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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A107/B92 - Phasenprophlaxe Bipolare Störung



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Unregistriert
06.10.2021, 14:53
Hier könnte C Risperidon die/eine korrekte Lösung sein. Gegen B Valproat zur langfristigen Medikation bei bipolarer Störung spricht, wenn ich hier nichts übersehe, eigentlich nur ein möglicher Kinderwunsch der 30-jährigen Patientin, worauf sich im Falltext allerdings kein Hinweis ergibt.

Zu Risperidon hingegen gibt es eine aktuelle Studie (allerings adjuvant zu Lithium oder Valproat), in der sich bei 52-wöchiger Anwendung eine (nicht-signifikante) Verschlechterung der Stimmungssymptomatik und insbesondere kein Nachweis eines verbesserten Outcomes ergeben hat: Valdes et al. Risperidone adjunctive therapy duration in the maintenance treatment of bipolar I disorder: A post hoc analysis. Journal of Affective Disorders 2019;246:861-6

Omazaheri
06.10.2021, 15:01
Bei Amboss steht zu Valproat noch, dass es seit 2014 (nach Rote Hand Brief) nur dann bei gebärfähigen Frauen gegeben werden soll, wenn nichts anderes mehr geht. Und bei nicht Schwangeren muss noch ne Verhütung dazu kommen. Also an sich finde ich, dass beides nicht wirklich gegeben werden darf...

wlr75
06.10.2021, 15:03
Ich hatte es "aus dem Krankenhaus" auch eigentlich immer eher so im Kopf, dass man Risperidon nicht als langfristige Medikation gibt, sondern nur, um manische Episoden zu therapieren.
Habe deshalb auch C angekreuzt...

Unregistriert
06.10.2021, 15:11
ANFECHTEN!

kogec
06.10.2021, 15:21
Laut Amboss gibt man Olanzapin, Risperidon oder Valproat Akut. Langfristig eigentlich nur Valproat. Aber dann würden sowohl Risperidon als auch Olanzapin beide falsch sein müsse
VPA geht halt langfristig bei gebärfähigen Frauen gar nicht. ich war vollkommen überfragt bei der Frage

Unregistriert
06.10.2021, 15:23
Laut Amboss ist Risperidon die gesuchte Antwort. Als Phasenprophylaxe bei bipolaren Störungen werden Lithium, Carbamazepin, Lamotrigin und Valproat genommen. Risperidon wird dagegen in der Akuttherapie benutzt.

runningMan18
06.10.2021, 15:26
Valproat kriegt sie nicht, weil sie im gebährfähigem Alter ist.

bricolux1993
06.10.2021, 15:30
Es wurde nach „ Abraten“ gefragt und Valproa ist hier richtig

Unregistriert
06.10.2021, 15:35
ich würde es anfechten, ist ja offensichtlich nicht eindeutig...

Unregistriert
06.10.2021, 16:02
Phasenprophylaxe sind eindeutig Lithium, Valproat, Lamotrigin und Olanzapin. Risperidon zählt nicht dazu.

Unregistriert
06.10.2021, 16:14
Von Lamotrigin ist bei der Behandlung der bipolaren Störung auf Amboss nicht die Rede. Alle anderen Medikamente sind dort zur Therapie aufgelistet.

https://next.amboss.com/de/article/4P03UT?q=bipolare%20st%C3%B6rung#Zc090263ad05d6bb1 cae5a4ec04537188

Wilhelm Tell
06.10.2021, 16:31
Ich habe Risperdal genommen, da Risperdal nur in eine Richtung abdeckt oder? Also vor Manien schützt? Sie braucht aber doch eine Phasenprophylaxe quasi in beide Richtungen oder?

Enema
06.10.2021, 16:35
Valproat ist save richtig...

ncm44
06.10.2021, 16:38
Valproat ist dennoch eine zugelassene Phasenprophylaxe, Risperidon nicht.
Dazu müsste man klären, ob sie Kinder haben will. Wenn nicht, spricht nichts gegen Valproat

Wilhelm Tell
06.10.2021, 16:39
Ich habe Risperdal genommen, da Risperdal nur in eine Richtung abdeckt oder? Also vor Manien schützt? Sie braucht aber doch eine Phasenprophylaxe quasi in beide Richtungen oder?

ncm44
06.10.2021, 16:44
Es geht ja nicht direkt um die Therapie, da sie ja gerade symptomfrei ist

Unregistriert
06.10.2021, 17:01
Laut Berger (6. Auflage, 2019, S. 83) ist von den Antipsychotika nur Quetiapin zur Phasenprophylaxe in beide Richtungen (sie hatte 2 manische und 1 depressive Episode) zugelassen. Die Frage ist Müll :)

Cinnafly
06.10.2021, 17:28
würde ich auch auf jeden Fall anfechten. Hier geht es um "abraten". Dafür brauch ich mehr informationen: ist sie eh schon übergewichtig? Will sie Kinder? etc.

Wilhelm Tell
06.10.2021, 18:02
Lamotrigin setzt man in der Praxis auch eher bei Neigung zu depressiven Phasen ein. Risperdal eher oben drauf in der manischen Phase.
Aber ich befürchte, dass sie tatsächlich das Valproat hören wollen wegen der Gebärfähigkeit. Wäre aber beim Anfechten dabei falls es jemand vorhat.

sebizeh
07.10.2021, 15:18
Mutschler Arzneimittelwirkungen 11. Auflage Zusammenfassung: Lithium ist erste Wahl, Carbamazepin und Lamotrigin 2. Wahl. Wenn Patienten auf Valproinsäure in der Akuttherapie angesprochen haben, kann auch das als Phasenprophylaxe weitergegeben werden.

Von den Atypischen Antipsychotika können als Phasenprophylaxe die zum Einsatz kommen, die schon in der Akutphase wirksam waren, zugelassen dafür sind Olanzapin, Aripipazol und Quetiapin.
OFF-Label: Risperidon und Paliperidon.

Daraus schließe ich, da ich meinen Patienten i.d.r. nicht die Off-Label Therapie aufschwatze, dass Risperidon am wenigsten empfehlenswert ist.