Makler und nicht über einen Versicherungsvertreter
-Eine mögliche erst Quelle ist auch der Bund der Versicherten im Netz


Das Thema wurde hier aber schon einige Male erschöpfend diskutiert, wenn ich mich richtig erinnere.

Matzexc1
27.08.2021, 19:05
:-meinung

Generell ist die Diskussion pro/kontra BU komplex....von der Frage welche BU ganz zu schweigen.
Obwohl ich selbst eine BU habe und prinzipiell eher zu einer raten würde, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das Thema, ob man eine BU wirklich benötigt, umstritten ist. Pro BU: Wenn Du in jungen Jahren berufsunfähig wirst, kann dich das ruinieren. Contra BU: Die Versicherung ist sehr teuer und da es eine Risikoversicherung ist, zahlst Du unter Umständen jahrelang, ohne jemals was für deine Beiträge zu bekommen.
Wichtige Punkte in Kürze:
-Kombiprodukte meiner Meinung nach schlecht weil überteuert und unflexibel (siehe auch Matzexc1;-))
-auf die Themen Verweisung/abstrakte Verweisung im Vertrag achten
-auf Dynamik achten (hohe Dynamik kann Vorteile haben)
-vor der BU eine Rechtsschutzversicherung bei einem anderen Versicherungsanbieter abschließen- kann möglicherweise sinnvoll sein

-Lass dich unbedingt fachmännisch beraten! Immer über einen freien Makler und nicht über einen Versicherungsvertreter
-Eine mögliche erst Quelle ist auch der Bund der Versicherten im Netz


Das Thema wurde hier aber schon einige Male erschöpfend diskutiert, wenn ich mich richtig erinnere.

Ich hatte ein Gespräch mit einem Fachanwalt für BU Versicherungen. Tatsächlich kann man auch nachträglich noch etwas abschließen, man sollte aber auf jeden Fall auf Abstand zu einem Antrag wegen Berufsunfähigkei achten

Choranaptyxis
27.08.2021, 20:35
Ich würde noch hinzufügen:
Ich würde heute eine BU nicht über einen Strukturvertrieb(MLP,Ärztefinanz,...) oder einen Versicherungsvertreter abschließen.
Honorarberater oder spezialisierter Versicherungsmakler und am besten als Einzelprodukt, Kombiprodukte haben einige Nachteile

:-dafür

Ich habe ein ÄF-Produkt, lasse das aber jetzt umstellen und betreuen von einer unabhängigen Maklerin. Da weiß ich genau, die bezahle ich und unabhängig davon, was ich dann für ein Produkt nehme, bekommt die ihr Geld, und versucht nicht mir das mit der besten Provision für sie mir anzudrehen.

Matzexc1
27.08.2021, 21:19
Ein wichtiger Punkt noch bei der BU:

Die Gesundheitshistorie muss hieb und stichfest aufgearbeitet sein(hat keiner gemacht, außer meiner aktuellen Maklerin).

Bei der PKV droht bei Fehlern ein Sozialtarif mit dem schlechtesten aus PKV und GKV als Kombi.

Bei der BU kommt es auf den Einzelfall an: https://www.torsten-breitag.de/blog/bu-mit-10-jahren-wartezeit

Confused.
27.08.2021, 21:51
Beschäftige mich aktuell auch mit dem Thema, da ich natürlich blind auf den Makler der DÄV gehört und erstmal dort die BU abgeschlossen habe um im Nachhinein zu erfahren, dass obwohl "Ärzte" draufsteht, da nicht viel für Ärzte drin ist.

Hatte vorhin ein Maklergespräch (und hab dabei auf eine der Empfehlungen von Finanztip gehört), das war soweit auch ganz zufriedenstellend. Jedenfalls kamen dabei mehrere Versicherungen in Betracht, die DÄV/AXA war nicht unter den Top10.

Muss nun irgendwie meine Arztbriefe/Befunde für die Historie organisieren, das wird ein Spaß.

Mometasonfuroat
27.08.2021, 22:10
Auf alle Fälle eine wichtige Versicherung!!!!
Spätestens im Alter hat jeder iwas und manche müssen tatsächlich aufhören zu arbeiten bzw. finden keinen Beruf auf den sie ausweichen können.
Man muss sich vor Augen halten, dass man KEINE Erwerbsunfähigkeitsrente erhält auch wenn man theoretisch arbeiten könnte. Das man dann keinen Job findet, interessiert dann nicht.
Ich komme nun in ein Alter wo derzeit jedes Jahr einer aus dem Freundes-und Bekanntenkreis das ein oder andere diagnostiziert bekommt. Von Basaliom bis künstliches Herz war alles dabei.
Sarkastisch meinte eine Freundin einmal zu mir; ab dem 40. Lebensjahr ist jeder Tag wie ein Geschenk :)

Nefazodon
27.08.2021, 22:57
Muss nun irgendwie meine Arztbriefe/Befunde für die Historie organisieren, das wird ein Spaß.

Der Makler, den ich damals engagiert hatte hatte dafür ein Standardformular und hat mich bei Rückfragen unterstützt.

Du solltest zum einen deine Hausärzte der letzten Jahre anschreiben. Zum anderen kannst Du gleichzeitig auch deine Krankenversicherung anschreiben und um die Diagnosen bitten, die abgerechnet wurden. Ist tatsächlich eine interessante Erfahrung, denn bei mir tauchten einige Diagnosen auf, von denen ich gar nichts wusste.


Auf alle Fälle eine wichtige Versicherung!!!!
Spätestens im Alter hat jeder iwas und manche müssen tatsächlich aufhören zu arbeiten bzw. finden keinen Beruf auf den sie ausweichen können.
Man muss sich vor Augen halten, dass man KEINE Erwerbsunfähigkeitsrente erhält auch wenn man theoretisch arbeiten könnte. Das man dann keinen Job findet, interessiert dann nicht.

Das Problem ist auch, dass die Versorgungswerke, anders als die gesetzliche Rentenversicherung, keine Teilerwerbsminderung kennen. Viele die krank werden, sind aber nur teilweise erwerbsgemindert.

WiWi18
30.08.2021, 23:25
Bin jung, gesund und schließe keine ab.

Ist letztlich eine Frage der Risikoaversion. Der Kapitalwert einer BU ist haarsträubend tief negativ, wenn man es finanzmathematisch korrekt durchrechnet (diskontierte Auszahlung x Wahrscheinlichkeit des Versicherungsfalles - diskontierte Einzahlungen) - die Chance, als Arzt berufsunfähig zu werden, liegt bei gerade einmal 4%:

https://www.helberg.info/berufsunfaehigkeitsversicherung/information/definition-ursachen-statistik/berufsunfaehigkeit-statistik/

Wir sind halt keine Dachdecker. Selbst die chirurgischen Kollegen können noch ärztlich arbeiten, auch wenn sie nicht mehr operieren können...

Gerade die Tatsache, dass man als Mediziner überall damit belagert wird, sollte einen skeptisch machen.

Aber wie gesagt, persönliche Entscheidung. Manche schlafen damit besser.

D.Hollywood
31.08.2021, 04:45
Bin jung, gesund und schließe keine ab.

Ist letztlich eine Frage der Risikoaversion. Der Kapitalwert einer BU ist haarsträubend tief negativ, wenn man es finanzmathematisch korrekt durchrechnet (diskontierte Auszahlung x Wahrscheinlichkeit des Versicherungsfalles - diskontierte Einzahlungen) - die Chance, als Arzt berufsunfähig zu werden, liegt bei gerade einmal 4%:

https://www.helberg.info/berufsunfaehigkeitsversicherung/information/definition-ursachen-statistik/berufsunfaehigkeit-statistik/

Wir sind halt keine Dachdecker. Selbst die chirurgischen Kollegen können noch ärztlich arbeiten, auch wenn sie nicht mehr operieren können...

Gerade die Tatsache, dass man als Mediziner überall damit belagert wird, sollte einen skeptisch machen.

Aber wie gesagt, persönliche Entscheidung. Manche schlafen damit besser.

Wie sieht deine Alternative aus ?

Finde ich interessant auch mal die andere Seite zu hören:) ich habe bisher auch noch keine BU abgeschlossen.

Cor_magna
31.08.2021, 07:37
Bin jung, gesund und schließe keine ab.

Ist letztlich eine Frage der Risikoaversion. Der Kapitalwert einer BU ist haarsträubend tief negativ, wenn man es finanzmathematisch korrekt durchrechnet (diskontierte Auszahlung x Wahrscheinlichkeit des Versicherungsfalles - diskontierte Einzahlungen) - die Chance, als Arzt berufsunfähig zu werden, liegt bei gerade einmal 4%:

https://www.helberg.info/berufsunfaehigkeitsversicherung/information/definition-ursachen-statistik/berufsunfaehigkeit-statistik/

Wir sind halt keine Dachdecker. Selbst die chirurgischen Kollegen können noch ärztlich arbeiten, auch wenn sie nicht mehr operieren können...

Gerade die Tatsache, dass man als Mediziner überall damit belagert wird, sollte einen skeptisch machen.

Aber wie gesagt, persönliche Entscheidung. Manche schlafen damit besser.

Grundsätzlich stimmt das. Ich kenne eher Zahlen von knapp 5 %, wenn man aber zu denen gehört, ist man am Arsch :)

Muss jeder selber wissen.

Matzexc1
31.08.2021, 08:37
Im Wertpapierforum würde Mal ein ETF Sparplan anstelle der BU diskutiert.

Alternativ ein 2. Standbein schaffen was man auch als Berufsunfähigkeit ausüben kann

WiWi18
31.08.2021, 13:05
Grundsätzlich stimmt das. Ich kenne eher Zahlen von knapp 5 %, wenn man aber zu denen gehört, ist man am Arsch :)

Muss jeder selber wissen.

Ob 5 oder 4% ist eher eine Frage der Messungenauigkeit.

Man sollte auch bedenken: Die Wahrscheinlichkeit ist nicht bei jedem gleich. Diejenigen, die wirklich eine BU abschließen sollten, weil sie Vorerkrankungen haben, bekommen entweder keine oder wenn nur sehr teuer.

Und: Berufsunfähigkeit ist nicht gleich Erwebsunfähigkeit. Völlig aus der Luft gegriffenes Beispiel: Ein Viszeralchirurg, der nicht mehr operieren kann, aber nun zum Beispiel die gastro-onkologische Ambulanz betreut, ist nach gängiger Definition berufs- aber eben nicht erwerbsunfähig. Die konservative ärztliche Tätigkeit gehört praktisch zu den letzten, die man bei (körperlichen) Behinderungen noch ausüben kann.


Wie sieht deine Alternative aus ?

Finde ich interessant auch mal die andere Seite zu hören:) ich habe bisher auch noch keine BU abgeschlossen.

Ähnlich wie bei allen Lebensrisiken: Hohe Sparquote. Und um die zu erhöhen schließe ich eben auch keine BU ab.
Hinzu kommt, dass man über das Versorgungswerk (mit-)abgesichert ist, wenn man den ärztlichen Beruf wirklich gar nicht mehr ausüben kann.

crossie
31.08.2021, 13:07
Bin jung, gesund und schließe keine ab.

Genau das selbe habe noch vor 10 Jahren auch gedacht. Damals war ich eben jung, krank waren andere und ich hatte nur mich.

Heute bin ich deutlich weniger jung, hatte mittlerweile das ein oder andere Zipperlein und habe vor allem Frau und zwei Kinder. Damals wäre ich auch ganz prima mit Hartz IV über die Runden gekommen, heute wären schon drei Monate ohne Einkommen eine finanzielle Katastrophe. Ich habe jetzt eine sauteure BU und könnte mich in den A.... beißen, damals nicht für ein Fünftel der heutigen Prämie abgeschlossen zu haben.
Ob jetzt 4 oder 5 Prozent, ich finde das nicht wenig. Und die Auswirkungen im Falle des Falles sind eben existenziell.

WiWi18
31.08.2021, 13:29
Genau das selbe habe noch vor 10 Jahren auch gedacht. Damals war ich eben jung, krank waren andere und ich hatte nur mich.

Ich wollte damit sagen: Ich gehöre zu denen, die problemlos eine abschließen könnten, aber sich bewusst dagegen entscheiden.



Heute bin ich deutlich weniger jung, hatte mittlerweile das ein oder andere Zipperlein und habe vor allem Frau und zwei Kinder. Damals wäre ich auch ganz prima mit Hartz IV über die Runden gekommen, heute wären schon drei Monate ohne Einkommen eine finanzielle Katastrophe. Ich habe jetzt eine sauteure BU und könnte mich in den A.... beißen, damals nicht für ein Fünftel der heutigen Prämie abgeschlossen zu haben.

Ich würde mich mal so weit aus dem Fenster lehnen, dass deine "sauteure BU" zu deiner ungünstigen finanziellen Situation beiträgt. Jeden Monat 500€ in die BU blättern...sauber. Das Geld, das du da reinsteckst, wäre z.B. bei einem Aktien-Sparplan am Ende deiner Laufbahn bei einer realistischen Kapitalrendite von 6% ca. 500.000€ wert. Was erhälst du im Fall der Fälle von der BU netto, 2500€? Sind 30.000€ pro Jahr. Berufsunfähig wird man im Durchschnitt mit 50, bekommt also ~15 Jahre lang Geld - so überschlagen bekommst du selbst im Auszahlungsfall kaum mehr wieder heraus, als du reingesteckt hast.



Ob jetzt 4 oder 5 Prozent, ich finde das nicht wenig. Und die Auswirkungen im Falle des Falles sind eben existenziell.

Nein. Sind sie eben nicht. In die 4% gehen auch die Chirurgen ein, die nicht mehr operieren können. Die ärztliche Tätigkeit gehört zu den letzten, die man auch bei Behinderung noch ausüben kann (anders als z.B. ein gelernter Dachdecker, ein Schreiner,...). Mir fällt es wirklich schwer, mir eine Situation vorzustellen, bei der ich erwerbsunfähig werde, ohne ein Komplett-Pflegefall zu sein. Und dann greifen ganz andere Absicherungen (Versorgungswerk, Unfallversicherung...).

Hinzu kommt das unangenehme Detail, dass der Auszahlung der BU-Rente sehr häufig ein jahrelanger Prozess vorausgeht, dessen Ende die Betroffenen bei schwerer Krankheit oft nicht einmal erleben.

Partyarthy
31.08.2021, 13:39
Nein. Sind sie eben nicht. In die 4% gehen auch die Chirurgen ein, die nicht mehr operieren können. Die ärztliche Tätigkeit gehört zu den letzten, die man auch bei Behinderung noch ausüben kann (anders als z.B. ein gelernter Dachdecker, ein Schreiner,...). Mir fällt es wirklich schwer, mir eine Situation vorzustellen, bei der ich erwerbsunfähig werde, ohne ein Komplett-Pflegefall zu sein. Und dann greifen ganz andere Absicherungen (Versorgungswerk, Unfallversicherung...).


Das wäre bei 100% BU der Fall. Aber die Versicherungsheinis werben ja damit, dass sie bereits ab 50% zahlen... Da frage ich mich auch, was genau 50% sind und wer das feststellt und wie wahrscheinlich das alles ist.
Leben heißt Risiko, ich werde definitiv keine BU-Versicherung abschließen. Mit dem Geld wüsst ich besseres anzufangen.:-angel

D.Hollywood
31.08.2021, 13:55
So wie ich das verstanden habe, entscheidet das die Versicherung selbst, ob du BU bist oder nicht.

Cor_magna
31.08.2021, 14:34
Gut, dass sich bei mir die Frage überhaupt nicht stellt, ob ich eine abschliesse oder nicht .. :-))

Wenn ich eine zu günstigen Konditionen bekommen würde, würde ich sie aber wrs abschliessen, soviel Ehrlichkeit muss sein.