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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3 A16/B46 Notfalltherapie Hydrozephalus



wlr75
07.10.2021, 14:27
Seid ihr euch sicher, dass hier die externe Ventrikeldrainage richtig ist? Ich wollte sie auch erst nehmen, aber in der Frage steht ja explizit, welche notfallmäßige Maßnahme man ergreifen würde und ich war mir nicht sicher, ob die Drainage schnell genug hilft oder man nicht doch lieber erstmal eine Hemikranektomie macht?

Unregistriert
07.10.2021, 15:28
Macht denn eine Hemikraniotomie Sinn, wenn der Abfluss vom III. in den IV. Ventrikel verlegt ist?

Unregistriert
07.10.2021, 15:28
hätte ich auch so gedacht!

wlr75
07.10.2021, 15:37
Macht denn eine Hemikraniotomie Sinn, wenn der Abfluss vom III. in den IV. Ventrikel verlegt ist?

Keine Ahnung, dachte nur Hauptsache das Gehirn hat erstmal irgendwie Platz? :/

Unregistriert
07.10.2021, 15:52
Laut Klinikum Heidelberg ist die Notfalltherapie eine externe Ventrikeldrainage. Diese geht sehr schnell, kann sogar ohne OP direkt am Bett angelegt werden.
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/erkrankungen/hydrocephalus-202026
https://neurochirurgie.insel.ch/erkrankungen-spezialgebiete/liquorstoerungen/hydrozephalus

Langfristig käme am ehesten die endoskopische Ventrikulozisternostomie in Frage.

Von einer dekompressiven Hemikraniektomie ist auf keiner der Website, die ich gefunden habe, die Rede. Wird wahrscheinlich eher bei Hirnödem oder Blutungen angewendet.

Unregistriert
07.10.2021, 16:21
Bei einem Hirnödem macht die Hemi Sinn. In dem Fall behebt die Drainage den Hirndruck statt Platz für weiteren Hirndruck zu schaffen. Daher klar die Ventrikeldrainage. Das andere würde zwar weitere Schäden zunächst verhindern, wäre aber der grössere Eingriff und letztlich würde es den Liquoraufstau ja nicht unterbrechen.

FirebirdUSA
08.10.2021, 20:17
EVD geht innerhalb weniger Minuten sogar im Schockraum, Henikraiektomie dauert da wesentlich länger und geht nur im OP

Shizr
13.10.2021, 17:50
Hydrocephalus occlusus (und danach klingt es hier) ist eine absolut klassische Indikation für eine externe Ventrikeldrainage.


Eine dekompressive Hemikraniektomie ist beim Hirnödem sinnvoll, wenn man tatsächlich dem schwellenden Hirngewebe Platz schaffen muss.

Das ist dann aber etwas völlig anderes als ein Hydrocephalus.

DieF?chsin
14.10.2021, 06:55
Ich meine mich aus der Vorlesung daran erinnern zu können, dass bei erhöhtem ICD durch Hirnödem idR zuerst eine Bohrlochtrepanation als Notfallmaßnahme noch im Schockraum durchgeführt wird bevor der Pat ggf in den OP geht zur Hemikraniektomie. Damit wäre Hemikraniektomie als initiale Notfallmaßnahme so oder so falsch.

Heerestorte
14.10.2021, 23:01
Seid ihr euch sicher, dass hier die externe Ventrikeldrainage richtig ist? Ich wollte sie auch erst nehmen, aber in der Frage steht ja explizit, welche notfallmäßige Maßnahme man ergreifen würde und ich war mir nicht sicher, ob die Drainage schnell genug hilft oder man nicht doch lieber erstmal eine Hemikranektomie macht?
Eine Entdeckelung dauert deutlich länger als ne EVD zu legen, das geht in ein paar Minuten. Kocherpunkt aufsuchen, Kalotte freilegen, bohren, das Ding 7cm rein jagen, fertig :-)) Und an die Füchsin: ICP, nicht ICD ;-)

DieF?chsin
15.10.2021, 03:36
Huupsi danke :D