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Humani9019
03.11.2021, 22:39
Hallo allerseits,

mich würde mal interessieren, wie schwer der klinische Abschnitt im Allgeinen ist. Vielleicht könnten einige die kurz vor dem Examen sind berichten wie sie die letzten 4 Jahre empfanden.

Also, wo studiert ihr und wie empfandet Ihr die Klinik insgesamt. Wird es im Vergleich zur Vorklinik wirklich besser oder ist es doch ähnlich schwer wie die Vorklinik?


Über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.

Confused.
04.11.2021, 13:31
Es wird nicht einfacher, man gewöhnt sich nur an das Stresslevel & Lernpensum.

Aber ja, die Themen sind teilweise schon interessanter.

Knicks
04.11.2021, 15:53
Es wird nicht einfacher, man gewöhnt sich nur an das Stresslevel & Lernpensum.

Aber ja, die Themen sind teilweise schon interessanter.

So ähnlich würd ichs auch beschreiben. Fands schon besser als Vorklinik, aber trotzdem hohes Pensum - sowohl bzgl des Stoffs, als auch der ganzen anwesenheitspflichtigen Veranstaltungen.
Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Klinik deutlich mehr Spaß gemacht hat. Es fühlt sich für mich viel mehr nach "Medizin studieren" an, als die Vorklinik. Und mit steigender Motivation waren auch die Hürden besser machbar.

Humani9019
04.11.2021, 17:10
Vielen Dank für Eure Antworten.

Gibt´s denn in der Klinik auch Fächer in denen stark ausgesiebt wird? Selektionsfächer wie in der Vorklinik ?

davo
04.11.2021, 17:14
Mach dir nicht so viele unnötige Gedanken. Es wird in der Klinik nirgendwo "ausgesiebt". Ich fand die Klinik deutlich einfacher als die Vorklinik, und kenne niemanden, der sie nicht geschafft hat.

Nilani
04.11.2021, 18:27
Mein Examen ist schon ne Weile her, aber ich kann das oben bestätigen. Klinik ist sehr viel Stoff, aber eben Medizin ... das, was man eigentlich machen möchte. Teilweise lernt man dann doch nur für die Prüfungen (HNO ist mir da in guter Erinnerung), vom Fach hatte ich danach nicht viel mehr Ahnung, allerdings war da z.B. das Blockpraktikum super und sehr anschaulich.
Es gibt trotzdem "doofe" Fächer, ich durfte 1x mündlich Mikrobiologie wiederholen und tatsächlich 2x Biometrie ... dieser nervige Statistikkram. Da gabs tatsächlich auch Leute, die den Kurs wiederholen mussten, rausgeflogen ist in der Klinik aber dann keiner mehr. Die Kliniker haben keine Zeit, sich so viel um die Studenten zu kümmern und ständig Nachklausuren oder Nachtestate einzuplanen. von daher war das alles letzten Endes doch recht entspannt.

Humani9019
04.11.2021, 18:46
Vielen Dank für die Informationen. Das ist sehr beruhigend.

Ich dachte Pharmakologie oder ein anderes Fach wird dann nochmal ne Hürde.

davo
04.11.2021, 21:49
Ich fand es im Gegenteil eher erschreckend, wie beliebig der klinische Studienabschnitt ist, und mit wie wenig Aufwand man da bequem durchs Studium kommt. Und das war kein Spezifikum meiner Uni, sondern hab ich schon von Absolventen vieler Unis gehört. Die Qualität der Lehre ist in der Vorklinik IMHO deutlich besser als in der Klinik - mehr dazu z.B. in diesem Thread hier: https://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?101871-Rant-Vom-klinischen-Studienabschnitt-entt%E4uscht

Es gibt natürlich durchaus die eine oder andere Uni, an der Pharma (oder irgendein anderes Fach) anspruchsvoll ist, aber das ist ja auch nicht weiter schlimm. Die Drop-Out-Quote im Medizinstudium ist verschwindend gering - das muss man sich immer vor Augen halten. Und die wenigen, die am Studium scheitern, tun dies meines Erachtens fast immer in der Vorklinik.

Das wirklich Schwierige ist IMHO, sich genug Selbstdisziplin zu bewahren, um dennoch konsequent sinnvoll mitzulernen, obwohl man die meisten Klausuren problemlos mit last minute Altklausuren kreuzen bestehen könnte. Denn sonst ist man am Ende fertig und weiß verdammt wenig. Und das kann man dann nicht einfach nachholen. Wenn man vom Studium profitieren will, muss man sich also konsequent einbringen, konsequent Eigeninitiative zeigen. Wer nur das Minimum macht, wird im klinischen Studienabschnitt sehr wenig lernen.

Confused.
04.11.2021, 22:08
Die Schwierigkeit einzelner Klausuren ist auch stark von der Uni abhängig. Ich könnte einige aufzählen, die viel abverlangt haben. Dabei sind auch einige durchgefallen aber wesentlich weniger als in es im Vergleich zu vorklinischen Klausuren der Fall gewesen ist.

Humani9019
05.11.2021, 10:04
Welche Universitäten wären es denn?

Confused.
05.11.2021, 10:08
Sorry, ich meine einige Klausuren, die viel abverlangt haben.
In Leipzig waren es Geschichte & Ethik der Medizin (traurig aber wahr), Neuro, Auge, Pharma I & III.

V?gelchen
05.11.2021, 10:30
In freiburg Patho und auch pharma.

xpc55
05.11.2021, 11:21
Sorry, ich meine einige Klausuren, die viel abverlangt haben.
In Leipzig waren es Geschichte & Ethik der Medizin (traurig aber wahr), Neuro, Auge, Pharma I & III.

Oh Gott, ihr habt 3!!!! Pharmaklausuren? Ich würde sterben...:-peng

Confused.
05.11.2021, 12:53
Na klar, nur wer alles bis ins kleinste chemische Detail weiß, wird mal ein super Arzt ;)

Humani9019
05.11.2021, 14:02
Sorry, ich meine einige Klausuren, die viel abverlangt haben.
In Leipzig waren es Geschichte & Ethik der Medizin (traurig aber wahr), Neuro, Auge, Pharma I & III.

Okay, ich denke Leipzig lasse ich bei einem Wechsel aus dem Ausland doch außen vor. Das man in der Klinik noch Hürden stellt. Vor allem in Geschichte der Medizin .... sorry, nein.

Angio
06.11.2021, 08:42
Ich würde mich der Meinung anschließen, dass der klinische Studienabschnitt bis auf einzelne Fächer einfacher ist, aber nicht unbedingt befriedigender.
In der Vorklinik war die Lehre um mehrere Größenordnungen besser und du musstest eigentlich nichts anderes machen als studieren. Im klinischen Studienabschnitt ist nicht nur die Lehre abgrundtief schlecht, sondern man muss sich gegebenenfalls noch um viel anderen Kleinscheiß (Diss, Auslandsaufenthalt, Famulaturen) kümmern.

Die Themen sind natürlich teils vom Prinzip her interessanter, da für die spätere Arbeit auch relevanter, aber in den vorklinischen Fächern war alles eine Ecke logischer und man konnte sich mehr herleiten. In der Klinik ist die Antwort auf die Frage "Warum?", bspw. bzgl. Therapieschemata, viel zu oft sowas wie "Studien X, Y und Z haben gezeigt, dass diese Medikamentenkombination da besonders gut wirkt.". Warum nicht ein anderes Immunsuppressivum? Warum nicht ein anderes Chemotherapeutikum? Tja, ist halt so, deal with it.

Ohne die Famulaturen, die sicherlich das Beste im gesamten Studium sind, hätte ich mich im klinischen Studienabschnitt öfter gefragt, ob ich wirklich Medizin studieren will, als im vorklinischen Studienabschnitt.

Obscura
06.11.2021, 08:53
Okay, ich denke Leipzig lasse ich bei einem Wechsel aus dem Ausland doch außen vor.

OT, aber: Irgendeine Uni bei einem (sowieso schon unwahrscheinlichen) Quereinstieg in Deutschland aufgrund einer potentiell schwierigen Klinikklausur auszuschließen wäre wirklich keine gute Idee.

Choranaptyxis
06.11.2021, 09:53
OT, aber: Irgendeine Uni bei einem (sowieso schon unwahrscheinlichen) Quereinstieg in Deutschland aufgrund einer potentiell schwierigen Klinikklausur auszuschließen wäre wirklich keine gute Idee.

Sehe ich genauso. (Fast) jede Uni hat schwierige Klausuren. Und ja, auch im Ausland gibt es die. Nur weil man zahlt, heißt es nicht, dass man automatisch besteht.
Beim Wechsel Ansprüche zu stellen dürfte ohne 1,5er Abi und Ähnlichem schwierig sein.

Humani9019
06.11.2021, 17:43
Was ist mit OT gemeint? Na ja, aber das man eine Hürde in Geschichte stellt ist ja mehr als suspekt :D

Kann jemand seine Erfahrungen zu Greifswald, Halle und Magdeburg teilen?

davo
06.11.2021, 18:23
"Hürde" bedeutet in diesem Zusammenhang ja nicht, dass man das Studium abbrechen muss. Sondern einfach nur, dass man halt etwas mehr lernen muss, dass man vielleicht mal eine Nachklausur schreiben muss. Gibt schlimmeres, oder?

Deine Ängste sind IMHO völlig überzogen. Ich erwarte mir, dass du die Klinik in Deutschland viel leichter als die Vorklinik im Ausland finden wirst. Bewirb dich einfach überall, und dann schau, wo es dich hin verschlägt. Das Studium schaffen wirst du überall.