Sumbum
14.11.2021, 23:01
Hallo,
ich mache ja gerade ein Zwischenjahr und wenn ich dieses schon mache, dachte ich mir, ich könnte darin verschiedene Berufe ausprobieren. Die wichtigsten Fragen stehen im Betreff und die nächsten 2 Abschnitte sind nur für die letzte Frage zur richtigen Motivation relevant, können also übersprungen werden. Für Kontext: Ich mache im Moment bereits ein Probestudium/Praktikum im Bereich Elektrotechnik.
Über Medizin hatte ich schon vorher ab und an nachgedacht, einfach weil ich nach dem Abi gemerkt habe, dass ich es vom Abischnitt her kann (1,4, NRW) . Bei Elektrotechnik, was ich ja noch überlege zu studieren ist es zudem so, dass meine ursprüngliche Motivation dafür davon kam, dass ich ein Fach mit guten Berufsaussichten wollte, das zu meinen Stärken passt und ich mich für Elektrotechnik zu interessieren begann, weil ich so auf Medizintechnik spezialisieren könnte. Zudem hatte ich auch vorher mal drüber nachgedacht, weil ich selber öfter beim Arzt war, ein Elternteil Arzt ist und zB Biologie und Nawis auch recht interessant finde. Ich hatte mich nur nicht weiter damit beschäftigt, da ich der Ansicht war, dass meine Noten dafür eh nicht reichen würden, denn ich hatte die 10. Klasse übersprungen und somit mit schlechten Noten in der Q-Phase gestartet. Da ich Medizin nicht in Betracht zog, hatte ich mich im Abi auch nicht wirklich angestrengt und stehe daher nun mit einem 1,4 Schnitt da.
Nach dem Abi sagte die App Nc Rechner mir jedoch, dass ich mit einem relativ guten TMS Ergebnis (ab 65-70%) ein Angebot für einen Studienplatz kriegen sollte. Da ich aus verschiedenen Gründen unsicher war bez. meiner Studienwahl, begann ich also immer wieder Medizin doch noch in Betracht zu ziehen, auch eher wegen Berufsaussichten, als ich dann merkte, dass die Arbeitszeiten und Stundenlöhne nicht so lukrativ sind, aber auch aus Gründen der Sinnhaftigkeit ("Menschen helfen", vllt um etwas soziales machen) und evt. Jobsicherheit. Daher dachte ich mir, ich könnte ein halbes Jahr FSJ oder 2 Monate Pflegepraktikum nächstes Jahr machen um zu gucken, ob Medizin evt etwas für mich wäre und dabei den TMS machen. Falls das nicht reichen würde, könnte ich ein FSJ danach in einem 2. gap year machen oder eine 2 jährige Ausbildung. Eine weitere mögliche Motivation für Medizin: Da ich die ersten Wochen in meinem Elektrotechnik Probestudium nicht gelernt habe, hänge ich zudem etwas hinterher und begann wieder in letzter Zeit verstärkt Medizin in Betracht zu ziehen, sozusagen als "einfachere" Notlösung, falls ein Ingenieurstudium doch nichts für mich ist, da ich schon Interesse daran habe Arzt zu werden, nur nicht unbedingt langfristig im klinischen Bereich oder zB als Radiologe (wäre für mich als technisch interessierte interessant). Natürlich ist ein Medizinstudium aber nicht wirklich einfach. Ein weiterer Grund ist aber, dass mir zwischendurch in den Elektrotechnik Vorlesungen und im Praktikum das Gefühl fehlte, etwas sinnvolles zu machen, wie ich es mit Medizin könnte. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich erst den Stoff fertig nacharbeiten muss und noch mehr Erfolgsmomente benötige, aber es wäre besser, es auszuprobieren. Zudem habe ich inzwischen bereits viel nachgeholt und kann die Hausaufgaben lösen und trotzdem denke ich, dass ich Menschen gerne helfen würde, wie es als Arzt der Fall sein könnte. Zudem stelle ich mir den Arbeitsalltag als potentiell recht interessant vor. Der als Ingenieur scheint etwas monotoner, besteht eher aus Rumklicken und endloser Fehlersuche, aber könnte auch interessant sein, wenn man das Fach studiert hat und bessere Aufgaben als ein Praktikant/Abiturient bekommt. Das würde ich in der restlichen Zeit des Praktikums erst erproben....
Also hab ich gerade im NC Rechner nachgeschaut.... Kann es sein, dass sich die Abiturschnitte durch Corona stark verbessert haben? Oder liegt es am neuen Zulassungsverfahren? Plötzlich steht dort, dass ich einen Standardwert von 121, also 99-100% benötigt hätte im Wintersemester 2022, im Sommersemester 2021 hätte das sogar nur für eine Uni gereicht... Auch mit Ausbildung oder FSJ verbessert sich das nicht wirklich... Wenn es wegen Corona und einfacheren Abiklausuren ist: Was ist für nächstes Jahr zu erwarten? Wird es nächstes Jahr wohl einfacher einen Studienplatz zu kriegen? Oder ist dies aufgrund des neuen Systems, dass Wartezeit nicht mehr angerechnet wird und wird so bleiben? Dann könnte ich Medizin ja eigentlich vergessen und die Zeit vllt im Ausland oder so nutzen, wenn ich schon vor dem Studium die Zeit habe....
Ich bin mir so jedoch nicht sicher, ob es sich so überhaupt lohnt mich für den TMS anzumelden, wenn es so unmöglich ist, da ich woanders Abstriche dafür auch machen müsste und zB weniger für mein Probestudium und Praktikum lernen kann... Zumindest gehe ich mal davon aus, dass man für 100% im TMS sehr sehr viel lernen muss? Hab in einem anderwn Forum einmal etwas von 70h, aber auch etwas von 8h jeden Tag für 4 Wochen gelesen, also deutlich mehr. Also... wie wahrscheinlich ist ein gutes TMS Ergebnis, wie viel muss man lernen? etc
Ist ein TMS wie ein IQ Test? Ich rede eigentlich nicht darüber, aber ich bin ja jetzt anonym: ich wurde als ich sehr jung war getestet und hatte ein Ergebnis in einem entsprechenden Prozentbereich. Ist das übertragbar auf den TMS?
Glücklicherweise habe ich gerade aber auch gelesen, dass man den Tms wiederholen kann, das nimmt etwas Druck aus der Situation.
Die letzte Frage: Gibt es eine falsche/richtige Motivation Medizin zu studieren? Medizin ist mir mit der Zeit mehr ans Herz gewachsen... Vorher war ich eigentlich recht sicher, Elektrotechnik studieren zu wollen und han das gap year eher aus mental health Problemen als "Notlösung" gemacht. Gründe gegen Medizin waren damals, dass ich lieber Sachen verstehe als auswendig zu lernen, Chemie nach der 9. abgewählt hatte (weil ich bereits zu viele Nawis hatte) und es mir psychisch nach dem Abi nicht so gut ging und ich an meiner Belastbarkeit gezweifelt habe. Zudem wünsche ich mir Kinder und hatte die Sorge, dass dies nicht mit Mesizin vereinbar ist, und ich wusste nicht ob ich mir zutrauen könnte, in anderen Leuten rumzuschnippeln. Aber in mir ist die Motivation Menschen zu helfen und einen sinnvollen, persönlichen Job für die Menschheit zu machen immer mehr gewachsen, und als Arzt kann man dies (trotz "Fließbandarbeit") wohl eher und erlebt dies wohl auch eher als als Ingenieur/Naturwissenschaftler, nicht? Zudem sind in Foren angeblich tendenziell eher unzufriedenere Leute unterwegs. Nun, eine Freundin von mir macht ein Bfd in dem Bereich, durfte zB bei einer Geburt zuschauen und es schien ihr sehr gefallen zu haben, zudem war sie auf einer Intensivstation wo angeblich nichts los war... Ich weiß also nicht, ob die Berichte von 70-80h Wochen in diesem Forum oder ihr Bericht der Regelfall ist, aber wenn mir ein Praktikum/FSJ gefallen würde, würde ich wahrscheinlich auch kein Problem mit der höheren Arbeitsstundenzahl haben (nun, nur 80 sollten es vllt nicht sein). Meine Hauptmotivation bezüglich der Studienwahl ist übrigens meine Familie und dass ich dieser ein angenehmes Leben ohne finanzielle Sorgen bereiten will. Mein Vater hat meine Schwester und ich als Alleinverdiener mit eigener Arztpraxis großgezogen, daher weiß ich, dass dies als Arzt möglich ist... Er ist auch gegen das Konzept von Sparen und kann sich auch eigentlich alles leisten, was er oder jemand aus der Familie will. Ist denke ich auch unbewusst ein großer Faktor, da ich natürlich nicht weiß, wie es wäre, wenn er ein Ingenieur wäre.
Tut mir leid für den längeren Text, aber wie gesagt, die Fragen im Betreff sind wahrscheinlich die relevanteren und es muss nicht alles gelesen werden.
Danke, viele Grüße
ich mache ja gerade ein Zwischenjahr und wenn ich dieses schon mache, dachte ich mir, ich könnte darin verschiedene Berufe ausprobieren. Die wichtigsten Fragen stehen im Betreff und die nächsten 2 Abschnitte sind nur für die letzte Frage zur richtigen Motivation relevant, können also übersprungen werden. Für Kontext: Ich mache im Moment bereits ein Probestudium/Praktikum im Bereich Elektrotechnik.
Über Medizin hatte ich schon vorher ab und an nachgedacht, einfach weil ich nach dem Abi gemerkt habe, dass ich es vom Abischnitt her kann (1,4, NRW) . Bei Elektrotechnik, was ich ja noch überlege zu studieren ist es zudem so, dass meine ursprüngliche Motivation dafür davon kam, dass ich ein Fach mit guten Berufsaussichten wollte, das zu meinen Stärken passt und ich mich für Elektrotechnik zu interessieren begann, weil ich so auf Medizintechnik spezialisieren könnte. Zudem hatte ich auch vorher mal drüber nachgedacht, weil ich selber öfter beim Arzt war, ein Elternteil Arzt ist und zB Biologie und Nawis auch recht interessant finde. Ich hatte mich nur nicht weiter damit beschäftigt, da ich der Ansicht war, dass meine Noten dafür eh nicht reichen würden, denn ich hatte die 10. Klasse übersprungen und somit mit schlechten Noten in der Q-Phase gestartet. Da ich Medizin nicht in Betracht zog, hatte ich mich im Abi auch nicht wirklich angestrengt und stehe daher nun mit einem 1,4 Schnitt da.
Nach dem Abi sagte die App Nc Rechner mir jedoch, dass ich mit einem relativ guten TMS Ergebnis (ab 65-70%) ein Angebot für einen Studienplatz kriegen sollte. Da ich aus verschiedenen Gründen unsicher war bez. meiner Studienwahl, begann ich also immer wieder Medizin doch noch in Betracht zu ziehen, auch eher wegen Berufsaussichten, als ich dann merkte, dass die Arbeitszeiten und Stundenlöhne nicht so lukrativ sind, aber auch aus Gründen der Sinnhaftigkeit ("Menschen helfen", vllt um etwas soziales machen) und evt. Jobsicherheit. Daher dachte ich mir, ich könnte ein halbes Jahr FSJ oder 2 Monate Pflegepraktikum nächstes Jahr machen um zu gucken, ob Medizin evt etwas für mich wäre und dabei den TMS machen. Falls das nicht reichen würde, könnte ich ein FSJ danach in einem 2. gap year machen oder eine 2 jährige Ausbildung. Eine weitere mögliche Motivation für Medizin: Da ich die ersten Wochen in meinem Elektrotechnik Probestudium nicht gelernt habe, hänge ich zudem etwas hinterher und begann wieder in letzter Zeit verstärkt Medizin in Betracht zu ziehen, sozusagen als "einfachere" Notlösung, falls ein Ingenieurstudium doch nichts für mich ist, da ich schon Interesse daran habe Arzt zu werden, nur nicht unbedingt langfristig im klinischen Bereich oder zB als Radiologe (wäre für mich als technisch interessierte interessant). Natürlich ist ein Medizinstudium aber nicht wirklich einfach. Ein weiterer Grund ist aber, dass mir zwischendurch in den Elektrotechnik Vorlesungen und im Praktikum das Gefühl fehlte, etwas sinnvolles zu machen, wie ich es mit Medizin könnte. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich erst den Stoff fertig nacharbeiten muss und noch mehr Erfolgsmomente benötige, aber es wäre besser, es auszuprobieren. Zudem habe ich inzwischen bereits viel nachgeholt und kann die Hausaufgaben lösen und trotzdem denke ich, dass ich Menschen gerne helfen würde, wie es als Arzt der Fall sein könnte. Zudem stelle ich mir den Arbeitsalltag als potentiell recht interessant vor. Der als Ingenieur scheint etwas monotoner, besteht eher aus Rumklicken und endloser Fehlersuche, aber könnte auch interessant sein, wenn man das Fach studiert hat und bessere Aufgaben als ein Praktikant/Abiturient bekommt. Das würde ich in der restlichen Zeit des Praktikums erst erproben....
Also hab ich gerade im NC Rechner nachgeschaut.... Kann es sein, dass sich die Abiturschnitte durch Corona stark verbessert haben? Oder liegt es am neuen Zulassungsverfahren? Plötzlich steht dort, dass ich einen Standardwert von 121, also 99-100% benötigt hätte im Wintersemester 2022, im Sommersemester 2021 hätte das sogar nur für eine Uni gereicht... Auch mit Ausbildung oder FSJ verbessert sich das nicht wirklich... Wenn es wegen Corona und einfacheren Abiklausuren ist: Was ist für nächstes Jahr zu erwarten? Wird es nächstes Jahr wohl einfacher einen Studienplatz zu kriegen? Oder ist dies aufgrund des neuen Systems, dass Wartezeit nicht mehr angerechnet wird und wird so bleiben? Dann könnte ich Medizin ja eigentlich vergessen und die Zeit vllt im Ausland oder so nutzen, wenn ich schon vor dem Studium die Zeit habe....
Ich bin mir so jedoch nicht sicher, ob es sich so überhaupt lohnt mich für den TMS anzumelden, wenn es so unmöglich ist, da ich woanders Abstriche dafür auch machen müsste und zB weniger für mein Probestudium und Praktikum lernen kann... Zumindest gehe ich mal davon aus, dass man für 100% im TMS sehr sehr viel lernen muss? Hab in einem anderwn Forum einmal etwas von 70h, aber auch etwas von 8h jeden Tag für 4 Wochen gelesen, also deutlich mehr. Also... wie wahrscheinlich ist ein gutes TMS Ergebnis, wie viel muss man lernen? etc
Ist ein TMS wie ein IQ Test? Ich rede eigentlich nicht darüber, aber ich bin ja jetzt anonym: ich wurde als ich sehr jung war getestet und hatte ein Ergebnis in einem entsprechenden Prozentbereich. Ist das übertragbar auf den TMS?
Glücklicherweise habe ich gerade aber auch gelesen, dass man den Tms wiederholen kann, das nimmt etwas Druck aus der Situation.
Die letzte Frage: Gibt es eine falsche/richtige Motivation Medizin zu studieren? Medizin ist mir mit der Zeit mehr ans Herz gewachsen... Vorher war ich eigentlich recht sicher, Elektrotechnik studieren zu wollen und han das gap year eher aus mental health Problemen als "Notlösung" gemacht. Gründe gegen Medizin waren damals, dass ich lieber Sachen verstehe als auswendig zu lernen, Chemie nach der 9. abgewählt hatte (weil ich bereits zu viele Nawis hatte) und es mir psychisch nach dem Abi nicht so gut ging und ich an meiner Belastbarkeit gezweifelt habe. Zudem wünsche ich mir Kinder und hatte die Sorge, dass dies nicht mit Mesizin vereinbar ist, und ich wusste nicht ob ich mir zutrauen könnte, in anderen Leuten rumzuschnippeln. Aber in mir ist die Motivation Menschen zu helfen und einen sinnvollen, persönlichen Job für die Menschheit zu machen immer mehr gewachsen, und als Arzt kann man dies (trotz "Fließbandarbeit") wohl eher und erlebt dies wohl auch eher als als Ingenieur/Naturwissenschaftler, nicht? Zudem sind in Foren angeblich tendenziell eher unzufriedenere Leute unterwegs. Nun, eine Freundin von mir macht ein Bfd in dem Bereich, durfte zB bei einer Geburt zuschauen und es schien ihr sehr gefallen zu haben, zudem war sie auf einer Intensivstation wo angeblich nichts los war... Ich weiß also nicht, ob die Berichte von 70-80h Wochen in diesem Forum oder ihr Bericht der Regelfall ist, aber wenn mir ein Praktikum/FSJ gefallen würde, würde ich wahrscheinlich auch kein Problem mit der höheren Arbeitsstundenzahl haben (nun, nur 80 sollten es vllt nicht sein). Meine Hauptmotivation bezüglich der Studienwahl ist übrigens meine Familie und dass ich dieser ein angenehmes Leben ohne finanzielle Sorgen bereiten will. Mein Vater hat meine Schwester und ich als Alleinverdiener mit eigener Arztpraxis großgezogen, daher weiß ich, dass dies als Arzt möglich ist... Er ist auch gegen das Konzept von Sparen und kann sich auch eigentlich alles leisten, was er oder jemand aus der Familie will. Ist denke ich auch unbewusst ein großer Faktor, da ich natürlich nicht weiß, wie es wäre, wenn er ein Ingenieur wäre.
Tut mir leid für den längeren Text, aber wie gesagt, die Fragen im Betreff sind wahrscheinlich die relevanteren und es muss nicht alles gelesen werden.
Danke, viele Grüße