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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 A11/B41 Therapie Schizophrenie



wlr75
07.10.2021, 14:25
Ich würde hier tatsächlich aufgrund der Formulierung gerne eine andere Antwort vorschlagen bzw. die Frage anfechten wollen.
Die Frage lautet explizit, was bei diesem Patienten am ehesten zielführend ist. Und wenn ich mir vorstelle, dass ich einem Schizophrenen, der glaubt, verstrahlt zu werden, um seine politische Meinung zu verändern, eine Psychoedukation zukommen lassen soll...halte ich das für deutlich weniger zielführend als (initial) empathisches Zuhören mit Wertschätzung. Man muss ja erstmal versuchen, Vertrauen zu dem Patienten aufzubauen, und kann ihm nicht direkt sagen, dass er bekloppt ist.

dr_med_den_rasen
07.10.2021, 14:32
Genau das gleiche habe ich mir auch gedacht. Erstmal zuhören und Vertrauen aufbauen, statt dem gleich mit Erziehung und Einbeziehung der Familie zu kommen. Das bestärkt die Verschwörung gegen ihn doch noch eher. xD

cokelight12
07.10.2021, 14:34
Naja, es ist ja schon so, dass das Einbeziehen naher Verwandter sehr wichtig ist. Und Psychoedukation, also Aufklärung über die Erkrankung erst recht...

Trotzdem klingt A natürlich auch nicht falsch, aber etwas unvollständig vielleicht. Aber vielleicht könnte man es trotzdem anfechten

Unregistriert
07.10.2021, 15:37
hatte genau den selben Gedanken, erst vertrauen aufbauen. BITTE anfechten!

Aloya
07.10.2021, 15:48
Komm einem neuen Patienten mit frischer Psychose mal mit Psychoedukation. Der schüttet dir direkt das Haldol ins Gesicht. A ist definitiv richtig und das beste vorgehen in so einer Situation. Ohne eine Vertrauensbasis geht da nämlich nix. Wenn das IMPP das anders sieht empfehle ich eine Hospitation in der Psychiatrie.

PinkPurple
07.10.2021, 15:59
Es ist mMn eindeutig E, weil es konkret um diesen Patienten geht.
A ist falsch, denn es gibt KEINE einzige psychiatrische Krankheit, in der empathisches Zuhören und Wertschätzung nicht angebracht ist. A verstehe ich also nicht als spezifisches Vorgehen, sondern als Grundhaltung bei jedem psychiatrischen Patienten. Ergo ist E wichtig, damit er versteht was mit ihm los ist.

Kaktussaft
07.10.2021, 16:17
Es ist aber auch gar nicht nach einem "spezifischen Vorgehen" gefragt, sondern danach, was in diesem Fall zielführend wär

cokelight12
07.10.2021, 16:24
Es ist aber auch gar nicht nach einem "spezifischen Vorgehen" gefragt, sondern danach, was in diesem Fall zielführend wär

Wiederum ist aber ebenfalls nicht definiert, zu welchem Zeitpunkt. Ich selbst habe E angekreuzt, und ich halte das auch für richtig. Dennoch muss man natürlich erstmal empathisch zuhören, man muss sich ja auch generell erstmal das Problem des Patienten anhören.
Andererseits wiederum ist auch nicht gefragt, was initial am ehesten zielführend ist, sondern es wird gar nicht spezifiziert, ob sofort gemeint ist, noch während er mit seinen Eltern da ist, oder ob die nächsten Wochen bis Monate gemeint sind.

In meinen Augen wieder ein Beispiel dafür, dass das IMPP einfach mit zweierlei Maß misst. Manchmal wollen die alles so ultra genau haben, und dann kriegen sie es nicht hin, solche eigentlich einfachen Aufgaben eindeutig zu designen.

PinkPurple
07.10.2021, 16:46
@Kaktus das stimmt, aber wenn A richtig wäre, dann wäre das so als würde man Fragen: Patient mit STEMI, was ist zielführend:
-A: Hände desinfizieren
-Herzkatheter

Natürlich ist A allgemein nicht falsch weil es dazu gehört aber E erscheint mir sinnvoller, weil er zwar einen Wahn hat, aber es nicht so vorkommt als wäre er akut psychotisch oder als wäre nicht mit ihm zu kommunizieren. Zumal er mir ja schon Vertraut, weil er von den Stimmen erzählt. Ergo gibt es jetzt bereits eine Beziehung. Dann: Er muss über seine Erkrankung aufgeklärt werden, weil er ja theoretisch auch ein Recht auf Nicht-Behandlung hat, da er akut nicht selbst oder fremdgefährdend ist. Da er mit seiner Familie da ist ist es naheliegend dass sie in die Entscheidung miteinbezogen würden.

Das alles hat mich bewogen E zu wählen, obwohl ich tatsächlich sehr lange überlegen musste und auch paar mal umgekreuzt habe. Aber A erscheint mir summa summarum etwas zu banal.

Cinnafly
07.10.2021, 17:00
Komm einem neuen Patienten mit frischer Psychose mal mit Psychoedukation. Der schüttet dir direkt das Haldol ins Gesicht. A ist definitiv richtig und das beste vorgehen in so einer Situation. Ohne eine Vertrauensbasis geht da nämlich nix. Wenn das IMPP das anders sieht empfehle ich eine Hospitation in der Psychiatrie.

ich glaube auch, dass A recht sicher richtig ist.

Wilhelm Tell
08.10.2021, 00:46
Naja die PE gerade mit dem Vermerk Einbeziehung der Familie macht schon Sinn, da die Angehörigen hier ja ebenfalls über die Erkrankung aufgeklärt werden und die Unterstützung der Familie einer der wichtigsten Faktoren ist. Zumindest wenn grundsätzlich ein gutes Verhältnis besteht.

WalterBishop
08.10.2021, 15:15
A ist falsch, weil das Impp hier die Ganzheitstherapie nach Rogers meint. Das wendet man eher bei Persönlichkeitstörungen und Depression usw... E ist ganz klar richtig

Wilhelm Tell
10.10.2021, 22:20
Also ich denke dass man anfechten kann, dass A auch als zweite richtige Antwort anerkannt werden muss, da es nicht die gesuchte Antwort ist glaube ich, aber eben auch nicht falsch ist (weil ebenfalls zielführend)