Tag 1 - A79 / B98 - Rechtsmedizin (scharfe Gewalteinwirkung)

[Raphael1989]

Es wurde schon im Forum diskutiert welche Antwort hier richtig sein soll.

Was sagt ihr zur richtigen Antwort ,,glatte Wundränder''.? Wäre nicht Fehlen von Gewebsbrücken auch noch ne Möglichkeit.

[Omazaheri]

Sehe ich genauso! Gewebsbrücken sind ja typisch bei stumpfer Gewalt. Ich meine, dass es zuvor auch eine Frage gab, die genau das erfragt hat.

[Unregistriert]

hab ich auch genommen. Also Gewebsbrücken. Weil bei Amboss war das immer so betont worden.

[Raphael1989]

Nur können wir Amboss schlecht als Quelle für die Anfechtung beim IMPP nehmen :-D

[whatshername]

Ich hab auch das mit den Gewebsbrücken genommen, weil unser Rechtsmedizinprofessor das immer betont hat. Und sein Lehrbuch ist einer der Hauptquellen bei Amboss

[kogec]

Die altfragen beim IMPP selbst sagen immer, dass Gewebsbrücken eindeutig sind für stumpfe Gewalt. Würde ich aber einreichen beim IMPP

[Raphael1989]

geradliniger, glattrandiger Wundrand
(meist) Fehlen eines Vertrocknungs-, Schürf- oder Quetschungssaumes
keine Gewebebrücken wegen gleichmäßiger Gewebedurchtrennung

Literatur: BACIS Rechtsmedizin & RM Rostock:

https://rechtsmedizin.med.uni-rostock.de/fileadmin/Institute/rechtsmedizin/Vorlesung_Downloads/6._Scharfe_Gewalt_Ident_Port_2015-2016.pdf

[Raphael1989]

Merkmale scharfe Gewalt
• glatte Wundränder
• charakteristisch geformte Wundwinkel
• Fehlen von Gewebsbrücken im Wundgrund

Uniklinikum Halle (Seite 22)

https://lpr.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MI/LPR/Landespraeventionsrat_Stand_01.02.2017/Publikationen/Landespraeventionstage/12._LPT_2019/Inhalte_des_12._LPT/12.LPT_3Heide_zV.pdf

[wlr75]

Jetzt lacht mich bitte nicht aus, die Frage ist echt ein bisschen lächerlich, aber: Wenn ich mit einem Brotmesser (ihr wisst schon, so eins mit Zacken) in einen Menschen steche oder schneide...sind das dann glatte Wundränder? Oder gibts da (keine) Gewebebrücken?

[runningMan18]

geradliniger, glattrandiger Wundrand
(meist) Fehlen eines Vertrocknungs-, Schürf- oder Quetschungssaumes
keine Gewebebrücken wegen gleichmäßiger Gewebedurchtrennung

Literatur: BACIS Rechtsmedizin & RM Rostock:

https://rechtsmedizin.med.uni-rostock.de/fileadmin/Institute/rechtsmedizin/Vorlesung_Downloads/6._Scharfe_Gewalt_Ident_Port_2015-2016.pdf

Also sind sowohl die glatten Wundränder, als auch das Fehlen von Gewebebrücken richtig?

[Omazaheri]

Noch nicht ausprobiert, aber Gewebsbrücken würde mich wundern. Du gehts ja quasi die Ganze Strecke ab und entfernst dadurch alles was im weg ist. Müsste man mal nachstellen :D

[wlr75]

Noch nicht ausprobiert, aber Gewebsbrücken würde mich wundern. Du gehts ja quasi die Ganze Strecke ab und entfernst dadurch alles was im weg ist. Müsste man mal nachstellen :D

Denkst du, die vom IMPP würden das Experiment wagen, wenn wir die Frage anfechten...? Es juckt mir in den Fingern...

[Omazaheri]

Einen Versuch wäre es wert!

[Unregistriert]

Gewebsbrücken sind doch nur ein Hinweis für stumpfe Gewalt.
Dh ja nicht zwingend das bei scharfer Gewalteinwirkung das Nichtvorhandensein derselben automatisch diese aussxchließt

[Unregistriert]

Ich denke, es ist nicht klar, was am ehesten dazu geeignet ist eine scharfe Gewalteinwirkung zu diagnostizieren. Ich habe die Frage beim IMPP eingereicht und diverse Quelle aus den Büchern von Dettmeyer und Madea angeführt. In denen wird deutlich, dass glatte Wundränder auch bei halbstumpfer/halbscharfer Gewalt entstehen können und Gewebsbrücken ein wichtiges Kriterium sind, um zwischen den Formen zu differenzieren. Außerdem habe ich dargestellt, dass es deshalb keine klare Differenzierung zwischen, was am ehesten für scharfe Gewalt zwischen den beiden Kriterien gibt. Gewebebrücken sind ein deutliches Indiz für Stumpfe Gewalt und bei fehlenden Gewebebrücken ist es ein deutliches Indiz für scharfe Gewalt.
Ich finde die Frage somit inhaltlich nicht eindeutig zu beantworten.

[Unregistriert]

Ich denke, es ist nicht klar, was am ehesten dazu geeignet ist eine scharfe Gewalteinwirkung zu diagnostizieren. Ich habe die Frage beim IMPP eingereicht und diverse Quelle aus den Büchern von Dettmeyer und Madea angeführt. In denen wird deutlich, dass glatte Wundränder auch bei halbstumpfer/halbscharfer Gewalt entstehen können und Gewebsbrücken ein wichtiges Kriterium sind, um zwischen den Formen zu differenzieren. Außerdem habe ich dargestellt, dass es deshalb keine klare Differenzierung zwischen, was am ehesten für scharfe Gewalt zwischen den beiden Kriterien gibt. Gewebebrücken sind ein deutliches Indiz für Stumpfe Gewalt und bei fehlenden Gewebebrücken ist es ein deutliches Indiz für scharfe Gewalt.
Ich finde die Frage somit inhaltlich nicht eindeutig zu beantworten.

Da stand differentialdiagnostisch, deswegen hab ich keine gewebsbrücken genommen. Es ist alle sooo lästig. F21 hatte es leicht, mmn.

[BarEv]

Je nach Messerart würde auch C passen: zwei spitze Wundwinkel


Bei Stichwunden handelt es sich um die Folge einer scharfen Gewalteinwirkung. Die Wundränder sind in der Regel glatt begrenzt. Teils lassen sich bei einschneidigen Stichwerkzeugen ein spitzer (Messerschneide) und ein stumpfer Wundwinkel (Messerrücken) unterscheiden. Im Gegensatz zu Riss-Quetsch-Wunden weisen Stichwunden keine Gewebsbrücken am Wundgrund auf.

Weiter ein Beispiel mit 2 spitzen Wundwinkel
http://www.befund-gewalt.de/tl_files/content/Bilder%20Rechtsmedizin/2.6.%20Arten%20von%20Verletzungen_Stichverletzung_ 2.JPG
Die weiter links gelegene Verletzung weist 2 spitze Wundwinkel auf, während die weiter rechts gelegene Verletzung rechtsseitig einen spitzen und linksseitig einen stumpfen Wundwinkel aufweist.


http://www.befund-gewalt.de/81.html

[BarEv]

33067

[BarEv]

33068

2 Seite, auf Seite 3 Bespiele mit unterschiedlichen Wundwinkel
https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-42768

[bricolux1993]

Also warum sind hier nicht beide Antworten richtig? Obwohl beide in Lehrbücher als richtig stehen