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neuhier
28.10.2021, 22:18
Hallo zusammen,

ich brauche mal den Input von Assistenzärzten oder Fachärzten in der Psychiatrie / Psychotherapie.

Seit längerer Zeit geht mir der Gedanke Medizin zu studieren nicht aus dem Kopf. Ich habe mich mit meinem jetzigen Job arrangiert, er ist auch nicht schlecht, aber das Fach, was mich einfach wahnsinnig interessiert ist die Psychiatrie. In meinem Studium hat es mich schon immer zur (klinischen) Psychologie gezogen, aber das Studium war mir damals aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Nun überlege ich doch Humanmedi draufzusetzen, mit dem erklärten Ziel der Psychiatrie und Psychotherapie. Nun aber zu meinem Problem:

Kann mir Jemand von euch, der vielleicht selber schon Assi oder FA in der Psychiatrie ist sagen, ob es einen Weg gibt vor dem Studium festzustellen, ob man den Alltag in der Psychiatrie grundsätzlich "packt"? Ist ein Praktikum aussagekräftig? Oder lernt man das Meiste erst "on the job" später?

Ich habe wirklich ungebremstes Interesse an der Materie, aber bin ein überdurchschnittlich sensibler Mensch. Ich bin sehr empathisch, habe aber aufgrund von eigenen Erfahrungen mit Suchtkranken im engen Bekanntenkreis mit einigen Situationen doch so meine Probleme. In einem bisherigen Praktikum bin ich tatsächlich (peinlich Ich weiß) zusammengebrochen als ich einen alkoholkranken Patienten im Krampfanfall abholen musste, weil es mich so stark getriggert hat. Besonders die Themen Unberechenbarkeit und Traumata allgemein sind nicht meine besten Freunde. Die Alternative wäre, dass ich mich in meinem jetzigen Job in die Richtung Personalentwicklung orientiere, da hat man dann zwar nicht mit dem Körper und tatsächlichen Erkrankungen zu tun, aber immerhin mit der Entwicklung von Menschen. Das Interesse ist definitiv da, ich möchte halt nur ungern das Studium starten, um in fünf Jahren festzustellen, dass es nicht funktioniert...

Ich freue mich auf euren Input.

rafiki
30.10.2021, 08:46
Hallo neuhier,
kommst du aus der Psychologie?
Grundsätzlich ist es so, dass man nicht vorher sagen kann, ob man die reale Psychiatrie "packt", denn sie kommt im Studium kaum vor, es sei denn, man macht entsprechende Praktika. Aber auch das ist nicht die Realität, in der man später ärztlich Verantwortung trägt, Krisensituationen managen und Dienste allein bewältigen muss. Die schlichte Erfahrung, das heißt das "Lernen" geschieht wie überall in der Medizin "on the Job".
Wenn man allerdings derartig sensibel ist, wie du es beschreibst, braucht man ganz besonders viel Selbsttherapie/Selbsterfahrung (die ist sowieso notwendig, wenn man keinen Schaden an sich oder den Pat. anrichten will). Das Interesse am Fach allein reicht leider nicht, um in der Praxis zu bestehen. Außerdem sollte als Anwärter der Psychomedizin das Interesse für die sonstige Medizin besonders stark ausgeprägt sein aus verschiedenen Gründen - also eine Einengung und "Flucht" vor der Somatik bringt überhaupt nichts, im Gegenteil.
Gruß
rafiki

davo
30.10.2021, 08:53
Ich habe wirklich ungebremstes Interesse an der Materie, aber bin ein überdurchschnittlich sensibler Mensch. Ich bin sehr empathisch, habe aber aufgrund von eigenen Erfahrungen mit Suchtkranken im engen Bekanntenkreis mit einigen Situationen doch so meine Probleme. In einem bisherigen Praktikum bin ich tatsächlich (peinlich Ich weiß) zusammengebrochen als ich einen alkoholkranken Patienten im Krampfanfall abholen musste, weil es mich so stark getriggert hat. Besonders die Themen Unberechenbarkeit und Traumata allgemein sind nicht meine besten Freunde.

Das klingt schon so, als könnte es schwer für dich werden. Mehr Empathie ist nicht automatisch gut - es gibt auch ein Zuviel an Empathie. Man muss schon auch eine professionelle Distanz wahren und auf den Selbstschutz achten - so wie in jedem anderen Job auch.

Eine Famulatur auf einer Akutstation ist IMHO der einfachste Weg, das herauszufinden. Und zwar am besten nicht auf einer gemütlichen kleinstädtischen Akutstation, sondern in einer Großstadt (200.000 Einwohner oder mehr).

Es ist wahrscheinlich auch durchaus möglich, ein Praktikum auf einer Akutstation schon vor dem Studium durchzuführen. Schreib einfach mal ein paar Chefärzten und erzähl ihnen von deinem Interesse am Fach.

Colourful
30.10.2021, 18:33
@rafiki
Hast du deine Empathie heute noch nicht aufgebraucht? ;-)

Nee, wenn einen unerwartete Zwischenfälle und Traumata der Patienten so schnell triggern, dann würde ich das tatsächlich nicht empfehlen. Denn gerade in unserem Fachgebiet gibt es im Dienst oft Situationen, die unerwartet und auch unerwartet traumatisch sind und ich denke, dass es da schon von Vorteil ist, wenn man eine gute Distanz/gute Kompensationsmechanismen und auch ein "dickes Fell" hat

Ich erinnere mich da auch an Dinge, die für mich wirklich nicht schön waren und ich musste auch erst lernen, dass es in der Psychiatrie unheimlich wichtig ist, dass man selbst ruhig und entspannt bleibt, gerade es brenzlig wird. Denn das, was du tust und ausstrahlst, das überträgt sich eben auch auf die Patienten und die anderen Mitarbeiter. Hm. Schwierig.
Ich bin übrigens auch nicht mega empathisch, schon, aber ich kann das auch gut mal dosieren und abschalten, sonst könnte ich den Job ja gar nicht machen.

P.S. Ich habe jetzt auch lange in der Neurologie/Innere (Reha) gearbeitet, das ist emotional deutlich weniger anstrengend.

neuhier
30.10.2021, 20:45
Hallo an alle,

vielen, vielen Dank erstmal für eure Antworten! Es bedeutet mir wirklich viel von Fachfrauen und Männern aus dem Bereich zu hören.

@rafiki Genau, ich komme sozusagen indirekt aus der Psychologie, denn bei mir war es das Nebenfach. Habe einen zwei-Fach Bachelor im Ausland gemacht. Ja, das mit der Selbsterfahrung ist so eine Sache. Ich möchte auf der einen Seite mit dem Thema abschließen, aber wenn ich vorhabe in dem Bereich zu arbeiten müsste ich da halt massiv wieder dran. Meine Meinung dazu schwankt sehr, denn es Zeiträume, da denke ich mir, "Mensch, das packst du, trau dich blabla". Aber dann gibt es Situationen, wie eben die oben Genannte, wo ich mir denke, das ist wenig förderlich, was ich da vorhabe ... :D. Eine Flucht vor der Somatik wäre es aber keineswegs, im Gegenteil. Ich hatte auch überlegt den klinischen Master Psych draufzusetzen (müsste halt im Bachelor noch ein paar Module nachholen), aber ich finde, dass man mit dem Medi-Studium eine viel größere Bandbreite hat und eben nicht nur die Gesprächstherapie machen darf.

@ davo, Danke für den Tipp. Ich sehe das tatsächlich genauso und habe jetzt erste Bewerbungen rausgeschickt :). Der Hintergrund meiner Frage ist halt der, dass man sich ja an gewisse Dinge sicher auch gewöhnt, aber wenn man über einen längeren Zeitraum hospitiert, sollte das ja hoffentlich zu spüren sein. Bist du selbst in der Psychiatrie tätig?

@ Colourful, da ist sicher was dran. Es ist mir jetzt fast peinlich überhaupt gefragt zu haben, denn gerade da ich viel Wert auf Beständigkeit und eine gewisse "Ruhe" lege wird das wahrscheinlich eher ein Traum bleiben. Wenn ich zwischen anderen Fächern wählen würde, würde ich mir auch definitiv eines aussuchen, was wenig Notfälle und Akutsituationen hat (so sehr man das überhaupt beeinflussen kann). Grundsätzlich ist es aber trotzdem ein Thema (egal, in welchem Beruf ich tätig bin) an dem ich arbeiten muss und auch werde.

Vielen, vielen Dank nochmal. Mich würde jetzt vielleicht noch interessieren, wie ihr zu dem Fach gekommen seid? Reizt euch die "sprechende Medizin"? Bei meinen Freunden ist das Fach nämlich leider eher unbeliebt und ich kenne Niemanden persönlich, der Psych macht...

Liebe Grüße!

davo
30.10.2021, 22:57
Ja, ich arbeite seit über einem Jahr in der Akutpsychiatrie.

Ich fand viele Fächer interessant. Psychiatrie gehörte recht schnell zu jenen Fächern, die mich am meisten fasziniert haben, da es sehr abwechslungsreich ist und man seine Patienten sehr umfassend kennenlernt. Jeder Tag ist völlig anders - es wird einem nie langweilig.

Es sind tatsächlich erstaunlich wenige, die das Fach interessiert. Aus meinem Semester kenn ich auch nur noch einen anderen, der ebenfalls in der Psychiatrie tätig ist. Ein paar andere, die grundsätzlich auch an der Psychiatrie interessiert waren, haben sich dann doch stattdessen für andere Fächer entschieden (Allgemeinmedizin, Innere, Neuro). Ich kann das ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, da das Fach äußerst spannend und äußerst abwechslungsreich ist, und ich es auch deutlich weniger deprimierend als etwa die Innere oder die Neuro finde.

Es ist aber letztlich so, dass Psych ein Fach ist, das polarisiert - manche beängstigt es, manche stößt es ab, manche fasziniert es. Und manche langweilt es. In einer Hospitation wirst du meines Erachtens recht schnell herausfinden, was es mit dir macht.

neuhier
30.10.2021, 23:27
Hallo davo,

cool, okay. Ich hatte dich irgendwie aufgrund einiger Posts in der Chirurgie vermutet. Habe dich dann wohl mit Jemand Anderem verwechselt.

Ja genau, das ist die Erfahrung, die ich auch in meinem Freundeskreis gemacht habe. Mir haben auch schon einige Psychologen gesagt, dass die Psychiater innerhalb der Medizin einen schweren Stand haben und oft nicht vollkommen ernst genommen werden. Finde ich sehr schade; hoffentlich tut sich da zukünftig etwas, auch hinsichtlich Psychosomatik & Co.

Ich bin gespannt, ob ich einen Praktikumsplatz bekommen werde und dann natürlich umso mehr wie es sich anfühlt. Vielen Dank nochmal für den Input!

rafiki
31.10.2021, 05:46
Mich würde jetzt vielleicht noch interessieren, wie ihr zu dem Fach gekommen seid? Reizt euch die "sprechende Medizin"?

Bei mir stand es von Anfang an fest. Habe neben der Medizin auch einige Semester Psychologie studiert, dann aber festgestellt, dass man mit medizinischem Hintergrund weitaus mehr bewirken und natürlich auch bessere Positionen erreichen kann. Mich fasziniert, dass man in der Psychomedizin als Behandler in seiner Person sowohl Diagnostikum als auch Therapeutikum sein kann, dafür braucht es aber sehr sehr viel klinische Erfahrung und eben intensive Selbsterfahrung, die leider die meisten Kollegen nicht machen (sondern lediglich das lächerlich Wenige, das im Katalog gefordert wird). Ich habe den Doppelfacharzt für die gesamte Psychomedizin, also Psychiatrie und Psychosomatische Medizin, was sinnvoll ist, wenn man die Materie in ihrer Gesamtheit verstehen und in hoher Leitungsfunktion tätig sein will. Also: Es ist nicht einfach "die sprechende Medizin", denn irgendwie "quatschen" kann jeder, sondern es ist die Kunst, Sprache und Beziehung heilsam einzusetzen. Also insofern ist es die Königsdisziplin der Humanmedizin.:-)

Anne1970
31.10.2021, 05:57
Wobei dein vorletzter Satz eigentlich auf jeden Arzt/Ärztin zutreffen sollte :grins: .

rafiki
31.10.2021, 06:06
Tut es aber nicht.:-blush

davo
31.10.2021, 07:52
Trifft auch nicht auf alle Psychiater zu. Insofern nichts, was man groß erwähnen muss.

@neuhier:

Ich hab bis dato noch nie gemerkt, dass Psychiater einen schweren Stand hätten. Das Fach wird von den somatischen Kollegen ernstgenommen, ebenso wie die Arbeit, und die, die sie leisten. Ganz im Gegenteil trifft man immer wieder auf somatische Kollegen, die einen übertriebenen Respekt (teilweise sogar eine Angst) vor dem Fach und der Arbeit in ihm haben. Ich finde das nicht angebracht. Es ist ein Fach wie jedes andere auch - weder anspruchsvoller noch anspruchsloser, weder schwerer noch leichter, weder Königsdisziplin noch Abstellgleis. Man muss einfach nur schauen, dass man ein Fach findet, das zu einem passt. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn man gute Arbeit leisten will, ist jedes Fach anspruchsvoll.

Colourful
31.10.2021, 08:11
Bei mir war es ähnlich wie bei rafiki, ich habe nach dem Abitur auch überlegt, ob ich nicht Psychologie studieren soll, habe mich dann aber für Medizin entschieden, weil man da einfach mehr Möglichkeiten hat und meiner Meinung nach auch einfach spannendere Jobs machen kann.
Ich bin aber nach wir vor ambivalent (6. WBJ) und mir gefällt die somatische Medizin auch sehr gut und ich mag es auch sehr gerne sehr breit differentialdiagnostisch denken zu können, ich könnte mir auch durchaus andere Fächer vorstellen, in denen ich glücklich und gut aufgehoben wäre.
Und ich habe auch den Eindruck, korrigiert mich bitte, wenn ihr das so komplett anders seht, dass in den sprechenden Fächern auch einfach die Lebenserfahrung hilft und ich auch einfach durch meine zusätzliche Rolle in der Kindererziehung zu Hause auch die bessere Psychiaterin/Ärztin bin. ;-)

Sonst stimme ich meinen Vorredner*innen zu.

davo
31.10.2021, 09:33
Lebenserfahrung ist in der Psychiatrie sicher hilfreich. Es ist denke ich kein Zufall, dass man in der Psychiatrie viele Leute mit ungewöhnlichen Lebensläufen findet.

Ich könnte mir auch nach wie vor Allgemeinmedizin vorstellen, aber man muss sich halt entscheiden, gerade wenn man, so wie ich, nicht der Jüngste ist. Und bisher bin ich mit meiner Entscheidung zufrieden :-))

In der Psychiatrie sind Grundkenntnisse der somatischen Medizin (v.a. Innere und Neuro) sehr wichtig, da man immer wieder mit Patienten konfrontiert ist, deren Symptome eine unklare Ursache haben, und mit Patienten, die sowohl psychiatrisch als auch somatisch chronisch und/oder akut krank sind. Ich find es sogar recht angenehm, dass man da viel mitdenken kann, soll und muss. Ohne diese zusätzlichen somatischen Aspekte fände ich meinen Arbeitsalltag weniger spannend.

rafiki
31.10.2021, 10:28
Und ich habe auch den Eindruck, korrigiert mich bitte, wenn ihr das so komplett anders seht, dass in den sprechenden Fächern auch einfach die Lebenserfahrung hilft und ich auch einfach durch meine zusätzliche Rolle in der Kindererziehung zu Hause auch die bessere Psychiaterin/Ärztin bin. ;-)


Ersteres ja, auf jeden Fall. Deshalb ist es ja auch besonders schräg, wenn jetzt bald Anfang Zwanzigjährige nach einem Psychotherapiestudium (ohne Psychologie oder Medizin vorher) mit Approbation auf die Menschen losgelassen werden.
Bei der Kindererziehung stimme ich nicht zu, trifft vielleicht auf KJP zu, aber nicht auf Erwachsenenbehandlung.

@davo: Wenn man wirklich gut sein will, dann sind nicht nur Grundkenntnisse der somatischen Medizin wichtig, sondern mehr. Das bedeutet nicht, dass man selbst entsprechende Untersuchungstechniken können muss, aber das man es theoretisch auf dem Schirn hat. Es gibt es ein außerordentlich gutes Buch: https://www.amazon.de/Wirklich-psychisch-bedingt-Differenzialdiagnosen-Psychosomatischen/dp/3608431357/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=wirklich+psychisch+bedingt&qid=1635672679&sr=8-1

Evil
31.10.2021, 11:20
Lebenserfahrung ist in der Psychiatrie sicher hilfreich. Es ist denke ich kein Zufall, dass man in der Psychiatrie viele Leute mit ungewöhnlichen Lebensläufen findet.
Wobei ich hier ketzterisch einwenden würde, dass nicht wenige Psychologie oder Psychiatrie als Fach wählen, entweder um sich selber zu therapieren, oder weil sie meinen, aufgrund eigener Erfahrung/Erkrankung besonders gut geeignet zu sein.

davo
31.10.2021, 11:35
Das trifft IMHO auf nicht wenige Psychologen zu, aber die Psychiater, die ich bis jetzt kennengelernt hab, wirken eigentlich recht unauffällig :-)) Ich kenne sogar zwei grundsätzlich an der Psychiatrie interessierte Ärzte, die sich wegen psychischer Probleme im Verwandtenkreis dann letztlich für ein anderes Fach entschieden haben.

(Und ja, mir ist durchaus klar, dass so eine Aussage von jemandem, der in diesem Fach arbeitet, für Gelächter sorgen könnte :-)))

Wäre interessant, ob es dazu ernstzunehmende Daten gibt. Muss ich bei Gelegenheit mal recherchieren.

Colourful
31.10.2021, 12:23
@Evil

Ja, das stimmt natürlich komplett. Und das ist nur in der Psychiatrie so. Nirgends sonst. Wir haben bei uns gerade auch so einen Kollegen, fachlich top, aber für alles Zwischenmenschliche und Organisatorische braucht der seine eigene Inklusionskraft, die ihm das noch mal erklärt und abnimmt. Und das ist nicht in der Psychiatrie.

neuhier
01.11.2021, 15:59
Ich bin aber nach wir vor ambivalent (6. WBJ) und mir gefällt die somatische Medizin auch sehr gut und ich mag es auch sehr gerne sehr breit differentialdiagnostisch denken zu können, ich könnte mir auch durchaus andere Fächer vorstellen, in denen ich glücklich und gut aufgehoben wäre.


So, ich hoffe ich habe die Zitierfunktion korrekt benutzt :P. Kannst du mir sagen, bei was du genau ambivalent bist? Also, dass du dir wegen dem Fach nicht sicher bist? Oder was meintest du damit?

Dooly
01.11.2021, 16:38
Dieses „schlechter Stand der Psychiater:innen in der Ärzt:innenschaft“ ist, glaub ich, auch so ein Relikt aus den 90ern/2000ern und trifft kaum noch zu. Gehört meiner Meinung nach in den gleichen 30 Jahre alten Gerüchtedunstkreis, wie dass die Chirurgie hoch angesehen ist und die Allgemeinmedizin belächelt wird. Wenn überhaupt, ist so was eher unter Laien verbreitet. Ich kann zwar sehr gut verstehen, weshalb die Psychfächer nicht die breite Masse begeistern, aber dass man jemanden wegen eines Fachs nicht ernst nimmt, ist sicher auch nicht normal.

Colourful
02.11.2021, 15:38
So, ich hoffe ich habe die Zitierfunktion korrekt benutzt :P. Kannst du mir sagen, bei was du genau ambivalent bist? Also, dass du dir wegen dem Fach nicht sicher bist? Oder was meintest du damit?

Ich bin grundsätzlich ein ambivalenter Typ und bin ziemlich flexibel, kann wahrscheinlich ziemliches vieles gut, aber nicht allzu viel sehr gut, ich würde vermutlich auch in vielen andern Fächern glücklich sein und mir macht somatische Medizin auch Spaß, ich schalle z.B. auch gerne und mag Innere auch ganz gerne. Operieren könnte ich mir mittlerweile auch gut vorstellen. ;-) Das kam aber erst mit der Erfahrung, mein Leben ist einfach zu kurz für die ganzen Dinge, die ich spannend finde.