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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dienstmodelle



sweety92
15.09.2021, 17:48
Da ggf unser 24h Dienstmodell umgeändert wird, wollte ich mal fragen, was ihr für Dienstmodelle habt.
Ich habe 0 Erfahrung mit anderen Modellen, daher würde ich mich über die eine oder andere "Aufklärung" freuen.

Was seht ihr für Vor-/Nachteile?
Erfahrungen im Vergleich mit 24h Modell? Besser/Schlechter?
Was genau für ein Modell habt ihr?

Lieben Dank :-winky

freak1
15.09.2021, 18:38
Ein bisschen mehr Informationen zum Fach und der Klinik wären nicht schlecht... Radiologie hat völlig andere Anforderungen als eine universitäre Kardiologie mit ausgegliedertem Intensivdienst und eigener ZNA...

anni94
16.09.2021, 09:46
Also ich arbeite in der Neurologie, städtisches Klinikum, 1 Station mit 30 Betten plus eine Stroke Unit mit 6-8 Betten. Der Dienstarzt ist für die Stationen und die Notaufnahme zuständig.

Wir haben regulär 8-16:30 Uhr Arbeitszeit. Dann gibt es einen Spätdienst von 11:30 bis 20 Uhr. Und einen Dienstarzt von 14:30 bis 8:30 Uhr. Am Wochenende gibt es einen Tagdienst von 9 bis 17:30 Uhr und einen Nachtdienst von 14 bis 9:30 Uhr. Für die Dienste am Wochenende bekommt man unter der Woche je einen Tag Freizeitausgleich (statt mehr Geld).

Ich finde unser System ganz gut, wobei ich ehrlich gesagt keinen Vergleich habe zu anderen Systemen. Wobei man sagen muss, dass bei uns in der Notaufnahme schon einiges los ist und man teilweise nur wenig schläft. Aber für ein Schichtsystem, was ja bei hoher Arbeitsbelastung die nächste Eskalationsstufe wäre, fehlt das Personal (und die meisten Kollegen wollen das auch nicht).

Endoplasmatisches Reticulum
16.09.2021, 11:19
Ich habe sowohl in einem System mit Dienst von etwa 15 bis 8 Uhr gearbeitet als auch in einem 24-Stunden-Dienstsystem. Letzteres finde ich ganz furchtbar grässlich. Würden nicht locker 9 von 10 Kliniken, die ich von Innen gesehen habe, mit so einem System fahren, dann wäre das für mich ehrlich gesagt ein Grund, von einer Stellenzusage abzusehen.

sweety92
16.09.2021, 14:15
Also ich arbeite in der Neurologie, städtisches Klinikum, 1 Station mit 30 Betten plus eine Stroke Unit mit 6-8 Betten. Der Dienstarzt ist für die Stationen und die Notaufnahme zuständig.

Wir haben regulär 8-16:30 Uhr Arbeitszeit. Dann gibt es einen Spätdienst von 11:30 bis 20 Uhr. Und einen Dienstarzt von 14:30 bis 8:30 Uhr. Am Wochenende gibt es einen Tagdienst von 9 bis 17:30 Uhr und einen Nachtdienst von 14 bis 9:30 Uhr. Für die Dienste am Wochenende bekommt man unter der Woche je einen Tag Freizeitausgleich (statt mehr Geld).

Ich finde unser System ganz gut, wobei ich ehrlich gesagt keinen Vergleich habe zu anderen Systemen. Wobei man sagen muss, dass bei uns in der Notaufnahme schon einiges los ist und man teilweise nur wenig schläft. Aber für ein Schichtsystem, was ja bei hoher Arbeitsbelastung die nächste Eskalationsstufe wäre, fehlt das Personal (und die meisten Kollegen wollen das auch nicht).

Das hört sich echt gut an, wie viele Leute braucht man da mindestens?

philber
16.09.2021, 18:21
In einer Klinik, in der üblicherweise immer was zu tun ist, sind 24h-Dienste echt furchtbar. Am Wochenende ging es für mich halbwegs, weil tagsüber zumindest die Routinearbeiten wegfallen und ich zwischen den Einsätzen viel Pause hatte. Das geht aber auch nur, wenn man in der Rettungsstelle nicht die Erstbegutachtung macht und nur dazukommen muss, wenn ein Verdacht besteht. Unter der Woche ist man nach dem Routine-Tag schon geschlaucht und muss dann noch die Wehwehchen übernehmen. Am Dienst-Tag ausschlafen zu können, muss schon sein.

Ist es eigentlich überall üblich, dass die Dienst-Zeiten durch den freien Folgetag wieder teilweise abgezogen werden? Also 8h reguläre Arbeitszeit, dann 8/16h Bereitschaft zu je ~30€, aber am nächsten Tag minus 8h Arbeitszeit und damit effektiv unter der regulären Arbeitswoche?

freak1
16.09.2021, 22:02
Ist es eigentlich überall üblich, dass die Dienst-Zeiten durch den freien Folgetag wieder teilweise abgezogen werden? Also 8h reguläre Arbeitszeit, dann 8/16h Bereitschaft zu je ~30€, aber am nächsten Tag minus 8h Arbeitszeit und damit effektiv unter der regulären Arbeitswoche?

Klar. Das deutsche Gesundheitswesen darf doch nicht zu viel Kosten. 24h Arbeitszeit vom promovierten Akademiker darf eben nur so viel kosten wie eine Türöffnung vom Schlüsseldienst. ;-)

FirebirdUSA
17.09.2021, 08:12
Das ist nicht nur im Krankenhaus üblich, sondern tatsächlich überall. Inhaltlich ist das auch verständlich und korrekt... nur die Nachtzuschläge, die ja eigentlich dafür da sind den zusätzlichen Stress/Gesundheitsproblem/etc. zu kompensieren sind leider weiterhin ein Witz im Gesundheitswesen.