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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kann das gehen? Jetzt aber mal Klartext!



Scout
03.01.2004, 10:04
Dies ist an alle diejenigen gerichtet, die schon eine Weile Medizin studieren.
Soweit ich das sehe, scheiden sich die Geister niergends so sehr wie bei dem "Streitpunkt" über den Schwierigkeitsgrad beim Medizinstudium...
Da gibt es die einen, die sage, dass das Studium eigentlich ohne große Probleme zu bewältigen ist und dann gibt es da die Anderen, die sagen, das es voll der Hammer sei.
Ja ja, klar, ich weiss schon das der Eine besser lernt als der Andere und dieser dann halt wiederum was anderes leichter versteht.
Das Problem ist nur, das eine Freundin von mir ein ABI mit 1,6 hat, nun im zweiten Semester ist, und das ganze kaum packte.
Sind die anderen, jene, die das mehr oder weniger easy packen alle so abgespacete Genies oder woran liegt das? Ich meine das kann doch nicht sein, das man das Studium nur schafft, wenn man ein mehr oder weniger Genie ist!
Wie sieht es da bei Euch aus?

Gruß

Scout

Hellequin
03.01.2004, 10:38
Das Problem ist einfach das das ganze von ganz vielen
verschiedenen Faktoren abhängt:

-Wie organisiert die jeweilige Uni das Studium?

-Wie organisieren die einzelnen Abteilungen ihre Fächer?
Während du an einer Uni einen Schein vielleicht mehr oder weniger hinterhergeschmissen bekommst, musst du dich an einer anderen Uni richtig dafür reinhängen.

-Wie sind die einzelnen Dozenten/Bremser/etc. ?

Dazu kommen dann natürlich noch individuelle Faktoren
wie Lernstil, Motivation, Stressresistenz etc.

Das 2. Semester war für mich die Hölle, weil wir im
Chemiepraktikum einen A**** von einem Bremser hatten, das ich eigentlich jeden Morgen überlegt habe,
warum ich mir das eigentlich überhaupt noch antue.
Aber jetzt im 3. wo wir den kompletten Präpkurs + das
gesamte Physiopraktikum haben, machst schon beinahe
Spass
:-)

Die Niere
03.01.2004, 10:48
In meinen Augen hat das Studium nur wenig mit Intelligenz zu tun - ein bißchen braucht man schon, aber jeder mit einem halbwegs vernünftigen Abi dürfte diesen Punkt locker erfüllen. Viel wichtiger sind Fleiss und wenn dieser eher unterentwickelt ist, dann Enddurchbeisswillen. Man muß sich dann einfach zwingen sich für eine Zeit vom normalen Leben zu verabschieben und so riichtig reinzuklotzen, wenn man schon nicht kontinuierlich lernt.

Es ist wirklich sehr anstrengend, aber eigentlich nicht schwer, in dem Sinne, wie ich mir ein Mathestudium als schwer vorstelle.

gruesse, die niere

Vystup
03.01.2004, 14:17
imho hat der abischnitt nicht besonders viel mit intelligenz zu tun (das medizinstudium übrigens auch nur bedingt).

für das unterschiedliche erleben des schwierigkeitsgrades des studiums gibt es ganz verschiedene ursachen. hier ein paar die mir einfallen

- unterschiedliche lernfähigkeit
es ist nunmal so, dass manche sehr viel mehr informationen in sehr viel kürzerer zeit aufnehmen können als andere. das kannst du nicht groß beeinflussen, also denk am besten nicht darüber nach.

- prüfungsstreß
manche leute gehen mit sehr viel wissen in die prüfung, sind aber so aufgeregt, dass sie es nicht richtig anwenden können. andere, die weniger gelernt haben, aber trotzdem ruhig und besonnen das wissen anwenden können, schneiden besser ab. das führt bei den leuten, die nervös sind natürlich dazu, dass sie sehr viel lernen, um die eigene angst vor der prüfung unter kontrolle zu bekommen ("wenn ich alles weiß, klappt es bestimmt besser"). problem dabei ist, dass man es wirklich so gut wie nie schafft, alles was für die prüfung relevant ist, abrufbar im kopf zu haben. wer dann panik schiebt und sich anschließend in anderen fragen vertut, hat ein problem. man sollte also davon ausgehen, dass man nicht alles richtig machen kann.

- motivationsprobleme
manche (wenige) leute lernen fleißig und rechtzeitig und regelmäßig. andere (zu denen ich wohl auch gehöre) fangen erst auf den letzten drücker an und schaffen es eben nur gerade noch so.
für erstere mag das studium nicht diese streßspitzen aufweisen, die letzteren haben etwas mehr freizeit, die allerdings rapide schwindet, wenn eine prüfung vor der tür steht

- unterschiede zwischen den unis
manche fächer sind an einer uni sehr schwer, an einer anderen sehr leicht zu bestehen. deswegen scheiden sich natürlich die meinungen in diesem forum hin und wieder, von einigen fächern, die schon von vornherein schwierig sind mal abgesehen.

- unterschiedliches lernverhalten
es dauert eine weile, bis man den richtigen lernstil findet. ich z.b. lerne am effektivsten mit 1 oder 2 anderen zusammen, allein komme ich einfach nicht voran (siehe motivationsproblem). andere können gar nicht in der gruppe lernen und sind allein schneller. man muss beides ausprobiert haben, um zu wissen, wie es besser geht.
außerdem dauert es eine weile, bis man erkennt, welche informationen man sich merken muss und welche nicht. hier kommen wir wieder zu dem problem, dass man sich nicht alles merken kann. wer von vornherein intuitiv die informationen richtig filtert, ist natürlich schneller.

so, jetzt hab ich erstmal keine lust mehr, aber du siehst denke ich schon, dass man kaum vorhersagen kann, wie du selbst das studium erleben würdest (und darum ging es dir doch wohl, oder?). ich persönlich finde es nicht unmöglich oder viel zu stressig, wenn man mal von den highlights präpkurs und physikum absieht.

:-top

Scout
04.01.2004, 09:03
Danke Leute

das waren genau die Antworten die mir geholfen haben... :-) !
Das erklärt einiges!

Scout