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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Situation noch zu retten, wenn verantwprtlicjer Lt OA einen auf dem Kicker hat?



sweety92
24.11.2021, 04:58
Was meint ihr? Ich werde regelmäßig aus OPs rausgestrichen, hinter "Neulinge" gestellt, darf fast nur noch Sachen auf Station abarbeiten oder in der Ambulanz die Situation retten.. OPs gehe ich so gut wie leer aus, obwohl ich "Dienstälteste" bin, mehrfach angesprochene Situation.. habe nächste Woche einen Termin beim Chef.. was meint ihr? Ist es realistisch, dass sich da was ändert? Gerne her mit Erfahrungen oder Tipps..
Die Situation hält schon länger an, dass der Gute mich nicht mag ist allen bekannt, aber gut er muss mich ja nicht direkt mögen, aber für Dinge abarbeiten, wenn zB die Ambulanz aus dem Ruder läuft, bin ich ihm gut und kompetent genug..
Total frustrierend.. weiß um ehrlich zu sein auch nicht, wie ich das beim Cjef ansprecheb soll, ist ja seine rechte Hand-.-

Matzexc1
24.11.2021, 05:40
Hallo,
du hast also das Gespräch mit dem LOA gesuchtwas war seine Reaktion? Wie ist sein Umgang mit anderen Assistenten?
In welchem Weiterbildungsjahr bist du?

Aus der Ferne und nur mit deiner Sicht ist das ganze schwer einzuschätzen, rein theoretisch kann es sein das die Neulinge dienstfit gemacht werden sollen.

Ich selbst habe ähnliches erlebt und bin dann gegangen, im Bedarfsfall deklariert man das als "familiäre gründe", Nachteil ist dann natürlich das Stellensuche, Umzug, etc auf dich zukommen

Leucovorin
25.11.2021, 00:11
Ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten. Viel Erfolg! :-keks

Alex874
26.11.2021, 20:15
Ich kann mich nur an die zwei Kommentare anschließen.

sweety92
27.11.2021, 18:39
Ltd OA teilt nach eigener Aussage so ein, wie er es für richtig hält, kein Kommentar zu iwas, angesprochene Probleme werden abgetan mit "ich mache das hier schon seit Jahren".. er ist durchaus mal ungemütlich auch gegenüber anderen Assis. Von anderen OA wurde mir aber auch die Rückmeldung gegeben, dass sie bemerkt haben, dass ich benachteiligt werde. Also leider nicht nur meine Ansicht. Die können da leider nichts ändern, da die Fäden klar dem Ltd OA übergeben wurden. Niemand möchte sich mit ihm anlegen.. Jegliche Diskussionen gehen ins Leere. Leider nicht nur bei diesem Thema.

Leucovorin
27.11.2021, 20:08
ein bisschen abwarten und schauen , wie es sich entwickelt.

Cingulum123
28.11.2021, 06:49
Sweety,

Du hast doch Ende 2019 erst dein PJ fertig gehabt. Wieso gibt es denn in dieser Klinik keine älteren Assistenten? Du kannst doch höchstens im zweiten Jahr sein und schreibst, du seist Dienstälteste. Da ist doch was im Argen, wenn alle Altassistenten weg sind? Oder waren die so zufrieden, dass sie alle als FÄ geblieben sind und dadurch lange keiner neu angestellt wurde?

Matzexc1
28.11.2021, 13:38
Ltd OA teilt nach eigener Aussage so ein, wie er es für richtig hält, kein Kommentar zu iwas, angesprochene Probleme werden abgetan mit "ich mache das hier schon seit Jahren".. er ist durchaus mal ungemütlich auch gegenüber anderen Assis. Von anderen OA wurde mir aber auch die Rückmeldung gegeben, dass sie bemerkt haben, dass ich benachteiligt werde. Also leider nicht nur meine Ansicht. Die können da leider nichts ändern, da die Fäden klar dem Ltd OA übergeben wurden. Niemand möchte sich mit ihm anlegen.. Jegliche Diskussionen gehen ins Leere. Leider nicht nur bei diesem Thema.

"Etwas besseres als den Tod wirst du überall finden" Bremer Stadtmusikanten.

Nach deiner Schilderung hast du es mit einem alten Alphamännchen zu tun das zur Selbstkritik nicht fähig ist und einen Gottkomplex entwickelt hat. In so einem Fall ist die beste Lösung der Wechsel

anignu
28.11.2021, 14:35
Nach deiner Schilderung hast du es mit einem alten Alphamännchen zu tun das zur Selbstkritik nicht fähig ist und einen Gottkomplex entwickelt hat. In so einem Fall ist die beste Lösung der Wechsel
Ich bekomm immer mehr das Gefühl dass manche Leute bei jedem Problem sofort "Kündigung" schreien.

Daher würde ich empfehlen in die freie Wirtschaft / Industrie / Pharma zu gehen. Da sind immer alle kuschelig, man wird respektiert und gefördert, Intrigen sind ein Fremdwort etc.

Wenn das stimmt mit "erst Ende 2019 das PJ fertig gemacht und du somit quasi im Bereich von zwei Jahren Erfahrung hast... dann ist es halt so. Dann kann es gute Gründe geben warum manche Neulinge mehr in den OP sollen/müssen oder du mehr Station/Ambulanz machen sollst. Manche Oberärzte erklären das ihren Assistenten, andere nicht.
Und eines solltest du dir auch immer überlegen: bringst du auf deiner Seite vollen Einsatz? Oder nervt dich die Situation grad und du ziehst die ganze Zeit eine Mords-Fresse? Mein ja nur. Man tut sich immer leicht den Fehler bei anderen zu suchen.

Miss_H
28.11.2021, 19:06
Die Frage ist welche Konsequenzen kommen für dich in Frage? In dem Fach in der Region gibt es nicht so viele Stellen. Was möchtest du mit einem Gespräch erreichen und was tust du wenn sich nichts ändert?
Wie lange bist du dabei? Wie viele Dinge fehlen dir noch für den FA? Kommt ein Klinikwechsel in Frage? Würdest du vielleicht in die Praxis gehen (im besten Fall 3,5 Jahre möglich, allerdings 1 Jahr immer)?
Ich würde auch nochmal mit dem ltd. OA sprechen. (Du bist weniger in OP eingeteilt, gibt es etwas das du ändern kannst, damit du auch wieder mehr OPs bekommst.)
Überlege dir innerlich auf jeden Fall einen Plan. Was ist dir wichtig? Was bist du bereit zu investieren?

sweety92
28.11.2021, 19:34
Vielen Dank für eure Antworten:
@Cingulum: beides Trifft zu.. seit meinem PJ sind 3 der Assis OÄ geworden (ja, das ist leider noch ein ganz anderes Problem), einer ist FA, die, die kurz nach mir angefangen haben, haben gekündigt..
@anignu: ja, mein Einsatz ist, würde ich sagen, mehr als 100%.. neue Kollegen werden von mir eingearbeitet (natürlich nicht abgesprochen, passiert so nebenbei), laut der anderen OÄ sind die immer eher entspannter, wenn ich mit auf Station gehe, dann "funktionierts" meist.. naja mal schauen wie sich das alles entwickelt

][truba][
28.11.2021, 19:41
Ja, wer kennt es denn nicht? Geht mir auch so. Ich bin innerhalb des nächsten Jahres Facharzt und kriege aktuell auch die Station immer häufiger zugeteilt. Warum? Weil ichs kann, weil ich wenig arbeit für OÄ bedeute. Im Saal hilft ein erfahrener Assistenzarzt zwar auch mehr aber auf Station erleichtert er einem Fach/Oberarzt auf jeden Fall das Leben deutlich mehr.

In deiner Situation kommt hinzu, dass es vielleicht wirklich daran liegt, dass ihr keine richtige Verteilung der Assistenzärzte habt. Du bräuchtest jemandem im 4/letzten Jahr um von ihm zu lernen. Im besten Fall würde es einer der frischen Fach/Oberärzte übernehmen. Die jungen lerne von dir. Besonders wenn du pfiffig zu sein scheinst.

Mein Vorgehen wäre (ist) je nach "Hierarchie" bei euch ein Gespräch mit dem Oberarzt zu vereinbaren und einfach mal zu sagen, dass dir aufgefallen ist, dass du aktuell deutlich weniger im OP bist. Dann kannst du einfach ganz wertfrei fragen, ob das spezielle Gründe hat und wie man es ändern könne.

In "lockeren" Hierarchien, wie der meinen, kannst du auch mal etwas spitzere Kommentare fallen lassen. Ich z.B. sage jeweils einem meiner Oberärzte pro Woche, dass ich zu wenig operiere. Zusätzlich frage ich, was ich an meiner Organisation der Station verbessern könnte, da ich das auf Grund des häufigen Stationsdienstes scheinbar in meinem letzten Assistenzarztjahr noch nicht zu können scheine. Kündigen würde ich nicht gleich. Fragen kostet nix und manchmal kann man Dinge auch einfacher klären.

Matzexc1
28.11.2021, 21:08
Ich bekomm immer mehr das Gefühl dass manche Leute bei jedem Problem sofort "Kündigung" schreien.

Daher würde ich empfehlen in die freie Wirtschaft / Industrie / Pharma zu gehen. Da sind immer alle kuschelig, man wird respektiert und gefördert, Intrigen sind ein Fremdwort etc.


Ah Sarkasmus, selbstverständlich super hilfreich in so einer Situation. Wenigstens kommt nicht das "Damals hatte ich es schwer, da hast du es doch leicht"

Für mich steht hier die Frage im Raum wie groß für die Threaderstellerin die beruflichen Chancen in genau dieser Abteilung sind. Wenn sie schlecht sind, für mich hört sich das genau so an, dann ist es sinniger mit den Füßen abzustimmen.

anignu
28.11.2021, 22:39
Du hast doch Ende 2019 erst dein PJ fertig gehabt. Wieso gibt es denn in dieser Klinik keine älteren Assistenten? Du kannst doch höchstens im zweiten Jahr sein und schreibst, du seist Dienstälteste.

@Cingulum: beides Trifft zu.. seit meinem PJ sind 3 der Assis OÄ geworden (ja, das ist leider noch ein ganz anderes Problem), einer ist FA, die, die kurz nach mir angefangen haben, haben gekündigt..
Ok, das klingt sehr sehr wild. Also viele sehr junge Oberärzte (und-innen, muss ich schreiben dass ich die weibliche Form immer includiere?) sehr wenig Altassistenten und Fachärzte und viel Grüngemüse. Hochgefährliche Kombination, auch für die Patienten.

Ich kann nur sagen, dass man das Operieren nicht in den ersten 1-2 Jahren lernt. Das lernt man in den letzten 1-2 Jahren der Weiterbildung. Für vorübergehende OP-Pausen oder -Reduktionen kann es Gründe in der Person oder der Organisation geben. Gleich aufzugeben würde ich da noch nicht. Gespräche klingen doch sinnvoll...

Muriel
29.11.2021, 07:57
Sweety, bist du nach der Elternzeit wieder mit 100% eingestiegen oder tappst du auch gersde in die Teilzeitmuttifalle? Auch das ist ja leider nicht so selten ein Grund, dass man übergangen wird.

sweety92
29.11.2021, 16:36
Nope 100%, habe nach 1 Woche sogar schon nen Dienst gemacht aus "kollegialität"

_calendula_
29.11.2021, 17:33
Es könnte auch sein, dass du einfach eine liebe Fleißige bist.
Das wird dann gerne mal so als gegeben hingenommen, dass du alles machst und die Station tiptop ist und die Jungen eingearbeitet. Operative Ausbildung dann eben nebenher, während es sich bei Kollegen ausgewogener ist.
Das Gute ist: du hast noch Zeit.