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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anästhesie München Empfehlung



Hirninkontinenz
18.10.2021, 21:00
Hallo, welche Kliniken könntet ihr in München für den Berufseinstieg in die Anästhesie empfehlen? Und grundsätzlich eher Uniklinik/Maximalversorger (keine Uni)/ kleinere Haus? Danke schonmal!!

Jukka666
19.10.2021, 17:44
Ich kopier dir mal meine Aussage von vor ca. 2 Jahren zur Uniklinik LMU, Campus Großhadern, Anästhesie, aus einem anderen Thread:

"Machen!
Habe dort fast meine gesamte Weiterbildung absolviert. Bleibt fürs Leben... Erinnerungen, Connections (seeehr viele Chefärzte in Deutschland), Kollegen etc.

Einige Punkte (können sich natürlich zwischenzeitlich geändert haben):

1. Sehr viel Arbeit. Sehr hohe Dienstbelastung.
I.d.R. nachts 5 Dienste (I-IV + OA, ggf. Rufdienste, Transplant-Dienste). Einstieg in sog. „Gondeln“, die in OA-Konferenzen festgelegt werden, man fängt „klein“ an mit Schmerzdienst (sehr nervig), und arbeitet sich hoch über „Knochen-/Bauch-Dienst“ zum Kreissaaldienst und 1. Dienst (immer FA). kann dauern zwischen 1 und 2 Jahren pro Stufe wenn man bei Null anfängt.

2. Viele Überstunden.

3. Z.T. muss man neuerdings recht bald auf die Intensivstationen. Früher erst im 4. Jahr, mittlerweile sogar im 2. ?
Habe selten so viel gearbeitet wie dort. 12 h durchgehend, sehr hoher Krankenstand innerhalb der Abteilung (man muss deshalb zT spontan oft einspringen), viele Schichten am Stück.
Aaaber: what a time! so viele Erfahrungen! Transplantationen, ECMO, Dialysemaschinen im Schlaf aufbauen, Krankheiten wo man denkt, das gibts net! Herzalarm/REA-Dienst fürs ganze Haus (11 Stockwerke rauf und runterlaufen)... rückblickend hats sichs gelohnt.
Verbleib leider länger als man für den Katalog müsste, zT auch 2-3 Jahre am Stück.
Spezielle Intensiv sollte kein Problem sein.

4. Intranet ist sehr gut. kann den eigenen Katalog einsehen, seine Wochenrotationen wo man nächste Woche eingeteilt ist etc.

5. Stimmung war kollegial sehr gut. es sind wirklich viele Kollegen (hundert +)!

6. Uni-bedingt natürlich höherer Verdienst und wegen der Schichtzulagen und Überstunden gibts mehr Geld als bei anderen Arbeitgebern.
aber: eben auch sehr viel mehr Arbeit.

7. RTH: kann ich wenig dazu sagen. eher für einen engen Personenkreis glaube ich. Notarztliste ist lang..

viel erfolg!"

;-)

Meine Meinung:

- "Klein anfangen" in Grund- und Regelversorgern: ja. Lernen mit Messer und Gabel zu essen. Aber dann schnell weg dort. UNBEDINGT in große Häuser wechseln, solange man noch körperlich dazu in der Lage ist.
- Dann mehrere Jahre an diesen großen Häusern verbringen und möglichst ALLES mitnehmen, was die moderne Hochleistungsmedizin zu bieten hat. Man wird davon nicht alles beherrschen, aber man hat es schon mal gesehen. Das ist ein Riesenvorteil zu Kollegen, die nie an einer Uniklinik waren. Die kennen den typischen Uni-Spirit nicht. Das macht einen nicht zum besseren Arzt oder die anderen zu schlechteren Ärzten, auf keinen Fall! Aber ich finde es bereichert einen selbst.

- Dann entweder dort Karriere machen mit all den Widrigkeiten (WissZeitgesetz und den ganzen Krampf) ODER halt nach dem FA wieder zurück an mittelgroße bis Kleine Häuser und glücklich werden... :-)

Aber "gute" Anästhesie mit Schwerpunkt bzw. Maximalversorgung kannst du an vielen Münchener Häusern machen.
Ich würd immer an die LMU gehen, die Anästhesie dort ist einfach renommierter und bekannter und pusht mehr als die TU. Meine Meinung.

Nika_149
28.11.2021, 14:51
Aber "gute" Anästhesie mit Schwerpunkt bzw. Maximalversorgung kannst du an vielen Münchener Häusern machen.
Ich würd immer an die LMU gehen, die Anästhesie dort ist einfach renommierter und bekannter und pusht mehr als die TU. Meine Meinung.[/QUOTE]


Hallo Jukka, weißt du evtl. noch genaueres zu den Unterschieden LMU/TU, zB Organisation/Rotationspläne, Fortbildungen, Forschung, Notarzt? :)

Jukka666
29.11.2021, 07:13
Hallo Jukka, weißt du evtl. noch genaueres zu den Unterschieden LMU/TU, zB Organisation/Rotationspläne, Fortbildungen, Forschung, Notarzt? :)

Zur TUM weiss ich leider zu wenig. Es ist aber anzunehmen dass am Ende auch was vernünftiges rauskommt…:-). Die TU-anästhesisten die ich kennengelernt hatte waren alle iO.
LMU ist halt die grössere Abteilung, die bessere Kaderschmiede und so. Ob das relevant ist für den „ordinären“ Anästhesisten ohne riesen uni-ambitionen mag ich zu bezweifeln.